Ihre Hypothese geht auf die Entstehung der Doppelsternsysteme zurück:
“It is generally believed that most very close binaries (< 7d) are initially formed at wider separations. The binaries subsequently shrink under the influence of a misaligned tertiary star and a process known as Kozai cycles with tidal friction (KCTF).”
Man geht derzeit davon aus, dass die sehr engen Doppelsternsysteme nicht schon so eng entstanden sind. Früher waren die Sterne weiter auseinander und haben sich erst später angenähert. Der Grund dafür ist die Existenz eines dritten Sterns und ein Mechanismus der “Kozai-Zyklus mit Gezeitenreibung” (Kozai cycles with tidal friction – KCTF) heißt. Die Astronomen wollen nun demonstrieren, dass genau dieser Mechanismus auch dazu führt, dass in solchen Systemen auch keine Planeten existieren können (sie merken außerdem an, dass sie nicht die ersten sind, die diese Idee hatten).
Jetzt kommen im Artikel die Abschnitte, die man normalerweise nur dann liest, wenn man selbst vor hat, auf genau diesem Gebiet wissenschaftlich zu arbeiten. Wenn man einfach nur daran interessiert ist herauszufinden, was die Leute gemacht haben, beschränkt man sich meistens auf die Lektüre der Einleitung und der Zusammenfassung am Schluss. Den technischen Kram dazwischen überlasst man dann den eigentlichen Experten. Aber heute springen wir nicht gleich zum Ende sondern lesen weiter! (Ich werde jetzt aber trotzdem nicht alles zitieren und im Einzelnen erläutern)
Nachdem die Autoren zuerst einmal genau erklärt haben, woher sie die ihrer Arbeit zugrunde liegenden Daten bezogen haben und die Daten der 10 Planeten in den 8 Doppelsternsystemen in einer Tabelle aufgelistet haben, machen sie sich an eine erste Analyse:
“In the small sample of CBPs some preliminary trends have been identified:”
Man kann zwar darüber streiten, ob es wirklich sinnvoll ist, aus nur 10 Datensätzen schon Trends ableiten zu wollen. Aber wenn man weiß, was man machen kann und was nicht, ist eigentlich nichts dagegen einzuwenden. Die Autoren stellen zuerst noch einmal fest, dass sich Planeten eher bei Doppelsternen mit langen Umlaufzeiten finden und stellen den Befund noch einmal mit einer Grafik dar:
Die schwarzen Linien geben an, wie viele Eclipsing Binaries mit entsprechenden Umlaufzeiten (aufgetragen auf der x-Achse) entdeckt worden sind. Die roten Linien zeigen, wo man Planeten entdeckt hat und die blaue Linie definiert den Median. Es ist klar zu sehen, dass die Planeten sich alle auf der rechten Seite des Diagramms befinden, wo die langen Umlaufzeiten sind.
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