Eine gebundene Rotation führt übrigens nicht dazu, dass es auf solchen Monden keinen Tag-Nacht-Rhythmus gibt. Im englischen Sprachraum wird die Rückseite, d.h. die von der Erde aus nicht sichtbare Hälfte unseres Mondes als “dark side of the moon” bezeichnet. Dort ist es aber genau so dunkel bzw. hell wie auf der anderen Seite. Denn Planet und Mond bewegen sich ja immer noch um die Sonne rund herum und darum wird auch jede Seite des Mondes irgendwann von der Sonne beschienen. Nur auf den (bisher bekannten) drei Monden mit chaotischer Rotation ist der Rhythmus von Tag und Nacht nicht vorhersagbar. Anders läge der Fall, wenn die gebundene Rotation zwischen einem Planet und seinem Stern auftritt. Denn natürlich gibt es Gezeitenkräfte nicht nur zwischen Monden und Planeten, sondern immer dann, wenn sich zwei Himmelskörper mit ihrer Gravitationskraft gegenseitig beeinflussen. Auch die Sonne trägt ihren Anteil zu Ebbe und Flut auf der Erde bei (und dieser Anteil macht ungefähr ein Drittel aus!). Hier ist die Kraft aber zu gering, um die Rotation der Erde auf den für eine (um die Sonne) gebundene Rotation zu bremsen. Dazu müsste unser Planet der Sonne viel näher sein. Wir wissen aber, dass solche Planeten bei anderen Sternen existieren. Dort gibt es Planeten, die ihrem Stern so nahe sind, dass ihre Rotation mittlerweile an ihn gebunden ist. Ein Jahr dauert auf so einem Planeten genau so lange wie ein Tag. Auf einer Hälfte herrscht ständig Tag; auf der anderen ewige Nacht…
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