Und bevor jetzt jemand damit anfängt: Nein, es handelt sich dabei mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit NICHT um die Signale irgendwelcher Aliens! Es gibt sehr viele kosmische Phänomene, die Radiostrahlung abgeben und sie sind ein normaler Teil der natürlichen Vorgänge im Universum. Nur weil wir sie hier auf der Erde zur Übermittelung von Informationen nutzen und das Wort “Radio” für uns im nicht-astronomischen Alltag eine besondere Bedeutung hat, folgt daraus nicht, das jede Radiostrahlung aus dem All ebenfalls Informationen enthält. Außerdem wären die Signale dafür auch ein klein wenig zu energiereich… Der von Petroff und ihren Kollegen beobachtete Burst hat in einer Millisekunde so viel Energie abgestrahlt wie die Sonne an einem Tag. Diese Mengen kann sich zwar niemand vorstellen. Aber es ist SEHR viel!
Unter den potentiellen Erklärungsansätzen finden sich aber einige, die mindestens so spektakulär sind wie Aliens. Zum Beispiel ein “Blitzar”. So nennt man einen extrem schweren Neutronenstern (also das, was am Ende des Lebens von einem großen Stern übrig bleibt). So schwer, dass er eigentlich schon längst zu einem schwarzen Loch kollabiert hätte sein müssen, das aber nicht tut, weil er auch extrem schnell rotiert, was den Kollaps aufhält. Einen “Blitzar” hat bis jetzt noch niemand entdeckt, aber wenn es sie gibt, könnten sie Fast Radio Bursts abgeben.
Wie gesagt: Man weiß bis jetzt nur, was es nicht sein kann. Kollabierende oder explodierende Sterne die Supernova- oder Gamma-Explosionen verursachen, kann man mit den vorhandenen Daten ausschließen. Mehr aber leider nicht. Aber, und das ist einer der Gründe, warum die Arbeit von Petroff und ihren Kollegen trotzdem wichtig ist: Man weiß nun, dass man diese Ereignisse tatsächlich live beobachten kann! Die Suchmethoden und die Vernetzung der vielen Teleskope funktioniert. “Die Falle ist aufgestellt”, sagt Emily Petroff, “Jetzt müssen wir nur noch warten, bis ein weiterer Burst hinein fällt”.
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