Langsam eröffnen überall im Land die Weihnachtsmärkte und der eine oder die andere wird auch zuhause mit der Weihnachtsbäckerei beginnen. Und das ist eine gute Gelegenheit, um über Wissenschaft nachzudenken. Denn Kochen/Backen ist nichts anderes als Wissenschaft. In der Küche finden angewandte Physik und Chemie statt und jeder Backvorgang ist ein wissenschaftliches Experiment. Wer das nicht glaubt, der soll sich den Artikel von James Kenji Lopez-Alt durchlesen. In “The Science of the Best Chocolate Chip Cookies” hat er Unmengen an Schokokeksen gebacken um genau herauszufinden, wie die verschiedenen Zutaten das Ergebnis beeinflussen.
Was passiert, wenn man mehr oder weniger Butter in den Teig gibt? Oder wenn man zusätzliches Eiweiss benutzt? Oder mehr Eigelb? Welchen Einfluss hat die Temperatur der Butter? Was ändert sich, wenn man braunen Zucker verwendet anstatt des normalen Kristallzuckers? Macht es einen Unterschied, ob man Natron oder Backpulver benutzt? Margarine anstatt Butter? Oder ob man den Teig mehr oder weniger stark knetet? Und was ist mit der Schokolade? Der Backtemperatur? Und so weiter – Kenji Lopez-Alt alt so ziemlich alles untersucht, was man bei der Produktion von Schokokeksen untersuchen kann und die Ergebnisse sind wirklich interessant.
Natürlich muss man die Sache nicht gleich so exzessiv betreiben. Man kann auch ganz einfach nur ein paar Kekse backen. Aber es kann nicht schaden, sich dabei zumindest ein paar Gedanken über das zu machen, was mit den ganzen Zutaten eigentlich passiert, bevor man am Ende schmackhafte Weihnachtsbäckerei hat. Ich beschäftige mich ja normalerweise nur mit der Astronomie hinter den Dingen (und nutze die Gelegenheit gleich mal, um meinen Vortrag zum Thema “Kosmische Weihnachten: Wie viel Astronomie steckt in Glühwein und Vanillekipferl?” anzukündigen, den ich am 17. Dezember in Wien halten werde), aber Physik und Chemie sind ebenfalls interessant.
Ich habe auch noch ein kurzes Video (leider wieder nur auf englisch und noch dazu mit der seltsamen amerikanischen Temperaturskala) gefunden:
Aber wenn es um Kekse geht, dann sollte man sowieso am besten selbst backen und experimentieren! Es geht doch nichts über den Geruch von frischem Backwerk und ein paar Töpfe, aus denen man ein wenig rohen Keksteig essen kann 😉
Wie sehen eure Lieblingsrezepte für Weihnachtskekse aus? Und welches Potential für wissenschaftliche Experimente steckt in ihnen?
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