Insgesamt sind das 128 verschiedene Zeichen (wenn man die Null noch dazu nimmt, die zwar als Nullbyte vorhanden ist, aber sonst keine Bedeutung hat). Nun ist 128 auch eine glatte 2er-Potenz, nämlich das Ergebnis von zwei hoch sieben, auch als 27 oder 2^7 geschrieben. – Zahlen müssen ja auch irgendwie codiert werden. Die Codierung von Zahlen erfolgt dabei nach dem Dual- oder Binärsystem, womit sie als Potenzen von 2 dargestellt werden. Wer damit nicht vertraut ist, möge z.B. hier (klick) nachsehen.
Weil man für alle Zeichen des ASCII-Codes mit 7 binären Stellen auskommt, spricht man auch von einem 7-Bit Code. Ein Bit ist die kleinste darstellbare Grösse im Computer, die entweder Null oder Eins sein kann, womit wir bei den eingangs erwähnten Nullen und Einsen sind, aus denen sich alle Informationen im Computer zusammen setzen. Um mit den Bits besser hantieren zu können, fasst man sie zu Gruppen zusammen, die man als Byte bezeichnet. So ein Byte besteht aus 8 Bits und ist jene Einheit, mit der man unter anderem die Speicherkapazität eines Computers, oder auch den Speicherbedarf von Daten und Programmen angibt. Dann oft mit einer Vorsilbe wie Kilo, Mega oder Giga versehen.
Dieser Text z.B. umfasst bis zum vorherigen Satz z.B. 5374 Bytes, was etwas über 5 KiloByte entspricht.
Hinter diesen 5374 Bytes verbergen sich aber auch 5374 Zeichen. Die sind allerdings nicht alle ASCII-codiert. Denn der ASCII-Code kennt z.B. keine deutschen Umlaute und auch das im deutschen verbreitete ß; auch “scharfes S” oder “Buckel S” genannt, ist im ASCII-Code unbekannt. Warum auch? – denn diese Zeichen gibt es in der englischen Schriftsprache ja auch nicht. könnte man jetzt sagen. Hat man in der Vergangeheit wohl auch eine Zeit lang gemacht. Das führte zu einem Wildwuchs an Erweiterungen für jene Länder, in denen etwas anderes als Englisch gesprochen wird, wie z.B. im deutschsprachigen Raum. Wer die Heimcomputerära der 1980er Jahre miterlebt hat, wird davon noch ein Lied singen können… – Aber der Reihe nach: Der ASCII-Code umfasst 7 Bits, womit 27 = 128 verschiedene Zeichen zur Verfügung stehen. Da ein Byte aber aus 8 Bits besteht und 28 = 256 ergibt, kann man weitere 128 Zeichen definieren. (2*128 = 256).
Das ist in der Vergangenheit auch gemacht worden und ergab dann für jedes Land eine eigene Erweiterung oder eine Erweiterung für Länder mit ähnlichen Schriftzeichen. Zu nennen wären da etwa die romanischen Sprachen wie Französich und Spanisch oder die skandinavischen Sprachen. Alle diese haben auch ihre besonderen Symbole in der Schriftsprache, so etwa die Akzente über den Selbstlauten (é, ò, â) und “der Haken” (Cedille) unter dem C (ç) im Französichen oder so Sachen wie Ø oder æ in skandinavischen Sprachen. Oder das Symbol für das britische Pfund: £.
Nun konnte aber auch nicht jedes Land für sich die Norm ändern, denn die wichtigste Software eines jeden Computers, nämlich das Betriebssystem kam auch damals schon aus den USA. Also waren die US-Softwarehersteller angehalten, eine Lösung zu finden, wenn sie weiter erfolgreich exportieren wollten. Bei den Betriebssystemen hat man sich dazu die sogenannten Codepages ausgedacht, die für einzelne Länder oder sprachlich abgrenzbare Regionen entsprechende Anpassungen enthielten. Die Codes für diese Zeichen sind alle grösser als 128, “erweitern” den ASCII-Code also, indem sie den Werten zwischen 128 und 256 neue Zeichen zuordnen.
Einen Sonderfall bei den Heimcomputern stellte die Firma Commodore dar, denn die hat sich nicht so genau an die ASCII-Norm gehalten, bzw. diese ein wenig umdefiniert. So gab es etwa auf dem C64/128 zwei Modi zur Zeichendarstellung, wovon der eine nur Grossbuchstaben kannte. An der Stelle, wo die Kleinbuchstaben sein sollten, fanden sich grafische Symbole, die spezifisch für Commodore waren. Wenn man den Darstellungsmodus umgeschaltet hat, wurden GROSSBUCHSTABEN zu kleinbuchstaben und aus einigen Grafiksymbolen wurden Grossbuchstaben. Das führte schon mal zu Verwirrung, wenn man den Darstellungsmodus versehentlich umgeschaltet hat. (Dazu musste man zwei übereinander liegende Tasten gleichzeitig drücken.) Oder wenn man etwas drucken wollte und der Drucker nicht richtig konfiguriert (eingestellt) war. Und natürlich, wenn man Daten zwischen Heimcomputer und PC austauschen wollte oder musste. Die Zeichen sahen auf dem C64 übrigens so aus:
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