In wenigen Tagen ist es genau 25 Jahre her, dass das Weltraumteleskop Hubble ins All gebracht wurde. Ich werde dazu auf jeden Fall noch einen ausführlichen Artikel schreiben, denn über dieses grandiose wissenschaftliche Instrument gibt es jede Menge zu erzählen. Zur Einstimmung möchte ich aber auf den Wettbewerb “Ode to Hubble” hinweisen. Die Öffentlichkeit war aufgerufen, das Jubiläum des Teleskops mit einem passenden Video zu feiern und aus allen Einsendungen wurden nun 12 Videos für die Shortlist ausgewählt. Sechs davon von Menschen, die jünger als 25 Jahre und damit auch jünger als Hubble selbst sind und sechs Videos von älteren Leuten. Schaut sie euch an (hier); sie sind alle auf ihre eigene Art sehr gut geworden. Mein Favorit ist aber die Einsendung von Halley Davies aus Kanada:

Es sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten viele Satelliten, Raumsonden und Teleskope ins All geschickt worden. Und alle haben sie unser Wissen über das Universum vergrößert. Aber keines ist so speziell wie Hubble. Wenn es ein “Teleskop der Herzen” gibt, dann wohl das nun schon 25 Jahre alte Gerät. Seine Zukunft ist begrenzt, aber ein paar Jahre wird es uns noch erhalten bleiben. Ich hoffe, wir können alle gemeinsam noch seinen 30. Geburtstag feiern!

Kommentare (10)

  1. #1 hasta la proxima
    21. April 2015

    Ich bin sooooooo froh, dass ich die Zeit mit “Hubble” miterlebe. Das werde ich nie vergessen. Einzigartig. Einzigartig schön, ästhetisch, unvergleichlich. Darüberhinaus eine technische Meisterleistung.

  2. #2 Nemesis
    21. April 2015

    Ich finde die Bilder, die uns Hubble bisher geliefert hat, ausserordentlich faszinierend. Hier gibts übrigens eine wirklich sehenswerte Dokumentation von der esa über das Hubble- Teleskop:

    Hubble – 15 Years of Discovery (2005)

  3. #3 good vibration
    22. April 2015

    Auch ich finde Hubble toll (obwohl es auch hier einige Ungereimtheiten (Optik wegen Militär. Verwendung anfänglich falsch …) gibt).
    Mehr noch stört mich, daß sich Österreich um den Preis der HYPO alleine ein Hubble leisten könnte …

  4. #4 Ilse
    23. April 2015

    Nemesis, danke für das tolle Video.
    Es ist immer wieder erhebend ins Unendliche einzutauchen und zu sehen wozu der Mensch fähig ist, wenn er seine (geistigen) Ressourcen sinnvoll nützt…

  5. #5 Nemesis
    23. April 2015

    @Ilse

    Es ist immer wieder erhebend ins Unendliche einzutauchen und zu sehen wozu der Mensch fähig ist, wenn er seine (geistigen) Ressourcen sinnvoll nützt…

    Dem kann ich nur zustimmen. Ich finde es ausserordentlich inspirierend, dass wir Menschen Teil eines so fantastischen, unglaublichen Kosmsos sind und das Hubble- Teleskop uns absolut faszinierende Einblicke in diesen Kosmos vermittelt. Hier übrigens weitere richtig coole Aufnahmen des Hubble- Teleskops:

    Awesome pictures from the Hubble Space Telescope [1080p]

    https://www.youtube.com/watch?v=loXDVGi_lK0

    Und hier eine weitere, aktuellere (2009) sehenswerte Dokumentation der esa zum Hubble- Teleskop:

    Hubble on the sky

  6. #6 Alderamin
    23. April 2015

    @good vibration

    Optik wegen Militär. Verwendung anfänglich falsch

    Die Optik war falsch geschliffen, weil der Nulltester, mit dem man den Fokus des Geräts testete, falsch kalibriert war (kann mich an den Schlamassel noch gut erinnnern, in Sky & Telescope gab es einen Cartoon mit verschwommenen Bildern von Jupiter, Saturn, und böse guckenden Steuerzahlern 😀 ).

    Bei der ersten Wartungsmission wurde eine Korrektureinheit COSTAR im Austausch für ein anderes Instrument eingebaut. Mittlerweile haben alle Instrumente ihre eigene “Brille”, die die sphärische Aberration des Hauptspiegels kompensiert, und in der von COSTAR einst belegten Instrumentenbucht befindet sich wieder ein Sensor.

  7. #7 good vibration
    24. April 2015

    @ Alderamin
    Optik falsch geschliffen … so hat mans verkauft … es soll ja noch mehrere Hubbles geben, die tatsächlich auf die Erde blicken, da paßerte der ursprüngliche Schliff und der Nulltester 😉
    Noch störend: die Europäer haben angeblich nur ca. 10% Beobachtungszeit, haben aber verhältnismäßig mehr mitgezahlt
    Ansonsten ein sehr faszinierendes Gerät mit tollen Ergebnissen

  8. #8 Alderamin
    24. April 2015

    @good vibration

    Optik falsch geschliffen … so hat mans verkauft … es soll ja noch mehrere Hubbles geben, die tatsächlich auf die Erde blicken

    Es gibt Aufklärungssatelliten, die die Erde beobachten und Spiegel in der Größe des Hubble haben – die NASA bekam vor drei Jahren zwei solche Satelliten von der NRO (National Reconaissance Office) geschenkt, die dieses nicht verwenden wollte. Allerdings sieht ein Spionagesatellit mit einem Spiegel mit sphärischer Aberration auch auf der Erde nichts scharf, insofern hätte das NRO mit dem Hubble-Spiegel auch nichts anfangen können; Spiegel mit sphärischer Aberration fokussieren randnahe Strahlen an einem anderen Punkt als achsennahe Strahlen und liefern daher an keinem Ort des Bildes scharfe Bilder (im Gegensatz zu Spiegeln mit Komafehler, die wenigstens in der Bildmitte scharf sind). Die Anforderungen an die Spiegelform sind dieselben, egal ob man Objekte in 400 km oder in 400 Millionen Lichtjahren beobachten will.

    Die fehlerhafte Kalibrierung des Nullkorrektors war ein dummer Fehler, der nicht hätte passieren dürfen. Ironischerweise hatte ein zweiter, alternativer Lieferant, einen fehlerfreien Spiegel fertiggestellt, der leider nicht für das Gerät ausgewählt worden war.

  9. #9 good vibration
    24. April 2015

    @alderamin – Danke für den Link!

  10. #10 Alderamin
    28. April 2015

    @good vibration

    Hier die full story des Nullkorrektor-Fehlers. Lang, aber interessant. Und so typisch für Industrieabläufe unter Budgetbeschränkungen: “Nein, wir brauchen das nicht nochmal zu prüfen und wir haben sowieso keine Zeit”.

    Ein kleiner Farbsplitter kostete am Ende hunderte Millionen, die Techniker hatten keine Skrupel, Unterlegscheiben aus dem Baumarkt in den Nullkorrektor einzubauen, damit er “richtig” funktionierte, und auf den alten, weisen, grantigen Optik-Ingenieur im Ruhestand mochte keiner hören.

    (Das Dokument ist offenbar gescannt, “minor” steht oft anstelle von “mirror”)