Heute weiß man auf jeden Fall, das vor ungefähr 14 Millionen Jahren ein etwa 1,5 Kilometer großer Asteroid im Ries eingeschlagen ist und dabei den Krater erzeugt hat, dessen Reste man immer noch gut erkennen kann.
Wer mehr über dieses Ereignis erfahren will, der sollte sich nach Nördlingen und dort zum “Eugene-Shoemaker-Platz” begeben:
Dort findet man das RiesKraterMuseum. Ich war dort und kann den Besuch nur empfehlen, auch wenn ich mir ein klein wenig mehr Exponate erhofft hatte. Aber es gibt trotzdem noch genug zu sehen!
Echte Meteoriten natürlich; den kleinen Brocken zum Beispiel, der am 6. April 2002 bei Füssen in der Nähe des Schloss Neuschwanstein zur Erde gefallen ist:
Aber auch vielen andere (zum Beispiel einen kleinen Meteorit vom Mars) sind dort ausgestellt, so das man einen guten Überblick über die verschiedenen Typen der Meteoriten bekommt. Das Hauptaugenmerk der Ausstellung liegt aber auf der Geologie.
Man bekommt genau erklärt, welche Prozesse bei einem Einschlag ablaufen, wie sich ein Krater bildet und welche verschiedenen Gesteinsarten dabei entstehen:
Und da sich das Museum ja mitten in einem solchen Krater befindet, sind im Museum natürlich auch entsprechende Exponate ausgestellt, die direkt aus der Region stammen und das alles sehr schön demonstrieren:
Das Museum ist eher akademisch gehalten; es gibt viel zu lesen und viel anzusehen und wenig interaktives Material. Aber ein paar nette Ideen hat man doch gehabt. Zum Beispiel eine Zeitleiste, die sich durch einen ganzen Raum am Boden entlang zieht und die demonstriert, wie sich die Zahl der Einschläge zwischen der Gegenwart und der Entstehung der Erde verändert hat. Wo es heute nur wenige große Impakte gibt:
War die Erde früher einem regelrechten Bombardement ausgesetzt:
Ein echtes Stück Mondgestein das die Apollo-Astronauten zur Erde gebracht haben ist im Museum auch zu sehen. Obwohl manche das ja bezweifeln, wie man in der gerade stattfindenden Sonderausstellung zur Geschichte des Museums sehen kann. In einem Extraraum wird gezeigt, wie das Museum in den 1980er Jahren gegründet wurde und wie es sich seitdem entwickelt hat.
Und neben vielen interessanten alten Zeitungsberichten und Dokumenten findet man dort zum Beispiel auch das hier 😉
Wie gesagt: Das Museum ist klein, aber sehenswert. Noch sehenswerter ist der Krater aber natürlich in der Realität. Um einen Überblick zu bekommen bietet es sich an, auf den 90 Meter hohen Turm der St.Georgs-Kirche mitten in der Stadt zu steigen:
Von dort oben hat man einen wunderbaren Blick auf das Ries und kann die Wände des äußeren Kraterrings in der Ferne gut erkennen (und in echt sieht das noch besser aus als auf meinen Fotos)
Aber auch die Stadt selbst ist sehenswert und vom Turm gut zu betrachten. Ihre Stadtmauer zeichnet den Verlauf des kleineren inneren Kraters nach.
Und die Stadtmauer sollte man sich ebenfalls ansehen! Es ist die einzige in ganz Deutschland, die noch komplett erhalten ist und wer Lust hat, kann auf ihr einmal um ganz Nördlingen herum laufen (was nicht mal Eintritt kostet…):
Ich habe den zweiten Tag meines Aufenthalts in Nördlingen dann noch genutzt, um auch außerhalb der Stadtmauern ein bisschen durch das Ries zu laufen. Dort gibt es jede Menge interessante Geologie zu sehen. Und damit niemand sie verpasst, gibt es nette Schilder:
Die “Geologie” auf dem Bild oben bezieht sich auf die Ofnethöhlen, wo man auch archäologische Entdeckungen gemacht hat. Die findet man auch anderswo – zum Beispiel auf dem Ipf (den ich aber leider nur von unten gesehen habe).
Zwischen äußerem und inneren Krater findet man auch immer wieder sogenannte “Megablöcke”, also große Gesteinspakete, die durch die geologischen Vorgänge während und nach dem Einschlag durcheinander gewirbelt worden sind und sich heute nicht da befinden, wo sie es geologisch eigentlich tun sollte. Das sieht dann zum Beispiel so aus wie beim Rollenberg:
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