In den letzten (fast) zwei Wochen habe ich das großartige Buch “Stuff Matters: Exploring the Marvelous Materials That Shape Our Man-Made World”* von Mark Miodownik ausführlich vorgestellt. Ich habe jedem Kapitel einen eigenen Blogeintrag gewidmet. Der besseren Übersicht gibt es hier noch einmal eine Auflistung aller Beiträge:
- Einleitung: Ich habe Mark Miodownik vorgestellt und kurz erklärt, warum sein Ansatz der Wissenschaftsvermittlung mir so sympathisch ist.
- Das Geheimnis des Stahls: Im ersten Kapitel des Buchs über die Materialien dieser Welt beschäftigt sich Miodownik mit dem Stahl. Verwendet wurde er schon seit Jahrtausenden. Verstanden aber erst in den letzten Jahrzehnten.
- Die wunderbare Vielfalt des Papiers: Was wäre die Welt ohne Papier? Langweilig… und es geht nicht nur um Bücher oder Zeitungen! Sondern um all die anderen Einsatzgebiete dieses Materials, an die wir so selten denken…
- Der fundamentale Beton: Beton ist hässlich und langweilig? Miodownik ist da völlig anderer Meinung. Er erklärt, wie faszinierend dieses Material ist und dass er nur dank eines erstaunlichen kosmischen Zufalls zum Fundament unserer Gesellschaft werden konnte.
- Die erstaunlich komplizierte Schokolade: Schokolade ist nicht einfach nur irgendwas zu essen. Sie ist ein Material, das hergestellt werden muss und es ist überraschend, wie kompliziert dieser Vorgang ist.
- Das außerordentlich spektakuläre Aerogel: Ein Stoff, der leichter ist als alles andere? Und dabei Eigenschaften hat, die man nirgendwo sonst findet? Ein Material, das uns die Entstehung der Welt entschlüsseln kann? Gibt es! Es ist “Aerogel” und wurde entdeckt, weil jemand wissen wollte, wie Wackelpudding funktioniert…
- Gefährliches Plastik im Wilden Westen: Wenn es etwas gibt, was man NICHT mit Plastik assoziiert, dann ist es der Wilde Westen. Warum dieses Material aber durchaus sehr viel mit Cowboys (und explodierenden Billiardkugeln) zu tun hat, erklärt Miodownik anhand eines Drehbuchs.
- Glas, und die Frage nach der Durchsichtigkeit der Dinge: Warum ist Glas eigentlich durchsichtig? Miodownik ist der Meinung, dass die bessere Frage wäre: Warum ist eigentlich nicht alles durchsichtig? Und erklärt, warum das durchaus keine dumme Frage ist…
- Graphit, der Weltraumlift und die Suche nach dem härtesteten Material der Welt: Was ist der Unterschied zwischen einem Diamanten und dem Gekritzel eines Bleistifts? Es kommt alles darauf an, wie man Atome anordnet. Und wenn man sie auf die richtige Weise sortiert, bringen sie uns vielleicht sogar ins Weltall!
- Das kostbare Porzellan: Keramik ist eigentlich nur fester Matsch. Aber dieser Matsch hat unsere Zivilisation zu dem gemacht, was sie heute ist. Und hübsch ist er auch noch!
- Das Material unseres Körpers und die Unsterblichkeit: Wir basteln ständig an unserer Welt herum. In letzter Zeit haben wir sogar angefangen, Ersatzteile für unseren Körper zu produzieren. Und das mit einem 3D-Drucker… Warum wir wohl trotzdem nicht unsterblich werden, ist Thema des vorletzten Kapitels.
- Die finale Synthese: Zum Abschluss erklärt Miodownik noch einmal, wie all die Materialien zusammenwirken um die Welt zu dem zu machen, was sie ist.
Ich habe das Buch wirklich sehr gut gefunden. Ich kann es nur ausdrücklich empfehlen. Und wiederhole am besten nochmal mein Fazit aus dem letzten Artikel:
“Stuff Matters” ist ein großartiges Buch. Natürlich ist Miodownik besonders gut darin, komplexe wissenschaftliche Vorgänge verständlich und spannend zu erzählen. Das hat er ja auch schon vorher bei seinen diversen Fernsehsendungen und Medienauftritten gezeigt. Aber in diesem Buch hat er nicht nur viel interessante Wissenschaft vermittelt, sondern auch deutlich gemacht, wie sehr wir selbst von dem bestimmt werden, was wir über die Welt herausfinden. Wissenschaft entspringt dem Wunsch nach Erkenntnis und ist das Resultat unserer typisch menschlichen Neugier. Aber “Stuff Matters” vermittelt auf jeder Seite, wie tief die Verbindung zwischen uns, der Welt und den Erkenntnissen unserer Forschungstätigkeit ist. Das Erkennen der Welt hat sie und uns buchstäblich zu dem gemacht, was wir heute sind. Und in einer Zeit, in der immer mehr Menschen der Wissenschaft kritisch oder gar ablehnend gegenüber stehen, kann es nicht schaden, wenn man auf so unterhaltsame Weise daran erinnert wird, dass Wissenschaft nicht einfach etwas ist, was irgendwelche komischen Leute an Universitäten treiben und was man getrennt vom eigenen Leben betrachten kann. Wir sind die Welt, die wir erforscht haben. Und das, was wir in Zukunft herausfinden, wir uns genau so prägen und verändern, wie es die Erkenntnisse der Vergangenheit getan haben. Das zu vermitteln ist eine wichtige Aufgabe und Miodowniks Buch erfüllt sie hervorragend. Lest es!
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