“Ab 2030 droht eine Mini-Eiszeit”. “Forscher glauben: Erde steht unmittelbar vor einer Mini-Eiszeit”. Oder “Forscher warnen: 2030 schläft die Sonne ein – und bringt uns eine Mini-Eiszeit”. So lauten einige der vielen Schlagzeilen, die momentan in allen Medien zu finden sind (und auf die mich sehr viele Leserinnen und Leser angesprochen haben). Anscheinend müssen wir uns um den Klimawandel keine Sorgen mehr machen, weil demnächst eine Eiszeit kommt. Aber da diese Eiszeit “droht” und Forscher davor “warnen” sollten wir vielleicht doch ein wenig Angst davor haben? Nein, zuerst sollte man mal nachsehen, ob das alles überhaupt stimmt was da behauptet wird…

All die Medienberichte beziehen sich auf diese Pressemitteilung der Royal Astronomical Society. Es handelt sich definitiv um seriöse Forschung seriöser Forscher; die in diesem Fall unter Valentina Zharkova von der Northumbria University stattgefunden hat. Sie hat sich mit der Sonnenaktivität beschäftigt. Damit ist nicht die Helligkeit oder die Leuchtkraft der Sonne gemeint; es geht um die elektromagnetischen Vorgänge im Inneren unseres Sterns; um die Art und Weise wie das Plasma aus dem sie besteht sich bewegt und die Magnetfelder beeinflusst. Sonnenaktivität ist das, was Sonnenflecken hervor bringt, Protuberanzen erzeugt oder Sonnenstürme auslöst. Ich habe darüber früher schon ausführlich in meinem Blog geschrieben, zum Beispiel hier oder hier.

Veränderung der Sonnenaktivität zwischen 1991 und 2001 (Bild: Yohkoh/ISAS/Lockheed-Martin/NAOJ/U. Tokyo/NASA)

Veränderung der Sonnenaktivität zwischen 1991 und 2001 (Bild: Yohkoh/ISAS/Lockheed-Martin/NAOJ/U. Tokyo/NASA)

Wir wissen, dass sich die Sonnenaktivität im Laufe der Zeit periodisch ändert. Sie wird in einem Zyklus von etwa 11 Jahren stärker und schwächer (was wie gesagt nicht heißt, dass die auf der Erde ankommende Menge an Sonnenstrahlung ebenfalls mit diesem Rhythmus stärker und schwächer wird!). Wir verstehen auch einigermaßen, warum das so ist und wie die Vorgänge im Inneren der Sonne dazu führen, das sich die Aktivität verändert. Aber eben nur einigermaßen und nicht wirklich exakt. Es ist schwer, in das Innere der Sonne zu schauen (auch wenn es in gewissen Ausmaß möglich ist). Und es ist noch viel schwerer, exakte Prognosen zu den kurzfristigen Änderungen in der Aktivität zu machen.

Den letzten Höhepunkt der Sonnenaktivität gab es 2013 und es ist der 24. Aktivitätszyklus der Sonne, seitdem im 18. Jahrhundert die ersten Messungen der Aktivität stattgefunden haben. Schon im Jahr 2011 gab es Hinweise darauf, das dieser und die kommenden Zyklen deutlich schwächer ausfallen könnten als zuvor. Der 25. Zyklus könnte so schwach sein, dass er quasi komplett entfallen könnte und diese Vorhersage wird durch die neue Forschung von Valentina Zharkova quasi bestätigt.

Dabei geht es um folgendes: Vereinfacht gesagt erklärte man die Sonnenaktivität bisher durch einen Dynamo im Inneren der Sonne; durch die Bewegung des elektrisch geladenen Plasmas das dort auf- und absteigt und herumwirbelt. Messen kann man das nicht direkt, aber man kann so einen Dynamo am Computer modellieren und nachsehen, wie sich die Beobachtungen der Aktivität am besten reproduzieren lassen. Zharkova und ihre Kollegen haben nun herausgefunden, dass man viel bessere Ergebnisse bekommt, wenn man nicht mit einem sondern mit zwei Dynamos arbeitet. Sie fanden Paare von magnetischen “Wellen” die in unterschiedlichen Schichten der Sonne ihren Ursprung haben und zwischen ihrer nördlichen und südlichen Hemisphäre wechseln. Die Vorhersagen die ihr Modell liefert zeigen auch, dass die beiden Komponenten im nächsten Zyklus nicht synchron laufen werden und im übernächsten Zyklus sogar exakt gegengleich auftreten, was zu einer Reduzierung der Sonnenaktivität führen wird. Sind die beiden Wellen in Phase, dann kann es zu Resonanzen kommen und es gibt eine starke Sonnenaktivität. Je weiter sie auseinander laufen, desto geringer wird die Aktivität und wenn sie komplett asynchron sind, wird die Aktivität besonders schwach.

Laut den Vorhersagen von Zharkova werden die beiden Wellen im übernächsten Zyklus, der zwischen 2030 und 2040 stattfindet, zur gleichen Zeit ihren Höhepunkt erreichen, allerdings auf jeweils unterschiedlichen Hemisphären der Sonne. Die Sonnenaktivität wird in diesem Fall sehr gering sein; so schwach, wie sie das letzte Mal während des sogenannten Maunderminimums war. So bezeichnet man den Zeitraum zwischen 1645 und 1715, als man besonders wenig Sonnenflecken beobachten konnte.

Langfristige Veränderungen in der Sonnenaktivität (Bild: gemeinfrei, USGS)

Langfristige Veränderungen in der Sonnenaktivität (Bild: gemeinfrei, USGS)

Und wo bleibt die Eiszeit? Die kommt in der Pressemitteilung eigentlich gar nicht vor. Nur im ersten Absatz wird darauf hingewiesen, dass das Maunderminimums in die kleine Eiszeit gefallen ist: Zwischen 15. und 19. Jahrhundert war das Klima auf der Erde ein wenig kühler als davor und danach, was auf das Leben der Menschen damals durchaus einen sehr relevanten Einfluss hatte (ich habe hier mehr davon erzählt). Man weiß allerdings nicht ob es tatsächlich einen klaren ursächlichen Zusammenhang zwischen der geringen Sonnenaktivität und den niedrigen Temperaturen gegeben hat! Tatsächlich gibt es viele mögliche Ursachen (Vulkanismus, Wiederbewaldung durch Bevölkerungsrückgang, Veränderungen beim Golfstrom, usw) die vermutlich alle eine Rolle gespielt haben. Es wäre mit dem aktuellen Wissensstand unredlich zu behaupten, dass eine verringerte Sonnenaktivität zwingend zu einer “Eiszeit” führen muss und die Forscher haben das auch nicht getan!

Aber natürlich wollten es sich die meisten Medien nicht entgehen lassen, diesen Nebenaspekt der Pressemitteilung zur eigentlichen Schlagzeile zu erheben. Und haben dann auch fälschlicherweise behauptet, das Forscher eine Eiszeit “vorhergesagt” oder gar davor “gewarnt” hätten. Das ist schlechter Journalismus und grob irreführend. Es ging bei der Pressemitteilung um die neuen Erkenntnisse zur Vorhersage der Sonnenaktivität. Es ging um die Hypothese, dass sie in den nächsten Jahrzehnten geringer ausfallen wird als zuvor. Und es wurde darauf hingewiesen, dass die Aktivität das letzte Mal während des Maunderminimums so gering war, wie sie demnächst vielleicht werden wird. Irgendwelche “Warnungen” gab es nicht; schon gar nicht vor einer Eiszeit!

Zusammengefasst: Wissenschaftler haben die Vorgänge im Inneren der Sonne ein bisschen besser verstanden und Medien haben schlecht und irreführend darüber berichtet. Es gibt keinen Grund vor einer kommenden Eiszeit Angst zu haben oder den Klimawandel als “erledigt” zu betrachten.

"Eisvergnügen" auf den zugefrorenen Kanälen in den Niederlanden (Bild: Hendrik Avercamp, 1608, gemeinfrei)

“Eisvergnügen” auf den zugefrorenen Kanälen in den Niederlanden (Bild: Hendrik Avercamp, 1608, gemeinfrei)

P.S. Eine letzte Anmerkung: Vor kurzem habe ich erklärt, dass Pressemitteilungen ohne frei verfügbaren Quellen schlecht für den Wissenschaftsjournalismus sind. Die Sache mit der Eiszeit bestätigt genau das. Es gibt zu der Forschung von Zharkova nur die oben erwähnte Pressemitteilung und keine wissenschaftliche Facharbeit, in der man mehr und genauere Informationen bekommen hätte können. In diesem Fall handelt es sich um eine besondere Situation weil die Pressemitteilung von einem Vortrag bei einer wissenschaftlichen Konferenz berichtet und auf Konferenzen oft über noch nicht veröffentliche Forschung gesprochen wird. Aber der Fall zeigt eben auch, was passiert wenn nicht genug Informationen über ein Thema frei verfügbar sind…

Kommentare (68)

  1. #1 Captain E.
    14. Juli 2015

    Für eine verlässliche Prognose dürfte das Gesamtsystem etwas zu komplex sein. So wird neben Vulkanismus, und Maunder-Minimum auch die Wiederbewaldung Nordamerikas nach dem Zusammenbruch der dort ansässigen urbanen Indianerkulturen als Grund für die “Kleine Eiszeit” herangezogen. Welche Ursache tatsächlich zur Abkühlung beigetragen hat – man weiß es nicht mit Sicherheit.

    Laut Klimaforscher ist die nächste richtige Eiszeit eigentlich schon lange überfällig – statistisch gesehen. Mit ähnlichen Berechnungen ist man allerdings auch zum Schluss gekommen, dass der nächste Ausbruch des Vulkans Yellowstone überfällig ist (der übrigens durchaus in der Lage sein könnte, eine Eiszeit hervorzurufen!), und da wäre es nun wirklich albern, einen menschlichen Einfluss zu vermuten.

    Aber da der Mensch schon seit der Steinzeit das Klima beeinflusst und dies aller Wahrscheinlichkeit nach vor allem in den letzten paar hundert Jahren, liegt es absolut im Bereich des Möglichen, dass eine von der Sonne hervorgerufene “Kleine Eiszeit” ganz einfach ausfallen würde.

  2. #2 Florian Freistetter
    14. Juli 2015

    @Captain E. “Für eine verlässliche Prognose dürfte das Gesamtsystem etwas zu komplex sein. So wird neben Vulkanismus, und Maunder-Minimum auch die Wiederbewaldung Nordamerikas nach dem Zusammenbruch der dort ansässigen urbanen Indianerkulturen als Grund für die “Kleine Eiszeit” herangezogen. Welche Ursache tatsächlich zur Abkühlung beigetragen hat – man weiß es nicht mit Sicherheit.”

    Richtig (und deswegen habe ich genau das auch im Artikel erwähnt).

    “liegt es absolut im Bereich des Möglichen, dass eine von der Sonne hervorgerufene “Kleine Eiszeit” ganz einfach ausfallen würde.”

    Vor allem hat ja auch die Arbeit der Astronomen nix mit Klima zu tun. Die haben keine Klimaprognosen veröffentlicht, sondern Modelle zur Berechnung der Sonnenaktivität. Die Verbindung dazwischen fehlt.

  3. #3 UMa
    14. Juli 2015

    Die Sonne war nicht die Hauptursache für die kleine Eiszeit, sondern starke Vulkanausbrüche.
    Eine Verringerung der Sonnenaktivität von den Werten Ende des 20. Jahrhunderts auf die des Maunderminimums würde nur eine Temperaturverringerung von etwa 0,1 °C bewirken, relativ zur Temperatur bei gleichbleibenden Sonnenaktivität.
    Gegenüber anderen Einflüssen auf die mittlere Temperatur wie Treibhausgasen, Aerosolen sowie Vulkanausbrüchen ist das zwar nicht zu vernachlässigen aber doch deutlich geringer.

  4. #4 Gerrit
    14. Juli 2015

    @Captain E.

    Laut Klimaforscher ist die nächste richtige Eiszeit eigentlich schon lange überfällig – statistisch gesehen.

    Wie kommst du darauf? Nach aktueller Studienlage ist mit einer neuen Eiszeit frühstens in einigen tausend Jahren zu rechnen [1]. Sowas wie “statistisch überfällig” gibt es übrigens nicht.

  5. #5 Dolder Daniel
    Schweiz
    14. Juli 2015

    Hallo Florian
    Hey! Super Blog hast du da. Bin per Google Suche hier gelandet und erhalte prompt eine seriöse Antwort 🙂
    Vielen Dank und weiter so….. 🙂
    LG Daniel

  6. #6 walter
    14. Juli 2015

    Ich hätte nichts gegen ein wenig kühlere Temperaturen. Diese – gefühlt – jedes Jahr ein klein wenig wärmeren Sommer, gehen mir gehörig gegen den Strich. Ich mag es halt, wenns kalt ist. Aber damit bin ich wahrscheinlich ziemlich alleine auf dieser Murmel 🙂

    Interessant ist mittlerweile, dass diese wirklich “hervorragend” recherchierten Berichte in Zeitungen geradezu inflationär auftreten. Vor Jahren hat sich kein Sack um Dinge da draußen geschert. Mittlerweile will jede Zeitung den Müll der anderen übertreffen.

  7. #7 Karla Kolumna
    14. Juli 2015

    Telepolis übertrifft sich in seinem Artikel auch mal wieder ein wenig selber. Es fängt noch ganz harmlos an und dann kommen die Kracher:

    Deshalb glaubt sie, dass ihre Vorhersage mit einer Wahrscheinlichkeit von 97 Prozent eintreffen wird.
    Die Folgen vergleicht die gebürtige Ukrainerin mit dem so genannten Maunder-Minimum zwischen 1645 und 1715: Damals froren große und sonst eisfreie Flüsse wie die Themse so fest zu, dass man sie zu Fuß überqueren konnte – im Winter 1683/84 sogar sieben Wochen lang. Die niedrigeren Temperaturen machten über langsameres Wachstum auch Hölzer dichter, was den besonderen Klang von Stradivari-Instrumenten, die in dieser Zeit entstanden, erklären könnte.

    Die kalten Winter brachte man erst später mit der Sonnenfleckenaktivität in Verbindung.

    Und für die Stradivarigeigen muss die Sonne auch herhalten. Was man nicht alles aus so einer unschuldigen Nachricht über Sonnenflecken herauslesen kann…

  8. #8 Captain E.
    14. Juli 2015

    @Gerrit:

    Mag sein, dass die nächste Eiszeit auch noch ein paar tausend Jahre auf sich warten lassen wird, falls sie nicht sowieso ganz ausfällt. Was sind schon ein paar tausend Jahre unter geologischen Gesichtspunkten? Ich meine allerdings, irgendwann einmal gelesen zu haben, dass eine neue große Eiszeit durchaus zu erwarten gewesen wäre. Letztlich hängt das alles davon ab, wie die jeweiligen Wissenschaftler genau ihre Daten gewichten und extrapolieren.

  9. #9 pe2ooo
    Stuhr
    14. Juli 2015

    Mal eine praktische Frage eines Unwissenden: Hat dieses, sofern es denn eintrifft, dann auch Auswirkungen auf Solaranlagen (… wir bauen demnächst)

  10. #10 Florian Freistetter
    14. Juli 2015

    @pe2000: Ne, auf die Leuchtkraft der Sonne hat die Aktivität – wie im Artikel erwähnt – so gut wie überhaupt keine Auswirkung.

  11. #11 SkeptikSkeptiker
    Randpolen
    14. Juli 2015

    n-tv:
    “Wissen”
    “60% weniger Sonne”

    das wird ganz schön kalt, ich geh mal schon die Heizung anstellen 😉

  12. #12 R.N.
    14. Juli 2015

    Wir werden alle störben.

  13. #13 noch'n Flo
    Schoggiland
    14. Juli 2015

    Komisch: die Möglichkeit, dass die “Klimaskeptiker” auf diese Forschungsergebnisse umgehend anspringen könnten, kam mir auch als allererstes in den Sinn. Immerhin – vielleicht wird dieses kommende Minimum ja zumindest ein wenig(und für kurze Zeit) die Folgen der aktuellen Klimaerwärmung mindern.

  14. #14 myotis
    15. Juli 2015

    @SkeptikSkeptiker
    Ja irgend etwas von 60% steht ja auch im Text
    “Predictions from the model suggest that solar activity will fall by 60 per cent during the 2030s to conditions last seen during the ‘mini ice age’ that began in 1645.”
    Aua!

  15. #15 Doktor Mabuse
    15. Juli 2015

    Danke für die Erklärrung.

  16. #16 Doktor Mabuse
    15. Juli 2015

    Erklärung natürlich…

  17. #17 F. Walter
    15. Juli 2015

    Danke für diesen tollen Artikel.

    Lustigerweise bin ich dieses Mal nicht durch Schmökern bei dir gelandet, sondern habe die “Gerüchte” zur “Eiszeit 2030” gehört bzw. davon gelesen und haben anschließend deinen Blog direkt als seriöse Quelle angesteuert (und bin fündig geworden :-)).

    Super Sache!!!

  18. #18 vroomfondel
    15. Juli 2015

    Leute, es ist Juli, da sind selbst serioese Redaktionen nur von Ferialpraktikanten bevoelkert, und wie wir alle wissen, ist nicht nur die Sonne nicht mehr das, was sie mal war, sondern auch die journalistische Jugend… 😉

  19. #19 flussi74
    Wuppertal
    15. Juli 2015

    Ich bin seit langer Zeit stiller, interessierter Mitleser und möchte mich jetzt auch einmal für die tollen Artikel bedanken, die immer auch für mich Nicht-Wissenschaftlerin verständlich sind.

    Heute habe ich bei ntv.de über die “Eiszeit 2030” gelesen und bin dann sofort auf deinen Blog gegangen, in der Hoffnung, dass du das Thema bereits seriös aufgegriffen hast. Nochmal danke dafür.

  20. #20 axel
    15. Juli 2015

    Und haben dann auch fälschlicherweise behauptet, das Forscher eine Eiszeit “vorhergesagt” oder gar davor “gewarnt” hätten. Das ist schlechter Journalismus und grob irreführend.

    Ganz so einfach ist es nicht. Die Medien geben (leider) exakt das wieder, was die Mathematikerin Zharkova glaubt und sagt (z.B. in einem Radiointerview und vermutlich auch auf der Konferenz, siehe https://blog.hotwhopper.com/2015/07/theres-only-two-year-reprieve-if-sun.html)

    Es ist eher ein Lehrstück, wie politisiert ein Teil der Medien in Sachen Klimawissenschaft ist. Wann hat es schon mal ein (themenfremder) Aspekt einer Wissenschaftskonferenz in die internationalen Schlagzeilen gebracht?

    Jemand stößt auf diese Geschichte, verbreitet es, und ein Teil der Presse nimmt es gierig auf, ein weiterer Teil der Medien folgt der sensationellen Schlagzeile wegen.

    Traurig.

  21. #21 Alderamin
    15. Juli 2015

    @Axel

    Hmm, der Blogger dort behauptet zwar, dass die Autorin falsche Schlüsse auf das Klima ziehen würde, aber aus den gegebenen Zitaten wird das nicht ersichtlich. Sie sagt wörtlich:

    We predict that this will lead to the properties of a ‘Maunder minimum

    Das “Maunderminimum” war aber nur die Periode, während der die Sonne ohne Flecken war. Es fiel mit der “Kleinen Eiszeit” zusammen, aber der Begriff “Minimum” bezieht sich nur auf die Sonnenfleckenzahl (es gibt weitere solche Minima, siehe Wikipedia). So könnte ‘properties of a Maunder minimum’ sich auch alleine auf die Fleckenzahl beziehen, die in der Tat mit der Sonnenaktivität zusammen hängt.

  22. #22 axel
    15. Juli 2015

    @ Alderamin

    Haben Sie im Link weiter nach unten gescrollt?

    Auszug:

    Radio National: How cold do you think it could be getting then?

    In this next paragraph, Zharkova overestimates the global impact by about 1.8C (out of 2C) and predicts a short ice age will cometh

    Zharkova: Um I suspect, we didn’t do that estimation. I know the people who do planetary investigations they did. But if the estimation done for the 17th century are correct. So it will be temperature less irradiance by 3 W/m2 which gives you a decrease of the temperature probably a couple of degrees. I don’t know umm.

    Nach neueren TSI-Rekonstruktionen sind es deutlich weniger als 3 W/m^2. Aber selbst bei ihrem Wert wäre das ein Forcing von ungefähr 0,5 W/m^2. Das verblasst im Vergleich zu den Treibhausgasen, wo wir heute schon mehr als 2 W/m^2 haben und 2100 je nach Szenario irgendwo zwischen 4 und 8 W/m^2 landen werden.

  23. #23 Herbert
    15. Juli 2015

    @Captain E. und Gerrit

    wir leben in einer Eiszeit.
    zumindest laut Lesch (AlphaCentauri #82): https://www.youtube.com/watch?v=EFIxrKMliEI

  24. #24 Johannes Herbst
    Simmelsdorf
    16. Juli 2015

    Der dänische Forscher Hendrick Svensmark forscht über die Theorie, dass der Sonnenmagnetismus, der mit den Sonnenflecken schwankt, starken Einfluss auf die Kosmische Strahlung hat, die auf die Erde eintrifft. Die Gleichung sieht so aus:Viel Sonnenflecken = Starker Sonnenmagnetismus bremmst Kosmische Strahlung > weniger Kondensationskeine für Wolken > höhere Globatemperatur. Umgekehrt würde schwacher Magnetismus die kosmische Strahlung nur wenig bremsen, somit mehr Wolken und kühlere Temperaturen.

    Damit hätte die Sonnenaktivität einen viel höheren Einfluss als nur durch die Totale Solare Einstrahlung.

    Über die Kondesationskeime duchr kosmische Strahlung laufen auch Versuche am CERN.

    Stärker als die Gesamteinstrahlung schwankt auch der Anteil am UV-Licht, und zwar um 30% mit der Sonnenakltivität.

  25. #25 Florian Freistetter
    16. Juli 2015

    @JOhannes Herbst: “Der dänische Forscher Hendrick Svensmark forscht über die Theorie, dass der Sonnenmagnetismus, der mit den Sonnenflecken schwankt, starken Einfluss auf die Kosmische Strahlung hat, die auf die Erde eintrifft.”

    Diese These ist halt nur im wesentlichen schon längst widerlegt: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/02/10/vahrenholts-kalte-sonne-svensmarks-kosmische-strahlen-und-der-klimawandel/

  26. #26 ein Leser
    17. Juli 2015

    Der Konferenzvortrag basierte laut Washington Post auf folgender, im “The Astrophysical Journal” veröffentlichter Arbeit (Sheperd, Zhirkova & Zhirkova):
    https://computing.unn.ac.uk/staff/slmv5/kinetics/shepherd_etal_apj14_795_1_46.pdf

    Darin findet sich übrigens kein Wort über das Erdklima. Der Hauptautor, Sheperd, sieht denn auch den menschenverursachten Klimawandel als Gefahr und nicht etwa eine Kleine Eiszeit.

  27. #27 Captain E.
    17. Juli 2015

    @Herbert:

    wir leben in einer Eiszeit.
    zumindest laut Lesch (AlphaCentauri #82):

    Da hat er sich vermutlich ein wenig ungenau ausgedrückt. Fakt ist, dass wir in in einer Warmzeit leben bzw. in einer Zwischenwarmzeit (zwischen zwei Eiszeiten). Richtig ist allerdings, dass wir in einem Eiszeitalter leben, das gerade aus einer Abfolge von Eis- und Warmzeiten besteht. Kennzeichen eines Eiszeitalters sind (soweit ich mich erinnere), dass es festes Wasser an den Polen und im Hochgebirge gibt.

  28. #28 bikerdet
    17. Juli 2015

    Hallo Florian

    Danke für diesen tollen und verständlichen Bericht. Ich habe ihn heute in der Firma einsetzen können, als genau dieses Thema aufkam. Nachdem ich Deine Argumente zitiert hatte, glaubte keiner mehr an eine Eiszeit in 20 Jahren…

  29. #29 Frank Heinze
    Erlangen
    24. Juli 2015

    Nicht mehr und nicht weniger wurde im Buch: „Die kalte Sonne“ der Autoren Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning als Theorie aufgestellt.

    Die als “Klimaleugner” verunglimpften Wissenschaftler sind in einer komfortablen Situation: Im Gegensatz zu den immer wieder auf Widerstand der Realität stoßenden Prophezeiungen der Doomsday-Klimaforscher mit hunderten Jahren Horizont, können sie in lediglich 20 Jahren die Bestätigung oder Widerlegung ihrer Theorie sehen.

    Wenn ihre Theorie zutrifft, ist ein weiteres (in meinen Augen pseudoreligiöses Weltbild) , der “menschengemachte Klimawandel” dekonstruiert.

  30. #30 Bullet
    24. Juli 2015

    Und wenn nicht? Was dann?

  31. #31 Captain E.
    24. Juli 2015

    Die Klimaforscher wie auch die Astronomen werden den Effekt des kommenden Sonnenfleckenminimums sicherlich genau beobachten. Es steht allerdings zu erwarten, dass die “Abkühlung” nur gering ausfallen und von der menschgemachten Erwärmung mehr als aufgewogen werden wird.

  32. #32 Kyllyeti
    24. Juli 2015

    Viele Getreideäcker werden wüst und leer sein, weil die noch nach dem allerallerletzten Strohhalm greifen werden.

  33. #33 Alderamin
    24. Juli 2015

    @Frank Heinze

    Der Witz ist, dass die Sonnenaktivität nur von den Magnetfeldern herrührt, die das elektrisch leitende, turbulente Gas an der Oberfläche erzeugt, während die Wärmeausstrahlung davon abhängt, wieviel Energie bei der Fusion im Zentrum der Sonne erzeugt wird. Deshalb hat die Sonnenaktivität herzlich wenig Einfluss auf die Solarkonstante (< 0,1%).

    Die Fusion in der Sonne ist übrigens sehr gut verstanden, man kann sogar die dort entstehenden Neutrinos abbilden und so ein Bild vom Sonneninneren erhalten.

    Letztes Jahr war übrigens das heißeste seit Beginn der Klimaaufzeichnungen und es sieht so aus, als ob dieses Jahr das heißeste seit Beginnn der Klimaaufzeichnungen werden wird (während die Sonnenaktivität wieder Richtung des kommenden Minimums abfällt).

    Und jetzt Du.

  34. #34 Florian Freistetter
    24. Juli 2015

    @Frank Heinze: “Nicht mehr und nicht weniger wurde im Buch: „Die kalte Sonne“ der Autoren Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning als Theorie aufgestellt. “

    Siehe dazu hier: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/02/10/vahrenholts-kalte-sonne-svensmarks-kosmische-strahlen-und-der-klimawandel/

  35. #35 jonas schimke
    24. Juli 2015

    Frank Heinze,

    Die als “Klimaleugner” verunglimpften Wissenschaftler …

    Die wenigsten derjenigen, die sich das Attribut Klimaleugner gefallen lassen müssen, sind überhaupt Wissenschaftler. Das ist ja überhaupt der Punkt, es sind überwiegend Laien, die vom Wissenschaftsbetrieb wenigs bis nichts verstehen, sonst würden sie nicht so absurde Thesen vertreten.

    …können sie in lediglich 20 Jahren die Bestätigung oder Widerlegung ihrer Theorie sehen.

    Auch das stimmt nicht, Erstens sind die Klima-“Skeptiker” schon dann widerlegt, wenn es in den nächsten Jahren weiter wärmer wird und
    zweitens haben sie keine Theorie, ja nicht einmal eine richtige Hypothese, sondern stellen lediglich Thesen auf, wie Florian dies schon zutreffend benannt hat.
    Thesen sind nichts weiter als Behauptungen, die im Falle der Klima-“Skeptiker” bereits vielfach widerlegt worden sind, weil sie von vornherein bereits gemachten Beobachtungen widersprechen, also schon allein deswegen nicht einmal als Hypothese taugen würden.

    Wenn ihre Theorie zutrifft, ist ein weiteres (in meinen Augen pseudoreligiöses Weltbild) , der “menschengemachte Klimawandel” dekonstruiert.

  36. #36 jonas schimke
    24. Juli 2015

    Sorry, dieser Satz von Frank Heinze:

    “Wenn ihre Theorie zutrifft, ist ein weiteres (in meinen Augen pseudoreligiöses Weltbild) , der “menschengemachte Klimawandel” dekonstruiert.”

    hätte noch kommentiert werden sollen:

    Ja, WENN. Die Wahrscheinlich dafür, ist aber praktisch gleich Null. Schon aus dem einfachen Grund, dass die Klima-“Skeptiker” überhaupt keine einheitliche These vertreten, die als Erklärung für die auftretenden Phänomene dienen könnte. Praktisch jeder von ihnen vertritt einen anderen Unsinn, wie man auf deren Blogs nachlesen kann.

    Die dümmsten von ihnen stellen sogar die Klimawirksamkeit von CO2 grundsätzlich infrage – nein, LEUGNEN sie – obwohl sich diese notwendigerweise aus den Grundgesetzen der Physik ableitet. Darüber hinaus zeigen alle Klima-“Skeptiker” die typischen Verhaltensweisen von Verschwörungstheoretikern. Das alles ist schon tausend Mal thematisiert worden, aber Klima-“Skeptiker” sind in dieser Hinsicht total informationsresistent und deshalb unfähig, die Schwächen und Absurditäten in ihren Thesen zu erkennen.

  37. #37 ullrich
    25. Juli 2015

    Fritz Vahrenholt. Ein (ehemaliger) Politiker, der Wirtschaft nahestehend. Gab es jemals einen Politiker, dessen Aussagen keine Färbung hatte?
    Dazu muß man sich nur die Liste der Firmen ansehen, in deren Aufsichtsrat er saß. So, wie es sich mir darstellt, gibt es außer Sebastian Lüning und ihm nur wenige Wissenschaftler, die seine Meinung teilen. Wenn überhaupt, dann gerade noch EIKE, die jedoch daher kommt wie eine politisch-ideologisch verbrämte Kampforganisation.

  38. #38 Frank Heinze
    25. Juli 2015

    @Alderamin “seit Beginn der Klimaaufzeichnungen” ist kein besonders guter Referenzpunkt. Geologisch gesehen ist das nicht einmal ein Hauch eines Hauches. Es war schon öfters wesentlich wärmer als heute. Ganz ohne (moderne) Menschen.
    Momentan hat man ja eher Probleme, die 15 Jahre Stagnation ansatzweise irgendwie zu erklären….

    @Florian Freistetter
    “Ich habe das Buch nicht gelesen.”.
    Ahja. Fehlt nur noch der Hinweis, es sei “nicht hilfreich” ^^
    Nur Sekundärliteratur zu zitieren ist allerdings nicht wissenschaftlich korrekt.

    @ljonas schimke
    Genau. Sollte diese Mini-Eiszeit nicht eintreten, wäre die Theorie der Sonnenfleckenaktivität/Klimawandel sicher widerlegt. Das würde Vahrenholt sicher ebenso sehen.

    @ullrich Vahrenholt war für die EE-Sparte zuständig. Sorry, aber Ihr “Wissen” beschränkt sich auch platten Anti-Politik-Populismus.
    Haben Ihre Aussagen keine “Färbung” oder was?

  39. #39 Florian Freistetter
    25. Juli 2015

    @Frank Heinze: “Nur Sekundärliteratur zu zitieren ist allerdings nicht wissenschaftlich korrekt. “

    Ich habe die Literatur zitiert die belegt, das Svensmarks Hypothese nicht gültig ist.

  40. #40 Frank Heinze
    25. Juli 2015

    @Florian Freistetter
    Sicher. Das schrieben Sie ja. Einen Wissenschaftler entbindet es allerdings nicht von der Pflicht, sich mit dem Originalartikel zu beschäftigen, wenn man eine These widerlegen möchte.

    Haben Sie schonmal überlegt, warum ausgerechnet diese These einen solch emotionalen Widerwillen auslöst? Und was das für Ihre wissenschaftliche Neutralität bedeutet?

    Ich bin kein Wissenschaftler, nicht einmal Akademiker. Aber ich staune immer wieder über die nachgerade religiös aufgeladenen Diskussionen zu diesem Thema.

    Auf der nächsthöheren (und fast letzten) Stufe der Abscheu kommen dann Leute wie James Hansen, die maßgeblich die Klimawandeltheorie entwickelt haben, aber gegen die “Energiewende” sind, weil sie deren ökonomischen, sozialen und wirtschaftlichen Unsinn belegen können. Und dann logischerweise pro Kernenergie stehen.

  41. #41 Alderamin
    25. Juli 2015

    @Frank Heinze

    Geologisch gesehen ist das nicht einmal ein Hauch eines Hauches. Es war schon öfters wesentlich wärmer als heute. Ganz ohne (moderne) Menschen.

    Ohne Zweifel. Wir wissen ja, dass sich das Klima mit den Milankovic-Zyklen ändert, da sich die Erdumlaufbahn unter dem Einfluss von (im wesentlichen) Jupiter periodisch ändert, was zu Eis- und Warmzeiten führt. Hin und wieder haut ein fetter Asteroid rein oder es kommt zu einem Supervulkan-Ausbruch, der das Klima kaputt macht. Nur trifft derzeit nichts davon zu, bzw. arbeiten die Milankovic-Zyklen sehr langsam. Was jedoch zutrifft, ist die Zunahme des CO2-Gehalts der Luft, und wenn man sich die Isotope des Kohlenstoffs anschaut, sieht man, dass die Zunahme vor allem auf fossilen Kohlenstoff zurück geht. Wie mag der wohl in die Luft gekommen sein?

    Die Lufthülle ist übrigens ein ziemlich fagiles Gebilde. Würde man die gesamte Luft der Erd verflüssigen, dann stünde der Flüssigkeitsspiegel nur etwa 10 m hoch. Wir machen uns eine Kopf um die Verschmutzung der Meere, die im Schnitt 3000 m tief sind. Ist es denn so verwunderlich, dass bei einem Ausstoß von jährlich über 30 Millionen Tonnen CO2 (rechne das mal mit Avogadro und der Gasgleichung in ein Volumen um!) ein Effekt auf’s Klima zu beobachten ist?

    Das Argument “früher war es doch auch wärmer” ist ziemlich schwach. Früher gab’s keine (oder kaum) Menschen, die waren nicht sesshaft, es gab keine versinkenden Städte und keine Problem, eine Milliardenbevölkerung zu ernähren. Und früher gingen auch schon mal wegen eines Klimawechsels Arten über den Jordan. Natürlich ist es erdgeschichtlich normal, dass Arten verschwinden. Fragt sich nur, aus welcher Perspektive man diese Normalität betrachten will – aus der kosmischen Perspektive oder aus derjenigen der betroffenen Art, die hier an ihrer eigenen Dummheit zu scheitern droht.

  42. #42 Frank Heinze
    25. Juli 2015

    @Alderamin
    wäre es nicht wesentlich besser, die Frage nach dem “warum” einmal beiseite zu lassen, die Tatsache von Klimawandel zu akzeptieren und einfach die Wirkungen abzuschwächen?

    Glauben Sie ernsthaft, mit Solarzellen und Windmühlen das Weltklima in irgendeine Richtung drücken zu können?
    Wären diese Billionen Euro und Dollar nicht in bessere Infrastruktur, Hochwasserschutze etc. angelegt?
    Und wer sagt denn, dass Erwärmung immer und überall schlecht ist?

    Es gibt Zonen, die davon profitieren, andere verschlechtern sich. Es gibt nicht “die Welt”.

  43. #43 Frank Heinze
    25. Juli 2015

    @Alderamin

    Wir haben in Deutschland über 70 GW an “Erneuerbare Energie” installiert. Gekostet hat das Trölfzigtausend Milliarden. Das ist mehr als der Spitzenverbrauch des Landes. Was bekommen wir dafür?

    An sehr, sehr guten Tagen wird stundenweise! ein Großteil des Stromverbrauchs gedeckt. Dies ist wiederum zweimal jährlich Anlass für Dutzende Jubelartikel. Diese werden btw nachts gedruckt, also wenn es gar keinen Ökostrom mehr gibt. 😉
    In über 90% der benötigten Zeit bekommen wir gar keinen “Ökostrom”, weil er schlichtweg nicht produziert wird. Nicht werden kann, weil die Natur es eben nicht hergibt.
    Mit 70GW installierter Leistung ist das Outcome fast Null.
    Und jetzt kommen Sie! 😀

  44. #44 Florian Freistetter
    25. Juli 2015

    @Frank Heinze: “Haben Sie schonmal überlegt, warum ausgerechnet diese These einen solch emotionalen Widerwillen auslöst? Und was das für Ihre wissenschaftliche Neutralität bedeutet? “

    Svensmarks These löst keinen “Widerwillen” aus. Viele Forscher haben sich damit beschäftigt. Und sind alle zu dem Schluss gekommen, dass sie nicht funktioniert. Svensmarks Hypothese war nicht die erste Hypothese in der Wissenschaft, die widerlegt worden ist und es wird nicht die letzte sein. Die einzigen die damit ein Problem haben, sind die ganzen “Es darf keinen Klimawandel geben und wenn es ihn doch gibt dann darf auf keinen Fall der Mensch verantwortlich sein”-Leute.

    Es gibt keine “Kontroverse”; es gibt keinen “Streit”. Es gibt die Klimawissenschaftler, die mit wissenschaftlichen Methoden und anhand von Beobachtungen und Messungen festgestellt haben, das der Einfluss des Menschen das Klima verändert hat. Und es gibt jede Menge andere Leute, die keine Klimawissenschaftler sind und aus diversen politischen, finanziellen und emotionalen Gründen der Meinung sind, diese Erkenntnis leugnen zu müssen.

  45. #45 Alderamin
    25. Juli 2015

    @Frank Heinze

    Wären diese Billionen Euro und Dollar nicht in bessere Infrastruktur, Hochwasserschutze etc. angelegt?

    Es ist halt die Frage, was billiger kommt: die Schutzmaßnahmen (wie schützt man die Menschen in den Regionen, die durch Trockenheit niemand mehr ernähren können? Nehmen wir die hier alle auf?) oder die Maßnahmen zur Verhinderung des CO2-Anstiegs (Isolieren von Häusern, kraftstoffsparende Autos, energiesparende Elektrogeräte sparen ja auch Verbrauchskosten, die entweder die Umbaukosten mehr als wettmachen oder zumindest bei einer Neuanschaffung eine Ersparnis bringen).

    Glauben Sie ernsthaft, mit Solarzellen und Windmühlen das Weltklima in irgendeine Richtung drücken zu können?

    Die machen immerhin schon 20% der Stromerzeugung bei uns aus, anderswo scheint mehr Sonne oder weht auch Wind, da ist weltweit noch Potenzial (der größte Ausstoß von CO2 kommt ohnehin aus den Industrieländern, die solche Technologien auch stemmen können; selbst China bewegt sich ja langsam). Irgendwann gibt’s ohnehin keine fossilen Brennstoffe mehr, oder die werden zu teuer, es ist jetzt keine schlechte Zeit, Alternativen zu entwickeln. Ich hoffe langfristig auch auf die Kernfusion.

    Zu der vermehrten Nutzung erneuerbarer Energien kommt außerdem noch die Reduzierung des Verbrauchs hinzu.

    Es gibt Zonen, die davon profitieren, andere verschlechtern sich. Es gibt nicht “die Welt”.

    Es ist im Schnitt schlecht, wenn sich die Bedingungen ändern und Menschen deswegen zu migrieren beginnen, das endet in Konflikten.

    Was bekommen wir dafür?

    Mehr Unabhängigkeit vom russischen Gas oder Öl aus despotischen oder politisch labilen Ländern (und damit ein geringeres Risiko), saubere Luft, weniger Landschaftszerstörung durch Tagebaue, Förderung innovativer Industrien und einen technologischen Vorsprung (bei den Windrädern), der sich vielleicht bald bezahlt macht.

    In über 90% der benötigten Zeit bekommen wir gar keinen “Ökostrom”, weil er schlichtweg nicht produziert wird

    Quelle? (Aber bitte nicht EIKE)
    Wenn man den Strom in Europa weiträumig verteilt, dann ist immer irgendwo Sonnenschein oder Wind, dann mittelt sich das Wetter. Schon die geplanten Stromtrassen von der Küste nach Bayern gleichen regionale Unterschiede aus.

    Wie dem auch sei, einfach mal abzuwarten, was das Klima so anstellt, ist ein Experiment, dessen Ausgang äußerst ungewiss ist. Bei den langfristigen Klimaänderungen durch die Milankowic-Zyklen kann sich die Natur allmählich anpassen und z.B. können Pflanzen mehr CO2 binden und damit eine Erwärmung verlangsamen. Der derzeitige Klimawandel läuft aber viel zu schnell ab und geht auch noch einher mit einer Abholzung der Regenwälder.

  46. #46 Frank Heinze
    25. Juli 2015

    @Alderamin
    Quelle? Ganz einfach.
    Suchen Sie sich jeden beliebigen Zeitrum aus 🙂
    https://www.agora-energiewende.de/de/themen/-agothem-/Produkt/produkt/76/Agorameter/

    “Immer scheint irgendwo die Sonne”. Das stimmt, nur haben alle europäischen Länder auch den gleichen Verbrauch zur gleichen Zeit. Zumindest nahezu.

    Fossile Rohstoffe gibts schon noch ein paar hundert Jahre, genau so regelmäßig werden neue Vorkommen erschlossen wie “Peak Oil” Prognosen aufgestellt werden 😉

    Kernfusion? Naja. Das dauert noch lange.
    Zeitlich näher sind die Gen-4 Reaktoren, insbesondere die MSR (Flüssigsalzreaktoren). China will in 10 Jahren den ersten Thoriumreaktor am laufen haben. Interessant ist das insbesondere aus dem Gesichtspunkt des Atommüllrecyclings.
    Australien prüft ja schon, ob es eine Atommüll-Nuklearindustrie aufbaut. (https://green.wiwo.de/atommuell-australien-will-radioaktiven-abfall-mit-neuem-kraftwerk-weiternutzen/)

    EEs sind ein nice to have und an manchen Stellen sicher sinnvoll. Aber als Grundlage für die Energieversorgung von Industrieländern völlig ungeeignet.

  47. #47 Frank Heinze
    25. Juli 2015

    Achja, und da es um die Eiszeit geht:
    Falls die kommt, wären wir mit KKWs auch besser dran als mit EE. PV wird dann ziemlich den Bach runtergehen und WKAs (Offshore) möglicherweise einfrieren. 😉

  48. #48 Kassenwart
    25. Juli 2015

    @ Frank Heinze

    Glauben sie das eigentlich, was sie da so alles schreiben schreiben? Das ist schon lustig 😀

  49. #49 Kassenwart
    25. Juli 2015

    Wer 2 schreiben findet darf eines behalten.

  50. #50 Kassenwart
    25. Juli 2015

    @ Frank Heinze:

    Ach ja, schauen wir mal was zB Wissenschaftler an der Univerität Stanford zu EE sagen:

    https://energy.stanford.edu/news/wind-power-could-exceed-global-energy-demand-2030

    Cool, oder?

  51. #51 Frank Heinze
    25. Juli 2015

    “Their model assumed wind turbines could be installed anywhere and everywhere, without regard to societal, environmental, climatic or economic considerations.”

    Ja, nee is klar ^^
    @Kassenwart

  52. #52 Kassenwart
    25. Juli 2015

    @ Frank heinze

    Klar “societal, environmental, climatic or economic considerations” spielen ja bei allen anderen Kraftwerken, v.a. deinen zitierten Kernkraftwerken keine Rolle 😀

  53. #53 Alderamin
    25. Juli 2015

    @Frank Heinze

    Suchen Sie sich jeden beliebigen Zeitrum aus

    Na ja, gerade aktuelle sehe ich im Mittel rund 20 (von insgesamt 70) GW an erzeugter EE, obwohl die letzten Tage kaum Wind blies (heute ein wenig mehr). Das sind fast 30% EE-Anteil bei Flaute. Spricht jetzt nicht gerade für die Behauptung

    In über 90% der benötigten Zeit bekommen wir gar keinen “Ökostrom”, weil er schlichtweg nicht produziert wird.

    die zu belegen war.

    “Immer scheint irgendwo die Sonne”. Das stimmt, nur haben alle europäischen Länder auch den gleichen Verbrauch zur gleichen Zeit. Zumindest nahezu.

    Was soll das für eine Rolle spielen? Soll Spanien uns doch Solarkraft verkaufen, Frankreich Atomkraft, Skandinavien Wasserkraft und wir verkaufen Windkraft zurück. Man kann sogar mit überschüssigem Strom aus dem Verbundnetz in Skandinavien Wasser in Pumpspeicher hochpumpen, die bekommt man fast ohne Verluste später wieder zurück.

    Fossile Rohstoffe gibts schon noch ein paar hundert Jahre, genau so regelmäßig werden neue Vorkommen erschlossen wie “Peak Oil” Prognosen aufgestellt werden

    Nur geht der Preis immer weiter nach oben. Wir haben im Moment mal ausnahmsweise eine Pause wegen der politischen Lage, aber Öl wird halt immer teuerer werden und ist eigentlich auch viel zu wertvoll, um verheizt oder verstromt zu werden.

    Eines Tages gibt’s aber wirklich kein Öl mehr; das, was wir heute verbrauchen fehlt dann in hunderten oder tausenden Jahren. Die Menschen in dieser Zeit werden dann mal ganz ohne auskommen oder sich das Zeug und seine Derivate synthetisieren müssen.

    Zeitlich näher sind die Gen-4 Reaktoren, insbesondere die MSR (Flüssigsalzreaktoren). China will in 10 Jahren den ersten Thoriumreaktor am laufen haben.

    Na ja, ich war immer ein Verfechter von Atomenergie anstelle von Kohle, bis Fukushima mich damit konforntierte, dass eine Industrienation nicht in der Lage war, einen Kernreaktor, dessen Kühlung ausfiel, in den Griff zu bekommen, und da Technik immer mal versagen oder auch sabotiert werden kann (im nächsten Krieg schmeißt man vielleicht mit Absicht Bomben auf Kernkraftwerke), bin ich nicht mehr so überzeugt von der Technik. Im Übergang vielleicht, aber dann bitte bald ersetzt durch Fusion. Bis dahin ein Mix aus EE, Gas, Verbund mit anderen Ländern und Stromspeichern.

    Wei dem auch sei, das ändert alles nichts an der Realität des Klimawandels, und darum ging es eingangs dieses Diskussionsfadens. Ein Problem verschwindet ja nicht, nur weil man keine Patentlösung dafür hat.

  54. #54 Frank Heinze
    25. Juli 2015

    @Alderamin

    “Im Mittel” nützt aber in der Realität nichts. Im Mittel haben wir alle 7einhalb Beine und besitzen einen viertel Hund. Und?
    Und dann schauen sie mal auf die Stunden. Die 30 GW (aus 70 GW installierter Leistung!) bekommen Sie lediglich zwei Stunden mittags. Und der Rest der Zeit?
    Die Nachbarländer können uns nur den Strom verkaufen, den sie selbst übrig haben. Und das geht nur, wenn sie jede Menge Grundlastfähiger Kraftwerke (also fossil und nuclear) stehen haben. Unsere Energiewende geht also nur, wenn die Nachbarn bei ihrem Strommix zumindest bleiben. Nachts ist es auch in Spanien dunkel 😉

    Desweiteren sind KKW der Gen4 passivsicher, d.h., wenn man alles einfach abschaltet und heimgeht, gehen sie von allein aus. Nicht wegen Sicherungen, sondern Naturgesetzlich bedingt.

    Was die Risiken angeht, zeigt gerade Fukushima, wie sicher Kernenergie ist. Nicht ein einziger Toter beim größten anzunehmenden Unfall. Und dann rechnen Sie das mal auf die erzeugte Strommenge um. Ein einziges WKA-Unglück vor ein paar Monaten mit 2 Toten ist risikoreicher.
    Btw: Das größte Nachkriegskraftwerksunglück war nicht Tschernobyl mit knapp 60 Toten, sondern ein Wasserkraftwerksunglück in den Alpen mit 2000 Toten.
    Falls es interessiert, hier ein interessanter Vortrag: “Der Integral Fast Reaktor und die Zukunft der Kernenergie”

  55. #55 Alderamin
    25. Juli 2015

    @Frank Heinze

    Und dann schauen sie mal auf die Stunden. Die 30 GW (aus 70 GW installierter Leistung!) bekommen Sie lediglich zwei Stunden mittags. Und der Rest der Zeit?

    29, 28, 27… bis runter auf 10, wo konstant Wasser und . Die Sinuskurve hat einen Mittelwerte Biomasse liegen. Wenn gerade kein Wind weht. Im Mittel ungefähr 20.

    “Im Mittel” nützt aber in der Realität nichts. Im Mittel haben wir alle 7einhalb Beine und besitzen einen viertel Hund. Und?

    Im Mittel ist das der Beitrag, den regenerative Energie am Gesamtmix liefert, und das zählt; nicht ein theoretischer Maximalwert, der niemanden interessiert (betreiben Sie ihre Lautsprecherboxen auch immer bei der angegebenen Musikleistung? Was sagen die Nachbarn?) Es muss so viel Kapazität aufgebaut werden, dass im Mittel eine gewisse Versorgung bereit steht.

    : Das größte Nachkriegskraftwerksunglück war nicht Tschernobyl mit knapp 60 Toten,

    https://www.tschernobyl-info.de/folgen-und-auswirkungen-von-tschernobyl

    In Fukushima wehte der Wind den radioaktiven Staub zum Glück größtenteils auf’s Meer hinaus. Tokyo zu evakuieren und dann zu dekontaminieren wäre richtig interessant geworden.

    Hör’ auf zu versuchen mich zu zwingen, Kernkraft toll zu finden. Ich fand sie lange genug toll, bis zum zweiten Super-GAU, weil ich großes Vertrauen in Technik und die Experten hatte. Technik und Menschen versagen aber gelegentlich und sind manchmal böse. Es gibt keine absolute Sicherheit, nirgends. Und das ist nur solange ok, wie die Folgen lokal begrenzbar sind.

  56. #56 Alderamin
    26. Juli 2015

    @myself

    29, 28, 27… bis runter auf 10, wo konstant Wasser und . Die Sinuskurve hat einen Mittelwerte Biomasse liegen. Wenn gerade kein Wind weht. Im Mittel ungefähr 20.

    Ups, da ist mir beim Editieren was durcheinander gekommen. Sollte heißen:

    29, 28, 27… bis runter auf 10, wo konstant Wasser und Biomasse liegen. Wenn gerade kein Wind weht. Die Sinuskurve hat einen Mittelwert von ungefähr 20.

  57. #57 Captain E.
    26. Juli 2015

    @Alderamin:
    25. Juli 2015

    Was soll das für eine Rolle spielen? Soll Spanien uns doch Solarkraft verkaufen, Frankreich Atomkraft, Skandinavien Wasserkraft und wir verkaufen Windkraft zurück. Man kann sogar mit überschüssigem Strom aus dem Verbundnetz in Skandinavien Wasser in Pumpspeicher hochpumpen, die bekommt man fast ohne Verluste später wieder zurück.

    Punpspeicherkraftwerke funktionieren recht gut, benötigen aber viel Platz. Dafür reicht die gespeicherte Energie für vielleicht einmal 8 Stunden (Deutschland). Besser wäre vermutlich Methansysnthese. Sind alle deutschen Lager voll, haben wir für ca. 180 Tage Energie. Dummerweise werden gerade Gaskraftwerke abgeschaltet, weil sie nicht mehr wirtschaftlich sind.

    Übrigens, Fukushima hat bis jetzt noch keine Todesfälle verursacht, was aber unter anderem auch daran liegt,. dass viele mögliche Opfer durch das Erdbeben und die Tsunami getötet worden sind. Man kann (zum Glück) nur einmal sterben. Die Krebszahlen sind aber bereits angestiegen. Irgendwann haben wir dann den ersten Fukushima-Toten.

  58. #58 Bine
    27. Juli 2015

    gibt es jetzt eine Eiszeit und wenn ja werden wir dann alle sterben. Bin noch sehr jung und hab angst

  59. #59 Captain E.
    27. Juli 2015

    Angesichts der globalen Erwärmung würde ich mir an deiner Stelle über eine neue kleine (!) Eiszeit keine allzugroßen Sorgen machen. Wenn sie kommt, wird sie mit der letzten “kleinen Eisezeit” gegen Ende des Mittelalters nicht mithalten können.

  60. #60 Florian Freistetter
    27. Juli 2015

    @bine: Darf ich dich mal was fragen? Du hast also angst vor der Eiszeit. Du hast anscheinend im Internet nach Informationen gesucht. Du hast diesen Artikel hier gefunden und einen Kommentar mit deiner frage darunter geschrieben. Aber: Warum hast du den Artikel unter den du deine Frage geschrieben hast denn nicht auch gelesen? Denn wenn du das getan hättest, dann hättest du auch erfahren, dass das alles nur Unsinn ist und es absolut keinen Grund gibt, angst zu haben…

    Du wirst deine Ängste vor dem Universum niemals los werden, wenn du nicht anfängst, dich SELBST vernünftig zu informieren.

  61. […] im Jahr 2030 eine Mini-Eiszeit? Astrodicticum simplex am 14. Juli […]

  62. #62 bimbakto
    frankfurt
    30. Januar 2016

    “Wissen” war bis ins 18. Jahrhundert und muss nicht immer richtig sein bzw. ist nach heutigen Erkenntnissen
    schlicht falsch gewesen. Daher haben wir in der
    neuen Zeit “fundierte Erkenntisse”

  63. #63 Nana99
    Freiburg
    23. März 2016

    Ich hab angst ich werde ausehen wie ein hölen mensch Das ist schlim

  64. #64 Dietmar
    23. März 2016

    @Nana99: Ich verstehe nicht, was Du willst.

  65. #65 rolak
    23. März 2016

    verstehe nicht, was

    Trollen.

  66. #66 pol. Hans Emik-Wurst
    Weischlitz
    5. Februar 2019

    Warum erwähnt niemand die Kreiselbewegung der Erdachse? Sie allein bewirkt bereits eine unterschiedlich lange Helligkeit pro Tag, je näher an den Polen, desto ausgeprägter.

    Neigung der Erdachse Schrittmacher für Klimawechsel: Ursache für das Ende von Eiszeiten entdeckt – scinexx | Das Wissensmagazin
    https://www.scinexx.de/news/geowissen/ursache-fuer-das-ende-von-eiszeiten-entdeckt/

    „Wir bekommen einen neuen Blickwinkel für die dramatischen Klimawechsel, die die Erde während der letzten Million Jahre durchgemacht hat. Das Problem ist zwar noch nicht vollständig gelöst, aber wir sind einen Schritt weiter, den Ursprung von Eiszeiten zu verstehen“, sagt Huybers.

    (Woods Hole Oceanographic Institution, 31.03.2005 – PJÖ)

  67. #67 Alderamin
    5. Februar 2019

    @pol. Hans Emik-Wurst

    Warum erwähnt niemand die Kreiselbewegung der Erdachse?

    Weil die sich bis 2030 nicht so stark ändert, dass diese irgendeinen Einfluss auf den mutmaßlichen Effekt haben könnte, um den es in diesem Artikel hier geht.

    Sie allein bewirkt bereits eine unterschiedlich lange Helligkeit pro Tag, je näher an den Polen, desto ausgeprägter.

    Nein, sei verschiebt lediglich den Anfang der Jahreszeiten relativ zum Perihel der Erdbahn. Derzeit ist auf der Nordhalbkugel Winter, wenn die Erde der Sonne am nächsten ist. In 13000 Jahren wird durch die Präzession das Perihel im Nordsommer stattfinden. Durch die ausgeprägte Landmasse der Nordhalbkugel hat dies einen Einfluss aufs Klima.

    Neigung der Erdachse Schrittmacher für Klimawechsel

    Der Neigungswinkel der Erdachse ist es, der einen großen Einfluss auf das Klima hat. Die Präzession beschreibt aber keine betragsmäßige Änderung des Neigungswinkels, sondern nur eine Wanderung der Richtung der Erdachse im Kreis bei konstantem Neigungswinkel.

  68. #68 Ralph Scheider
    Trier
    16. August 2020

    Nachdem ich Aufgrund eines Vidoevortrags von Frau Zharkova in Englisch auf diesen gut erklärenden Beitrag von Florian Freistetter gestoßen bin, in dessen interessantem Blog ich auch auch öfter schon gelesen habe, möchte ich ( als Klimaleugner ) wenn auch verspätet, eine kleine Anmerkung zu diesem Beitrag und den interessanten Kommentaren machen. Dabei beziehe ich mich exemplarisch auf folgende Einwürfe von Diskussionsteilnehmern die ich zunächst anführe:

    jonas schimke #35
    Die wenigsten derjenigen, die sich das Attribut Klimaleugner gefallen lassen müssen, sind überhaupt Wissenschaftler. Das ist ja überhaupt der Punkt, es sind überwiegend Laien, die vom Wissenschaftsbetrieb wenigs bis nichts verstehen, sonst würden sie nicht so absurde Thesen vertreten.

    Captain E. #1
    Für eine verlässliche Prognose dürfte das Gesamtsystem etwas zu komplex sein.
    Aber da der Mensch schon seit der Steinzeit das Klima beeinflusst und dies aller Wahrscheinlichkeit nach vor allem in den letzten paar hundert Jahren, liegt es absolut im Bereich des Möglichen, dass eine von der Sonne hervorgerufene “Kleine Eiszeit” ganz einfach ausfallen würde.

    Ich glaube die Erkenntnisse von Frau Professor Valentina Zharkova sind von großer Bedeutung weil hier direkte Beobachtungsdaten generiert werden aus denen man versucht, mathematische Modelle zu gewinnen bzw. diese mit mathematischen Modellen zu vergleichen.

    Ich bin tatsächlich kein Wissenschaftler. Vielleicht braucht man das aber auch nicht zu sein um sich ein Urteil über die Klimaerwärmungsvorgänge zu bilden. Aber logisches Denken und gesunder Menschenverstand sind dafür auf jeden Fall eine notwendige Bedingung. Ich schätze Wissenschaftler sehr und bin auch ein Freund wissenschaftlicher Vorgehensweisen. Ich stimme der Einschätzung von Captain E. über die Komplexität des Gesamtsystems und seiner mangelnden Prognosefähigkeit zu. Das spiegelt ja auch, wenn man weiterliest, das weitere Wording der, unschwer zu erkennen, dem Lager der Klimaerwärmungsbefürworter zugehörigen Diskutanten wider: ….dürfte….könnte….aller Wahrscheinlichkeit nach….Mag sein, dass……usw..usw. und genau so ist es nämlich, man weiß es nicht weil so viele Einflussfaktoren eine Rolle spielen, die auf so vielfältige Weise miteinander wechselwirken, das man keine vernünftige Prognose errechnen kann. Ich möchte einfach hier nur mal die Meereströmungen anführen. Vor ein paar Tagen habe ich beispielsweise in einem Wissenschaftsnewsticker gelesen, dass das während des Maunder-Minimums abgekühlte und zu Boden gesunkene Meerwasser nun nach jahrhunderten wieder an die Oberfläche kommt und zu einer Abkühlung beiträgt. Es gibt dutzende solcher kurz- und langperiodischer, ineinander verschachelten Regelkreise, alleine im Ozean, die das Klima steuern.
    Der springende Punkt ist eben der, das diese zu Recht angeführte Komplexität des Gesamtsystem ‘Klima’ und die inheränte Prognoseunfähigkeit eben auch alle Klimasimulationen des IPCC zu Makulatur degradiert, egal wieviele Parameter und Abhängigkeiten man da einspeist. Das schafft der beste Supercomputer nicht, diese Zusammenhänge korrekt zu berechnen, weil die sich eben auch gegenseitig beeeinflussen. Die Sonne ist, dem dürften auch die Klimaerwärmungsbefürworter zustimmen, der Klima-Influencer Nr 1. auf unserer Erde. Danach kommt erst mal gaaanz lange nix….und dann vielleicht als zweites die Dichte und Zusammensetzung der atmosphärischen Bestandteile der Erde und eventuell das Magnetfeld und die kosmische Strahlung die Ozeanströmungen und noch weiter hinten die menschengemachten Einträge in die Atmosphäre. Nein…..halt, die Meereströmungen kommen vermutlich VOR der atmosphärischen Zusammensetzung, weil Wasser ja eine höhere Dichte und damit eine viel größere Wärmespeicherfähigkeit hat.

    Wie kann der IPCC aus Simulationen eine verlässliche Klimavorhersage ableiten wenn:

    a.) Uneinigkeit über die Reihenfolge der Teilnehmer ( Stärke ) auf das Klima besteht
    b.) die wechselseitigen Einflüsse der Teilnehmer untereinander nicht bekannt ist, geschweige denn wegen deren kaum bekannten Wechselwirkungen miteinander überhaupt berechenbar wären.
    c.) Vielfältig ineinander verschachtelte Regelmechanismen vermutlich noch nicht einmal vollständig bekannt sind.

    Jetzt könnte es einem ja Hose wie Jacke sein, ob sich ein geschlossener Zirkel von Wissenschaftlern in ihrem Elfenbeinturm darum prügelt, ob es in 50 Jahren kälter oder wärmer ist als heute bzw. ob uns eine neue Eiszeit oder eine weitere, dieses mal menschen gemachte Klimaerwärmung bevorsteht. Leider werden jedoch politisch als Folge dieser Einschätzungen so gewaltige Finanzmittel zur Gegensteuerung erforderlich, deren Aufbringung so riesige Eingriffe in die Gesellschaftsstruktur und die individuelle Freiheit der Menschen nach sich ziehen, das sowas nur in einer faschistischen Diktatur…..äh….Entschuldigung ich meine natürlich in einer kommunistischen Planwirtschaft überhaupt umgesetzt werden kann.
    Nehmen wir doch mal einen Moment an, die Arbeit von Frau Professor Zharkova würde die Grundlage für Planungen bilden die erfordern, das die Menschheit sich und ihre Infrastruktur in den nächste 30 Jahren mit immensem Aufwand 100 m unter die Erde verlagert, um gegen eine neue Eiszeit gewappnet zu sein. Vielleicht können ja jetzt einige der Klimaerwärmungsbefürworter verstehen, wie sich die kleinen Arbeitsameisen fühlen müssen, wenn die sowas im Eiltempo unter Lohnverzicht und dem Abraspeln ihrer Knochen aufbringen sollen. Ach ja….übrigens….ich bin eine dieser kleinen Ameisen. Die versammeln sich gerade da unten und werden euch vielleicht bald in den Hintern beißen wenn ihnen der Kragen platzt.

    Ich vermute mal, das man mittlerweile im akademischen Betrieb keine Chance mehr hat, wenn man der Klimaerwärmungstheorie ( oder Windkraft und Elektromobilität ) öffentlich kritisch gegenübersteht. Man setzt seine Karriere auf”s Spiel. Ein Problem der Wissenschaft ist eben auch, das sie in hoher Abhängigkeit von politischen Kräften und dahinterstehenden Geldgebern steht und deshalb pervertieren kann. Die Zeichen sind überdeutlich, das wir uns mittlerweile in einer faschistischen ähhh….Entschuldigung, kommunistischen Gesellschaftsordnung befinden. Mist!… warum verwechsle ich das auch immer wieder? Man erkennt es auch an der Ausgrenzung von ehemals hochangesehenen Medizinern im Rahmen der öffentlichen COVID-19-Diskussion. Wenn das alles mal auffliegt, dann werden Wissenschaftler für sehr lange Zeit ihr Ansehen eingebüßt haben, was ich persönlich schade finde, aber ich kann’s nicht ändern.

    Ich fasse also nochmal zusammen:
    ich weiß nicht ob sich das Klima in den nächsten hunderten Jahren erwärmt oder abkühlt und ihr wisst das, trotz aller Simulationen auch nicht. Im Gegensatz zu den Klimaerwärmungsbefürwortern verlange ich aber nicht, das ein riesiger Teil des Bruttosozialprodukts für eine Klimaveränderungspolitik aufgebracht werden soll.

    Huch, jetzt hätte doch schon fast ‘Klimarettung’ gesagt. Ach ja, ………Rettung……Rettung…… waren da nicht noch andere Sachen die gerettet werden müssen? Waren das nicht die durch COVID-19 ins Straucheln geratenen Kleinunternehmer? Und waren da nicht die Banken?