stuffmatters (Andere)Zur Zeit gibt es in meinem Blog eine ausführliche Besprechung des Buchs “Stuff Matters: Exploring the Marvelous Materials That Shape Our Man-Made World”* von Mark Miodownik. Jeden Tag stelle ich ein weiteres Kapitel des Buchs vor und jedes Kapitel beschäftigt sich ausführlich mit einem bestimmten Material, seiner Geschichte und seiner Verwendung. Um die Buchbesprechung ein wenig zu vertiefen und zu illustrieren habe ich für jedes Kapitel passende Videos herausgesucht. Beziehungsweise ich habe es probiert. Ich habe wieder einmal versucht, deutschsprachige Videos zu finden, aber wie üblich gibt es bei YouTube hauptsächlich irgendwelche illegal hochgeladene Mitschnitte aus dem Fernsehen und vernünftige Videos sind schwer zu finden. Falls ihr etwas passendes zum Thema findet, sagt Bescheid!

In Kapitel 9 von Miodowniks Buch geht es um Keramik und vor allem um ihre kostbarste Form: Das Porzellan. Bevor die Menschen aber auf den Trick der Porzellanherstellung gekommen sind, haben sie lange Zeit einfach nur Matsch zu simpler Keramik verarbeitet. Aber auch das war wichtig. Denn so entstanden zum Beispiel Ziegelsteine und wie das geht, erklärt dieses Video des Deutschen Museums:

Die berühmte Porzellanmanufaktor in Meissen stellt die Deutsche Welle in diesem Beitrag vor:

Und Mark Miodownik selbst zeigt, was man mit sehr spezieller Keramik sonst noch so für faszinierende Dinge anstellen kann:

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Kommentare (4)

  1. #1 Frantischek
    14. Januar 2015

    Bei Keramiken auch interessant zu erwähnen:

    Die keramischen Gläser die u.a. von Schott hergestellt werden und z.B. als Fensterscheiben in Spaceshuttles oder als besonders hochwertige Spiegelträger in Teleskopen zum Einsatz kommen. Dieses Glas hat einen Wärmeausdehnungskoeffizienten von 0.
    Ich hab vor ein paar Jahren einmal eine Anfrage gestellt.

    Kreisrunde Scheibe, ich glaub 21mm stark, grob sphärisch vorgefräst.
    Das hätte, glaub ich, um die zweieinhalb tausend Euro gekostet.

    Der hohe Preis ergibt sich u.a. daraus das dieses Glas seine Eigenschaften verliert wenn es geschmolzen wird. Die Herstellung funktioniert, wenn ich mich richtig erinnere, indem eine besondere Glasmischung geschmolzen und bei angelegten starken Strömen erstarren gelassen wird. Deshalb werden Blöcke hergestellt aus denen die benötigten Scheiben/Teile herausgefräst und dann poliert werden.

  2. #2 Franz
    15. Januar 2015

    @frantischek
    Spiegel für Newtons (komplett) fertig aus Pyrex bekommt man schon um ein paar hundert Euro (z:B 203mm/350Euro). Ich habe mir vor einigen Jahren mal einen Zerodurspiegel gekauft, der aber auch bedeutend teurer war (umgerechnet so 800 Euro) und mir einen selbst geschliffen (aus normalem Glas), allerdings nur für Sonnenbeobachtung, da ich damals niemand fand um das Ding zu versilbern.

  3. #3 Mike Macke
    16. Januar 2015

    nochmal @ Frantischek:
    Meines Wissens gibt es keine “starken” (oder auch schwachen) Ströme bei der Herstellung, wenn man vom Aufheizen der Schmelze mit Strom absieht. Glaskeramik (Zerodur, Ceran von Schott, Pyrex von Corning) entsteht stattdessen, wenn entsprechendes Glas mit bestimmten Temperaturprofilen “gekühlt” wird (wobei das “Kühlen” verwirrenderweise in Öfen bei relativ hohen Temperaturen unterhalb der Schmelztemperatur geschieht und typischerweise Wochen bis Monate dauert), und zudem gezielt mit Kristallisationskeimen versetzt ist, an denen ein Teil des Glases kristallisiert. Ähnlich wie Eis dehnt sich der “kristallisierte” (=keramische) Teil in einem bestimmten Temperaturbereich beim Abkühlen (minimal) aus, und gleicht dadurch das Zusammenziehen des Glasanteils aus.
    Aber ja, ein spannendes Thema.

  4. #4 Frantischek
    18. Januar 2015

    Aha. Dann hab ich das falsch in Erinnerung…