Der vielseitigste Allrounder für den Anfänger ist der Cassegrain, im Kleinen idealerweise als Maksutov, im Großen als Schmidt-Cassegrain. Der Cassegrain ist an Portabilität kaum zu schlagen. Es bietet mehr Öffnung als ein Refraktor des gleichen Preises, kann günstig auf einer Gabelmontierung ohne schweres Gegengewicht montiert werden und verträgt Transporte gut, ohne kollimiert werden zu müssen. Für Anfänger empfehlenswert ist eine Öffnung von 4-5 Zoll oder ab 8 Zoll für den ernsthaften Amateur. Die Variante kleines Maksutov mit azimutaler Goto-Montierung bietet sich an, wenn man ein besonders leichtes Gerät wünscht, das man im Rucksack in öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf Reisen mitnehmen möchte. Man kann das Gerät auch später, wenn man schon ein größeres erworben hat, weiterhin als Reiseteleskop verwenden.
Wer später einmal fotografieren möchte, sollte sich ein äquatorial montiertes Teleskop mit 2-Zoll-Okularanschluss zulegen. Es gibt hier, ebenso wie beim Refraktor, normalerweise keine Probleme mit dem Fokusweg.
Sinnvolles und notwendiges Zubehör
Nun hat man sein Teleskop, bei dem meistens im Lieferumfang ein oder zwei Okulare mit dabei sind, und eine Montierung. Was braucht man noch?
Auf jeden Fall einen Sucher (im Englischen wesentlich optimistischer als finder bezeichnet), sonst wird das Aufsuchen von Objekten zum Frust, selbst mit Goto – man muss ja zunächst die Referenzsterne einstellen. Es gibt einfache Sucher, die nur über eine beleuchtete, ins Blickfeld eingespiegelte Peilvorrichtung verfügen, was zum grob Ausrichten bei Goto reicht – man hat den Stern dann im Blickfeld des Teleskops bei der geringsten Vergrößerung und stellt ihn dort mittig ein, bevor man die Vergrößerung erhöht. Wer auf Goto verzichtet, sollte sich hingegen ein Sucherfernrohr mit 50 mm Öffnung zu legen, damit man die Deep-Sky-Objekte, die man im Teleskop näher betrachten möchte, auch im Sucher findet. 30 mm und weniger sind zu wenig.
Außerdem benötigt man weitere Okulare. Idealerweise staffelt man die Okulare mit einer Brennweitenabstufung von 1:2 oder besser 1:1,5 zwischen der optimalen und der lichtstärksten Vergrößerung. Angenommen, man hat ein Teleskop mit 1,5 m Brennweite und 5 Zoll (125 mm) Öffnung, dann möchte man als optimale Vergrößerung den Durchmesser des Objektivs in mm, das wäre 125-fach. Dazu benötigt man ein Okular mit 12 mm Brennweite, denn Objektivbrennweite / Vergrößerung = Okularbrennweite (also 1500 mm / 125 = 12 mm). Man kann nun staffeln 12 mm – 24 mm – 48 mm oder aber 12 mm – 18mm – 27 mm – 40 mm. Dies ergänzt man noch mit einer günstigen 2-fach Barlow-Linse; eine solche verdoppelt die Brennweite des Teleskops und damit die Vergrößerung, dann kann man auch die extreme Vergrößerung von 2x Öffnung erreichen und hat bei der 1,5er-Staffelung zusätzlich die Zwischenwerte 6 mm – 9 mm – 13,5 mm – 20 mm, bei der 2er-Staffelung kann man sich das 24 mm sparen und hat dann 6 mm – 12 mm – 24 mm – 48 mm.
Am besten kauft man Okulare einer Serie des gleichen Herstellers. Deren Hülsen sind dann meist so bemessen, dass sie alle etwa im gleichen Punkt scharf sind und man muss beim Wechsel kaum nachfokussieren (homofokale Okulare). Wer es sich leisten kann, sollte Weitwinkelokulare kaufen, denn der Anblick durch sie ist spektakulär, ansonsten sind Plössl-Okulare gut und günstig und insbesondere für die Fotografie später zu gebrauchen („afokal” oder „Okularprojektion” – Planetenfotografie benötigt Brennweiten von 4 m und mehr, die man erreichen kann, wenn man zwischen Objektiv und Kamera noch ein Okular einsetzt)
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