Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag zum ScienceBlogs Blog-Schreibwettbewerb 2015. Hinweise zum Ablauf des Bewerbs und wie ihr dabei Abstimmen könnt findet ihr hier. Informationen über die Autoren der Wettbewerbsbeiträge findet ihr jeweils am Ende der Artikel.
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Es dürfte allgemein bekannt sein, dass alle Informationen, die im Computer verarbeitet werden, intern aus Nullen und Einsen bestehen. Dabei ist es egal, ob es sich um Texte, Bilder, Klänge oder Videos handelt. Alles besteht Computerintern aus Nullen und Einsen. Die Frage, wie sich aus diesen Nullen und Einsen dann Texte, Bilder oder Klänge ergeben, können schon wesentlich weniger Leute beantworten. Ich will hier auf den Teil näher eingehen, der sich mit Texten befasst, denn das Thema ist Umfangreicher, als es zunächst erscheint.
Fangen wir mal mit der Schreibmaschiene an. Wie die mechanisch funktioniert möge man in der Wikipedia oder sonstiger einschlägiger Literatur nachlesen. Hier interessiert nur, das es für jeden Buchstaben eine Art Stempel (Type genannt) gab, mit dem ein Zeichen durch ein Farbband auf’s Papier gedruckt wurde. Wenn man nun vom lateinischen Alphabet, bzw. von lateinischer Schrift ausgeht, kommt man inklusive Satzzeichen zunächst einmal auf unfähr 80 Symbole. Das sind: 26 GROSSBUCHSTABEN, 26 kleinbuchstaben, 10 Ziffern, 7 Satzzeichen (Punkt, Komma, Fragezeichen, Ausrufezeichen, Doppelpunkt, Semikolon, Anführungszeichen) und 10 weiteren Sonderzeichen: + – * / % & § = sowie öffnende und schliessende Klammern. Man kann davon ausgehen, dass gerade von den Satz- und Sonderzeichen nicht alle auf einer Schreibmaschiene vertreten waren, wobei ich das aber auch nicht überprüfen kann.
Um nun mit dem Computer einen Text zu verfassen, stellte sich die Frage, wie man denn nun die einzelnen Zeichen im Rechner darstellt. Dazu gab es verschiedene Lösungen. Die bekannteste, die auch heute noch verwendet wird, nennt sich ASCII-Code. ASCII ist dabei eine Abkürzung und steht für “American Standard Code for Information Interchange”, was auch gleich etwas über die Herkunft des Codes aussagt. Diese Anspielung auf die Herkunft wird spätestens dann bedeutungsvoll, wenn man damit bestimmte Zeichen aus europäischen Sprachen darstellen will, die im Englischen nicht üblich sind. Dazu komme ich später noch.
Der ASCII-Code ist, wie jeder andere Code auch, eine Zuordnung: Jedem Zeichen, sei es nun Buchstabe, Ziffer, oder sonstiges Zeichen wird eine Zahl zugeordnet, und der Computer erkennt anhand dieser Zahl, welches Zeichen er darstellen soll. Nun ist der ASCII-Code aber auch ein Kind seiner Zeit, nämlich der 1960er Jahre. Da gab es noch kein Internet, dafür waren aber sogenannte Fernschreiber weit verbreitet, die es heutzutage kaum noch gibt. Die kann man sich in etwa als Schreibmaschiene mit Anschluss ans Telefonnetz vorstellen, womit man einen Text über eine Kommunikationsleitung an ein entferntes Gerät verschicken konnte. Das war so ähnlich wie email oder eher FAX, weil eine Nachricht, wenn sie irgendwo ankam, gleich auf Papier gedruckt wurde. Um diesen Fernschreibern auch mitteilen zu können, wann eine neue Zeile zu nehmen ist, eine Seite oder die gesamte Nachricht zu Ende ist, gibt es im ASCII-Code eine Reihe sogenannter Steuerzeichen. Die dienen dazu, dem Fernschreiber genau solche Dinge mitzuteilen.
Von diesen Steuerzeichen gibt es genau 32 Stück, wovon heutzutage noch etwa 8 Stück in PCs verwendet werden. Der Rest ist von der technischen Entwicklung überholt. Man könnte die Steuercodes zwar auch heute noch verwenden, aber die Aufgaben, für die sie einmal gedacht waren, werden inzwischen anders gelöst. Weil Fragen der Datenübertragung und deren mögliche Lösungen, die diese Steuercodes einst waren, auch heute noch ein Forschungsgebiet in der Informatik und Nachrichten(übertragungs)technik sind, gehe ich da nicht weiter drauf ein.
Kommen wir also zu den druckbaren Zeichen. Wie der Name schon sagt, sind das jene Zeichen, die sich auf dem Papier wiederfinden lassen. Der ASCII-Code kennt davon 95 Stück. Das sind neben den oben erwähnten u.a. die eckigen und geschweiften Klammern, also [] und {}. (Letztere dürften aus dem Matheunterricht auch als “Mengenklammern” bekannt sein.) Dazu kommen noch der umgedrehte Schrägstrich “\”, auch als Backslash bezeichnet, das “Lattenkreuz” #, der Klammeraffe @, das Dollarzeichen $ und ein paar andere.
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