Das Lied “Wia Feuer und Wossa” kommt übrigens vom Album “Junischnee”, was ein schöner Anlass wäre, um über die Jahreszeiten auf dem Pluto (den wir ja seit einiger Zeit endlich aus der Nähe kennen) zu reden. Auf diesem fernen Planeten entstehen die Jahreszeiten nicht durch eine geneigte Rotationsachse, sondern durch den während eines Plutoumlaufs variablen Abstand zur Sonne. Für eine Runde braucht er 247 Jahre und die Jahreszeiten dauern entsprechend lang. Und mit Sommer ist dort auch nicht viel: Wenn es da im “Plutojuni” einfach nur ein bisschen Schnee gäbe, wäre das schon ein Fortschritt. Stattdessen steigen die Temperaturen dort auch im “Hochsommer” nie über -218 Grad Celsius!

Es gäbe noch viel über die Astronomie der Seer-Texte zu erzählen. Über das Lied “2,5 Sekunden” zum Beispiel mit der schönen Zeile: “für 2,5 Sekunden ghört uns die gonze Welt”. Wäre man so schnell wie das Licht, dann würde einem in 2,5 Sekunden die Welt sogar fast 19 Mal gehören. Denn in dieser Zeit könnte man den Planeten am Äquator genau 18,7 mal umrunden. Man würde es sogar fast bis zum Mond und zurück schaffen (das dauert im Durchschnitt 2,6 Sekunden). Und wenn man wissen wollte, wie das mit der später in diesem Lied erwähnten “eine Sekunde Ewigkeit” ist, müsste man sich nur ein wenig mit der speziellen Relativitätstheorie beschäftigen.

Aber ich denke, ich habe mich jetzt genug mit der Musik beschäftigt. Und mit den sommerlichen Boulevardthemen. Nach Diät, Adel, Kochrezepten, Mode und all dem anderen Kram geht es morgen wieder mit normalen Artikeln im Blog weiter. Ich hoffe, der kleine thematische Sommerausflug hat trotzdem Spaß gemacht!

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Die Urlaubsthemen bei Astrodicticum Simplex:

[Abnehmen][Astronomie & Adel][Die Sommergeschichte][Astronomische Mode][Backen mit Planeten][Die Astronomie der Schlagermusik]

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Kommentare (9)

  1. #1 walter
    28. Juli 2015

    jaaaa, bitte mehr davon! Denn solche “Schlagertexte” sind in der Tat jenseits jeglicher Logik.

    Eine Frage ist beim Durchlesen dieses Beitrages aufgetaucht. Der Mond besteht aus 12% Calciumoxid. Soviel ich weiß, reagiert das Zeug wenn es mit Wasser übergossen wird, recht heftig. Was würde demnach passieren, wenn man am Mond theoretisch Unmengen von Wasser ausschütten würde? Die Wärmeentwicklung wäre wahrscheinlich für zufällig dort rumhüpfende Raumfahrer sicher nicht ungefährlich.

  2. #2 phunc
    28. Juli 2015

    @walter

    Es ist ja nicht so, dass die gesamten 12% CaO auf einem Haufen vorliegen. Davon abgesehen, wie will man da Unmengen von Wasser ausleeren?

  3. #3 cmahr93
    Bonn
    28. Juli 2015

    Oder – vielleicht etwas realistischer – ein Asteroid bringt eine ausreichend große Menge Wasser mit sich. Das könnte für ein ansehnliches Schauspiel sorgen.

  4. #4 Franz
    28. Juli 2015

    @cmahr93
    Im Gegensatz zur Energie des Aufpralls wäre das bisl ‘schäumen’ wohl vernachlässigbar.

  5. #5 Markus
    28. Juli 2015

    Jetzt hast du uns in den letzten gefühlt 20 Beiträgen zum Pluto eingebläut, dass der Pluto kein Planet mehr ist (und auch warum) und nun bezeichnest du ihn hier als einen… Naja, weil’s ein Urlaubsartikel ist, lassen wir das nochmal durchgehen

  6. #6 manu
    28. Juli 2015

    Die Bilder der Erd-Hemisphären sehen für mich seltsam aus. Da sind doch nicht die Pole in den Kreismittelpunkten?

  7. #7 PDP10
    28. Juli 2015

    @manu:

    “Die Bilder der Erd-Hemisphären sehen für mich seltsam aus. Da sind doch nicht die Pole in den Kreismittelpunkten?”

    Nö. Aber das hat auch niemand nirgendwo behauptet, oder?

  8. #8 dgbrt
    28. Juli 2015

    Wer es etwas anspruchsvoller mag sollte sich Chris Hadfield mit “Space Oddity” von David Bowie sich anschauen. Das Video ist immer noch der Wahnsinn.

    Ground control to Major Tom…

  9. […] Die Astronomie der Schlagermusik […]