Der riesige Jupiter wird von vier hellen Monden begleitet, die ihre Position jeden Tag ändern, manchmal kann man sehen, wie sie sich innerhalb von Stunden gegenüber Jupiter oder den anderen Monden bewegen. Oft werfen sie Schatten auf den Planeten, die wie ausgestanzt wirken, oder verschwinden in Jupiters Schatten. Jupiter selbst zeigt stets ein oder zwei dunkle Wolkenbänder (manchmal verschwindet eines davon für ein paar Jahre unter helleren Wolken) und bei ruhiger Luft sieht man im südlichen Band (im umkehrenden Teleskop oben) den Großen Roten Fleck, einen riesigen Wirbelsturm, der größer ist als die Erde, und der die schnelle Rotation des Planeten von ca. 10h sichtbar macht.
Der doppelt so weit entfernte Saturn ist mit seinem unirdisch wirkenden Ringsystem vermutlich der größte Hingucker am gestirnten Himmel und fasziniert eigentlich jeden Betrachter (wenn man ihn unbedarften Laien im Teleskop zeigt, fällt manchmal die Frage, ob man ein Dia in das Teleskop eingebaut habe…). Bei ruhiger Luft sieht man die Cassinische Teilung, die den äußeren Ring von den beiden inneren abtrennt (auch im Link oben zu erkennen). Die Neigung der Ringe ändert sich über die Jahre, während auf Saturn die Jahreszeiten wie bei uns auf der Erde vergehen, nur dauert jede davon 7 ½ Erdenjahre. Manchmal sieht man genau auf die Kante der Ringe und sie verschwinden völlig, denn sie sind nur wenige 10 m dick. Alle paar Jahrzehnte gibt es Stürme auf dem Planeten, die man als weiße Flecken erkennen kann. Immer gut zu sehen ist der größte Mond im Sonnensystem, der Titan, der Saturn in gut zwei Wochen umkreist. Die anderen Saturnmonde sind viel kleiner, bei guten Bedingungen kann man drei oder vier sehen. Die äußeren Planeten Uranus und Neptun sind sehr weit entfernt und klein, bei ihnen sieht man lediglich, dass sie winzige blaugrün gefärbte Scheibchen sind. Ihre Monde erfordern größere Amateurteleskope. Ebenso kann man einige Asteroiden als sternartige (genau das heißt „Asteroid”) Punkte am Himmel finden, die täglich (oder bei nahen Vorbeiflügen an der Erde sogar minütlich) ihre Position vor den Hintergrundsternen verändern.
Die Sonne erfordert einen Filter vor dem Objektiv und sie zeigt dann dunkle Flecken und helle Zonen, die Fackeln. Man kann an ihnen die Rotation der Sonne verfolgen. Nur bei ruhiger Luft und hoher Vergrößerung erkennt man die gekörnte Struktur der Sonnenoberfläche, die Granulation. Um Protuberanzen oder dunkle Filamente auf der Sonne zu sehen, bedarf es eines Spezialteleskops, die hier besprochenen Geräte zeigen dies nicht.
Am Sternenhimmel zeigen sich neben den im Teleskop auffälligeren Farben der Sterne viele Sterne als doppelt oder mehrfach, oft mit hübschem Farbkontrast. Manche Doppelsterne stehen so eng, dass sie miteinander zu verschmelzen scheinen (in Wahrheit verschmelzen allerdings nur ihre von der begrenzten Öffnung des Teleskops generierten unscharfen Beugungsbilder, siehe im nächsten Teil Auflösungsvermögen). Sie sind gute Testobjekte für die Abbildungsschärfe eines Teleskops und Amateure messen sich gerne daran, wie enge Doppelsterne sie noch trennen können. Ansonsten sind Fixsterne eher ein wenig langweilig, sie bleiben auch im größten Teleskop strukturlose Punkte. Hübsch anzusehen sind sie hingegen, wenn sie zu Sternhaufen gruppiert sind. Man findet eine Reihe loser Gruppen einiger 10 oder 100 Sterne, sogenannte „offener Sternhaufen“, welche als „Sternkindergärten” alle recht jung sind, im Gegensatz zu dichter gepackten „Kugelsternhaufen“, die mit der Milchstraße entstanden und sehr alt sind. Sie bestehen aus hunderttausenden Sternen, die visuell zu einem nebligen Wölkchen verwaschen erscheinen und auch in größeren Amateurteleskopen können nur die hellsten Einzelsterne aufgelöst werden.
Ebenfalls als neblige Wölkchen erscheinen die noch weiter entfernten Galaxien. Die nächste am Nordhimmel, die riesige Andromedagalaxie (hier mal mit einmontiertem Mond zum Gößenvergleich), ist schon mit bloßem Auge zu sehen, allerdings nur ihr heller Kern, der aber nur sehr klein erscheint. Im Teleskop zeigt sie sich als verwaschenes Oval. Es gibt eine ganze Reihe von Galaxien, die im Amateurteleskop zu sehen sind. Sie alle zeigen in kleineren Amateurteleskopen keine Struktur, nur eine runde oder ovale Form. Es kommt bei ihnen mehr darauf an, sie überhaupt zu sehen und sich klar zu machen, dass sie Millionen Lichtjahre entfernt sind und hunderte Milliarden Sterne enthalten. Gelegentlich kann man sogar in einer von ihnen eine Supernova aufleuchten sehen, die ein paar Wochen sichtbar ist.
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