Viel Land (Bild: gemeinfrei)

Viel Land (Bild: gemeinfrei)

Viel Wasser (Bild: gemeinfrei)

Viel Wasser (Bild: gemeinfrei)

Es kommt übrigens auch darauf an, wo man sich befindet, wenn man wissen will, wie weit die Trennung durch die Welt ist! Befindet sich eine Person am Nordpol und die andere am Südpol, dann sind sie durch 12.713 Kilometer voneinander getrennt. Steht eine aber am Äquator in Indonesien und die andere am Äquator in Ecuador, dann beträgt der Abstand hier 12.756 Kilometer. Die Erde ist nicht exakt kreisrund, sondern am Äquator ein wenig ausgebuchtet. Diese Abplattung wird durch die Fliehkraft verursacht, die bei der Rotation der Erde um ihre Achse entsteht (und kann auch bei anderen Himmelskörpern beobachtet werden; sie ist umso stärker ausgeprägt, je weniger dicht dessen Masse ist).

Aber wie auch immer die beiden Personen aus dem Lied der Seer getrennt sind, es scheint sie nicht allzu sehr zu stören, denn sie “halten felsenfest zusammen” und sind wie “Feuer und Wasser”, wie “Sonne und Mond” und wie “Sommer und Winter”. Nun: Feuer und Wasser sind nicht unbedingt optimal, wenn es um “felsenfesten” Zusammenhalt geht, denn große Temperaturunterschiede sorgen eher dafür, das Felsen zerspringen und nicht zusammenhalten. Aber zumindest was “Sonne und Mond” angeht ist der Vergleich mit “Feuer und Wasser” nicht völlig falsch. Wenigstens dann, wenn es darum geht massive Unterschiede auszudrücken.

Betrachten wir zuerst einmal die Zusammensetzung der Sonne (bzw. ihrer äußeren Schichten die einer direkten Beobachtung zugänglich wären). Sie besteht aus: 92 Prozent Wasserstoff, 7,8 Prozent Helium, 0,05 Prozent Sauerstoff, 0,02 Prozent Kohlenstoff, 0,01 Prozent Neon und diversen anderen Elementen in noch geringere Menge. Ihre mittlere Dichte beträgt nur 1,4 Gramm pro Kubikzentimeter. Der Mond dagegen hat eine mittlere Dichte von 3,3 Gramm pro Kubikzentimeter was auf eine ganz andere Zusammensetzung hinweist. Das Material seiner Oberfläche (Regolith) besteht zu 45 Prozent aus Siliciumdioxid, 15 Prozent sind Aluminiumoxid, 14 Prozent sind Eisenoxid, ungefähr 12 Prozent bestehen aus Calciumoxid (d.h. ungelöschtem Kalk) und Titanoxid, Natriumoxid und Magnesiumoxid sind auch noch in relevanten Mengen vorhanden. Mond und Sonne könnten also tatsächlich kaum unterschiedlicher sein.

Allerdings nur wenn es um die Geologie geht. Am Himmel erscheinen Sonne und Mond überraschenderweise genau gleich groß! Überraschend deswegen, weil der Mond einen Durchmesser von nur 3476 Kilometern hat, die Sonne dagegen 1,4 Millionen Kilometer durchmisst! Aber die Sonne ist eben auch 150 Millionen Kilometer weit weg und der Mond nur etwa 380.000 Kilometer. Und zufällig (es ist tatsächlich Zufall) führt das dazu, dass am Himmel beide gleich groß aussehen. Ich hab das hier ausführlich erklärt. Und das ist auch nur in der Gegenwart der Fall. Früher, kurz nach seiner Entstehung war der Mond viel, viel näher an der Erde und sah auch noch viel, viel größer aus (nur das damals niemand da war, der ihn ansehen hätte können):

mond

Bei “Sommer und Winter” ist die Sache mit dem Unterschied ähnlich ambivalent. Sommer und Winter sind zwar tatsächlich sehr unterschiedliche Jahreszeiten. Aber man vergisst gerne mal, dass auch immer irgendwo Winter ist, wenn anderswo Sommer herrscht und umgekehrt. Die Jahreszeiten sind ja nicht global gleich, sondern entstehen durch die geneigte Erdachse. Mal ist deswegen die nördliche Hälfte der Erde der Sonne zu- und die südliche Hälfte abgewandt; und ein halbes Jahr später ist es umgekehrt. Auf der zugewandten Seite ist Sommer, auf der abgewandten Seite ist Winter. Zur Zeit kommen wir hier auf der Nordhalbkugel in den Genuss des Sommers, die Menschen auf der südlichen Hälfte haben jetzt gerade Winter. Andererseits sind Sommer und Winter auch immer durch “A gonze Wöd” getrennt, also passt das schon irgendwie. Man muss nur aufpassen, dass man sich nicht in der Nähe des Äquators befindet, denn da gibts gar keine Jahreszeiten mehr…

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Kommentare (9)

  1. #1 walter
    28. Juli 2015

    jaaaa, bitte mehr davon! Denn solche “Schlagertexte” sind in der Tat jenseits jeglicher Logik.

    Eine Frage ist beim Durchlesen dieses Beitrages aufgetaucht. Der Mond besteht aus 12% Calciumoxid. Soviel ich weiß, reagiert das Zeug wenn es mit Wasser übergossen wird, recht heftig. Was würde demnach passieren, wenn man am Mond theoretisch Unmengen von Wasser ausschütten würde? Die Wärmeentwicklung wäre wahrscheinlich für zufällig dort rumhüpfende Raumfahrer sicher nicht ungefährlich.

  2. #2 phunc
    28. Juli 2015

    @walter

    Es ist ja nicht so, dass die gesamten 12% CaO auf einem Haufen vorliegen. Davon abgesehen, wie will man da Unmengen von Wasser ausleeren?

  3. #3 cmahr93
    Bonn
    28. Juli 2015

    Oder – vielleicht etwas realistischer – ein Asteroid bringt eine ausreichend große Menge Wasser mit sich. Das könnte für ein ansehnliches Schauspiel sorgen.

  4. #4 Franz
    28. Juli 2015

    @cmahr93
    Im Gegensatz zur Energie des Aufpralls wäre das bisl ‘schäumen’ wohl vernachlässigbar.

  5. #5 Markus
    28. Juli 2015

    Jetzt hast du uns in den letzten gefühlt 20 Beiträgen zum Pluto eingebläut, dass der Pluto kein Planet mehr ist (und auch warum) und nun bezeichnest du ihn hier als einen… Naja, weil’s ein Urlaubsartikel ist, lassen wir das nochmal durchgehen

  6. #6 manu
    28. Juli 2015

    Die Bilder der Erd-Hemisphären sehen für mich seltsam aus. Da sind doch nicht die Pole in den Kreismittelpunkten?

  7. #7 PDP10
    28. Juli 2015

    @manu:

    “Die Bilder der Erd-Hemisphären sehen für mich seltsam aus. Da sind doch nicht die Pole in den Kreismittelpunkten?”

    Nö. Aber das hat auch niemand nirgendwo behauptet, oder?

  8. #8 dgbrt
    28. Juli 2015

    Wer es etwas anspruchsvoller mag sollte sich Chris Hadfield mit “Space Oddity” von David Bowie sich anschauen. Das Video ist immer noch der Wahnsinn.

    Ground control to Major Tom…

  9. […] Die Astronomie der Schlagermusik […]