Ich werde daher gar nicht erst probieren, mich mit all den Details des Elektrischen Universums beschäftigen, sondern auf die großen und globalen Aussagen eingehen. Das ist zum Beispiel die Sache mit den Planeten und deren Bewegung. Ignorieren wir fürs erste mal die Frage nach der Entstehung und betrachten ihre Bewegung.
Wie das funktioniert, hat man schon vor knapp 400 Jahren herausgefunden. Isaac Newton hat im 17. Jahrhundert eine Beschreibung für die gravitative Wechselwirkung entdeckt, mit der sich nicht nur alle durch Schwerkraft hervorgerufenen Phänomene auf der Erde wunderbar vorhersagen lassen, sondern die auch bei der Bewegung der Himmelskörper funktioniert. Und zwar enorm gut. So gut, dass man damit sogar neue Planeten entdeckten konnte. So gut, dass wir heute damit in der Lage sind, die Bewegung der Himmelskörper so gut vorherzusagen um Raumsonden punktgenau darauf landen zu können. Unsere Theorie der Gravitation funktioniert, wenn es darum geht die Bewegung des Mondes um die Erde zu beschreiben und erlaubt es, Sonnenfinsternisse sekundengenau vorherzusagen. Sie funktioniert bei der Prognose der Bewegung ferner Himmelskörper wie dem Pluto, so dass wir eine Raumsonde im Jahr 2006 in Richtung eines noch leeren Punkts im All schicken können, an dem sie fast 10 Jahre später auf den Pluto treffen wird. Die Gravitation beschreibt, wie sich noch fernere Sterne umeinander bewegen und auch hier passen Vorhersagen und Beobachtungen wunderbar zusammen.
Es ist durchaus möglich, dass unsere Beschreibung der Gravitationskraft noch nicht vollständig korrekt ist. Das ist sogar sehr wahrscheinlich und genau aus dem Grund sind auch viele Wissenschaftler auf der Suche nach einer Theorie der “Quantengravitation”. Aber das bedeutet nicht, dass deswegen alles was wir bisher wissen, völlig falsch ist. Und vor allem: Wenn wirklich alles was wir bisher über die Bewegung der Himmelskörper zu wissen geglaubt haben, Unsinn sein sollte, dann müsste die Theorie des Elektrischen Universums mindestens ebenso gut in der Beschreibung des Kosmos sein. Es müsste also eine auf rein elektrischen Kräften basierende mathematische Formulierung existieren, mit der man die Bewegung der Planeten ebenso exakt vorhersagen kann, wie es bisher mit der auf Gravitation basierenden Theorie möglich ist. Und nicht nur das: Sie müsste nicht nur im Stande sein, diesen einen Aspekt der Gravitation zu beschreiben. Die gleiche elektrische Theorie müsste dann auch viele andere Dinge erklären. Phänomene wie Resonanzen in den Asteroidengürteln. Oder die chaotische Rotation mancher Monde. Mit dieser elektrischen Theorie muss es möglich sein, Raumsonden auf Kometen zu landen. Sie muss aber auch beschreiben können, wie ein in die Luft geworfener Tennisball zu Boden fällt. Und so weiter. Ich könnte hier noch endlos Phänomene aufzählen, die derzeit alle erfolgreich und in Übereinstimmung durch unsere aktuelle Gravitationstheorie beschrieben werden. Wohlgemerkt: Alle durch die selbe Theorie! Wenn die falsch wäre, dann wäre buchstäblich unsere gesamte moderne Naturwissenschaft falsch! Und es wäre nicht nur ein enorm unwahrscheinlicher Zufall, dass Astronomie, Physik, Biologie, Geologie, usw alle in der Lage waren, übereinstimmend mit der gleichen falschen Theorie die gesamte beobachtbare Natur zu beschreiben. Wenn die Anhänger des Elektrischen Universums behaupten, sie hätten eine bessere Erklärung, dann muss sie auch wirklich besser sein. Oder aber zumindest gleich gut. Und ich hätte bis jetzt noch keine entsprechenden Arbeiten entdeckt, die über die reine Behauptung, alles wäre in Wahrheit Elektrizität hinausgehen und zum Beispiel mal eine detaillierte Rechnung zur Vorhersage planetarer Bewegungen liefern (sollte so etwas existieren und ich es übersehen haben, bin ich dankbar für Hinweise).
Was die Sterne angeht, in denen angeblich keine Kernfusion stattfinden soll, bietet sich das gleiche Bild. Es ist schön und gut, einfach zu behaupten “Alles ist ganz anders”. Aber die Wissenschaft besteht nicht nur aus voneinander isolierten Behauptungen, die man einfach so herausgreifen und als falsch bezeichnen kann. Beziehungsweise: Man kann es schon, aber nur dann, wenn man auch die entsprechenden Konsequenzen zieht und sich auch mit all den Dingen beschäftigt, die daraus folgen, dass die entsprechende Behauptung falsch ist.
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