Diese Beobachtung ist der erste Nachweis, das Lithium bei Novas erzeugt und hinaus ins All geschleudert wird. Insgesamt scheint V1369 Centauri nur wenig Lithium zu produzieren; knapp eine Trilliarde Kilogramm. Ok, nach irdischen Maßstäbe ist das durchaus viel; ungefähr das 1,5fache der Menge an Wasser in den Ozeanen der Erde. Aber verglichen mit der Masse der Sonne ist das nur ein Milliardstel, also doch recht wenig. Aber Novas finden immer wieder statt und die Milchstraße hat auch schon mehr als 10 Milliarden Jahre auf dem Buckel; es war also genug Zeit damit jede Menge Novas ein bisschen Lithium produzieren und ins All hinaus schleudern. Das Lithium konnte sich also anreichern und je jünger die Sterne, desto mehr Lithium stand ihnen bei ihre Entstehung zur Verfügung.
Warum den alten Sternen das Lithium zu fehlen scheint, ist immer noch nicht ganz klar. Aber zumindest weiß man nun, dass eine Nova in der Lage ist, Lithium zu erzeugen und im Weltall zu verteilen. Die Astronomen werden sich weiter mit dem Lithiumproblem beschäftigen. Denn immerhin sagt auch Massimo Della Valle von der Sternwarte in Neapel, der ebenfalls an der Entdeckung beteiligt war:
“Wenn wir die Entwicklungsgeschichte der chemischen Elemente in unserer Milchstraße mit einem großes Puzzle vergleichen, dann war der Fund von Lithium in einer Nova einer der wichtigsten und schwierigsten noch fehlenden Steine in diesem Puzzle. Außerdem bleibt jedes Modell des Urknalls solange fragwürdig, bis die Lithium-Frage verstanden ist.”
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