Ich ärgere mich jedes Mal, wenn ich wieder irgendwo eine tolle Geschichte entdecke und dann feststelle, dass die Quelle nicht frei verfügbar ist. Und auch die PR-Abteilungen sollten sich darüber ärgern. Sie werden es vermutlich verschmerzen, wenn mein Blog ihre Mitteilung ignoriert und nicht darüber berichtet. Aber sie sollten an einem vernünftigen Wissenschaftsjournalismus interessiert sein und an Menschen, die diesen Journalismus gerne und mit Interesse konsumieren und sich über vielfältige und informative Artikel freuen.
Und was das allgemeine Problem des Open Access angeht: Gerade die PR-Abteilungen der Forschungseinrichtungen sollten auch hier daran interessiert sein, dass möglichst viele ihrer Forscher möglichst viele ihrer Ergebnisse frei verfügbar machen! Denn es gibt ja tatsächlich auch noch Wissenschaftsjournalisten, die sich nicht einfach nur auf Pressemitteilungen verlassen, sondern selbst recherchieren und auf die Suche nach neuen Geschichten gehen. Und frei verfügbarer Forschung findet sich leichter und man kann schneller und unkomplizierter darüber recherchieren. Eine PR-Abteilung kann nicht über jedes aus ihrer Forschungseinrichtung stammende Ergebnis berichten. Wenn aber dafür gesorgt wird, dass möglichst viele diese Ergebnisse frei verfügbar sind, dann erhöht man die Chancen, dass auch ohne Pressemitteilung darüber geschrieben wird.
Also: Macht die Forschung frei! Oder hört zumindest auf, Pressemitteilungen zu verschicken, wenn deren Quellen nicht frei sind!
P.S. Ich habe über dieses Thema schon einmal berichtet und zwar hier. Damals aber unter einem leicht anderen Gesichtspunkt und thematisch nicht so präzise auf das Thema der Pressemitteilungen zugeschnitten. Da ich mir vorgenommen habe, PR-Abteilungen in Zukunft öfter mal direkt auf dieses Problem hinzuweisen, wollte ich die Sache noch einmal unter diesem Aspekt aufschreiben.
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