Ich bin ja gerade bei der Tagung der Nobelpreisträger in Lindau am Bodensee. Es ist, wie erwartet, sehr interessant hier und vermutlich werden meine Berichte auch irgendwann im Konferenzblog erscheinen. Hier bei mir möchte ich in der Zwischenzeit aber ein paar persönliche Eindrücke sammeln.

Bei der jährlich stattfindenden Nobelpreisträger-Tagung geht es ja vor allem um den intensiven Austausch zwischen den Laureaten und den jungen Wissenschaftlern aus aller Welt. Jeden Tag gibt es hier kleine Diskussionsgruppen, in denen sich der wissenschaftliche Nachwuchs ganz ungehemmt mit den Preisträgern austauschen kann. Ich nehme an, dass das für die Forscher durchaus hilfreich ist und ihnen im Verlauf ihrer späteren Karriere etwas bringt. Aus eigener Erfahrung weiß ich es allerdings nicht, weil ich an der Tagung ja immer nur als Pressevertreter teilgenommen habe und daher auch immer nur die offiziellen Vorträge besuchen konnte. Die laufen im Prinzip so ab wie auf jeder anderen Konferenz auch; nur sind die Vortragenden hier eben alle Nobelpreisträger.

Der Bodensee vom Pfänder über Bregenz aus gesehen.

Der Bodensee vom Pfänder über Bregenz aus gesehen.

Und so sehr die großen Forscher auch angesichts ihrer wissenschaftlichen Leistungen ein Vorbild für den Nachwuchs sind – wenn es um die Art und Weise geht, wie hier Vorträge gehalten werden, dann sind die Nobelpreisträger auch nicht besser als der ganze Rest…

Wenn jemand aus der Leserschaft schon mal eine (naturwissenschaftliche) Konferenz besucht hat, der weiß, wie das abläuft und was ich kritisiere. Es gibt so viel, was man bei einem Vortrag falsch machen kann und typischerweise wird im Laufe einer Konferenz auch alles falsch gemacht. Hier ein paar Klassiker:

  • Vortragsrecycling: Warum einen Vortrag extra für die Konferenz erstellen? Man kann ja auch einfach den Vortrag verwenden, den man bei der letzten Tagung gehalten hat. Der hat damals 60 Minuten gedauert und jetzt hat man nur 20 Minuten Zeit? Kein Problem, dann spricht man halt einfach schneller…
  • Die Textwüste: Wer braucht schon Bilder, wenn man auch Text schreiben kann! Außerdem muss man sich dann selbst nichts merken, sondern kann einfach das vorlesen, was auf den Folien steht. Also packt man am besten so viel Text wie nur irgendwie möglich in die Präsentation. In kleiner Schrift. Muss ja im Publikum eh niemand lesen können, weil der Vortragende ja alles vorliest.
  • Komplette Konfusion: Scheißegal, wenn das Publikum nicht ausschließlich aus Experten für das eigene Fachgebiet besteht! Die sollen sich gefälligst entsprechend vorbereiten! Und wenn sie die ganzen Fachausdrücke, komplizierten Formeln und komplexen Grafiken nicht verstehen, ist es deren eigene Schuld!
  • Das abrupte Ende: Am besten man geht den Vortrag erst mal ruuuhig an. Zuerst erklärt man mal, was man in den nächsten 20 Minuten vor hat zu erklären, bevor man es dann tatsächlich erklärt. Oder auch nicht. Denn man muss ja auch noch alle Mitarbeiter erwähnen. Und alle Grundlagen von Grund auf ganz gründlich ausarbeiten. Und wenn dann nur noch eine Minute Vortragszeit übrig ist, kann man sich ja immer noch im Höllentempo durch die Folien mit den Resultaten klicken – das hat außerdem den Vorteil, das keiner so wirklich mit bekommt was man nun eigentlich getan und herausgefunden hat und niemand die Ergebnisse kritisieren kann.

Und so weiter. Von Vortragenden die zu leise, zu monoton, mit unverständlichen Akzenten oder (meistens im Fall junger Studenten) komplett eingeschüchtert und konfus sprechen, will ich gar nicht erst anfangen… Es gibt sogar ein Bad Presentation Bingo das man bei einer Konferenz meistens recht schnell voll bekommen sollte.

Natürlich gibt es auch Vortragende, die wirklich gut sind und denen man gerne zu hört. Bei denen man am Ende tatsächlich etwas gelernt und etwas verstanden hat. Aber das trifft eben nicht auf alle zu und den Nobelpreisträgern geht es nicht anders. Man bekommt hier die gleichen schlechten Vorträge zu hören, wie auf allen anderen Konferenzen. Natürlich nur schlecht, was die äußere Form angeht! Die Inhalte sind selbstverständlich ein ganz anderes Thema. In der Hinsicht könnte eine Konferenz kaum besser und hochkarätiger sein als die in Lindau! Anderswo hat man Glück, wenn zwischen all den vielen Vorträgen zu eher technischen und spezialisierten Themen ein oder zwei wirklich relevante und “große” Themen präsentiert werden. In Lindau handelt jeder Vortrag von bedeutsamer Forschung – immerhin geht es um Wissenschaft, die mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden ist.

Wenn sie nur ebenso ausgezeichnet präsentiert werden würde… Aber die Laureaten haben ihren Nobelpreis eben für die Forschung bekommen und nicht für ihre Vortragstechnik. Sie mögen zwar, zumindest unter Wissenschaftlern, eine gewisse Prominenz genießen, aber wenn sie ihre Vorträge halten, dann zeigt sich, das sie auch nur ganz normale Menschen sind.

Genau so sollten Präsentationen nicht aussehen!

Genau so sollten Präsentationen nicht aussehen!

Gestern habe ich mir zum Beispiel angehört, was Carlo Rubbia, Preisträger für Physik aus dem Jahr 1984, über “Astro-Teilchenphysik und die Zukunft der Beschleunigertechnik” zu erzählen hatte. Wie gesagt, ich habs mir angehört – aber so gut wie nichts verstanden. Die Präsentation bestand aus Folien, die ausschließlich mit Text gefüllt waren und so schnell aufeinander folgten, das man kaum eine Chance hatte, sie zu lesen oder gar zu verstehen. Und wenn sie nicht voller Text waren, dann waren sie voll mit Formeln, die man wohl nur verstehen konnte, wenn man schon so viel Ahnung vom Thema hat, das man sich den Vortrag eigentlich gar nicht mehr anhören müsste. Und die Tatsache, dass die Konferenz in Lindau in diesem Jahr interdisziplinär ist und im Publikum nicht nur Physiker sondern auch Chemiker und Mediziner saßen, hat nicht unbedingt dazu beigetragen, das allgemeine Interesse an Rubbias Ausführungen hoch zu halten. Der Großteil der (noch) Anwesenden fand das eigene Smartphone interessanter als den Vortrag auf der Bühne.

Nicht zum ersten Mal habe ich mich gefragt, ob es sich wirklich lohnt, für solche Vorträge ganze Konferenzen zu veranstalten. Man sitzt den ganzen Tag in irgendwelchen Vortragssälen herum um sich Präsentationen anzuhören, bei denen man nicht sicher ist, ob man sie nicht versteht weil der Vortrag so schlecht war oder weil man zu dumm dafür ist… Und ich bin auch nicht der einzige, der sich so etwas fragt. Der Sinn von wissenschaftlichen Konferenzen wird immer wieder mal in Frage gestellt. Lest zum Beispiel diesen erhellenden Beitrag eines Doktoranden.

Natürlich hab ich in Lindau auch sehr gute Vorträge gehört. Den von Saul Perlmutter über die dunkle Energie fand ich enorm unterhaltsam und informativ. Und selbst als ich zufällig in einen Vortrag von Harald zur Hausen über Darm- und Brustkrebs geraten bin, war ich überrascht, wie interessant und verständlich er ein Thema präsentiert hat, über das ich mich normalerweise nie freiwillig informieren wollen würde.

Aber im Prinzip könnte man sich die Vorträge auf den Konferenzen auch sparen. Die wissenschaftlichen Ergebnisse, die dort präsentiert werden, stehen auch in den entsprechenden Fachartikeln und sind dort meistens auch noch ausführlicher und verständlicher dargelegt als es in einer kurzen Konferenzpräsentation möglich ist. Das, was eine Konferenz wertvoll macht, sind nicht die Vorträge, sondern die Möglichkeit, mit Kollegen in einer anderen Atmosphäre und losgelöst vom üblichen Arbeitsalltag zu diskutieren. Wenn man die Wissenschaftler einfach eine Woche lang gemeinsam irgendwo an einem netten Ort Urlaub machen lassen würde, wäre das vermutlich sogar effektiver was die wissenschaftliche Arbeit angeht als wenn sie den Großteil ihrer Zeit damit verbringen müssen, sich (schlechte) Vorträge anzuhören…

Gemeinsam Spaß haben  und reden - wie hier am Eröffnungsabend der Konferenz in Lindau - bringt mehr, als schlechte Vorträge zu hören.

Gemeinsam Spaß haben und reden – wie hier am Eröffnungsabend der Konferenz in Lindau – bringt mehr, als schlechte Vorträge zu hören.

Ich werde mir in Lindau natürlich trotzdem noch anhören, was es dort in den nächsten Tagen vorgetragen wird. Wenn ich Pech habe, erwische ich wieder eine Präsentationskatastrophe wie bei Rubbia; aber das muss ja nicht immer so sein. Interessante Themen wird es auf jeden Fall geben! Aber ich vermute weiterhin, dass der eigentliche Wert von Konferenzen wie der in Lindau nicht in den Vorträgen, sondern den intensiven Diskussionen danach liegt. Und wenn die Nachwuchsforscher zuvor gesehen haben, das der Nobelpreisträger auch nur ein ganz normaler Mensch ist und nicht besser vortragen kann als jeder andere Wissenschaftler, diskutiert es sich später gleich viel lockerer.
Hmm. Vielleicht machen die Nobelpreisträger das mit den schlechten Vorträgen ja auch genau deswegen absichtlich!

Kommentare (39)

  1. #1 Desolace
    1. Juli 2015

    Also wenn ich eines gut kann, dann Präsentationen anfertigen! Vielleicht sollte ich da eine Ein-Frau-Firma aufmachen? 😉

  2. #2 anne234
    1. Juli 2015

    Die machen das nicht mit Absicht, die können das einfach nicht, die haben ihr Fachgebiet und sind da Profis drin, nicht jeder ist der geborene Sprecher und Erklärer, die sitzen sonst den ganzen Tag im Labor oder über Büchern und sollen plötzlich alle Menschen beglücken – ich finde das nicht schlimm und mutig wenn sie das trotzdem machen (müssen). Man kann nicht überall Profi sein. Weiterhin viel Spaß und neue Erkenntnisse.

  3. #3 Gerry
    1. Juli 2015

    @ anne234

    man muss ja auch kein Präsentationsprofi sein, es ist schon sehr viel gewonnen wenn man alle Punkte des Bad Presentation Bingo vermeidet.
    Die Zuhörer kommen ja mit einer gewissen Motivation in den Vortrag. Treibt man ihnen diese Motivation nicht aus hat man schon viel für einen guten Vortrag getan.

  4. #4 noch'n Flo
    Schoggiland
    1. Juli 2015

    Ich kenne das Problem noch aus der Zeit, wo ich meine Doktorarbeit geschrieben habe. Damals kam es regelmässig vor, dass sich die Mitglieder unserer Abteilung im Labor versammelten, um ihre Vorträge für die nächste Konferenz zu üben. Da man im Regelfall nämlich nur 5-7 Minuten Zeit für einen Vortrag hatte, musste in diese kleine Zeitspanne möglichst viel reingepackt werden. Da wurde dann also mit der Stoppuhr in der Hand geprobt, welches Sprechtempo man gerade eben noch rauskitzeln konnte, ohne sich ständig zu verhaspeln (was dann ja wieder Zeit kostete). Alles, was nicht im Vortrag unterzubringen war, kam dann auf Folien, die dann auf der Konferenz im 10-15-Sekunden-Takt durchgeklickt wurden. Furchtbar!

  5. #5 Böx
    https://boexbooks.wordpress.com
    1. Juli 2015

    Ich hab vor ner Woche eine Präsentation erleben dürfen über Naturschutz und Bewirtschaftung, der eigentlich allgemein und für ein breites Publikum gehalten werden sollte. War sogar von einem Max-Planck-Direktor. Es war unklar, was die Fragestellung der Untersuchungen war; die Messwerte hatten keine Einheiten; wenn Einheiten da waren, wussten viele Zuhörer nicht, was die eigentlich aussagen; und der Redner kam mit seinem Präsentationsprogramm nicht klar (dafür sahen die Slides aber überraschend gut aus). Das sind für mich auch Klassiker 🙂
    Ein Freund von mir war vor Jahren in Lindau. Eine Präsentation eines etwas älteren Laureaten muss besonders furchtbar gewesen sein. Rote Schrift auf blauem Grund. Anscheinend fand das ein anderer Laureat aber so schön, dass er am nächsten Tag eine Präsentation mit demselben Layout vorführte…aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten 😉

  6. #6 Julian
    1. Juli 2015

    Das was Du beschreibst ist genau der Grund, warum ich Konferenzen hasse. Es wird immer so getan, als ob es ein großzügiges Geschenk wäre, wenn man als Doktorand zu einer Konferenz reisen darf um ein Poster zu präsentieren, dass keinen interessiert und sich furchtbare Vorträge anzuhören, bei denen man nichts versteht. Ich hab immer nach einem halben Tag eine Konferenzdepression und halte mich daher von Konferenzen (und Vorträgen i. allgem.) fern so gut es geht. Ich hab mal an einen ScienceSlam teilgenommen, was wirklich eine gute Übung war. Das sollte alle Wissenschaftler mal machen!

  7. #7 Tina_HH
    1. Juli 2015

    Ich erinnere mich noch deutlich an die erste Konferenz, an der ich teilgenommen hatte. Vor allem an das alles andere überschattende Gefühl der enormen Konfusion…
    Und vor allem an die Vorträge in enorm “merkwürdigem” Englisch. Dass ich da teilweise nur sehr wenig verstanden hatte, habe ich mir damals mangels Erfahrung selbst zugeschrieben und war entsprechend unglücklich.
    Eine weitere Erfahrung war, dass es sowieso sehr stark um die Kontakte ging und abends erstaunlich viel gesoffen wurde.
    Inhaltlich gelernt habe ich dabei so gut wie nichts.
    Ich war bisher noch nie auf einer Konferenz, die mir wirklich gefallen hat – so viele waren das allerdings auch nicht.
    Mein Fall sind (zumindest solche) Konferenzen nicht.

  8. #8 Uli
    1. Juli 2015

    Präsentationstechnik und Didaktik gehören leider nicht zum Veranstaltungsangebot der meisten Unis.

    Das ist sehr schade, denn das würde auch so manchem Prof helfen.

    Vor der Erfindung von Powerpoint war es übrigens SEHR aufwändig, eine Folie zu erstellen, da habe ich Sunden um Stunden mit verschwendet.
    Eine beschissene Folie zu erstellen geht heute einfach viel zu leicht… 😉

  9. #9 Martin Moder
    1. Juli 2015

    Ich stimme zu, aber der entscheidende Faktor bleibt unerwähnt: das gratis Buffet

  10. #10 phunc
    1. Juli 2015

    Mich würde tatsächlich mal interessieren, ob es den Vortragenden überhaupt wichtig ist dass ihre Vorträge gut sind bzw gut ankommen – oder ob sie eventuell vollkommen davon überzeugt sind dass sie gute Vorträge halten. Und wie sieht es aus, wenn Kollegen ähnlich schlechte Vorträge halten? Findet man das dann immer noch gut oder ist man dann auf einmal deutlich kritischer was die Vortragsqualität angeht?

    Ich fand Vorträge und Poste schon immer nicht so toll. Aus meiner Sicht macht man das nur, damit man quasi eine Basis für Kommunikation schafft so nach dem Motto:

    “Hey ich bin ein total schüchterner Wissenschaftler und bin nicht in der Lage mich mit anderen Menschen zu unterhalten, aber wow hier ist ein Poster mit wirren Formeln, das kann ich ja als Gesprächseinstieg nutzen und vllt reden wir ja dann über Forschungsergebnisse oder trinken ein Bier zusammen!”

    Für mich ist es total forciert einfach. Und jeder gibt sich enorm Mühe seine Forschung aufzuarbeiten und für ein breites Publikum zu polieren, aber so wirklich bringt das nichts. Man investiert unglaublich viel Zeit in die Vorbereitung um danach (je nach Interesse anderer Teilnehmer) vorne rum zu stehen und in 15 Minuten was runterzuspulen oder drei Stunden am Poster zum siebzehnten Mal eine Diagramm zu erläutern, weil die Leute keine Lust haben sich den Absatz darunter durchzulesen.

    Für mich war der offizielle Teil einer Konferenz bisher immer nur Zeitverschwendung. Der wirklich produktive Teil war stets in den gemütlichen Momenten, wenn zsm gegessen oder getrunken wird oder man sich irgendwo hinsetzt und ganz ungehemmt über Dinge spricht.

    Ich bezweifle aber, dass hier ein Umdenken stattfinden wird. In der Hinsicht ist man unglaublich konservativ.

  11. #11 phunc
    1. Juli 2015

    @Martin Moder

    Inwiefern ist das gratis? Als Teilnehmer zahlt man immer Gebühren.

  12. #12 M
    1. Juli 2015

    Warum soll denn bitte auch jeder gute Vorträge halten können? Das ist nicht so trivial wie viele denken und ich bin sicher nicht der einzige der es aus tiefster Seele hasst.

  13. #13 Interskeptor
    1. Juli 2015

    … und dann das Ganze noch eine Ebene drastischer (bei bestimmten Konferenzen): Die Dolmetscher. …
    Die müssen nämlich eigentlich alle Unterlagen geraume Zeit vorher erhalten, um wenigstens ansatzweise durchzuarbeiten, wie die Fachterminologien eingesetzt werden.
    … und dann kommen sie eine halbe Stunde vorher an und drücken den Dolmetschern 80 Seiten Skript in die Hand (besonders schön: aus dem eigenen Buch zusammenkopiert) für 30 Minuten Vortrag (“oh, das hatte ich ganz vergessen” – “WIE lange vorher? Da weiß ich doch noch gar nicht, über was ich spreche” – “..ich hab das heute nacht nochmal für Sie überarbeitet”) – und rattern dann in einem grauenhaften unverständlichen Akzent oder gebrochenem Englisch alles so runter, wie man einen Einkaufszettel ablesen würde.
    Ts. (Alles Schilderungen von meiner Freundin…)
    Zum Glück wissen inzwischen alle, was abgeht, und der Dolmetscher bekommt mitfühlende Blicke anstatt den üblichen Anschiss…

  14. #14 Lili
    1. Juli 2015

    Danke, bin ganz deiner Meinung, vor allem bei dem Punkt, dass die gemeinsame Freizeit mit den anderen Wissenschaftern wesentlich mehr bringt als die Vorträge.

    Hier noch ein link zu einer grenzgenialen Anleitung, wie man gute Vorträge hält, geschrieben von Don Kurtz, einem Astronomen, der für seine exzellenten Vorträge berühmt ist. Es ist jedes Mal wieder eine Freude, ihn zu hören, hatte erst vor 2 Wochen wieder das Vergnügen. Und hier sind sein Tipps:
    https://adsabs.harvard.edu/abs/2006ASPC..349..435K
    (hoffentlich ist das nicht hinter eine paywall…)

  15. #15 Florian Freistetter
    1. Juli 2015

    @M: “Warum soll denn bitte auch jeder gute Vorträge halten können? Das ist nicht so trivial wie viele denken und ich bin sicher nicht der einzige der es aus tiefster Seele hasst.”

    Ich hab ja nirgends behauptet, das jeder super Vorträge halten können muss. Manche können es und manche können es nicht (und theoretisch könnte man lernen, zumindest in gewissem Maß besser zu werden, aber das ist eine andere Sache). Es ging mir darum, dass eben viele Vorträge schlecht SIND und deswegen das Publikum von einem großen Teil der Vorträge bei einer Konferenz nicht profitiert… weswegen es sich lohnen kann darüber nachzudenken, ob man diesen Part einer Konferenz wirklich braucht.

  16. #16 M
    1. Juli 2015

    @Florian: Das ist vielleicht so rübergekommen, aber das wollte ich dir auch nich unterstellen. Das war eher eine allgemeine Frage, warum das von einem Akademiker erwartet wird.

  17. #17 Florian Freistetter
    1. Juli 2015

    @M: “Das war eher eine allgemeine Frage, warum das von einem Akademiker erwartet wird.”

    Weil Forschung nichts wert ist, wenn sie nicht (gut) vermittelt wird. Lehre und Öffentlichkeitsarbeit sollten für einen Wissenschaftler mindestens ebenso wichtig sein, wie die Forschung selbst…

  18. #18 anne234
    1. Juli 2015

    Der schlecht vorträgt oder gar nicht, kann doch trotzdem was gutes erforschen und in seinem Beruf top sein, das sehe ich nicht so eng.

    @gerry Stimmt, aber manche können es halt einfach nicht, das ist ärgerlich, aber es ist nunmal so.

  19. #19 Böx
    https://boexbooks.wordpress.com
    1. Juli 2015

    Nachdem hier alle so über Konferenzen schimpfen: Ich geh da echt gern hin, nicht nur wegen Essen und Trinken (das is aber ein nicht zu verachtender Bonus). Ich hab auf Konferenzen schon fundiertes Feedback zu meinen Postern bekommen, habe Postersessions erlebt, in denen auch Koryphäen angeregt mit Nachwuchswissenschaftlern deren Ergebnisse diskutiert haben und ganz nebenbei hab ich VIELE gute Vorträge erlebt, die mich auf neue Ideen gebracht haben. Außerdem gewinnt man einen Eindruck, wo denn aktuelle Entwicklungen im eigenen Feld hingehen, bevor die Sachen publiziert werden. Und man sieht mal über den Tellerrand, weil man Vorträge von Leuten hört, deren paper man sonst nicht lesen würde. Das waren Konferenzen mit etwa 300 Teilnehmern und einigermaßen eng umrissenem zellbiologischen Thema, die Leute hatten also einen ähnlichen Background und konnten sich gut verständigen 🙂

  20. #20 Stefan Dewald
    1. Juli 2015

    Das einzigen Male, dass ich Text von Folien lese ist, wenn ich meine deutsche Übersetzung eines Zitates auf der Folie habe und das fremdsprachliche Original mit tiefer, gruftiger Stimme dazu vorlese (Z.b. von Charles Darwin). Ein dramaturgischer Absch(l)uss. Aber bei mir ist auch meist sehr dunkel, wenn ich was erzähle.

    Buchtipp: https://www.presentationzen.com (Das Buch gibt es auch auf Deutsch)

  21. #21 Alderamin
    1. Juli 2015

    @M

    Warum soll denn bitte auch jeder gute Vorträge halten können?

    Warum sollte sie oder er gut Englisch können? Weil des Teil dieses Jobs ist… Ich hab’ die Vorträge während meiner Uni-Zeit (die auch oft bei Probevorträgen vor den anderen Lehrstuhlangehörigen kritisiert und hinterfragt wurden) als Teil der wissenschaftlichen Ausbildung betrachtet und da viel mitgenommen. Präsentationsfähigkeit kann man später auch in vielen Büro-Jobs gut gebrauchen (wie auch gutes Englisch).

    @Stefan Dewald

    Das einzigen Male, dass ich Text von Folien lese ist, wenn ich meine deutsche Übersetzung eines Zitates auf der Folie habe

    Es kann sowieso niemand den Text lesen und gleichzeitig zuhören, wenn das Thema hinreichend komplex ist und der Sprecher unter Zeitdruck steht. Da sind Bilder hilfreicher und ein paar Buzzwords, damit der Vortragende einen roten Faden hat, dem er folgen kann. Wenn man hingegen die Folien später an die Teilnehmer (oder andere, die den Vortrag nicht gehört haben) verteilt, dann muss der zu transportierende Inhalt anhand des stichwortartigen Textes komplett verständlich sein. Das ist bei wissenschaftlichen Konferenzen eher selten der Fall, zumal man ja oft noch ein Paper dazu im Konferenzband hat, aber bei Geschäftspräsentationen sehr häufig der Fall.

  22. #22 M
    1. Juli 2015

    @Flo: Das ist aber eine Fähigkeitenkombination die sehr selten ist.

  23. #23 Krakonos
    1. Juli 2015

    Es ist klar, dass nicht jeder der geborene Referent ist. Aber vieles ist beim Vortragen doch auch Handwerk und kann erlernt werden. Das muss man dann aber auch üben. Zuerst vielleicht in der eigenen Arbeitsgruppe aber dann natürlich auch auf Konferenzen z.B. 😉 Wenn man das denn will. Es zwingt einen ja keiner, Vorträge zu halten. Ich mach das auch extrem ungern.
    Ich denke auch nicht, dass Konferenzen sinnlos sind. Ich z.B. habe gerade meinen Forschungsschwerpunkt ein gutes Stück verschoben und bin neulich auf einer Konferenz gewesen, die mir einen hervorragenden Einblick in mein neues Gebiet gegeben hat. Ich habe z.T. wirklich beeindruckende Vorträge (aber natürlich auch schlechte) gehört, viele Kontakte geknüpft, was für mich als eher introvertierten Menschen gar nicht immer so leicht ist, und tolles Feedback zu meinem Poster bekommen. Ich halte Posterparties für mit das wichtigste bei einer Konferenz.
    Mir ist allerdings tatsächlich nicht ganz klar was eine Konferenz mit Teilnehmern bringt, deren einzige Gemeinsamkeit es ist, Nobelpreisträger zu sein. Wollen die vielleicht alle einfach ein bisschen angeben? Und sollte man dafür dann nicht auch wirklich beeindruckende Vorträge halten?

  24. #24 Jürgen Schönstein
    1. Juli 2015

    @M
    Am MIT bringen wir Studentinnen sehr intensiv bei, solche Vorträge zu halten – vom 90-Sekunden-Blitzvortrag bis hin zum 45-Minuten-Fachreferat. Und ich erkläre ihnen dabei immer, dass die Fähigkeit, Vorträge zu halten, ebenso zu ihrem Fachwissen gehört wie lineare Algebra oder die Fourier-Transformation. Und genau wie diese lässt sich das Vortragen systematisch lernen und durch Übung perfektionieren.

  25. #25 ulfi
    1. Juli 2015

    Ich denke, dass das hier einige von der voellig falschen Seite aufdroeseln.
    In einer typischen Konferenz praesentieren Menschen, die nicht vorstellen wollen, ihre Arbeit Menschen, die nicht zuhoeren koennen.

    In meinem Feld ist es so, dass die besten Publikationsstellen die Konferenzen sind, das heisst die Motivation, Dinge an eine Konferenz zu schicken ist nicht, sein Werk zu praesentieren, sondern mit moeglichst viel Impact zu publizieren. Gleichzeitig ist der Hauotgrund, an diese Konferenz zu kommen, dass man dort ein Paper hat und deswegen kommen muss, und nicht, weil das alles so spannend ist. Dementsprechend sind die meisten froh, wenn ihre Paper angenommen werden, und noch gluecklicher, wenn sie nur ein Poster vorstellen muessen und keine Praesentation zu machen haben.

    Gleichzeitig ist mein Feld auch maximal undankbar fuer Praesentationen. Die vielgelobten Grafiken kann man vergessen, wenn man ueber sowas wie “Free-Energy-Estimation” schreibt. Dann steht am Anfang ein Theorem, am Ende eine Fehlerschranke, dazwischen jede Menge Mathe und am Ende 2 Experimente, die zeigen, dass es auch empirisch hin kommt.

    Das ist einfach kein Material fuer einen Science-Slam oder auch nur eine gute Praesentation und wirklich hoeren will das auch niemand. Ablehnen kann man eine Praesentation aber auch nicht.

    Ist halt nicht alles tolle Naturwissenschaft mit Glaxien und Supernovaen.

  26. #26 Florian Freistetter
    1. Juli 2015

    @M: Wie gesagt: Es MUSS nicht jeder alles können. Du fragtest, warum man es überhaupt können sollte.

  27. #27 Florian Freistetter
    1. Juli 2015

    @Krakanos: “Mir ist allerdings tatsächlich nicht ganz klar was eine Konferenz mit Teilnehmern bringt, deren einzige Gemeinsamkeit es ist, Nobelpreisträger zu sein.”

    Da geht es vor allem um die 650 “Young Researcher” aus aller Welt. Die Stiftung die die Konferenz jedes Jahr veranstaltet lädt Leute aus der ganzen Welt ein (und auch aus Ländern, wo du normalerweise nie die Chance oder nur das Geld hast, nach Deutschland zu fahren), damit die eine Woche lang mit den Nobelpreisträgern diskutieren können. Das bringt sicher was – ich hab ja auch nur über den Teil der Konferenz geschrieben, bei dem die Vorträge gehalten werden. Den könnte man sich sparen und stattdessen komplett auf die Interaktion setzen.

  28. #28 Florian Freistetter
    1. Juli 2015

    @ulfi: “Gleichzeitig ist mein Feld auch maximal undankbar fuer Praesentationen. “

    Warum legt man dann trotzdem so enorm viel darauf und organisiert sogar den ganzen Publikationsprozess über Vorträge? Anstatt etwas zu tun, mit dem niemand ne Freude hat, wäre es vielleicht besser darüber nachzudenken, ob man das mal ändern will…

    “Ist halt nicht alles tolle Naturwissenschaft mit Glaxien und Supernovaen.”

    Die übrigens ebenfalls nicht ohne sehr, sehr viel Mathematik möglich ist.

  29. #29 ulfi
    1. Juli 2015

    @Florian

    Gute Frage. Am Ende geht es nur um socializen und darum, potentielle neue Arbeitgeber fuer die Folgestelle zu finden. Und wenn es nur darum geht, dann kann man sicherlich auch das Ganze Brimborium drum herum weg lassen. Das ist leider auch nicht so einfach.

    Ich war einmal auf einem Dagstuhl-Seminar. Da gabs dann auch Vortraege und Diskussonszeit, Special-Interest groups, etc und ich hatte das Gefuehl, dass dieses Format, wo es nicht darum ging, sein letztes Ergebnis zu praesentieren, viel angenehmer und produktiver war. Ich habs genossen, einen Vortrag mit 7 slides zu machen, der einfach nur eine kleine Forschungsfrage in den Vordergrund stellen sollte, und zwar wirklich nur als Frage formuliert. Ich hatte das Gefuehl, dass ich daraufhin mehr input gekriegt habe, als jemals auf einer Konferenz.

    Leider sind Seminare nicht sonderlich beliebt.

    Zuerst muss man als Veranstalter die Top-Leute des Bereichs dazu bringen zu kommen, und das ohne, dass man ihnen eine Publikation oder aehnliches anbieten kann. Aber ohne die alten Hasen laeuft man Gefahr, dass das Seminar als eher esoterisch wahr genommen wird. Bei einer halbwegs laufenden Konferenz muss man sich nicht ums anwerben kuemmern, da kommen die Leute von selbst.

    Dann machen Seminare nur Sinn, wenn sich die Leute hinsetzen und bereit sind, konstruktiv zusammen zu arbeiten, was auch beinhaltet, dass sie ueber das reden, woran sie gerade arbeiten. Das ist Spieltheoretisch leider ein Gefangenendilemma, weil jeder, der von seiner Arbeit redet, gefahr laeuft, dass das jemand einfach mal fix selber macht.

    Zuletzt scheinen Seminare auch bei den Unis nicht beliebt zu sein. In einem Seminar als solchem ist kein Prestige weder es zu halten, noch Leute dahin zu schicken. Und deswegen wird es mit der Abrechnung nicht immer einfach sein. Im Gegensatz dazu kann man bei einer Konferenz mit einem Paper winken und sagen: “die uni bekommt fuer jedes publizierte paper geld, also muss ich jetzt auf diese Konferenz”.

  30. #30 Katja
    https://www.twitter.com/kateiyam
    1. Juli 2015

    Sehr unterhaltsamer rant – spricht mir leider auch aus der Seele.

    Emily Lakdawalla hat sich auch schonmal ausführlich über gute & schlechte Präsentationen ausgelassen:
    https://www.planetary.org/blogs/emily-lakdawalla/2013/04040850-better-conference-talks.html

  31. #31 Florian Freistetter
    2. Juli 2015

    Zur Zeit ist man auf der Konferenz gerade 30min im Rückstand was das offizielle Programm angeht. Sowas finde ich nicht nur nervig, sondern auch enorm unhöflich von den vortragenden gegenüber dem Publikum. Wer überzieht, zeigt, dass er sich nicht vorbereitet und die Konferenz nicht ernst genommen hat. Das ist unhöflich, auch bei Nobelpreisträgern.

  32. #32 noch'n Flo
    Schoggiland
    2. Juli 2015

    Ich verstehe ja sowieso nicht, was an einem Nobelpreisträger so toll sein soll. Okay, er hat wahrscheinlich eine herausragende Forschungsarbeit vorgelegt. Aber es gibt viele andere Wissenschaftler, die das auch tun, und trotzdem niemals einen Nobelpreis bekommen. Aus welchen Gründen auch immer.

    Und es gibt viele andere renommierte Forschungspreise. Der Nobelpreis ist einfach der bekannteste – auch deshalb, weil er gut “vermarktet” wird. Ein Nobelpreisträger wird in den Medien auch so bezeichnet: “Nobelpreisträger Prof. Dr. Soundso”. Ein Träger der Paul-Ehrlich-Medaille nicht. Warum eigentlich?

    Und in der Geschichte des Nobelpreises hat es auch immer wieder Preisträger gegeben, die später unglaublichen Stuss verzapft haben. Nobelpreise schützen halt vor Torheit nicht. Oder es stellte sich in einigen Fällen sogar heraus, dass das Forschungsergebnis, für das der Preis verliehen worden war, gar nicht stimmte.

    Ich habe in meinem Leben 2 Nobelpreisträger kennenlernen dürfen. Und eine ganze Reihe ebenfalls genialer Forscher, die den Preis nicht erhalten haben. Wisst Ihr was? Das waren alles ganz normale Menschen. Sie schliefen nachts, arbeiteten am Tag, assen in gewissen Abständen etwas und gingen sogar mehrmals am Tag aufs Klo. Genauso wie ich, genauso wie Ihr, genauso wie wir alle.

  33. #33 Florian Freistetter
    2. Juli 2015

    @noch’nFlo: “Das waren alles ganz normale Menschen. Sie schliefen nachts, arbeiteten am Tag, assen in gewissen Abständen etwas und gingen sogar mehrmals am Tag aufs Klo. Genauso wie ich, genauso wie Ihr, genauso wie wir alle.”

    Ich wüsste nicht, wo jemand etwas anderes behauptet haben sollte. Nichtmal hier in Lindau ist man so vermessen so zu tun, als gäbe es abseits der Nobelpreise keine geniale Forschung. Aber trotzdem SIND die Nobelpreisträger alle wissenschaftlich herausragend und es lohnt sich daher für die teilnehmenden Jungforscher durchaus, wenn sie die Möglichkeit haben, eine Woche in intesivem Kontakt mit ihnen zu verbringen.

  34. #34 Braunschweiger
    2. Juli 2015

    @Florian:
    Zeitverzug ist bei Konferenzen meiner Ansicht nach “normal”, also fast die Regel. Es mag unhöflich sein, aber Preisträger sind auch nur Menschen, und es könnte z.B. am rechten Zeitgefühl fehlen und auch der Fähigkeit dauernd auf die Uhr zu schauen oder sich danach zu richten (was ich nachvollziehen kann). Auch bei einigen Menschen möglich: so abgehoben zu sein, dass man sagt: ach, ich bin in einer gehobenen Position, die wollen ja was von mir, da wird man mir das verzeihen. Oder einfach nur “es gibt Wichtigeres als Zeit”.
     

    @nochn Flo:
    Natürlich sind alle Preisträger nur Menschen. Gerade aber dem Nobelpreis haftet eine “Legende” an, ein Hype der auch immer wieder gut gepflegt wird. Die gute Seite daran mag sein, junge Menschen mit einer Art von möglicher künftiger Wertschätzung ins Reich der Wissenschaften zu locken, die für viele vielleicht attraktiv ist. Die andere Seite ist die fürs Volk. wir haben heute keinen Kaiser mehr (und zum Glück auch keinen Führer), es braucht andere Leute, die angehimmelt werden können. Für die einen sind das Popstars oder Models, für andere eben herausragende Wissenschaftler.

  35. #35 noch'n Flo
    Schoggiland
    2. Juli 2015

    @ BSer:

    Für die einen sind das Popstars oder Models, für andere eben herausragende Wissenschaftler.

    Ich habe gerade eine Vision, wie eine Gruppe Wissenschaftler am Flughafen ankommt nd dort von einer kreischenden Menschenmenge empfangen wird. Unter grössten Mühen schaffen sie es in die bereitstehende Limousine, müssen dabei aber jede Menge Groupies abschütteln. Der abfahrenden Limousine werden noch haufenweise Blumen, Teddies und BHs hinterhergewofen. Ein Reporter bemüht sich, für das Fernsehen einen einigermassen gefassten Kommentar abzugeben, während ihm ein junger Fan den Zipfel eines Laborkittels, den er im Gewühl ergattern konnte, vor das Gesicht hält. Schliesslich muss die Polizei die ausrastende Menschenansammlung mit Wasserwerfern zerstreuen.

    Geiles Kopfkino.

  36. #36 Braunschweiger
    2. Juli 2015

    @nochn Flo: Ja, genau. Wenn das mal passieren sollte…

    Ich stelle mir gerade Edward Witten (der verheiratet ist/war?) mit einer Gruppe Groupies vor… So ein scheu wirkender Mensch und nicht unbedingt eine Rampensau. — Andererseits: bei Dr. Brain May wäre ein Haufen Groupies doch geradezu zu erwarten und normal, oder, so als Lead-Gitarrist? Wenn da nicht die neuere Einstein-like Frisur wäre…

  37. #37 noch'n Flo
    Schoggiland
    2. Juli 2015

    Apropos Brian May:

  38. #38 MichaelS.
    3. Juli 2015

    Bei unseren Fortbildungsveranstaltungen/Tagungen/Seminaren habe ich in letzter Zeit gemerkt, dass die Vorträge und speziell die Präsentationen zwischen zwei Extremen pendeln. Einmal die Buchstabenwüsten auf den Sheets, die monoton abgelesen werden oder vollkommen überladene Sheets, bei denen man vor lauter Animationen nicht mehr die Info erkennt. Vorgetragen wird sowas dann natürlich auch von Referenten, die an Heizdeckenverkäufer auf Ecstasy erinnern. Und beides ist nicht wirklich prickelnd.

  39. […] Den ersten Vortrag hielt Hiroshi Amano, der 2014 für die Entwicklung blauer LEDs ausgezeichnet wurde (ich habe damals darüber berichtet). Sein Vortrag war nicht nur amüsant und verständlich (was bei Nobelpreisträgern genau so wenig selbstverständlich ist wie bei anderen Wissenschaftlern) sondern auch informativ (nur die Powerpointfolien waren so mühsam wie immer). […]