Dieses Konzept hat man aber nicht weiter verfolgt und darum existiert heute keine offizielle astronomische Definition des Wortes “Mond”. Charon und seine kleineren Kollegen kann man also gerne auch weiterhin als “Monde” bezeichnen, auch wenn Pluto selbst kein Planet mehr ist.

Mehr Antworten findet ihr auf der Übersichtsseite zu den Fragen, wo ihr selbst auch Fragen stellen könnt.

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Kommentare (18)

  1. #1 @historytoby
    Trier
    18. Mai 2015

    Sinnvoll wäre es aber bestimmt, eine Definition von Mond zu versuchen. Dass die galileischen Jupitermonde Monde sind, ist ja wohl anerkannt. Wenn sich aber die Durchmesser auf wenige Kilometer verringern, erscheint das schon nicht mehr (so) sinnvoll. Frage ist, ob ein absoluter oder relativer Wert im Verhältnis zum Orbitzentrum Sinn macht. Dactyl ist ein passabler Mond für einen Asteroiden, aber ein gleich großer Körper um Jupiter kaum der Rede wert.

  2. #2 Grant
    18. Mai 2015

    Zum Thema Mond, genauer unserem Erdmond, fällt mir auch eine Frage für Dich Florian ein. Gerne für die Serie “Fragen zur Astronomie”.

    Wie gefährlich sind eigentlich die Mondmissionen gewesen, bzw. werden weitere Mondmissionen sein, wenn man den Einschlag von Objekten betrachtet. (BTW: Sagt man eigentlich nur Meteorit, wenn Atmosphäre vorhanden ist, oder nur bei der Erde?) Durch die fehlende Atmosphäre schlagen Objekte ja mit voller Wucht ein.

    Also lässt sich da in etwa sagen, wie wahrscheinlich ein Worst-Case-Szenario ist, z.B. ein direkter tödlicher Teffer oder zerstörerischer Treffer der Mondlandefähre? Vielleicht kannst Du das auch vergleichen mit bekannten Wahrscheinlichkeiten (wie Flugzeugabsturz, Autounfall oder Lottogewinn…).

  3. #3 Florian Freistetter
    18. Mai 2015

    @historytoby: “Dass die galileischen Jupitermonde Monde sind, ist ja wohl anerkannt. “

    Auch nicht von Anfang an. Nach ihrer Entdeckung wurden sie “Mediceische PLaneten” genannt und eine Zeit lang auch als Planeten angesehen.

  4. #4 Florian Freistetter
    18. Mai 2015

    @Grant: ” Vielleicht kannst Du das auch vergleichen mit bekannten Wahrscheinlichkeiten (wie Flugzeugabsturz, Autounfall oder Lottogewinn…)”

    Also dass eine Mondlandefähre genau dann getroffen wird, wenn Astronauten auf dem Mond rumlaufen ist wohl so unwahrscheinlich wie ein Autounfall weil dir ein Flieger auf den Kopf fällt, während du gerade im Lotto gewinnst… 😉

    Nein – vielleicht ist es wirklich ein bisschen höher, weil auch kleinere Objekte treffen können. Müsste man mal nach Daten suchen. Ich glaube aber, die Gefahr ist nicht groß. Sollte ich mich irren, schreib ich mal was dazu!

  5. #5 AmbiValent
    18. Mai 2015

    Es ist Haumea, nicht Makemake.

  6. #6 Grant
    18. Mai 2015

    Danke schon einmal für Deine lustige Antwort, hab mich grad schiefgelacht 🙂

    Die Frage ließe sich auch noch um Mondstationen erweitern, wie etwa im Film “Moon” von 2009. Wenn wir vielleicht in 100 Jahren so eine Station betreiben, wie schützen wir uns dann vor Einschlägen und wie sicher ist dann so ein auf Langzeit geplanter Aufenthalt?

  7. #7 Alderamin
    18. Mai 2015

    @Grant

    Eher muss man sich bei der ISS und den dort durchgeführten EVAs (“Weltraumspaziergängen”) Sorgen machen, denn im Erdorbit kreist jede Menge Schrott von Raketenteilen oder zerstörten Satelliten umher. Alles über 10 cm hat man im Blick, aber die vielen kleinen Objekte nicht. Es wurden auch schon die Scheiben eines Shuttle getroffen (die mehrlagig waren und zum Glück hielten).

    Insofern ist ein Aufenthalt auf der ISS sicher nicht ungefährlicher als einer auf der Mondoberfläche, wo es bisher fast ausschließlich “natürlichen Weltraummüll” gibt.

  8. #8 Tina_HH
    18. Mai 2015

    Monde können verdammt interessant sein, finde ich. Da gibt es so spannende Sachen wie z.B. aktiven Vulkanismus (auf Io), Ozeane unter der Oberfläche und Kryovulkanismus (bei einigen Monden), extrem tiefe gemessene Temperatur (auf Triton) und noch vieles mehr, was zu jeweils ganz eigenen “Landschaften” auf den Monden führt.
    Interesant auch, dass die Monde Ganymed und Titan größer sind als der Planet Merkur.
    Dann kann man auch noch danach differenzieren, wie der jeweilige Mond entstanden ist. Gemeinsamer Ursprungsort und Vergangenheit im Sonnensystem wie im Falle der Erde und unserem Mond (Crash der Erde mit einem Marsgroßen anderen Planeten) oder später vom Planeten eingefangener Mond (wahrscheinlich bei Triton der Fall, der ein Objekt aus dem Kuipergürtel sein könnte, das von Neptun eingefangen wurde).
    Viele wissen das alles gar nicht und denken, wenn sie “Mond” hören, nur an unseren Erdmond. Finde ich schade, denn Monde können so extrem faszinierende Objekte sein. (Wollte ich an dieser Stelle nur mal schreiben, auch wenn es zum Thema des Artikels nicht 100-prozentig passt…)

  9. #9 Grant
    18. Mai 2015

    Danke auch für Deine Antwort Alderamin. BTW der Film “Gravity” gehört mit zu meinen Lieblingsfilmen (die Filmfehler kann ich persönlich verschmerzen, es ist ja letztendlich nur ein Film).

    Zurück zum Thema: Mit der Definition könnte man es sich doch ganz einfach machen. Mond(e) heißen all die Begleiter, die einen Planeten umkreisen. Und alle anderen Begleiter heißen eben einfach nur Begleiter (im englischen companion).

    Irgendwelche Einwände? Nein? Gut, dann ist es hiermit offiziell beschlossen. 🙂

  10. #10 Captain E.
    18. Mai 2015

    @Tina_HH:

    In einer Dokumentation über die Voyager-Sonden hieß es mal, dass für viele der Beteiligten die Monde als völlig uninteressant galten, ganz nach dem Motto: Kennst du einen Mond, kennst du alle! Die Abweichler haben es (zum Glück) durchgesetzt, doch mal einen Blick auf die Monde zu werfen, wenn man schon mal vor Ort ist. Und siehe da: Sie waren alle ganz anders…

  11. #11 knorke
    18. Mai 2015

    Ich finde das Kriterium mit dem Masseschwerpunkt als Abgrenzung nach oben hin ziemlich gut. Nach unten hin würde mir aber nichts vergleichbares einfallen. Vielleich sowas wie der Masseschwerpunkt liegt innerhalb eines 100tel des Planetenradius oder sowas. Hilfreich wären Definitionen ja schon, sonst müsste man ja alles ausdiskutieren, bevor man es klassifiziert.

  12. #12 Tina_HH
    18. Mai 2015

    @Captain E.

    …doch mal einen Blick auf die Monde zu werfen…

    Das wusste ich gar nicht. Da kann man dann wirklich nur sagen: Zum Glück.
    Ist aber schon komisch, dass Monde als völlig uninteressant galten. Ging man davon aus, dass alle Monde gleich aussehen und geologisch “tot” sind?

  13. #13 McPomm
    18. Mai 2015

    Tja, dadurch, dass die US-Amerikaner einen so großen Stolz auf “ihren” Pluto entwickelt haben, ist das mit der Definition von “Planet” und “Mond” so schwierig. Generationen von Schülern haben dort gelernt, dass Pluto ein Planet ist. Und das soll wegen des Nationalstolzes offenbar auch so bleiben…

  14. #14 cornfed
    18. Mai 2015

    Schade, dass nicht alle Monde einen Namen haben 😉

    https://www.beatricebiologist.com/2015/04/moon-names/

  15. #15 AmbiValent
    20. Mai 2015

    Makemake klingt zwar so ähnlich wie Namaka und Hi’iaka, trotzdem gehören die beiden Monde zu Haumea.

  16. #16 Florian Freistetter
    21. Mai 2015

    @Ambivalent: Danke, das hab ich verwechselt.

  17. #17 Peter
    20. Juli 2018

    Im Artikel steht etwas von „große Asteroiden wie Pluto oder auch Eris“.

    Sind Asteroiden nicht deutlich kleiner (einige 100 km bis ca. 10 m) und unregelmäßig geformt?
    Wenn es den Begriff „Zwergplanet“ nicht gäbe, würde man Körper wie Pluto und Eris eher als Planetoiden bezeichnen. Früher wurde der jetzige Zwergplanet Ceres als Planetoid bezeichnet, da Ceres annähernd kugelförmig ist (genauer: ein Rotationsellipsoid).

  18. #18 Peter
    20. Juli 2018

    Es wäre sinnvoll, nicht jedes Staubkorn als Mond zu bezeichnen, sondern Körper, welche größere Himmelskörper die keine Sterne sind umkreisen, nach Eigenschaften u. Größe zu unterteilen, z. B. in:

    1.) planetoide Monde: Haben ausreichend Masse, um durch Eigengravitation eine annähernd runde Form zu bilden. Z. B. Erdmond; Io, Europa, Ganymed, Kallisto; Titan, Rhea, Iapetus, Dione, Tethys, Enceladus (Mimas ist ein Grenzfall, ist noch relativ rund aber leicht unregelmäßig); Ariel, Umbriel, Titania, Oberon (Miranda ist ein Grenzfall: noch relativ rund aber leicht unregelmäßig); Triton; Charon.

    2.) Kleinkörper-Monde o. asteroide Monde: Haben zu geringe Masse, um durch ihre Eigengravitation annähernd Kugel- (bzw. Rotationsellipsoid-)Gestalt anzunehmen. Sind unregelmäßig geformt (im Sonnensystem haben Körper unter ca. 300 km i. d. R. unregelmäßige Form). Z. B.: Phobos, Deimos; Jupitermonde ab Amalthea (270 – 150 km) u. kleiner. Saturnmonde ab Hyperion (360 – 225 km) u. kleiner. Uranusmonde ab Puck (166 – 158 km) u. kleiner. Neptunmonde ab Proteus (436 – 404 km) u. kleiner. Plutomonde Hydra, Nix, Kerberos, Styx.

    Objekte, die eine Größe von < 10 m haben, würde ich nicht als Monde bezeichnen. Ansonsten hätte z. B. der Saturn durch die Ringe Millionen von „Monden“. Monde werden ja auch benannt. Es ist Quatsch, jedem Staubkorn u. jedem kleineren Fels- o. Eisbrocken einen Namen zu geben. Wegen häufiger Kollisionen verändern sich die kleinen Körper relativ oft, dann müsste man ständig Kataloge der „Monde“ ändern, weil durch Zusammenstöße u. Einschläge Körper zerstört bzw. hunderte neue Stücke gebildet werden.

    Alternativ könnte man Monde einfach auch nach mittlerer Durchmesser unterteilen, z. B.:
    – große Monde: mittlerer Durchmesser ≥ 1000 km
    – mittelgroße Monde: mittlerer Durchmesser < 1000 km – 300 km (300 km, da meist Untergrenze für annähernde Kugelform)
    – mittelkleine Monde: < 300 km – 100 km
    – kleine Monde: < 100 km – 1 km
    – sehr kleine Monde: < 1000 m – 10 m

    Zitat Artikel: „existiert heute keine offizielle astronomische Definition des Wortes “Mond”.“

    Komisch, das die Internationale Astronomische Union (IAU) sich noch nicht darum gekümmert hat. Vielleicht müssen erst wieder Streit- und Grenzfälle auftreten, wie in dem Fall, als man weitere Himmelskörper wie Eris und Makemake entdeckte, welche ähnlich groß und schwer waren wie der damals noch als Planet zählende Pluto.