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sb-wettbewerb
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Bevor ich mit dem Bericht beginne, möchte ich ganz kurz erklären, wieso ich mir ausgerechnet dieses Ziel rausgesucht habe. Wieso zur Hölle fährt jemand nach Tschernobyl? Ich nenne für mich zwei Gründe: a) wissenschaftliches und b) historisches Interesse. Als Kind der 80er habe ich die Reaktorkatastrophe damals miterlebt, genaugenommen war Tschernobyl das erste wirklich weltweit bedeutsame Ereignis, das ich bewusst als solches wahrgenommen habe. Vielleicht vergleichbar mit der Mondlandung für ältere Semester, oder 9/11 für die jüngere Generation.

Wer in den frühen 80er Jahren aufgewachsen ist, wurde unweigerlich mit der permanenten Gefahr eines nuklear geführten Krieges zwischen den beiden Supermächten konfrontiert, weswegen das Thema Kernenergie schon seit meiner Kindheit eine seltsam unheimliche Faszination auf mich ausübt.

Ein Tschernobyl-Besuch stand daher schon lange auf meiner Wunschliste und dieses Jahr habe ich mir den Wunsch dann erfüllt. Es ist verblüffend einfach, eine solche Reise zu buchen, sofern man sich an eine der zahllosen Anbieter wendet und bereit ist, sich einer Gruppe anzuschließen. Das habe ich getan und außer der formlosen Anmeldung per Email musste ich mich lediglich noch um die Anreise nach Kiew kümmern. Falls jemand Interesse an einer solchen Reise hat, ich habe hier gebucht und war wirklich mit allem mehr als zufrieden.

Am 30. April stieg ich also in den Flieger nach Kiew und am folgenden Tag begann meine Reise am Treffpunkt vor dem Hauptbahnhof. Es folgen meine Aufzeichnungen, die ich damals vor Ort erstellt habe:

Freitag, 01.05.2015

Der Tag fängt großartig an, ich verschlafe und wache um 7:25h auf, um 8h muss ich am Treffpunkt sein. Ungewaschen und ohne Frühstück schlage ich Punkt 8 auf und stelle fest, dass außer Dominik, dem Veranstalter, noch kein Mensch da ist. Nach und nach trudeln dann die Teilnehmer ein, wir sind zu zwölft und ziemlich international: Deutschland, Frankreich, Schweden, China (Hongkong) und die Slowakische Republik. Dazu kommen noch unser Fahrer Kolja und der Reiseführer Sergei (beide Ukraine) und der Chef Dominik (Tschechische Republik). Kolja sagt während der kompletten Reise kein Wort, Dominik und Sergei sprechen beide ein ausgezeichnetes Englisch und sind dazu extrem sympathisch.

Nachdem alles Gepäck in dem etwas betagten Sprinter verstaut ist und alle bezahlt haben, fahren wir los Richtung Norden. Unterwegs stellt uns Sergei nochmal die Sicherheitsanweisungen vor, die wir im Vorfeld alle schon per Mail erhalten und bestätigt haben. Innerhalb der Zone ist es unter anderem verboten:

  • im Freien zu Essen oder zu Rauchen
  • T-Shirts oder kurze Hosen zu tragen
  • offene Schuhe zu tragen
  • sich irgendwo hinzusetzen
  • Gegenstände irgendwo abzulegen
  • etc. etc.

Dass diese Vorschriften sehr lasch interpretiert werden, oder vielmehr dass sich kein Mensch dran hält, wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Wir fahren dann knapp zwei Stunden, während derer wir auf dem Bordfernseher eine Doku über das Reaktorunglück sehen, die sehr gut ist, der deutsche Titel lautet ‚Die wahre Geschichte von Tschernobyl‘, bei den bekannten Plattformen wird man fündig werden. Dann kommen wir zum ersten Checkpoint.

Die Sicherheitszone um den Reaktor ist in zwei Bereiche geteilt, einen inneren 10km-Ring um das Kraftwerk und einen 30km-Ring. Diesen äußeren Ring passieren wir jetzt. Wir halten an, alle müssen aussteigen und im Gänsemarsch durch eine Art Drehkreuz, vorher werden unsere Pässe kontrolliert. Das sieht alles sehr martialisch aus, eine Schranke, Sandsäcke, Soldaten in Uniform mit Maschinenpistolen bewaffnet, allerdings sind die alle sehr freundlich und machen sich über diverse Passfotos lustig.

Unser erstes Ziel ist die Stadt Tschernobyl, die innerhalb der 30km-Zone liegt. Eigentlich liegt das Kraftwerk viel näher an der Stadt Prypiat, da aber Tschernobyl auch der Name des Bezirkes war/ist, wurde das Werk danach benannt. In Tschernobyl lebten vor dem Unglück ca. 15.000 Menschen, heute sind es immerhin knapp 3.000. Zum größten Teil sind das Arbeiter vom Kraftwerk, Soldaten und Verwaltungsbeamte und eine Handvoll Angestellte der wenigen Hotels. In einem davon checken wir dann ein, die Zimmer sind rustikal, aber vollkommen in Ordnung.

Nachdem alle eingecheckt sind, machen wir uns sofort auf den Weg zum ersten Ziel, eine Art Mahnmal für die Opfer der umliegenden Gemeinden. Mittelpunkt ist eine Metallskulptur, die einen Engel mit einer Posaune darstellt. Hintergrund ist folgender: in der Apokalypse des Johannes erscheinen mehrere Engel, die jeweils eine Posaune blasen, woraufhin diverse Katastrophen passieren, die das nahende Ende verkünden:

“Der dritte Engel blies seine Posaune. Da fiel ein großer Stern vom Himmel; er loderte wie eine Fackel und fiel auf ein Drittel der Flüsse und auf die Quellen.
Der Name des Sterns ist «Wermut». Ein Drittel des Wassers wurde bitter und viele Menschen starben durch das Wasser, weil es bitter geworden war.”

Chornobyl, der ukrainische Name von Tschernobyl, bedeutet ‘Wermut’. Und weil durch das Unglück unter anderem auch die Flüsse und Seen der Umgebung verseucht wurden, ziehen die gläubigen Ukrainer eben diese Parallele.
Die Statue steht auf einer stilisierten Karte der Zone, dazu gibt es eine Reihe von Schildern mit Namen von bei der Katastrophe umgekommen Bewohnern, die im Stil von Ortsschildern gestaltet sind: auf der Rückseite ist der Name rot durchgestrichen.

Der dritte Engel

Der dritte Engel

Es folgt eine Kirche, die einzig erhaltene in der Stadt, die von den Bewohnern in Schuss gehalten wird, ein Rundgang um ein ehemaliges Hafengebiet und zuletzt besuchen wir eine Feuerwehrstation. Auf dem Hof sind einige obskure Roboter ausgestellt, mit denen direkt nach dem Unglück versucht wurde, den radioaktiven Schutt zu räumen. Es stellte sich recht schnell heraus, dass sämtliche Geräte wegen der Strahlung versagten, weswegen man dann Menschen einsetzte, die Liquidatoren, die auch zynisch ‘Biorobots’ genannt werden.

Nach dem (guten) Mittagessen im Hotel fahren wir etwas weiter in die Zone, befinden uns aber immer noch ausserhalb des 10km-Bereichs. Wir sehen den ersten von unzähligen Lost Places (eigentlich ist die ganze Zone ein einziger riesiger Lost Place), einen Kindergarten. Hier befindet sich auch einer der unzähligen Hotspots. Was ich nicht wusste ist, dass diese räumlich so begrenzt sind, dass man 30cm davon entfernt mit dem Geigerzähler eine Strahlung misst, die sich von der gewöhnlichen Hintergrundstrahlung kaum unterscheidet, diese sich dann aber innerhalb kürzester Distanz auf das mehrere Tausendfache erhöht. Ungefährlich wenn man sich ihr nur kurze Zeit aussetzt, aber trotzdem gruselig.

Weiter gehts zu zwei Seen, die den Blöcken 1 bis 4 des Kraftwerks als Kühlwasser-Reservoir dienten. Diese befinden sich innerhalb der 10km-Zone, wir müssen also durch einen weiteren Checkpoint, wo Fotografieren strengstens verboten ist. Bei den Seen befindet sich eine Fischfarm. Nach dem Unglück wurde diese zu Studienzwecken weiter genutzt, man wollte nämlich erforschen, inwieweit sich der Verzehr der strahlenbelasteten Fische auf den Organismus auswirkt. Dazu wurde zusätzlich noch eine weitere Farm angelegt, auf der Versuchstiere lebten, denen die verstrahlten Fische verfüttert wurden.

Nach einer Begegnung mit vier lustigen Hundewelpen (Dominik drückt mir ein feuchtes Tuch in die Hand und bittet mich, meine Hände sorgfältig zu säubern, nachdem ich die Hunde gestreichelt habe) besichtigen wir einen nicht fertiggestellten Kühlturm, er war für die ursprünglich geplanten Blöcke 5 und 6 vorgesehen, danach fahren wir zum ersten Mal an dem Kraftwerkskomplex und dem fast fertiggestellten neuen Sarkophag vorbei. Morgen werden wir das alles noch aus geringerer Entfernung sehen.

Ortseingang von Prypiat

Ortseingang von Prypiat

Schließlich fahren wir in die Stadt Prypiat, hier lebte der größte Teil der Arbeiter des Kraftwerkes mit ihren Familien. Die Stadt hatte zum Zeitpunkt des Unfalls knapp 50.000 Einwohner, heute sind es genau 0. Direkt am Ortseingang befindet sich ein Gebiet, das als ‘Red Forest’ bekannt ist. Dort stand zum Zeitpunkt der Katastrophe ein Wald, der, direkt in der Windrichtung gelegen, die volle Dosis der radioaktiven Wolke abbekam. Innerhalb kürzester Zeit starben sämtliche Bäume ab und die Überreste nahmen eine rötliche Färbung an. Heute stehen dort neu gewachsene Bäume und obwohl alles sehr gesund und harmlos aussieht, darf man das Gebiet nicht betreten und die Geigerzähler spielen verrückt, wenn man zu nahe rangeht.
Auch wenn in der Stadt natürlich alles von Wert im Laufe der Jahre aus den Überresten geplündert wurde, gibt es noch genügend Eindrucksvolles zu sehen, wir halten uns dort etwa 2,5 Stunden auf und sehen unter anderem: die Post, das Haus der Kulturen, das Sportstadion, den Freizeitpark mit dem berühmten Riesenrad, einen Kindergarten, eine Schule, ein Café, usw. usw.

Freizeitpark Prypiat

Freizeitpark Prypiat

Mit der Sicherheit nehmen es unsere Führer selbst nicht so genau, so laufen sie im T-Shirt rum, meinen Trinken und Rauchen im Freien sei vollkommen ok und vor allem lassen sie uns in Gebäude reingehen, obwohl gerade das strengstens untersagt ist. Nicht wegen der Strahlung, sondern weil alles extrem baufällig ist und überall Schrott, Glasscherben und anderes Zeug rumliegt. Wir sehen an diesem Tag lediglich eine andere Gruppe, die machen das genauso. Dominik meint nur, wir sollen halt aufpassen dass keiner irgendwo runterfällt und falls wir irgendwo Polizei oder Militär sehen, unauffällig die Gebäude verlassen.

Innerhalb der Gebäude ist alles voller Trümmer und Schrott, das sieht schlimmer aus als bei ‘The Walking Dead’, außerhalb allerdings macht die Stadt, auch bedingt durch das tolle Wetter, einen eher harmlosen, verwunschenen Eindruck. Eine seltsame, aber eben nicht unangenehme Atmosphäre. In manchen der besuchten Gebäude finden wir dann aber immer wieder Szenen vor, die uns schlucken lassen, z.B. herumliegende Kinderschuhe, einen riesigen Haufen Gasmasken, etc.

(ehemaliges) Kino in Prypiat

(ehemaliges) Kino in Prypiat

Wir verlassen dann Prypiat und fahren zurück zum Hotel. Als wir die 10km-Zone verlassen, müssen wir alle eine seltsame Apparatur passieren, die uns angeblich nach Strahlung checkt. Wir bekommen alle ein ‘OK’ und ich bin mir ziemlich sicher, dass das nur zur Beruhigung der Touristen dient und nicht wirklich irgendwas misst.

Im Hotel wird dann Abendessen serviert, danach rücken wir die Tische zusammen und bestellen Bier. Leider (oder zum Glück) macht in Tschernobyl alles um 22h dicht, so dass wir dann alle relativ nüchtern ins Bett kommen.

Samstag, 02.05.2015

Nach dem Frühstück fahren wir wieder in die 10km-Zone. Der erste Programmpunkt ist etwas zwiespältig, wir besuchen ein altes Ehepaar, die knapp zwei Jahre nach der Katastrophe illegal in ihr altes Haus zurückgekehrt sind und seitdem ununterbrochen dort leben. Dabei handelt es sich übrigens um genau jene Maria und Iwan, die auch in der hier besprochenen Doku auftauchen. Die Regierung duldet diese Leute und seit einigen Jahren haben sie auch offiziell die Erlaubnis, sich dauerhaft in der Zone aufzuhalten, so bekommen sie eine Rente und werden zumindest notdürftig medizinisch versorgt.

Nun ist es für die beiden über 70jährigen natürlich ein großes Glück, dass der Kontakt zu Dominik besteht, denn so erhalten sie regelmäßig Spenden von den Touristen und sie werden von Dominik und seinen Leuten mit Medikamenten und Lebensmittel versorgt. Der Besuch hat allerdings mehr was von einem Menschenzoo und ich fühle mich extrem unwohl dabei. Die alte Frau, Maria, ist sehr zurückhaltend, ihr Mann Iwan freut sich aber offensichtlich über die Gesellschaft und redet am Stück ohne Punkt und Komma. Er war in den 80ern bei der Sicherheit des Kraftwerks beschäftigt und erzählt uns, wie er sich sämtliche Materialien, aus denen er ihr Haus gebaut hat, aus Kraftwerksbeständen zusammengeklaut hat.

Darüber, wie die beiden den Tag des Unglücks erlebt haben, erzählt er nichts. Ja, es sei schon recht einsam alleine, aber dafür leben sie in ihrer Heimat in ihrem eigenen Haus, außerdem komme der Sohn regelmäßig zu Besuch und da seien ja auch noch die Touristen. Er führt uns rum, zeigt uns stolz ihr Schwein, sein 40 Jahre altes Auto (was er uns zum Verkauf anbietet), den Hühnerstall usw. usw. Alle Gebäude hat er selbst errichtet. Zurzeit macht ihm sein Bein Probleme, deswegen kann er nicht so arbeiten wie er möchte und ist nicht ausgelastet, weswegen er seiner Frau auf die Nerven geht.
Wir sind sehr beeindruckt und organisieren eine Sammlung, damit die Gruppe den beiden eine dicke Spende dalassen kann.

Iwan will uns sein Auto verkaufen

Iwan will uns sein Auto verkaufen

Nach einem kurzen Stop bei einer Feuerwehrstation fahren wir etwa 20km weiter zu einem weiteren Highlight. Es ist bekannt, dass die Stadt Prypiat Ende der 60er Jahre gemeinsam mit dem Kraftwerkskomplex neu errichtet wurde, weniger bekannt ist die Tatsache, dass gleichzeitig etwa 6km südwestlich vom Kraftwerk eine geheime militärische Anlage namens Tschernobyl-2 gebaut wurde. Es handelt sich dabei um den Sender eines Überhorizontradars, der Empfänger war etwa 60km entfernt aufgebaut. Es wurde ein extrem leistungsstarkes kurzfrequentes Signal ausgesandt, welches, von der Ionosphäre reflektiert, einmal um den Erdball kreiste und dann vom Empfänger aufgenommen wurde. Damit sollten amerikanische Raketenbasen überwacht werden, was während der gesamten Betriebszeit von 1976 bis 1989 nie richtig funktioniert hat. Das Projekt trug den Namen Duga-3, im Westen auch ‚Moscow Eye‘ benannt. Die Sendeanlage, die wir besuchen, verbrauchte bis zu 30% der gesamten Leistung des Kernkraftwerkes. Da das Signal mit einem charakteristischen Hämmern weltweit den Funkverkehr störte, wurde es unter Amateurfunkern auch ‚Russian Woodpecker‘‚ genannt.

Die beiden Antennen-Arrays haben zusammen eine Länge von fast einem Kilometer(!), eine maximale Höhe von mehr als 150m und sind so groß, dass man die Dimensionen kaum erfassen kann, wenn man direkt darunter steht. Später zeigt uns Dominik ein Youtube-Video von ein paar durchgeknallten Basejumpern, die von der Antenne abspringen und sich dabei filmen. Zu den Antennen wurde eine eigene kleine Siedlung für die dort beschäftigten Soldaten und Techniker gebaut. Interessantes Detail: die Anlage war bis 1989 in Betrieb, also noch volle drei Jahre nach dem Unglück, während derer die Menschen vor Ort der Strahlung ausgesetzt waren.

Der Russian Woodpecker

Der Russian Woodpecker

Später fahren wir nochmal nach Prypiat, wo wir ein großes Schwimmbad und eine Polizeistation sehen, dann steigen wir 17 Stockwerke auf das Dach eines Mietshauses, von wo wir einen Blick auf das Kraftwerk haben. Da fahren wir anschließend hin und essen in der Kantine zu Mittag. Von dort nehmen wir Brot mit und füttern damit die radioaktiven Welse in einem der Kühlteiche, das ist wohl eine Art Tradition, die Fische sind zumindest alle ziemlich fett.

Dann fahren wir zu einem Platz, an dem ein Mahnmal für die Opfer der Katastrophe steht. Wir sind jetzt geschätzt 100m vom Block 4 und 30m vom neuen Sarkophag entfernt. Natürlich nutzen wir die Gelegenheit zum Fotografieren, näher werden wir nicht rankommen. Die Geigerzähler messen erhöhte Werte, der alte Sarkophag ist ziemlich löchrig geworden. Hier machen wir noch ein Gruppenfoto und damit endet auch offiziell unsere Tour.

Der alte…

Der alte…

… und der neue Sarkophag

… und der neue Sarkophag

Dominik hat aber noch einen zusätzlichen Ausflug für uns, wir fahren einige Kilometer außerhalb der 10km-Zone zu einem Autofriedhof, wo alle möglichen Fahrzeuge, die während der Beseitigung der Unfallfolgen eingesetzt wurden, abgestellt sind. Abgestellt bedeutet hier, dass man einen riesigen Schrottplatz einfach in den Wald gesetzt hat. Die Fahrzeugwracks sind nach Typ sortiert, so dass z.B. an einer Stelle ein bestimmt 10 Meter hoher Berg aus Abulanzfahrzeugen aufgebaut ist. Während wir zwischen dem Schrott rumlaufen erscheinen zwei schlecht gelaunte Polizisten, die wissen wollen, was wir hier machen und Papiere sehen wollen. Sergei sammelt unsere Pässe ein und verschwindet. Nach ein paar Minuten kommt der Chef der Polizisten angefahren und grinst als er Sergei sieht, die beiden kennen sich. Wir müssen lediglich einzeln antreten und unsere Pässe entgegen nehmen, dann dürfen wir fahren.

Nach 2,5 Stunden kommen wir wieder in Kiew an, ich verabschiede mich von der Gruppe, nicht aber von Dominik, ich habe nämlich für morgen eine weitere Tour gebucht, zu einer unterirdischen russischen Raketenstation.

Das sind meine Aufzeichnungen zu der Tschernobyl-Tour. Ich habe die Entscheidung, die Reise zu machen, keinen Augenblick bereut und unwohl oder unsicher habe ich mich zu keinem Zeitpunkt gefühlt. Allerdings habe ich vorsorglich meine Schuhe vor der Abreise im Hotel entsorgt… Abschliessend sei noch gesagt, dass der Besuch der erwähnten Raketenstation mindestens genauso interessant war und auch dass die Stadt Kiew alleine die Reise schon wert war. Ich habe mir anschließend noch Moskau und St. Petersburg angeschaut und kann nur sagen: traut Euch und reist in den Osten, Ihr werdet begeistert sein!

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Hinweis zum Autor: Dieser Artikel wurde von “Volker” geschrieben.

Kommentare (35)

  1. #1 UMa
    11. September 2015

    Sehr interessanter Beitrag. Er hat mir gut gefallen.
    Hast du Informationen zur Stärke der Strahlung in dem besuchten Gebiet?

  2. #2 Alderamin
    11. September 2015

    @Voker

    Sehr schöner Reisebericht. Gut, dass ich mich nicht für einen Siegerartikel entscheiden muss, sondern so viele Punkte vergeben darf, wie ich mag 🙂

  3. #3 Hoffmann
    11. September 2015

    Der Beitrag hat mir sehr gut gefallen. Der Kontrast zwischen der idyllischen Natur (sowie dem tollen Wetter) und dem Wissen, dass ein längerer Aufenthalt im “Red Forest” die verbleibende Lebensspanne erheblich verkürzen würde, ist schon irgendwie beklemmend.

    Die Schilderung bezüglich der Versuchsfarmen sowie solcher Menschen wie Iwan, die ein mehr oder minder ärmliches Leben in der Sperrzone führen, hinterlässt bei mir auch eine leichte Gänsehaut.

    Also aus meiner Sicht ein toller Beitrag! Danke dafür.

  4. #4 Volker
    Berlin
    11. September 2015

    @UMa:

    vielen Dank! Es war auch eine tolle Reise.
    Die Strahlungintensität schwankt lokal extrem. In weiten Gebieten in und um Prypiat beträgt sie lediglich um die 0,05 µSievert/Stunde, was der gewöhnlichen Hintergrundstrahlung entspricht.

    In der Nähe des alten Sarkophags waren es, wenn ich mich recht erinnere, gute 4 µSievert/Stunde, wenn ich mit dem Geigerzähler nahe an mache Hotspots ranging, hat das Gerät wie wild gepiept, weil die Höhe der Strahlung die Skala überschritten hat.

    Wichtig ist dabei ja nicht die Intensität der Strahlung alleine, sondern immer die aufgenommene Dosis innerhalb eines gewissen Zeitraums, d.h. kurzfristig kann man sich gefahrlos auch in Gebieten mit ziemlich hohen Werten aufhalten. Die Physiker unter den Lesern können das sicher besser erklären.

    Gruß, Volker

  5. #5 Volker
    Berlin
    11. September 2015

    @Hoffmann:

    Der Besuch bei Maria und Iwan war in der Tat sehr bewegend, ich habe ja im Bericht auch geschrieben, dass ich mich nicht wohl dabei gefühlt hatte.
    Mit etwas Abstand bin ich aber zu der Überzeugung gelangt, dass die beiden aus ihrer Sicht sehr wahrscheinlich ein glücklicheres Leben führen, als viele andere, die auch von dem Unglück betroffen waren und entwurzelt wurden, aber eben nicht zurückgekehrt sind.
    Iwan hat im Gespräch mehrmals betont, wie wichtig ihnen die Tatsache ist, dass sie in ihrer Heimat leben können, selbst wenn sie in 5km Umkreis nur eine einzige Nachbarin haben.

  6. #6 Johannes
    11. September 2015

    Sehr interessanter Artikel und gute Fotos, vielen Dank!

  7. #7 gaius
    11. September 2015

    Schöner Bericht!

  8. #8 Gerhard
    11. September 2015

    Schöner Beitrag. Ich hatte nach der Überschrift erwartet, dass er ein Statement zur Nutzung der Atomkraft enthält. So ist es einfach ein sehr authentischer Reisebericht, der Lust auf ungewöhnliche Orte macht, und das finde ich sehr wohltuend.

  9. #9 UMa
    11. September 2015

    Aha danke, es ist also außerhalb der Hotspots nicht viel. Ich frage mich nämlich, wieviel Strahlung die dort lebenden Menschen im Jahr abbekommen.
    Den Woodpecker kannte ich noch nicht. 30% der Leistung erscheint mir viel. Bei, laut Wikipedia, 10MW abgegebener Strahlung kann der Wirkungsgrad nicht hoch gewesen sein, ein Kraftwerksblock hatte ja fast 1000MW.

  10. #10 Volker
    Berlin
    11. September 2015

    @UMa:

    30% der Leistung erscheint mir viel. Bei, laut Wikipedia, 10MW abgegebener Strahlung kann der Wirkungsgrad nicht hoch gewesen sein, ein Kraftwerksblock hatte ja fast 1000MW.

    Ich weiss nicht, ob die Zahl stimmt, das war halt die Aussage des Reiseleiters vor Ort. Aber Du hast Recht, wenn man sich die Zahlen anschaut, scheinen 30% doch etwas übertrieben zu sein.

  11. #11 Artur57
    11. September 2015

    Was mich an dieser Stelle einmal interessiert: warum sammelt sich die Radioaktivität eigentlich in diesen Hotspots? Nun ja, vielleicht ist da ein Klumpen herausgefallen. Allerdings hat man das Phänomen auch bei Atombombenexplosionen. Da wird ja alles zu Einzelatomen pulverisiert. Entsprechend fein dürfte sich der Fallout ja verteilen.

    Eigentlich kann man ja froh sein, dass diese Konzentration stattfindet, denn sonst könnte man das Gebiet wahrscheinlich bis heute nicht betreten. Trotzdem: warum findet das statt?

  12. #12 Hoffmann
    11. September 2015

    @ Volker:

    Ja, das mit der Heimat ist ein wichtiger Punkt. Im Russischen ist Heimat (Rodina) das einzige Substantiv, das (neben Eigennamen und Satzanfängen) groß geschrieben wird. Entsprechend hoch ist der Stellenwert insbesondere in der bäuerlichen Bevölkerung – nicht nur bei den Russen, sondern auch bei den Ukrainern und Belorussen, die als Ostslawen sehr eng miteinander verwandt sind.

    Beeindruckend fand ich auch den Verweis auf die Johannes-Apokalypse. Die Metaphorik ist zum einen natürlich vieldeutig und eröffnet große Interpretationsspielräume – andererseits, wenn man um die Katastrophe weiß, eröffnen sich ganz neue und durchaus auch beklemmende Deutungshorizonte …

    Wie gesagt, ein starker Text, der auch durch die stilistische Schlichtheit und Unbekümmertheit eine ganz eigene Atmosphäre hervorruft, die auf mich eindringlich wirkt, ohne aufdringlich zu sein. Für mich der bisherige Favorit im Wettbewerb!

  13. #13 Volker
    11. September 2015

    @Artur57:

    warum sammelt sich die Radioaktivität eigentlich in diesen Hotspots?

    Uns wurde das so erklärt, dass sich sozusagen im ‘Zentrum’ dieser Hotspots jeweils ein winziges Partikelchen Cäsium-137 befindet, welches die hohe Strahlung verursacht. Dieses Isotop wurde bei dem Unfall freigesetzt, setzte sich dann mit dem Fallout auf dem Boden ab und sinkt pro Jahr durch natürliche Einflüsse ca. 10cm weit in die Erde, also bis heute ca. 30cm.

    Falls das so nicht korrekt ist und jemand vom Fach mitliest, korrigiert mich bitte 🙂

  14. #14 Volker
    Berlin
    11. September 2015

    Für mich der bisherige Favorit im Wettbewerb!

    Wow, vielen Dank!

  15. #15 LasurCyan
    11. September 2015

    Beneidenswert gut geschrieben! Das hätte ruhig noch ein Weilchen weiter so gehen können, also mindestens der Besuch der Raketenstation hätte..hach, ich höre ja schon auf^^

  16. #16 Volker
    Berlin
    11. September 2015

    @LasurCyan:
    Vielen Dank! Das geht noch ein bisschen weiter, allerdings auf meinem privaten Blog, für den ich den Bericht ursprünglich erstellt habe. Ich war mir nicht sicher, ob es Florian recht ist, wenn ich den Link dazu in den Beitrag einbaue. Immerhin will ich ja am Schreibwettbewerb teilnehnen und nicht Werbung für mein Blog machen.

    Ich kann den Link hier gerne posten, allerdings möchte ich da vorher erst ein OK von Florian.

  17. #17 Florian Freistetter
    11. September 2015

    @Volker: “Ich kann den Link hier gerne posten, allerdings möchte ich da vorher erst ein OK von Florian.”

    Wüsste nicht, was dagegen spricht.

  18. #18 LasurCyan
    11. September 2015

    vorher erst ein OK

    Verstehe ich, Volker, würde ich genauso handhaben. Alternativ ginge das ja auch über stille Post hintenrum, ich könnte mir allerdings gut vorstellen, dass ich nicht die/der Einzige bin mit dem beschriebenen Interesse.

  19. #19 LasurCyan
    11. September 2015

    Oops, da kam schon das OK^^

  20. #20 Volker
    Berlin
    11. September 2015

    @LasurCyan:
    Ok, da es keine Einwände vom Hausherrn gibt, hier die Adresse; Tschernobyl und die Raketenbasis findet Ihr unter der Kategorie ‘Ukraine/Russland 2015’.

    Bedenkt aber bitte, dass das eine rein private Angelegenheit ist, d.h. erwartet keine druckfertigen, fehlerfreien Texte. Und veröffentlicht den Link bitte nicht im Stammtischforum der Massenspammer 🙂

  21. #21 Volker
    Berlin
    11. September 2015

    @LasurCyan:
    ich vermute, dass mein Kommentar mit dem Link in der Moderation gelandet ist, dauert also noch ein wenig.

  22. #22 rolak
    11. September 2015

    Trotz der beklemmenden Thematik ein nicht zu deprimierender Bericht. War damals sehr niederknickend, als ich durch den Regen zur Uni radelte und von allen mit großen Augen empfangen wurde: Wie kannst Du nur, weißt Du denn nicht — nein, wußte ich nicht, ca einwöchige 24/7-Session an den Rechnern, war völlig an mir vorbeigegangen. Hat einige Zeit gedauert, bis ich bei jedem noch so popeligen Zipperlein nicht zuallererst die ganz große Frage stellte…

    Schön geschrieben!

  23. #24 LasurCyan
    11. September 2015

    Blöd gelaufen.

    Sollte ein Dank an Volker für die Verlinkung werden 😉

  24. #25 dgbrt
    11. September 2015

    Ein ganz toller Reisebericht. Auch wenn man das Meiste ja eigentlich schon aus den Medien kennt, ein solcher persönlicher und sicherlich nicht für die Medien aufgeplusterter Bericht ist immer wieder interessant.

    Eine besorgte Frage: Habt ihr keine persönlichen Dosimeter getragen? Oder kennst du die persönliche Dosis, die du abbekommen hast? Ich halte das nicht für gefährlich, aber diese Dosis sollte man schon kennen.

  25. #26 dgbrt
    11. September 2015

    Hotspots:
    Auch in Fukushima gibt es diese Hotspots. Ein Cäsium-137-Teilchen reicht da sicherlich nicht aus. Und bei einer Halbwertszeit von 30 Jahren sollte das ja auch schon die Hälfte verschwunden sein. Das Zerfallsprodukt Barium-137 ist stabil.

    Bei Tschernobyl bin ich mir sicher, dass das Teile der in die Luft geschleuderten Graphitblöcke sind. Da klebte unter Anderem auch das langlebige Plutonium-239 (25.000 Jahre Halbwertszeit) dran. Anders sind diese Hotspots nicht zu erklären.

    Auch wenn es bei Fukushima keinen Graphit gab, es gab mindestens eine große Explosion, bei der Brennmaterial weit verteilt werden konnte.

    Aber generell sind diese Hotspots völlig ungefährlich. Ähnlich wie ein Lagerfeuer, wenn man nur Abstand hält oder auch sogar einmal drüber springt. Beim Feuer merkt man die Grenzen aber sehr schnell, bei Radioaktivität hilft nur der Geigerzähler.

  26. #27 Dampier
    12. September 2015

    Schöner Bericht. Die Monsterantenne kannte ich auch noch nicht. Was es nicht alles gibt …

  27. #28 Karl Mistelberger
    12. September 2015

    > #22 rolak, 11. September 2015
    > Trotz der beklemmenden Thematik ein nicht zu deprimierender Bericht. War damals sehr niederknickend, als ich durch den Regen zur Uni radelte und von allen mit großen Augen empfangen wurde: Wie kannst Du nur, weißt Du denn nicht — nein, wußte ich nicht, ca einwöchige 24/7-Session an den Rechnern, war völlig an mir vorbeigegangen.

    Ich war gerade im Kali Gandaki Tal unterwegs, als der Kollege im Zelt das Radio anmachte und die Deutsche Welle hörte. Die Geschichte schien nicht so aufregend zu sein. Interessanter war da schon der Auftritt des Halleyschen Kometen, der in Deutschland wegen seiner Horizontnähe nicht so schön zu beobachten war, in Nepal aber weit höher am Himmel stand. Trotzdem war er nicht so einfach zu finden . Erst als jemand einen Ausschnitt der Süddeutschen Zeitung mit einer Himmelskarte hervor kramte konnten wir ihn lokalisieren und waren begeistert.

    Auf dem Heimflug von Kathmandu nach Wien gab es noch ein Schmankerl. Der Pilot erwähnte am Vormittag, dass wir Kiew passierten, das etwa 100km südlich unserer Flugroute lag. Die Bodensicht war ausgezeichnet, für Details reichte sie wegen der großen Flughöhe von 10 km aber nicht.

    > Hat einige Zeit gedauert, bis ich bei jedem noch so popeligen Zipperlein nicht zuallererst die ganz große Frage stellte…

    Es gab immer schon ganz große Fragen, Tschernobyl gehörte aber nicht dazu. Die Broschüre GRS-S-39 vom 6.6. 1986 “Der Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl” gibt die effektive Dosis über die Lebenszeit für ein Nordlicht mit 50 mrem, für die stärker betroffenen Münchner mit 450 mrem an. Die natürlich vorhandene Exposition beträgt je nach Ort zwischen 7.500 und 20.000 mrem.

    Das ist schon einmal nicht so arg viel, zumal sich der Vorgang nicht so oft wiederholt. Bei der Behandlung meines kleinen Zipperlein namens Morbus Dupuytren gab es im letzten Sommer insgesamt 3.000.000 mrem in die hohle Hand, in Worten also sechstausend bis sechzigtausend mal Tschernobyl. Das hört sich auf den ersten Blick ziemlich viel an, ist aber halb so wild. Am Ende der Behandlung fühlten sich die Handflächen etwa so frisch an, als hätte man in den sommerlichen Firn gegriffen. Eine konservative Abschätzung ergibt eine Erhöhung des Tumor-Risikos. Trotz unzähliger bestrahlter Hände in mehr als einem halben Jahrhundert hat sich an der Strahlenklinik in Erlangen noch niemand diesbezüglich beschwert.

  28. #29 Volker
    Berlin
    12. September 2015

    @dgbrt:
    danke für die Richtigstellung bzgl. Cäsium. Du hast völlig Recht mit dem Graphit und den Plutonium, das hatten uns die Reiseleiter damals auch so erklärt, war also mein Fehler.

    bzgl. Dosimeter: nein, hatten wir nicht. Auch keine der anderen Gruppen, die wir dort getroffen haben. Dosimeter habe ich lediglich an den Arbeitern vom Kraftwerk und an dem neuen Sarkophag gesehen, also alles Leute, die sich regelmässig in der Zone aufhalten.

    Unsere Gruppe hatte mehrere Geigerzähler dabei, die immer in Betrieb waren. Mir war aber schon klar, dass ich bei einer solchen Aktion darauf vertrauen muss, dass die Reiseleiter wissen was sie tun. Hätte ich das nicht gekonnt, hätte ich die Reise auch gar nicht nicht erst angetreten.

    Laut der Reiseleitung nehmen Besucher in den zwei Tagen geschätzt ca. 4µSievert auf, was (je nach Körperteil) ein bis zweimal Röntgen entspricht.

  29. #30 rolak
    12. September 2015

    Tschernobyl gehörte aber nicht dazu

    Das war schon nach der ersten Messung mit den an der Uni vorhandenen Zählern klar, Karl. Nur die Gedanken, die kreisten davon völlig unbeeindruckt weiter um ‘kommts von Tschnobly?’

  30. #31 Veit
    13. September 2015

    @Volker (Nr. 13):
    Irgendwas stimmt mit den Potenzen (nein, ich red nicht von Homöpathie 😉 ) nicht.
    Wenn das Cäsium pro Jahr 10cm absinkt, sollte es inzwischen bei ungefähr 300cm zu finden sein und nicht bei 30cm. Oder es sinkt alle 10 Jahre 10cm ein, dann würde es passen

  31. #32 Volker
    13. September 2015

    @Veit:
    Du hast natürlich recht, es sind 1cm pro Jahr. Gut aufgepasst 😉

  32. #33 Crazee
    14. September 2015

    Prima Bericht! Danke.

  33. #34 Nicole
    14. September 2015

    @Volker: Ein sehr interessanter Einblick in die heutigen Verhältnisse. Ich finde es wirklich erstaunlich, was alles passieren muss und dass der Mensch trotzdem nichts daraus lernt; was man ja auch nach Fukushima gesehen hat. Alleine, dass 30 % der Leistung dieser tickenden Zeitbombe für so ein unsinniges Radar verwendet worden ist, war schon sehr aufschlussreich. Ich habe mich bisher noch nicht viel mit Tschernobyl beschäftigt, aber dass die Ummantelung des Kraftwerks Sarkophag heißt, passt ja wirklich wie die Faust aufs Auge!

  34. #35 Aquin
    15. September 2015

    Sehr interessanter Bericht, vielen Dank!

    Wen das Thema Tschernobyl interessiert, findet auch in zwei Podcasts von Nicolas Semak weitere Informationen:
    https://nicolassemak.de/sebastian-pflugbeil/
    https://nicolassemak.de/sebastian-pflugbeil-teil-ii/