In diesem Artikel im Blog der Greenwich-Sternwarte kann man ein Bild des Anzugs sehen. Und eigentlich solltet ihr auch ein Bild sehen können, wenn ich diesen Tweet der Wissenschaftshistorikerin Kate Morant einbinde:
Maskelyne’s observing suit and dress possibly worn by Mrs Maskelyne at her wedding to Nevil. pic.twitter.com/h0M5zKjobA
— Kate Morant (@KateMorant) 10. Juli 2014
Ich selbst habe ja nie als beobachtender Astronom gearbeitet. Nur gegen Ende meiner Zeit an der Unisternwarte Jena habe ich ein paar Nächte in der Beobachtungsstation Großschwabhausen verbracht. Es waren Winternächte und es war tatsächlich ziemlich kalt! Damals war die Sternwarte noch mitten in der Renovierung begriffen. Das Teleskop konnte zwar schon mit dem Computer aus einem geheizten Kontrollraum gesteuert werden. Ein paar Funktionen mussten aber immer noch am alten mechanischen Steuerpult direkt in der Kuppel eingestellt werden und auch der Spalt in der Kuppel musste dort manuell nachgeführt werden. Und natürlich geht man während so einer Beobachtungsnacht immer wieder mal nach draußen, schaut sich den Himmel und sucht nach Wolken (oder, falls die schon da sein sollten, nach Wolkenlöchern). Wie gesagt: Damals war dort alles noch sehr provisorisch und mein Beobachtungskollege und ich sind irgendwo in einem Abstellraum auf ein paar sehr dicke und auch sehr alte Fellmäntel aus den 1960er-Jahren gestoßen, die wir natürlich gleich akquiriert und angezogen haben. So sahen sie aus:
Heute ist die Sternwarte fertig renoviert, das Teleskop und die Kuppel lassen sich fernbedient vom Kontrollraum aus steuern und die Fellmäntel hängen im Museum des Observatoriums…
Momentan haben wir hier ja Sommer und in den warmen Nächten braucht es keine wattierten Beobachtungsanzüge oder Fellmäntel wenn man den Sternenhimmel betrachten will (nur in Australien ists gerade Winter und dort sollte man Henry Chamberlain Russells Vorbild folgen und sich zumindest ein kleines Käppchen aufsetzen). Die Himmelsbeobachtung kann ich sowieso nur empfehlen, denn es ist ja gerade wieder Sternschnuppenzeit. Also sucht euch ein dunkles Plätzchen, schaut zum Himmel und kümmert euch nicht um die Kleidung. Im Finstren sieht sowieso niemand, was ihr anhabt!
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