Ein Satz Farbfilter ist empfehlenswert, um mehr Details auf den Planeten erkennen zu können. Diese werden in das normierte Gewinde der Okularhülse geschraubt. Ein Rotfilter zeigt z.B. mehr von der Marsoberfläche, ein Blaufilter zeigt eher die Atmosphäre und, wenn man Glück hat, Wolken des Mars, und er verstärkt den Kontrast der Wolkenbänder des Jupiter. Ein Neutral-Grau-Filter erleichtert das Betrachten des blendend hellen Mondes. Gasnebel profitieren stark von sogenannten Nebelfiltern (LPR, UHC, OIII), die nur diejenigen Lichtwellenlänge durchlassen, in denen solche Nebel leuchten, das Licht der Straßenlaternen jedoch stark abschwächen. Ein solches Filter ist relativ teuer, aber für Städter unbedingt zu empfehlen.
Man sollte allerdings tunlichst die Finger von Okular-Sonnenfiltern lassen, da diese platzen können und man erblinden kann. Jedoch kann man für ein paar Euro im Internet die Baader-Planetarium-Sonnenfilterfolie erwerben, die man mit geringen Bastelkenntnissen in einen Ring aus Pappe spannen kann, der stramm über die Teleskopöffnung gesteckt wird. Die Baader-Folie (Stärke 5 für visuelle Beobachtung) beeinträchtigt kaum die Bildqualität und ist vor dem Teleskop angebracht absolut sicher, selbst mit kleinen Punktierungen, die man problemlos mit einem Stückchen Isolierband abkleben kann.
Besitzer von Refraktoren oder Cassegrains werden sich einen Zenitspiegel zulegen wollen, falls das Teleskop nicht bereits einen im Lieferumfang hatte. Damit wird neben der Schonung des Nackens auch die Tagbeobachtung möglich, weil das Bild aufgerichtet wird (allerdings bleibt es seitenverkehrt).
Wer einen Newton sein Eigen nennt, benötigt Kollimations-Tools. Man kann sie selbst basteln oder kaufen. Im einfachsten Fall reichen ein Röhrchen, das genau in den Okularauszug passt und ein zentrisches Einblickloch hat und ein Taschenspiegel, in den von hinten ein Guckloch eingeritzt wird. Es gibt kommerzielle Kollimationssätze, die mehrere Tools enthalten: ein Rohr mit einem zentralen Guckloch auf der einen und einem Fadenkreuz auf der anderen Seite (Sight Tube) zur Grobjustierung, ein Cheshire-Okular, das einen hellen Ring auf den Hauptspiegel projiziert (beide gibt es oft kombiniert in einem Gerät) und einen Autokollimator, der innen einen kleinen Spiegel senkrecht zur Blickrichtung enthält, zur Feinjustierung. Man braucht nicht unbedingt alle, aber wenigstens das Cheshire-Okular ist empfehlenswert. Weiterhin gibt es Kollimations-Laser, bei denen man die Spiegel so ausrichtet, dass der Lichtpunkt des Lasers im Okularauszug nach der Reflexion an Fang- und Hauptspiegel über den Fangspiegel wieder zur Mitte des Lasers zurückreflektiert wird. Der Laserkollimator ist in der Handhabung am einfachsten, aber man kann mit ihm alleine nicht den Fangspiegel zentrieren und ausrichten. Wenn der Fangspiegel verkippt und verschoben ist, dann ist es am Ende der ganze Strahlengang, auch wenn der Laser wieder perfekt zurückreflektiert wird, deswegen sollte der Laser nur eine zusätzliche Hilfe sein.
Für die Okulare und Filter empfiehlt sich ein Tragekoffer. In Foto-Fachgeschäften findet man Alu-Koffer mit Schaumgummifüllung aus kleinen Würfelchen, die man beliebig herauszupfen kann, um seine Ausrüstung gut gepolstert unterzubringen.
In den Koffer hinein sollte eine Rotlichtlampe. Rotes Licht blendet weniger als weißes. Man kann damit Karten lesen oder Filterbeschriftungen, oder nach auf den Boden gefallenen Kleinteilen suchen. Mit einer normalen Taschenlampe ruiniert man sich hingegen für wenigstens 10 Minuten die Dunkeladaption des Auges.
Vor allem Cassegrains neigen in unseren Breiten zum Beschlagen oder gar Überfrieren, und so sollte man sich eine Taukappe basteln, die über das Teleskop gestülpt wird. Eine Moosgummimatte, etwas Klettband mit Klebestreifen und fertig ist die Taukappe. Sie sollte mindesten 1,5-mal so lang sein wie die Öffnung des Teleskops durchmisst. Praktisch vor allem im Winter, aber nicht unbedingt vonnöten ist eine Teleskopheizung, ein Heizkabel, das man vorne um das Teleskop (oder beim Newton hinten um den Hauptspiegel) herum wickelt. Dieses erwärmt die Optik gerade so weit, dass sie nicht beschlägt. Man sollte dabei auf eine geregelte Heizung achten, die nicht in kürzester Zeit die Batterie leer saugt und damit die Beobachtungsnacht vorzeitig beendet.
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