Ich lese sehr viele Bücher. Seit ich vor knapp 30 Jahren angefangen haben zu lesen, ist mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit kein Tag vergangen, an dem ich nicht in einem Buch gelesen habe. Zum Glück kann ich auch recht schnell lesen und schaffe 100 bis 200 Bücher pro Jahr. Da kommt also einiges zusammen und weil ich gute Bücher gerne auch weiterempfehle, sind Buchbesprechungen ein regelmäßiger Teil meines Blogs. Ich zähle mich aber nicht unbedingt zu den Buchbloggern und habe mit der Welt der Bücherblogs bis jetzt auch wenig zu tun. Das liegt mit Sicherheit daran, dass meine Vorlieben von der Mehrzahl dieser Blogs nicht abgedeckt werden. Ich lese im Prinzip zwar alles, mein Fokus liegt aber in den letzten Jahren doch eher auf den populärwissenschaftlichen Sachbüchern und verwandten Werken. Es liegt aber auch daran, dass die Buchblogszene eine eigenes Universum sind und es gar nicht so einfach ist, sich da reinzufinden und vor allem das zu finden, was einen interessiert. Bei der viel, viel kleineren Szene der deutschsprachigen Wissenschaftsblogs kann man ja bei Interesse noch einen halbwegs vollständigen Überblick behalten. Bücherblogs gibts dagegen viel mehr… Zum Glück hat Tobias Zeising vom Lesestunden-Blog kürzlich eine schön visualisierte Studie dazu durchgeführt.

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647 Bücherblogs wurden anhand ihres Verlinkungsgrads innerhalb der Buchblogszene und ihres Impakts auf den Rest des Internets ausgewertet und das Resultat ist ein Ranking, das vermutlich ein guter Einstieg ist, wenn man vor hat, sich mit Buchblogs zu beschäftigen. Außerdem gibt es eine interaktive Visualisierung, bei der man genau nachvollziehen kann, wie die einzelnen Blogs der Szene zusammenhängen bzw. ein zweites Diagramm, das prüft, ob es innerhalb der Szene bestimmte besonders stark vernetzte Gruppen gibt (interessanterweise kaum).

Schaut euch die Grafiken und die Auswertung an (in der Analyse finden sich auch einige Informationen zu den Grenzen und Ungenauigkeiten der Statistik) – es ist sehr interessant.

Noch interessanter fände ich persönlich es aber, wenn man auch noch einige Informationen zur thematischen Ausrichtung der Blogs erheben könnte. Das ist wahrscheinlich nur sehr schwer automatisierbar und daher wohl auch nicht durchführbar. Aber mich würde eben interessieren, wie viele Buchblogs es dort draußen gibt, die sich mehrheitlich mit wissenschaftlichen Sachbüchern beschäftigen. Mir ist nur Petra Wiemanns “Elementares Lesen” bekannt, aber ich hoffe, dass es noch mehr davon gibt! Wenn ihr eines davon kennt, dann sagt doch bitte Bescheid! Vielleicht erstelle ich einfach meine eigene Liste – ich fürchte fast, sie wird bei weitem nicht so viele Einträge haben wie das Ranking bei Lesestunden und ich werden sie problemlos händisch pflegen können.

Ich hatte ja auch schon mal überlegt, ob ich meine Buchbesprechungen in ein extra Blog auslagern soll um so gezielt diejenigen anzusprechen, die sich zwar für Bücher interessieren, aber danach nicht in einem Wissenschaftsblog suchen würden. Aber ich wollte meine Inhalte dann doch nicht aufspalten. Wo ich jetzt aber nochmal darüber nachdenke, fällt mir ein: Ich könnte ja einfach alle Buchbesprechungen in ein extra Blog kopieren. Mal sehen… Vielleicht mache ich das, wenn ich mal ein bisschen Zeit übrig habe (Ha! Schön wärs…).

Ich bin ja heute auf der Buchmesse in Leipzig unterwegs (kommt um 16 Uhr im Sachbuchforum bei meinem Vortrag vorbei!). Vielleicht finde ich ja dort auch ein paar Leute, die sachdienliche Hinweise zu Sachbuchblogs haben…

Kommentare (13)

  1. #1 hasta la proxima
    Salzburg
    12. März 2015

    Tja, lieber Florian, obwohl ich weiß, dass Du mit Bloggen, Schreiben, Podcasts machen, Reisen und Lesen gut ausgelastet bist, könnte ein NEUER Bücherblog von Dir eine weitere “Erleuchtung” der Tiefen des Web’s werden.
    Wenn man Deine Arbeit so in allen Dingen ein wenig verfolgt (im guten und angenehmen Sinne), dann kann man irgendwie erahnen, dass Du da was im Schilde führst 😉
    Ich wäre auf jeden Fall ein ständiger Leser dieses Blogs.
    hasta

  2. #2 tes
    jaeger und sammler
    12. März 2015

    Buecherblog ja bitte.

    Wenn ich so ein Foto von (d)einem Buecheregal sehe dann loest das bei mir einen Sammlerimpuls aus. Gibt es eine Liste der Buecher in deiner Privatbibliothek ? Wahrscheinlich (noch) nicht. Willst du diese Liste hier veroeffentlichen ? Tschuldigung, ich bin eben furchtbar neugierig darauf was andere so lesen 🙂

  3. #3 Tina_HH
    12. März 2015

    Ich könnte ja einfach alle Buchbesprechungen in ein extra Blog kopieren.

    Ja, warum nicht? Ich weiss zwar auch nicht, wie der Stand bei Blogs zu wissenschaftlichen Sachbüchern ist, könnte mir aber vorstellen, dass es da durchaus einen Bedarf gibt.

    Übrigens: 100 bis 200 Bücher pro Jahr ist echt viel! Ich schaffe so 60 bis 80 Bücher pro Jahr (seit ein paar Jahren hab ich eine Excel-Tabelle, in die ich jedes gelesene Buch eintrage) und finde das auch schon ne Menge… Mein Leseschwerpunkt liegt neben populärwissenschaftlichen Büchern auf Romanen. Insbesondere alles was so in die Richtung Jonathan Franzen geht. Ganz großartig fand ich z.B. auch von Philipp Meyer “Der erste Sohn”. Und ab und an lese ich auch ganz gerne mal einfach nur einen guten Krimi. (Doch das nur am Rande).
    Bücherblog wäre jedenfalls toll.

  4. #4 Florian Freistetter
    12. März 2015

    @tes: “Gibt es eine Liste der Buecher in deiner Privatbibliothek ?”

    Hu – das sind so viele; das würde ewig dauern, die zu katalogisieren…

  5. #5 hasta la proxima
    13. März 2015

    @tes: Florian postet ja ab und an Fotos seiner Buchsammlung. Ich finde da immer wieder was, das ich noch nicht habe. Und das muss dann auch sofort in meine Sammlung. Da geht’s mir genauso wie Ihnen … SAMMLERWUT!!!
    Einfach nur schön, dass es solche Menschen gibt, die Ihr Wissen mit anderen teilen.

  6. #6 kdm
    13. März 2015

    Ein kluger Schriftsteller (war’s Arno Schmidt?) hat mal berechnet, wieviel Bücher jemand in einem Leben “schafft”, ja: nur schaffen kann. Er kam auf 3000 bis 3500, Vielleiser können auch 4000 “schaffen”. (Kann ja jeder für sich selbst ausrechnen).
    Sie schaffen offenbar zehntausend (vom etwa 15. bis zum 75. Lebensjahr). Erstaunlich.

  7. #7 Petra
    https://elementareslesen.wordpress.com/
    13. März 2015

    @Florian
    Seit Jahren suche ich immer wieder gezielt nach Blogs zu populärwissenschaftlichen Büchern und finde nichts. Das ist einer der Gründe, warum ich selbst mit Bloggen begonnen habe. Daher wäre ein reines Buchblog von dir eine echte Bereicherung! Die Reaktionen der Leser auf deine Rezensionen zeigen ja, dass es einen Bedarf gibt.
    2 Tipps habe ich aber dennoch:
    Auf Jargsblog werden Bücher aller Art vorgestellt, ab und zu auch mal Sachbücher mit einer ungeheuren Bandbreite, natürlich auch populärwissenschaftliche Bücher: https://jargsblog.wordpress.com/category/buchempfehlungen/sachbuch/
    Außerdem habe ich kürzlich eine australische Seite entdeckt: Science Book A Day:
    https://sciencebookaday.com/
    Dort werden zwar meistens nur die Verlagstexte wiedergegeben, aber die Themenauswahl ist genial. Ab und zu gibt es Rezensionen und Interviews mit den Autoren.
    Hast du auf der Buchmesse noch etwas zum Thema erfahren?

  8. #8 Tina_HH
    13. März 2015

    @kdm

    Da sieht man mal wieder, dass das Leben viel zu kurz ist 😉 .
    Aber im Ernst, wenn man bedenkt, dass die Obergrenze der lesbaren Bücher im Leben irgendwo in den tausendern ist, sollte man bei der Auswahl der Bücher, die man liest, eigentlich noch sorgfältiger sein, um seine Zeit nicht mit schlechten Büchern zu vergeuden.
    (Gilt natürlich im Prizip für alles im Leben, wobei man sich ja leider nicht immer aussuchen kann, womit man so seine Zeit verbringt 🙂 . )

    Und Florian hat gute Chancen bei dem Lesetempo die 10.000er Marke zu knacken.

  9. #9 Klaus
    13. März 2015

    Wenn Florian 60 Jahre lang ohne Unterbrechung (Urlaub, keine Lust, Augen-Krankheit, wichtige andere Arbeit, selber schreiben(!), Schlaf, Essen, Reisen, ein Buch das zweite oder dritte Mal lesen, sich verlieben…) JEDE Woche 3 (drei) Bücher liest, aber wirklich JEDE Woche, jahrein-jahraus ohne Unterbrechung 60 Jahre lang – als Zehnjähriger bis zum 70jährigen – dann kommt er auf etwas über neuntausend Bücher. Wenn man aber all das, was den Menschen normalerweise hindert oder ablenkt, abzieht, wird wohl eher Arno Schmidt Recht behalten.
    Disclosure: Bin kein Mathematiker sondern Verleger.

  10. #10 Klaus (Vielleser seit dem 5. Lebensjahr)
    13. März 2015

    Oder anders: 60 Jahre = 21.900 Tage.
    Beim Ziel: zehntausend Bücher, da muss er jeden zweiten Tag ein neues Buch ausgelesen haben. JEDEN ! Sechzig Jahre lang !
    .

  11. #11 der eine Andreas
    13. März 2015

    Hier noch eine Buchempfehlung der Bundesregierung:
    https://www.hornoxe.com/wp-content/picdumps/picdump406/picdump406_13.jpg

    🙂

  12. #12 Florian Freistetter
    13. März 2015

    @klaus ich lese jeden Tag. Die zeit dafür finde ich immer. Und da ich schnell lese, kommt eben einiges zusammen. Diese Woche zb 3 Bücher (bis jetzt). Irgendwelche Statistiken sind aber müßig (auch wenn sie von Schriftstellern kommen). Jeder liest individuell und jedes Buch liest sich anders.

  13. #13 Dietmar
    Bottrop
    22. März 2015

    Ist das Buch von BARRY PARKER: Crash im Weltraum (Titel ist meiner Meinung nach irrführend). es geht im diesem Buch übe die Geschichte der Galaxienerforschung bis Mitte der 90ziger Jahre.