Wenn ich das für alle seit Anfang 2014 aufgezeichneten Gewichtswerte mache, dann komme ich auf ein Durchschnittsgewicht von knapp 70 Kilogramm. Eigentlich gar nicht so schlecht, wenn man bedenkt das ich damals mit 114 Kilogramm angefangen habe. Andererseits ist die Aussagekraft dieses Mittelwerts für meinen aktuellen Zustand auch nicht allzu groß. Denn das letzte Mal, dass meine Waage tatsächlich 70 Kilogramm angezeigt hat, war irgendwann im Oktober 2014. Seitdem lag mein Gewicht immer darunter und schwankt momentan zwischen 65 und 67 Kilogramm.
Schwanken tut auch meine Laufgeschwindigkeit. Das Ende der zweiten 2,8km-Runde ist wirklich fies. Man läuft der Sonne entgegen und wird geblendet; es geht bergauf und über fiesen Bodenbelag und auch noch um lauter scharfe Kurven herum. Das drückt die Geschwindigkeit ordentlich und damit auch meine Durchschnittsgeschwindigkeit. Und ich weiß, dass es vermutlich nur selektive Wahrnehmung ist, aber: Ich schwöre, dass der von meiner Uhr angezeigte Durchschnitts-Pace sofort nach oben schießt, wenn ich nur mal ganz kurz langsamer laufen und ich danach ewig schnell laufen muss, um ihn wieder zu auf den früheren Wert zu bringen.
Während ich die dritte Runde absolviere, denke ich darüber nach, ob es sinnvoll wäre, wenn meine Uhr nicht den Mittelwert meiner Geschwindigkeit anzeigen würde, sondern den Median? Der berechnet sich eigentlich auch ganz simpel: Man nimmt alle Zahlenwerte die man untersuchen will, und schreibt sie ihrem Wert nach geordnet auf. Die kleinste Zahl am Anfang und die größte Zahl am Schluss. Und dann sucht man die Zahl, die genau in der Mitte der Liste steht: Das ist der Median. Er hat den Vorteil, dass er nicht ganz so sehr auf “Ausreißer” anspringt wie der Mittelwert. Als ich damals abgenommen habe, habe ich in den ersten Wochen und Monaten ziemlich schnell ziemlich viel Gewicht verloren. Mittlerweile habe ich mehr oder weniger das Gewicht erreicht, das ich haben will und die Werte variieren nur noch leicht hin und her. Die großen Zahlen in diesem Datensatz werden also immer mehr zu untypischen Ausreißern. Der Median verkraftet das aber recht gut, denn die hohen Werte stehen an einem Ende der Datenreihe und je mehr “normale”, also kleinere Zahlen dazu kommen, desto weiter rückt die Zahl die den Median darstellt von den großen Zahlen fort. Und tatsächlich liegt der aktuelle Median meiner Gewichtsmessungen bei 67 Kilogramm also nur geringfügig über meinem tatsächlichen Gewicht.
Aber egal ob Mittelwert oder Median: Am Ende zählt bei so einem Wettrennen nur, was auf der Uhr steht, wenn man über die Ziellinie läuft. Angesichts meiner letzten Ergebnisse hatte ich eigentlich damit gerechnet, die 11,4 Kilometer in etwa 44 bis 45 Minuten absolvieren zu können. Nach meiner zu schnellen ersten Runde und der deswegen viel zu langsamen zweiten Runde kann ich das aber wohl vergessen. Immerhin kann ich in den Runden drei und vier einige der langsamen Läufer im Feld überrunden und es motiviert immer ein wenig, wenn man Leute vor sich hat, die man als “Zwischenziel” anpeilen und überholen kann. Ich kann meine Geschwindigkeit noch ein kleines bisschen erhöhen und komme am Ende schließlich noch mit einer Zeit von 49 Minuten und 34 Sekunden an.
Nicht die Zeit, die ich mir gewünscht hatte, aber auch nicht sooo wahnsinnig schlecht. Und eigentlich ganz gut, wenn man berücksichtigt, dass ich in den letzten sieben Wochen fünf Wettkämpfe absolviert habe (darunter ein Marathon). Bis zum nächsten Wettlauf dauert es jetzt aber wieder und ich habe genug Zeit, um 1) ordentlich zu trainieren, 2) endlich zu lernen in der richtigen Geschwindigkeit los zu laufen und mich 3) ein wenig mehr über Statistik zu informieren…
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