Aber Kohlenstoff kann vielleicht noch mehr. Natürlich kommt Miodownik in diesem Kapitel auch auf den Weltraumlift zu sprechen. Was das ist und warum so ein Ding toll wäre, habe ich hier und hier erklärt. Kurz gesagt: Ein Weltraumlift wäre eine direkte Verbindung von der Erde ins Weltall, würde die Raumfahrt billiger und einfacher machen und uns all die Dinge ermöglichen, die wir nur aus Science-Fiction-Filmen kennen. Aber damit der Lift funktioniert, braucht es ein Material das fester und leichter ist als alles, was wir zur Verfügung haben. Eine mögliche Lösung könnten Kohlenstoffnanoröhren sein. Das sind im Prinzip einzelne Graphit-Lagen, die zu einer Röhre aufgerollt sind. Diese Röhre wird jetzt komplett von den starken Bindungen zwischen den Atomen zusammengehalten und wäre stabil genug, um als Material für einen Weltraumlift zu dienen. Leider sind die Röhren die man derzeit konstruieren kann, bei weitem noch nicht lang genug – aber wer weiß: Vielleicht gelingt den Materialwissenschaftlern ja bald der Durchbruch.
Es ist schon ein wenig seltsam, wenn man darüber nachdenkt, dass das Material, mit dem wir auf einem Notizblock herumkritzeln das gleiche ist, das uns den Weg zu den Sternen öffnen könnte. Und das der Unterschied nur in der Anordnung der Atome besteht. Aber das ist auch mein Fazit des Kapitels und vermutlich auch das, was Miodownik hier vermitteln wollte (er spricht übrigens auch noch ausführlich über Graphene und diverse andere Materialien): In der Welt der Materialien kommt es nicht nur darauf an, aus was etwas besteht, sondern auch wie man die Einzelteile zusammenfügt. Das gilt für Ikea-Möbel genau so wie für einzelne Atome…*Affiliate-Links
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