Wir sehen von der Erde aus immer die gleiche Seite des Mondes. Die Rückseite sehen wir nicht – wir mussten Raumsonden ins All schicken, um herauszufinden, wie es dort aussieht. Nämlich so:

Bild: NASA

Bild: NASA

Das wir von der Erde aus immer nur die andere Seite sehen aber nie den Anblick, der sich auf dem Bild oben zeigt liegt daran, dass der Mond sich mit genau der richtigen Geschwindigkeit um seine eigene Achse dreht. Er braucht für einen Umlauf um die Erde genau so lang wie für eine Drehung um sich selbst. Es gibt zwar immer wieder Leute, die steif und fest behaupten, der Mond könne sich nicht um sich selbst drehen (trotz aller Erklärungen des Gegenteils), aber er tut es trotzdem. Früher hat er sich aber noch nicht so schön synchron mit der Erde bewegt. Wie es dazu gekommen ist, dass sich seine Rotation an den Umlauf um die Erde angepasst hat und wieso wir heute nur eine Hälfte seiner Oberfläche (bzw. ein kleines bisschen mehr) sehen können, zeigt diese sehr schöne Animation:

Kommentare (31)

  1. #1 dirk
    3. März 2015

    Man stelle sich vor die Menschen hätten unseren Mond rotieren sehen können – lange vor Galileo Galilei haette das zum besseren und richtigen Verständnis der Himmelsmechanik führen können…

  2. #2 Stefan Wagner
    https://demystifikation.wordpress.com/2015/03/03/eifersuchtige-medien/
    3. März 2015

    Sehr schön gemacht.

    In den 90ern habe ich mit Freunden mal bei einem Berliner Radiosender angerufen um genau die Frage zu stellen – wir hatten alle 3 keine plausible Erklärung. Der Sender hatte einmal die Woche eine Sendung, wo man knifflige Fragen stellen konnte, die sie nächste Woche beantworten wollten. 2x haben sie uns auf die Folgewoche vertröstet und festgestellt, so eine knifflige Frage noch nie gehabt zu haben.

    Unsere Frage war mehr, ob das Zufall ist, dass wir synchron sind, oder nicht, und von damals wusste ich noch, dass es typisch ist für Monde synchron zu werden, dass es aber nicht alle Monde sind, weil es einige Zeit dauert. Dass die Gravitation verantwortlich ist wurde auch gesagt, aber die Verwurstung des Mondes und die Kraftwirkung auf die Form habe ich so nicht mehr in Erinnerung – das wurde m.W. nicht gut erklärt – musste aber natürlich auch alles mündlich geschehen, was deutlich schwerer ist.

    Übrigens ein Manko bei Lechs Kosmos, dass man da die Möglichkeiten des Mediums nicht ausnutzt und nur Tisch, Tasse und Tür als Gimmicks benutzt.

    Diese Animation hier werde ich kaum vergessen.

  3. #3 Florian Freistetter
    3. März 2015

    @Stefan: “2x haben sie uns auf die Folgewoche vertröstet und festgestellt, so eine knifflige Frage noch nie gehabt zu haben. “

    Ist aber schon ein wenig peinlich… denn das hat man auch in den 90ern schon lange gewusst. Ein Telefonat mit einem Astronom oder ein Blick in ein Fachbuch hätte die Sache geklärt.

    “Übrigens ein Manko bei Lechs Kosmos”

    Ach, da würden mir noch mehr einfallen…

  4. #4 Rincewind.ii
    3. März 2015

    in der anderen Richtung funktioniert es auch: Erdkörper und vor allem die “Wassermassen” werden von der Mondgravitation “verwurstet” (tolles Wort;-) und die Erdrotation wird gebremst… An devonischen Korallen konnte man nachweisen, dass der Erdtag vor etwa 350 mio Jahren schon nach 19 Stunden um war.
    Die Workaholics unter uns können also auf die Zeit setzen und mit Sicherheit in Zukunft auch mal 25 und mehr Stunden am Tag arbeiten… dauert halt nur noch etwas 😉

  5. #5 Erwin Anton
    3. März 2015

    Wenn uns der Mond immer mehr abbremst, kann es dann passieren, dass sich die Erde nicht mehr 365,? x um die Sonne dreht sondern weniger als 1x (gebundene Rotation um die Sonne – falls sich das überhaupt ausgeht, bevor die Sonne ihr Ende erreicht). Oder ist der Einfluss der Sonne zu gering, um von einer gebundenen Rotation der Erde um die Sonne zu sprechen?

  6. #6 der eine Andreas
    3. März 2015

    Ist doch klar!
    Damit wir DAS nicht zu sehen bekommen:
    https://www.donttellmetheending.com/wp-content/uploads/2008/05/ironsky_art2.jpg

  7. #7 Bullet
    3. März 2015

    @Erwin Anton: ich glaube, der nächste Schritt ist, daß Erde und Mond zuenander synchron werden, daß also sich Erde und Mond immer gegenseitig dieselbe Seite zeigen. Es gäbe dann also Orte auf der Welt, an denen ein Mond quasi unbekannt sein könnte. Ob die Gezeitenkraft der Sonne ausreicht, einen sun-lock zu ermöglichen … öh, Alderamin? 🙂

  8. #8 Florian Freistetter
    3. März 2015

    @Erwin Anton: Im Prinzip kann auch ein Planet so “tidally locked” sein wie der Mond. In vielen Exoplanetensystemen ist das der Fall. Gezeitenkräfte gibt es auch zwischen Sonne und Erde – aber die Distanzen sind größer und die Auswirkungen geringer. Die Erde müsste der Sonne schon viel näher sein, damit die gebundene Rotation in einer vernünftigen Zeit (d.h. ein paar Milliarden Jahre) stattfinden kann.

    @Bullet: Ja, das was du sagst, wird auch passieren. Ich hab das irgendwann auch mal im Studium ausgerechnet. Aber frag mich jetzt nicht nach der Zahl…

  9. #9 Volker
    Brühl
    3. März 2015

    Dazu gibt es eine schöne Animation auf SPIEGEL Online, habe ich in meinem Blog gepostet:
    https://volkerhoff.com/mond-animation-nasa-zeigt-die-rueckseite-des-erdtrabanten/

  10. #10 maunz
    Hinterm Mond
    3. März 2015


    Ist doch klar!
    Damit wir DAS nicht zu sehen bekommen:

    Keine Angst. WIR sehen alles !

    https://i.snag.gy/P2WJe.jpg

  11. #11 Roland B.
    4. März 2015

    “Gezeitenkräfte gibt es auch zwischen Sonne und Erde – aber die Distanzen sind größer und die Auswirkungen geringer.”
    Reicht aber immerhin, um deutliche Unterschiede zwischen Spring- und Nipptiden auftreten zu lassen. Also zwischen den Hoch- und Niedrigwasserständen, wenn Mond, Erde und Sonne in einer Linie stehen, einmal mit dem Mond in der Mitte (Verstärkung), einmal mit der Erde in der Mitte (Abschwächung).

  12. #12 bikerdet
    4. März 2015

    @ Roland B. :
    Nö, das ist falsch. Immer wenn Sonne, Erde und Mond in einer Linie stehen gibt es eine Springflut. Die Reihenfolge ist dabei egal. Immer wenn der Mond im 90° Winkel zur Erde steht gibt es eine Nippflut. Es gibt also alle 14 Tage eine Springflut und um eine Woche versetzt auch 2 Nippfluten je Mondumlauf.

    Der Unterschied zwischen Anziehungs- und Gezeitenkräften ist mathematisch einfach erklärt . Die Anziehung sinkt ^2 , die Gezeitenkraft ^3 . Bei doppeltem Abstand sinkt die Anziehung auf 1/4 , die Gezeitenkraft auf 1/9 .

  13. #13 maunz
    kleine korrektur
    4. März 2015

    Der Unterschied zwischen Anziehungs- und Gezeitenkräften ist mathematisch einfach erklärt

    Die Gezeitenkraft entsteht durch die Differenz von Anziehungskraft ( ^2 ) und Fliehkraft ( ^1 )

  14. #14 Alderamin
    4. März 2015

    @bikerdet

    Der Anteil der Höhe des Flutbergs alleine durch die Sonne ist immerhin etwa halb so groß wie der des Mondes, habe ich gelesen.

  15. #15 schnablo
    4. März 2015

    Ich finde es auch bemerkenswert und etwas kontraintuitiv, dass dieser Prozess des Bremsens tatsächlich endet und die relative Rotation nicht lediglich auf ewig immer langsamer wird. Wenn man einen Energieverlust proportional zur Rotationsgeschwindigkeit annimmt, stimmt zwar am Ende wieder alles (m.E. konstante Abnahme von omega), überraschend ist es irgendwie doch.

  16. #16 bikerdet
    4. März 2015

    @ Alderamin :
    Ja, deshalb ist ja auch die Flut durch die Summe der Kräfte höher. Steht der Mond außerhalb der Kraftlinie, so wirken Sonne und Mond nicht mehr zusammen. Steht der Mond versetzt, zieht der Mond etwas Wasser vom Sonnenflutberg weg und umgekehrt. Bei 90° Position des Mondes ist diese Wirkung am größten.

    @ maunz :
    Du musst zwischen den Gezeiten und den Gezeitenkräften unterscheiden. Die Gezeitenkräfte nehmen ^3 ab. Die Fliehkraft entsteht durch die Drehung eines Körpers, hat bei der Berechnung der Stärke der Gezeitenkräfte also erst einmal gar nichts zu suchen. Erst wenn man die Höhe der Gezeiten berechnen will, kommen Anziehung minus Fliehkraft ins Spiel.

  17. #17 Lana
    Erde
    21. November 2018

    Ist hier niemandem aufgefallen, dass das Foto vom angeblichen Mond ein Fake ist.
    In der Mitte zieht sich von oben bis unten eine Schnittlinie aus irgendeinem Bearbeitungsprogramm durch!?!? Leute macht die Augen auf.

  18. #18 PDP10
    21. November 2018

    @Lana:

    Interessant.

    Und das bedeutet was? Das der Mond nicht existiert?

  19. #19 RainerO
    21. November 2018

    @ Lana
    Nicht, dass ich glaube, bei dir würde irgend ein Argument ankommen. Aber für diejenigen, die ins Grübeln kommen:
    – Das Bild ist natürlich bearbeitet, weil es aus mehreren Aufnahmen zusammengesetzt wurde. Es besteht aus tausenden Einzelaufnahmen
    Wenn es eine Fälschung wäre: Glaubst du wirklich, die NASA würde dabei so dilettantisch vorgehen, dass man es so einfach entdecken kann?

  20. #20 PDP10
    21. November 2018

    @RainerO:

    Wenn es eine Fälschung wäre: Glaubst du wirklich, die NASA würde dabei so dilettantisch vorgehen, dass man es so einfach entdecken kann?

    Natürlich nicht!
    Die NASA geht dabei so dilettantisch vor, damit die Leute denken, dass das doch keine Fälschung sein kann, weil sie so leicht zu entdecken ist!
    Natürlich tut die NASA das nur, um die Leute, die schlau genug sind zu sehen, dass das genau deswegen eine Fälschung sein muss – weil sie zum Schein so dilettantisch gemacht wurde! – davon ab zu lenken, dass das gar keine Fälschung ist!.

    … Oder so.

    (SCNR … ähem.)

  21. #21 RainerO
    22. November 2018

    @ PDP10
    Jo, und wenn das Bild perfekt wäre, würden die nächsten VTler aufheulen, weil das “viel zu perfekt” für eine Zusammenstellung aus tausenden Einzelbildern wäre.
    Es ist vollkommen egal, was man solchen “Spezialisten” sagt, die sehen nur, was sie sehen wollen. Wahrscheinlich glauben die, dass es eine Fälschung sein muss, weil man darauf die Mondbasen der Nazis nicht sieht.

  22. #22 Alderamin
    22. November 2018

    @RainerO, Lana

    Es besteht aus tausenden Einzelaufnahmen

    Und zwar weil die Raumsonde Lunar Reconnaissance Orbiter, die die Aufnahmen gemacht hat, in nur 50 km Höhe umkreist. Wäre der Mond ein Globus von 30 cm Durchmesser, dann entspräche dies einer Flughöhe von 4,3 mm. Aus dieser Entfernung kann die Sonde Details von unter einem Meter Größe auf der Oberfläche aufnehmen (z.B. die Landestellen der Apollo-Missionen), sieht aber natürlich nur einen kleinen Ausschnitt des Mondes. Aus vielen solcher Nahaufnahmen wurde das obige Bild zusammengesetzt.

    Ein echtes Übersichtsbild der Mondrückseite hat kürzlich die chinesische Sonde Chang’e-5 gemacht.

  23. #23 Alderamin
    22. November 2018

    @RainerO, Lana

    Außerdem macht die Sonde DSCOVR zweimal im Jahr Aufnahmen der Mondrückseite. Die Sonde befindet sich im Lagrange-1-Punkt 1,5 Millionen km vor der Erde (aus der Sicht der Sonne) und beobachtet die sonnenbeschienene Seite der Erde von dort aus. Zweimal im Jahr huscht der Mond vor der Erde durch’s Bild, der näher an der Erde steht als die Sonde.

    https://www.planetary.org/multimedia/space-images/earth/earth-and-moon-from-dscovr.html

  24. #24 RainerO
    22. November 2018

    @ Alderamin
    Danke für die Zusatzinformationen.
    Das DSCOVR-Bild habe ich auch gefunden, wollte es aber nicht verlinken, da das für die Lanas dieser Welt ohnehin auch als Fälschung abgetan worden wäre. Schließlich ist hier die Erde als Kugel abgebildet… ◔_◔

  25. #25 Ursula
    22. November 2018

    Vermutlich will “Lana” eh nur rumtrollen.
    Denke, da wird keine Antwort mehr kommen.
    Wobei sich für mich schon immer auch die Frage stellt, was um Himmels Willen haben die Leut davon?
    Ist denen sooo fad den ganzen Tag über?
    Grad der Mond *ggg*! Ist doch ähnlich bescheuert, wie die “flache Erde”.

  26. #26 Alderamin
    22. November 2018

    @Ursula

    Wobei sich für mich schon immer auch die Frage stellt, was um Himmels Willen haben die Leut davon?

    Die fühlen sich cool, weil sie meinen, etwas zu wissen, was wir Superschlaue nicht schnallen. Nämlich dass wir Schlaf-Schafe alle belogen werden. Witzigerweise glauben die dann Propagandamedien wie RT, Sputnik, irgendwelchen YT-Videos oder einem Donald Trump ungeprüft jedes Wort. Hauptsache, das Gesagte stimmt mit ihrer vorgefassten Meinung überein, und die widersteht felsenfest jeglicher Nazaré-Brandung von Fakten…

  27. #27 Bullet
    22. November 2018

    @Ursula:

    Ist doch ähnlich bescheuert, wie die “flache Erde”.

    Nein, nicht “ähnlich bescheuert”. Das ist dasselbe Thema. Die Flachköppe müssen den Mond für eine Fälschung halten, weil sonst ihre 150.000 verschiedenen FE-Modelle, über die sie sich nicht einig werden, in sich zusammenkl… Moment. Wieviele verschiedene Kugelkonzepte gibt es? Eins. Wieviele verschiedene Flacherd-Modelle gibt es? 150.000.
    Ach so. Schon erledigt. 😀

  28. #28 Ursula
    22. November 2018

    @ Bullet
    *ggg*
    Ja eh!

  29. #29 Chris
    UG 47
    23. November 2018

    Moin,
    Mensch Bullet, seit wann interagierst Du hier, 2010? Und wie viel Jahre vorher im Internet? Im Usenet? Was Du hier schreibst:

    über die sie sich nicht einig werden, in sich zusammenkl… Moment. Wieviele verschiedene Kugelkonzepte gibt es? Eins. Wieviele verschiedene Flacherd-Modelle gibt es? 150.000.
    Ach so. Schon erledigt.

    Ist natürlich Quatsch, das nur eine Kugelform diskutiert wird zeigt sonnenklar welche Gewalt bei der Unterdrückung der Wahrheit angewandt wird, das sollte Dir eigentlich klar sein! Es gibt immer mehr als eine Lösung und Wahrheit besteht nur aus Sichtwinkeln außerdem ist unser Wissen nur ein Tropfen im Ozean, wir können also die 150.000 verschiedenen FE Modellen nicht verwerfen da wir nicht alles zwischen Himmel und Erde kennen. Das man Dich da immer dran erinnern muss…

    p.s. Wers genau wissen will der Mond ist eine Projektion eines Pfannkuchens die Chroniken des Gaston zeigen die Entstehung eindeutig.

  30. #30 Luna
    18. Juli 2019

    Hallo, muss einen Vortrag halten und verstehe nicht, wieso man angeglich immer nur exakt die gleiche Seite des Mondes sieht, egal zu welcher Phase. Der Mond rotiert einmal in 27 Tagen um sich selbst. Somit müsste doch nach 13,5 Tagen die Mondrückseite zu sehen sein, da er dann um genau 50% rotiert ist. Ist die Erklärung also so, dass immer am Neumond die Mondrückseite auf die Erde gerichtet?