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sb-wettbewerb
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Manchmal wünsche ich mir, Begriffe wie Wissenschaft oder Forschung könnte man als Trademark vor Missbrauch schützen. Ich denke, dann wäre es mehr Menschen klar, dass eine Billigkopie dieses Qualitätsproduktes nicht die gleiche Zuverlässigkeit bieten kann, wie das Original.

Bei asiatischen Billigkopien teurer Markenprodukte wissen die Leute, dass sie nicht dieselbe Lebensdauer und Funktionstüchtigkeit erwarten können. Niemand würde fragen, ob man das eine problemlos durch das andere ersetzen kann. Bei gefälschter Wissenschaft ist das irgendwie nicht so ganz rübergekommen. Während man bei gefälschten Markenprodukten intuitiv erfasst, mit was man es zu tun hat, hat gefälschte Wissenschaft bei uns irgendwie das Image des “Querdenkers“, der eben neue Wege geht.

Und prompt bin ich neulich über eine Webseite gestolpert, die zwar nominell über „Forschung und Wissen“ berichtet, die aber trotzdem fragt, ob man echte wissenschaftliche Untersuchungen nicht problemlos durch billige Kopien ersetzen kann:

“Doch muss es immer die streng wissenschaftliche Untersuchung sein? Reicht es nicht aus, wenn nach der Einnahme eines Präparates die Mehrzahl der Probanden über eine Besserung ihrer Beschwerden berichten?”

In diesem Artikel wird berichtet, eine Heilpraktikerin habe die Wirkung der Schüssler Salze in einer empirischen Studie nachgewiesen.

Die Idee hinter dem Verfahren, das sich auch „Biochemie nach Dr. Schüssler“ nennt, ist, dass gesundheitliche Probleme auf dem Mangel einiger weniger Mineralstoffe beruhen. Diesen Mangel soll man mittels Einnahme der Schüssler Salze beheben können. Nun ist hier offenbar schon einmal die Voraussetzung falsch. Es ist keineswegs so, dass alle unsere Wehwehchen auf einer Störung des Mineralstoffhaushaltes beruhen. Leider ist unser Körper komplexer. Dazu kommt, dass man mit den Schüssler Salzen niemals einen solchen Mangel ausgleichen könnte, denn diese werden in Anlehnung an die Homöopathie extrem verdünnt. Handelsüblich sind die Verdünnungen D6 (1: 1 000 000) und D12 (1: 1 000 000 000 000). Das Konzept ist also letztlich, einen angenommenen Mangel mit Mitteln auszugleichen, die das angeblich mangelnde Mineral in geringerer Menge enthalten als unsere Nahrung.

Ein Nachweis, dass dieses eigentlich unserem gesamten biochemischen Wissen widersprechende Verfahren tatsächlich funktioniert, wäre also eine echte Sensation. Komisch also, dass man nicht überall in den Medien davon erfahren hat.

Das hat ein wenig mit der Eingangsfrage zu tun:

“Doch muss es immer die streng wissenschaftliche Untersuchung sein? Reicht es nicht aus, wenn nach der Einnahme eines Präparates die Mehrzahl der Probanden über eine Besserung ihrer Beschwerden berichten?”

Wenn man krank ist, etwas einnimmt und danach geht es einem besser, dann geht man davon aus, dass das eingenommene Mittel geholfen hat. Man folgert das aus der zeitlichen Reihenfolge von Einnahme und Besserung.

Nur: Wenn wir einer Gruppe Schnupfenkranker verordnen, jeden Tag 3 x 10 Gummibärchen zu essen und sich zu schonen, dann wird auch “nach der Einnahme (…) die Mehrzahl der Probanden über eine Besserung ihrer Beschwerden berichten.” Nach obiger Logik helfen Gummibärchen also gegen Erkältungen.

Nun, das leisten Gummibärchen nicht wirklich, nicht wahr? Aber woher wissen wir das? Über den Vergleich mit Schnupfenkranken, die ebenfalls nach ein paar Tagen wieder gesund waren, ohne Gummibärchen zu essen.

Erst über den Vergleich kann man zu aussagekräftigen und zuverlässigen Schlussfolgerungen kommen. Ohne den Vergleich ist eine Schlussfolgerung schlicht nicht möglich, ein Fehlschluss, ein Trugbild oder auch ein Bestätigungsfehler, wie der Statistiker es nennen würde.

Was sagt es aus, wenn ich berichte, dass ein Mittel hundertfach geholfen habe? Gar nichts! Denn weder kann ich ausschließen, dass gleichzeitig Tausende nach der Einnahme des Mittels verstarben, noch dass die Genesenen auch ganz ohne das Mittel gesund geworden wären. Aussagekräftig werden solche Darstellungen immer erst über den Vergleich.

In einer echten wissenschaftlichen verblindeten placebokontrollierten Studie vergleicht man deshalb die Erfahrungen von möglichst vergleichbaren Patientengruppen: Ein Teil der Patienten erhält die echten Arzneien, die anderen ein gleich aussehendes Scheinmedikament. Alle glauben also, sie würden behandelt werden. Auch die Therapeuten wissen nicht, wer was bekommt, um über ihre Erwartungen die Patienten nicht zu beeinflussen.

Und dann betrachtet man, welche Erfahrungen die Patienten in den verschiedenen Gruppen machen: Eine Studie berücksichtigt alle Erfahrungen, die positiven genauso wie die negativen Erfahrungen. Wie viele nahmen das Mittel – und danach ging es ihnen besser? Wie viele nahmen es und danach ging es ihnen nicht besser? Und wie vielen Patienten ging es besser, obwohl sie das Mittel gar nicht einnahmen? Und wie vielen nicht?

Werden mit und ohne Einnahme gleich viele Patienten gleich schnell gesund, dann sieht man, dass das Mittel zu den natürlichen Genesungen nichts hinzufügen konnte. Trotzdem berichten alle diese Patienten „mir hat es geholfen“ – auch die in der Placebogruppe.

Das Betrachten der Besserungen allein kann leicht zu Fehlschlüssen und Bestätigungsfehlern führen. Es muss immer ein sauberer statistischer Vergleich aller Erfahrungen gemacht werden, will man zu zuverlässigen Aussagen über ein Verfahren kommen. Genau das ist der Vorteil echter wissenschaftlicher Untersuchung. Und genau deshalb reicht ein den Vergleich scheuender Hinweis auf erlebte Genesungen allein nicht.

Der Artikel ignoriert aber nicht nur diese eigentlich bestens bekannte Tatsache, sondern liefert sogar noch eine falsche Begründung, warum hier nicht wissenschaftlich vorgegangen wird:

“Da die Ausgangssubstanz im fertigen Produkt praktisch nicht mehr nachweisbar ist, kann auch keine wissenschaftliche verwertbare Studie über die Wirksamkeit von Schüssler Salzen angefertigt werden.”

Wie eben erklärt, ist eine Studie einfach der Vergleich von Erfahrungen von Patienten, die unterschiedlich behandelt wurden, aber glaubten, dasselbe zu bekommen. Für die Durchführung eines solchen Gruppenvergleiches ist es völlig unerheblich, wie viel der Ausgangssubstanz nun in den echten Tabletten drin ist. Es handelt also um eine reine Schutzbehauptung, ein Schlechtreden eines echten Testszenarios.

Dennoch wissen wir bislang noch nicht, ob die im Artikel vorgestellte Studie selbst – trotz der Schwächen des Artikels – nicht doch aussagekräftige Ergebnisse geliefert hat. Wenn wir fair – und wissenschaftlich – vorgehen wollen, müssen wir uns ansehen, was denn eigentlich gemacht wurde und was die Ergebnisse waren.

Frau Metz-Melchior führt den statistischen Vergleich mit Placebos, von dem ich gerade dargestellt habe, warum er es ist, der eine Studie überhaupt erst aussagekräftig macht, in ihrer Arbeit nicht durch. Alle ihre Patienten – 53 Patienten, von denen 42 die Studie beendeten – nahmen über 3 Monate hinweg Schüssler Salze ein.

Viel mehr erfahren wir als Leser allerdings nicht. Zum Beispiel, welche Beschwerden die teilnehmenden Patienten hatten. Wir erfahren nur, es seien „458 Einzelsymptome erfasst und ausgewertet“ worden.

Nur: was sagt es zum Beispiel aus, wenn darunter Schnupfensymptome waren? Ein Schnupfen wird wohl auch unter vollkommen unwirksamen Medikamenten nach der Studiendauer von 3 Monaten wieder völlig verschwunden sein. Nur sagt das über die Wirksamkeit des Mittels eben nichts aus. Das gilt auch für allergische Reaktionen wie zum Beispiel Heuschnupfensymptome. Vielfach tritt hier die Symptomatik jahreszeitlich schwankend auf, eben mit dem Pollenflug der Substanzen, gegen die ein Patient allergisch ist. Auch hier sagt es also gar nichts über das Mittel aus, wenn die Symptome nach 3 Monaten gebessert sind.

Und obendrein erfahren wir noch nicht einmal, wie viele der Patienten zusätzlich zu den Schüssler-Salzen für ihre Beschwerden noch eine seriöse medizinische Behandlung durchzogen. Diese Frage ist einfach nicht erfasst, obwohl sie die Studienergebnisse doch stark beeinflussen kann.

Schlicht falsch sind aber das genannte Ergebnis und die daraus gezogene Schlussfolgerung: Im Artikel heißt es:

“Insgesamt wurden bei allen Teilnehmern an der Studie 458 Einzelsymptome erfasst und ausgewertet. Dabei stellte sich heraus:

– Bei 42 Symptomen hatten sich die Beschwerden nicht gebessert (9,17 %).

– Bei 98 Symptomen hatten sich die Beschwerden gebessert (21,4 %).

– Bei 124 Symptomen hatten sich die Beschwerden sehr deutlich gebessert (27,07 %).

– Bei 109 Symptomen waren die Beschwerden weg (23,8 %).

Zusammenfassend kann daher gesagt werden: Bei ca. 90 % aller Symptome im Rahmen der hier durchgeführten Studie konnte eine Besserung oder sogar ein völliges Verschwinden durch die Gabe von Schüssler Salzen über einen Zeitraum von drei Monaten erreicht werden.”

Ich meine jetzt gar nicht, was ich eingangs erklärt habe: Dass man aus der zeitlichen Reihenfolge “Einnahme und danach Besserung” eben nicht auf einen kausalen Zusammenhang schließen kann.

Ich meine wirklich die Zahlenwerte: 21,4% (“gebessert”)+ 27,07% (“sehr deutlich gebessert”)+ 23,8% (“weg”) = 72,27%.

Und das sind keineswegs die behaupteten 90%. Im Gegenteil: Von rund 20% der Symptome erfahren wir in der Auswertung gar nichts mehr.

Ich finde, dieses Beispiel zeigt recht gut, warum seriöse Wissenschaft in Journalen veröffentlicht wird, die einen sogenannten “peer review” vorschalten: Kompetente Fachleute lesen sich die Artikel, bevor sie angenommen werden, auf grobe Fehler durch. Aus der Studie ausgeschiedene Patienten oder die, bei denen sich die Symptome verschlechterten einfach den Erfolgen zuzuschlagen, das ist ein grober Fehler. Und übrigens keiner, den erst der berichtende „Forschung und Wissen“ Autor eingebracht hat. Die falschen Werte finden sich so bereits auf der Webseite von Frau Metz-Melchior.

Auch die von Frau Metz-Melchior zusätzlich ausgewerteten Haaranalysen können die Studie nicht retten. Diese sind für die gemachten Aussagen ein höchst unzuverlässiges und zudem unnötig teures Verfahren. Was zum Beispiel hier die Stiftung Warentest erklärt. Man hätte erheblich aussagekräftigere Werte mit einer Blutanalyse erreichen können, zudem zu einem Bruchteil des Preises. Und es fehlt die Angabe, auf wie viele Werte denn überhaupt getestet wurde. Auch die Anzahl der durchgeführten Tests beeinflusst die Signifikanz eines Ergebnisses ganz erheblich.

In einem seriösen wissenschaftlichen Journal wird Frau Metz-Melchior eine derart unzureichende Arbeit niemals platzieren können. Hat sie scheinbar auch nicht: Trotz intensiver Suche habe ich keinen Link auf eine offiziell von ihr veröffentlichte Arbeit gefunden. Nicht einmal in einem Journal, das weit weniger zimperlich mit der Korrektheit der Artikel wäre.

Ist das jetzt so schlimm? Schüssler Salze sind doch harmlos. Was macht es da, wenn die zitierten Studien nur scheinbar wissenschaftlich vorgehen?

Die klinische Studie ist ein Werkzeug, das – wenn sauber eingesetzt – in der Lage ist, die Leistungsfähigkeit eines Verfahrens sauber zu messen und zu dokumentieren. Ebenso war es erst mit diesem Werkzeug möglich, vieles, womit man scheinbar gute Erfahrungen machte, als Humbug oder als schädlich zu entlarven. Die klinische Studie hat sehr viele Menschenleben gerettet.

Nun werden schlampige Varianten dieses Werkzeugs missbraucht, unplausible Verfahren zu bewerben. In der Öffentlichkeit entsteht so langfristig der Eindruck, man könne mit Studien alles belegen, was man nur heraus haben möchte. Es entsteht der Eindruck, man könne durch erlebte Besserungen allein eben doch die Wirksamkeit eines Verfahrens mindestens ebenso aussagekräftig beurteilen, wie mittels seriöser Methoden. Darstellungen dieser Art haben den Effekt, dass seriöses wissenschaftliches Arbeiten mit Stammtischweisheiten als gleichwertig empfunden wird.

Der Geschädigte in derartigen Artikeln ist also einerseits der Patient, dem Nachweise vorgelegt werden, die keine sind. Andererseits ist es aber auch die echte Wissenschaft und Forschung, deren Methoden und Seriosität als unnötig, engstirnig oder dogmatisch dargestellt werden.

Tatsächlich handelt es sich aber nicht um eine „Schikane“ oder Weltfremdheit irgendwelcher Wissenschaftler. Es geht hier schlicht darum, für Aussagen, die Patienten ihrer Therapiewahl zugrunde legen, den bestmöglichen Test zu fordern. Auch ein zuverlässiger Test ist ein Qualitätsprodukt. Und ich wünschte, die Menschen wüssten echte wissenschaftliche Tests genauso zu schätzen, wie echte Markenprodukte.
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Hinweis zur Autorin: Dieser Artikel wurde von Ute geschrieben: “Ich habe Physik studiert und 1992 im Fachbereich Astrophysik mein Diplom erworben. Nach der Geburt meines Sohnes musste ich allerdings meine berufliche Tätigkeit unterbrechen. Ab und zu schreibe ich einen Gastbeitrag auf dem Blog von Norbert Aust (Beweisaufnahme-Homoeopathie). Für alternative Medizin begann ich mich zu interessieren, weil mir für meinen Sohn wiederholt sowohl von Bekannten als auch von Apothekern entsprechende Mittel empfohlen wurden, die dahinter stehenden Vorstellungen aber mit meinem naturwissenschaftlichen Hintergrund nie vereinbar waren.”

Kommentare (26)

  1. #1 Artur57
    4. Oktober 2015

    Ja, warum gibt es kein Trademark für medizinische Verfahren? Nun, da träfe man auf deutlich schwerere Gegner wie als die Homöopathen, als da wären die Akupunkteure. Denn Akupunktur beruht auf der Lehre von “Meridianen”, die eben im wissenschaftlichen Sinn auch nicht existieren. Sie sind nicht identisch mit den Nerven- oder Blutbahnen, da ist nichts “Morphologisches”, also irgend etwas, das man finden könnte. Dieselbe Kritik wie an der Homöopathie kann eben auch an der Akupunktur geübt werden. Nur: die können sich besser wehren. Da käme Protest aus allen Kliniken und Praxen. Warum dieser Unterschied? Schauen wir mal bei Wikipedia

    1822 ließ Kaiser Daoguang Akupunktur sowie Moxibustion an der Kaiserlichen Medizinischen Akademie verbieten.[50] Ende des 19. Jahrhunderts wurde unter der Mandschu-Dynastie im Zuge der Modernisierung ein allgemeines Verbot der Akupunktur ausgesprochen. Auch in der Volksrepublik China wurde die Akupunktur zunächst verboten, um die gewünschte Umorientierung des Gesundheitssystems in Richtung eines wissenschaftlichen Fundaments zu fördern. Jedoch gelangte die Kommunistische Partei Chinas bald zu der Auffassung, dass das Land zu wenige nach wissenschaftlichen Standards ausgebildete Mediziner besaß, die es allein medizinisch versorgen konnten. Daher wurden etwa 500.000 TCM-Praktizierende als sogenannte Barfußärzte ins staatliche Gesundheitssystem integriert, verbunden mit der Hoffnung, dass sie mit der Zeit immer stärker wissenschaftliche Arbeitsweisen übernehmen würden. Weltweit großes Aufsehen und heftige Debatten erregte die während der frühen siebziger Jahre in China vorgenommene Anästhesierung durch Akupunktur. Große Teile der traditionellen chinesischen Medizin einschließlich der Akupunktur sind bis heute neben der nach westlichen Normen betriebenen Medizin weit verbreitet und ins universitäre Bildungssystem integriert.[51]

    Akupunktur hatte also die volle staatliche Unterstützung, es wurden Testreihen gefahren, die Esoterik vom Brauchbaren getrennt und die Verfahren weiter entwickelt. Das Ganze hat sich nochmals in der indischen Provinz Kerala wiederholt, in der die dort regierenden Maoisten die Ayurveda-Medizin in gleicher Weise voranbrachten. These: Akupunktur und Ayurveda sind die einzigen Naturheilverfahren, die weltweit Verbreitung fanden, weil sie einmal den gesamten wissenschaftlichen Apparat eines Staates hinter sich hatten.

    Die Frage ist, ob man mit der Homöopathie nicht zu gleichen Ergebnissen käme. Und ob das nur deswegen nicht stattfindet, weil jede Beschäftigung mit Homöopathie karreieknickend sich auswirkt.

    Ich bin hier absoluter Laie und will hier nichts behaupten und (auch nicht recht haben). Nur, dass die Kritikerfront hier absolut zweigleisig fährt, das muss man schon einmal feststellen.

  2. #2 Rüdiger Kuhnke
    4. Oktober 2015

    Die TradeMark, wenn sie machbar wäre, würde ich mich nicht nur für die Medizin wünschen, sondern für die Wissenschaft insgesamt. Zwei Beispiele:
    Esoterik-Magazine wie “Raum und Zeit” die sich selbst als “wissenschaftliche, völlig unabhängige Fachzeitschrift“ bezeichnen (welch eine Dreistigkeit!) landen bei Zeitschriftenhändlern häufig neben seriösen Zeitschriften wie SdW, BdW etc. Die Händler oder ihre Angestellten wissen es nicht besser.
    Auch im Web ist Esoterik allgegenwärtig und versieht sich oft mit dem Wort “Wissenschaft”. Da gibt es z. B. eine Website “Grenzwissenschaft aktuell”, die ihrem Quatsch meist seriöse Informationen untermischen. Ein z. T. erfolgreicher Etikettenschwindel!
    Alles recht ärgerlich.

  3. #3 brian
    4. Oktober 2015

    @Artur57: Bedaure, ich verstehe deine zwei Gleise nicht. Darf ich zusammenfassen, was bei mir von deiner Argumentation hängengeblieben ist? Also: Homöopathie ist Murks, obwohl oder weil sie nicht funktioniert, sie nicht von einem Staat unterstützt wird und daher (?) nicht anerkannt wird. Drei Thesen auf ein Mal, könnte man einzeln untersuchen, aber ich lasse das mangels Zeit und Raum. Im Gegensatz dazu steht die Akupunktur, die zwar auch Murks ist (oder habe ich dich da falsch verstanden?), aber dafür geniesst (genoss?) sie die Unterstützung eines Staates und wird so weit anerkannt, dass es nicht karrierezerstörend ist, sich damit zu beschäftigen (sprich: öffentlich dazu zu stehen, vorgeben, daran zu glauben und bei den eingenen Patienten anwenden ohne eine Klage befürchten zu müssen). Wieder drei Thesen vermengt, aber meinentwegen, pseudo-kausal-egal. Was mich jetzt interessiert, wären deine Schlussfolgerungen: Forderst du, dass Homöopathie die Unterstützung eines Staates erfährt, um anerkannt zu werden? Dass Homöopathie sich nicht mehr “karriereknickend […] auswirkt”? Oder andersherum, dass mit Akupunktur so verfahren wird, wie mit Homöopathie? Oder meintest du etwas ganz anderes? Wie gesagt, ich verstehe dich nicht. Trotz Wikipedia-Zitat

  4. #4 gaius
    4. Oktober 2015

    Toller Artikel! Sauber und verständlich argumentiert. Obwohl ich hier schon viel über genau dieses Thema gelesen habe, ist es mir noch nie so klar und deutlich geworden.

    Perfekt zum Verlinken in Diskussionen über “Alternativmedizin”!

  5. #5 Spritkopf
    4. Oktober 2015

    @Artur57

    These: Akupunktur und Ayurveda sind die einzigen Naturheilverfahren, die weltweit Verbreitung fanden, weil sie einmal den gesamten wissenschaftlichen Apparat eines Staates hinter sich hatten.

    Die Frage ist, ob man mit der Homöopathie nicht zu gleichen Ergebnissen käme.

    Wie kommst du nur auf dieses schmale Brett?

    Gegen die Homöopathie spricht so ziemlich alles. Ihr angebliches Wirkprinzip (das Simile-Prinzip) konnte in den 200 Jahren, die die HP jetzt schon existiert, medizinisch noch nie bestätigt werden. Gegen das Prinzip der Potenzierung spricht schon die Physik und die Chemie – es ist kein Wirkstoffmolekül in einer D30-Dilution mehr enthalten und es ist auch kein Mechanismus bekannt, der eine angeblich vorhandene Information der Ursuppentinkturmoleküle (wie immer die auch aussehen soll) auf das Wasser der Dilution übertragen könnte. Die Wasserstoffbrücken, die manche Esoschwurbler gerne anführen, leben nur ein paar Femtosekunden und es ist auch nicht im Mindesten klar, wie sie die “Information” auf die Globuli und von da auf den Körper übertragen sollten.

    Folglich verwundert es überhaupt nicht, dass die Studienlage ganz eindeutig ist: Homöopathie wirkt nicht besser als ein Placebo. Was soll sich jetzt daran ändern, wenn Homöopathieforschung staatlich gefördert würde? (Etwas, was im übrigen sowieso schon gemacht wird, da viele Studien zur Homöopathie von staatlichen Instituten durchgeführt wurden.)

    Und ob das nur deswegen nicht stattfindet, weil jede Beschäftigung mit Homöopathie karreieknickend sich auswirkt.

    Das halte ich für ein Gerücht. Bei einem Markt, der mehrere Hundert Millionen Euro Umsatz allein in Deutschland generiert, kann man nicht von “karriereknickend” sprechen.

  6. #6 Artur57
    4. Oktober 2015

    @brian

    Ja, das war etwas undurchsichtig. Eigentlich will ich zwei Dinge sagen: wenn wir ein Trademark für Heilmethoden fordern, bei dem verlangt wird, dass die Wirkungsweise wissenschaftlich erklärbar und nachvollziehbar ist, dann müssen wir dieses nicht nur der Homöopathie absprechen, sondern auch der Akupunktur. Was bei den Debatten eigentlich stets vergessen wird. Da aber glaube ich kaum, dass das mehrheitsfähig sein wird. Kliniken und Praxen wollen auf dieses Verfahren nicht mehr verzichten.

    Da ich von der Sache an sich keine Ahnung habe, nehme ich einmal an, dass das richtig gemacht wurde. Die Akupunktur hat die Schulmedizin nicht verdrängt, aber sie hat einen wohldefinierten Anwendungsbereich. Sie musste sich hierzulande gegen sehr wohl vorhandene Skepsis durchsetzen und das ist ihr gelungen. Insgesamt, nehme ich an, verdient.

    Nun könnte man doch hierzulande dasselbe machen, eine ergebnisoffene Untersuchung, die die Zweifel beiseite schafft. Was wohl der Staat machen muss, unter Ausschaltung aller Lobby-Gruppen, wie etwa der Pharma. Das kann damit enden, dass die Homöopathie als kompletter Nonsens entlarvt wird, was dann ein Resultat wäre. Es kann aber auch damit enden, dass man hier ein weiteres lukratives Exportprodukt entdeckt, mit dem die Bundesrepublik den Rest der Welt beglücken kann.

    Oder aber es endet wie in China, was nicht unwahrscheinlich ist. Das Verfahren muss entrümpelt werden, es bleibt aber ein brauchbarer Rest, der seine Nische findet. Im Zuge dessen kann dann natürlich auch eine Weiterentwicklung stattfinden, die wir bei der Akupunktur durchaus beobachten.

    Also: die Möglichkeit, endlich Klarheit zu schaffen, wäre vorhanden.

  7. #7 RainerO
    4. Oktober 2015

    @ Artur57
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Kliniken und Praxen auf ein (gewinnbringendes) Verfahren verzichten würden, nur weil es kein “Trademark” dafür gibt. Und (überzeugte) Anwender lassen sich doch ohnehin nicht davon abhalten.
    Zur Klarheit: die Lage zur Homöopathie _ist_ klar. Wie Spritkopf in #5 schreibt, gab und gibt es dazu genug Untersuchungen und Studien. Da bleibst nichts übrig, was ein Exportschlager werden könnte.
    Dass es in der breiten Masse eine Aufwertung es Begriffs “Wissenschaft” geben muss, wie im Artikel gefordert, befürworte ich voll und ganz (auch wenn ich selbst kein Wissenschafter bin).

  8. #8 Joseph Kuhn
    4. Oktober 2015

    Gut auf den Punkt gebracht!

  9. #9 Adent
    4. Oktober 2015

    @Artur57
    Ich verstehe es immer noch nicht, Akupunktur ist genauso ein Mumpitz wie Homöopathie oder Ayurveda oder oder ….
    Was genau sollte jetzt die Kliniken davon abhalten diese nie funktioniert habende Methode zu verbannen ausser der monetäre Gewinn?

  10. #10 Dampier
    4. Oktober 2015

    Sehr guter Artikel. Das Argument, dass nur Doppelblindstudien belastbare Aussagen ermöglichen, höre ich oft, aber meist wird das Verfahren als bekannt vorausgesetzt und selten nimmt sich jemand die Zeit, das so gut zu erklären.

    Schließe mich Gaius an:

    Sauber und verständlich argumentiert. (…)
    Perfekt zum Verlinken in Diskussionen über “Alternativmedizin”!

  11. #11 Lercherl
    4. Oktober 2015

    Bei Schnupfenbehandlung mit Gummibären aber unbedingt mögliche Nebenwirkungen beachten: https://xkcd.com/882/.

    Diesen xkcd-Comic muss man genau lesen (und auch Grundkenntnisse in Statistik haben), um die Pointe zu verstehen.

  12. #12 -kalros-
    4. Oktober 2015

    Wir sollten das Gerücht über die Bildzeitug streuen:
    Bei Gummibärchen wurde Homeopatische “Wirkung” nachgewiesen!
    🙂

  13. #13 Artur57
    4. Oktober 2015

    @Spritkopf

    Aus dem Eingangsbeitrag: “In diesem Artikel wird berichtet, eine Heilpraktikerin habe die Wirkung der Schüssler Salze in einer empirischen Studie nachgewiesen.”

    Also hat die Heilpraktikerin eine Studie in eigener Sache unternommen. Die Anhänger werden wieder “erwiesen!” rufen, eine Analyse wie im Eingangsbeitrag bringt aber methodische und analytische Mängel zu Tage, die die Studie als völlig unbrauchbar erscheinen lassen. Ja und jetzt? Die Sache ist damit nicht zu Ende. Es wird genau so weiter gehen bis zum Sankt Nimmerleins-Tag. Worauf ich hinaus will, ist das Ende dieser Endlosschleife und das kann nur der Staat leisten. Der hat Personal, das sich mit so etwas auskennt und auch im Jahr 2015 noch die genügende Autorität.

    @Adent

    Was genau sollte jetzt die Kliniken davon abhalten diese nie funktioniert habende Methode zu verbannen ausser der monetäre Gewinn?

    Nun, das hieße, dass sich die Mediziner weltweit einen Mumiptz haben aufschwatzen lassen, der nicht wirkt. Also üblicherweise bin ich es ja, der durch Respektlosigkeit auffällt, aber hier bin ich eindeutig überholt worden.

    Also es wird ja schon etwas behandelt mit der Akupunktur, dem liegt ja eine Diagnose zugrunde. Und da sage ich mal, die schulmedizinischen Alternativen wären doch deutlich teurer (und damit auch lukrativer) als ein paar rostfreie Nadeln.

  14. #14 Spritkopf
    4. Oktober 2015

    @Artur57

    Also hat die Heilpraktikerin eine Studie in eigener Sache unternommen.

    Das, was die Dame da unternommen hat, war keine Studie. Alles andere als das. Weder gab es eine Verblindung (und schon gar keine doppelte) noch eine Kontrollgruppe. Und die “Auswertung” – wenn man die Dreistigkeit besitzt, diese Farce so zu nennen – dürfte mit genau dem kräftigen Confirmation bias geschehen sein, den sie schon auf ihrer Webseite erkennen lässt (“ich verdanke den Schüßlersalzen meine gute Gesundheit, meinen Beruf, blafaselsülz…”).

    Worauf ich hinaus will, ist das Ende dieser Endlosschleife und das kann nur der Staat leisten.

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was du willst. In #1 hast du angedeutet, dass eventuell die Wirksamkeit der Homöopathie gezeigt werden könne, wenn nur der Staat sich in die Forschungen einschalten würde. Jetzt forderst du, dass er sich einmischt, um “die Endlosschleife zu beenden”. Wozu? Die Homöopathie hat ihre Unwirksamkeit schon lange bewiesen und um ihr den Saft abzudrehen, wäre es zuerst mal notwendig, dass Krankenkassen nicht mehr für diesen Stuss aufkommen. Wenn einer unwirksame Zuckerpillen schlucken will, soll er das gefälligst selber bezahlen, nicht die Allgemeinheit.

    Der hat Personal, das sich mit so etwas auskennt

    … wie etwa die NRW-Gesundheitsministerin Steffens, die schon mehrfach öffentlich ihre Sympathie für die Homöopathie bekundete.

    und auch im Jahr 2015 noch die genügende Autorität.

    Leider nutzt er sie nur im Sinne der Lobby für angewandte Scharlatanerie und Quacksalbertum.

  15. #15 BreitSide
    Beim Deich
    4. Oktober 2015

    @Artur57: Um es mal auf den Punkt zu bringen:

    – Homöopathie ist völliger Murks (Placebo),
    – Akupunktur ist offenbar auch völliger Mirks,
    – Bei Ayurveda kenne ich mich nicht so gut aus.

    TROTZDEM werden alle in großem Stil – und für gutes Geld – angewandt, von Hebammen, Ärzten und ganzen Kliniken, teilweise sogar monothematischen Kliniken.

    Karriereknickend ist keins der Verfahren, so unwissenschaftlich es auch sein mag. Im Gegentum, wir haben eine Ärztin, die hat eine eigene homöopathische Praxis und ist auch noch im Gemeinderat. Nix Karriereknick.

    Zitat: “Also es wird ja schon etwas behandelt mit der Akupunktur, dem liegt ja eine Diagnose zugrunde.”

    Diese “Diagnose” ist aber selbst schon Humbug. Eine erfundene Diagnose (meist “Ungleichgewicht der Energieflüsse” oder ähnlicher Schmonzes) erfährt durch eine erfundene “Behandlung” eine erfundene Heilung.

    Zitat: “Und da sage ich mal, die schulmedizinischen Alternativen wären doch deutlich teurer (und damit auch lukrativer) als ein paar rostfreie Nadeln.”

    Klar ist eine echte medizinische Behandlung teurer als wenn man nur mit der Hasenpfote wedelt. Die Hasenpfote (oder HoPa oder Aku) bewirkt eben GAR NICHT außer Placebo.

    Lukrativer? Du beliebst zu scherzen. Frag mal einen privat Versicherten, welche miese Bezahlung ein Arzt für seine Tätigkeiten bekommt. EsoMed ist viel lukrativer, da der Aufwand gegen null geht, die Vergütung aber stolz ist. Nicht umsonst verdient ein Heilpraktiker das Dreifache eines Allgemeinarztes.

  16. #16 BreitSide
    Beim Deich
    4. Oktober 2015

    Abo 🙂

  17. #17 dgbrt
    4. Oktober 2015

    @Ute:
    Toller Artikel, und bei 72=90 sage ich nur: Glaube keiner Satistik, die du nicht selbst gefälscht hast. 😉

    @Artur57:
    “Der Staat … hat Personal, das sich mit so etwas auskennt…”? Hähhh?
    Auch wenn unsere Bundeskanzlerin mal Physik studiert hat würde ich ihr selbst in diesem Fachbereich keine allgemeine Kompetenz zusprechen wollen. Und sie würde sich dagegen sicherlich auch selbst wehren.
    Lassen wir das also lieber bei den Universitäten und Instituten, die sich wirklich damit auskennen. Oder sollen Scharlatane per StGB verurteilt werden können? Zivilrechtlich kann jeder Betroffene gegen so etwas auch jetzt schon klagen.

  18. #18 Adent
    5. Oktober 2015

    @Artur57

    Also es wird ja schon etwas behandelt mit der Akupunktur, dem liegt ja eine Diagnose zugrunde.

    Ja, die Psyche, sonst genau gar nichts, es ist völlig egal, ob man mit den Nadeln piekst, Elektroakkupunktur oder sonstigen Mumpitz macht, es wirkt alles so “gut” wie nicht penetrierende Nadeln, also Placebo.
    Da gab es schon einige Studien zu und die letzte Metaanalyse hat das klar dargestellt.
    Unter anderem auf dem Blog “Respectful Insolence” wurde das letztes Jahr ausgiebig besprochen, ich meine aber auch bei GWUP.

  19. #19 Captain E.
    5. Oktober 2015

    Es tut mir Leid, hier womöglich jemandem seine Illusionen rauben zu müssen, aber so weit ich weiß, wurde die Akupunktur inzwischen von ernstzunehmenden Wissenschaftlern nach streng wissenschaftlichen Methoden untersucht.

    Ein Ergebnis war, dass das klassische chinesische Meridian-Modell in die Tonne getreten gehört. Ob man am genau vorgeschriebenen Meridianpunkt die Nadel setzt oder doch ein klein wenig daneben, ist schnurzpiepegal. Aber dieselben Studien haben wohl gezeigt, dass Akupunktur besser wirkt als reine Placebo-Akupunktur.

    Am Grund für diese mögliche Wirksamkeit wird aber wohl noch geforscht.

    Ein ähnlicher Fall ist übrigens die Massagetechnik des “Rolfings”. Masseure haben festgesteltl, dass es dem Patienten hilft, aber die ursprüngliche Erklärung der amerikanischen Biochemikerin Ida Rolf musste Blödsinn sein. Einige ihrer Heilsversprechungen (bzw. der ihrer Anhänger) dürften auch völlig übertrieben gewesen sein, aber man ist zurzeit zumindest dem Einfluss des Bindegewebes bei der Entstehung von Rückenschmerzen auf der Spur. Das Ende ist zurzeit noch offen…

  20. #20 Adent
    5. Oktober 2015

    @Captain E.
    https://scienceblogs.com/insolence/2009/05/13/another-acupuncture-study-misinterpreted/
    Orac bespricht fast jede “neue” Behauptung der Akkupunkturbefürworter recht ausführlich 😉

  21. #21 Head
    15. Oktober 2015

    ich finde auch dass man wissenschaftlich seriöse studien mit einem TM oder Rating versehen sollte, aber aus einem anderen grund.

    Es gibt nicht nur viele parawissenschafter die unfug betreiben, sondern seit einigen jahren taucht auch das phänomen der kritiker-vereine auf. auf deren homepage liest man oft wörter wie: seriös, politisch neutral etc.

    vor ein paar monaten wandte ich mich an einem solchen verein bez. eines ungewöhnlichen verlaufes einer schweren chronischen krankheit. in einem mehrseitigem dokument berichtete ich über den verlauf der erkrankung. ich bat um ein feedback diesbezüglich.

    bis heute keine antwort. als ich den fall in einem kritiker forum vortrug, flog ich (mit entsprechendem beifall) hochkant raus.

    naja…. soweit so gut… dachte ich mir. es handelt sich ja hierbei nur um vereine und diese sind ja nicht gezwungen sich an wissenschafltiche vorschriften zu halten, sondern dürfen im rahmen des rechtlich erlaubten handeln.

    problematisch finde ich es allerdings dass solche vereine es sich erlauben eigenmächtig über sinn und unsinn einer beobachtung zu urteilen und einzelne personen im internet namentlich dann auch erwähnen, mit der behauptung, dass eine wissenschaftliche gegenprüfung (durchgeführt vom kritikerverien natürlich) die sache eindeutig widerlegt hätte.
    Es wird dabei auch nicht mit unterstellungen, psychotricks und kampfrethorik gespart.

    Beispiel:
    Mathematiker der Universität xxx und Mitglied des hat festgestellt, dass ….
    …… beobachtung “mangelhaft”
    ….. statistik beinhaltet “mathematische fehler”
    ….. betreffende person besitzt keine anerkannte ausbildung
    ….. eindeutig parawissenschaftlich
    usw.

    mit solchen tricks wird assoziert dass der verein nach anerkannten wissenschaftlichen standards arbeitet, die dahinterstehende ursprüngliche beobachtung falsch sei oder der beobachter selbst unglaubwürdig ist.

    für eine normale person wie mich würde ein wissenschaftliches rating oder TM deshalb sehr viel ärger ersparen.

    bez. des beobachteten falles habe ich nun selbst rausgefunden, dass man einen derartigen verlauf (da zu selten) schwer verifizieren oder falsifizieren kann. sprich man kann nicht sagen ob dahinter ein system steckt oder auch einfach nur ein zufall.

    Es gibt ja auch personen die 3x im Leben einen 5er im Lotto gewonnen haben und dennoch war es nur ein zufall.

  22. #22 Head
    15. Oktober 2015

    Sorry, ein Tippfehler hat sich eingeschlichen, es soll heissen:
    Mathematiker der Universität xxxx und Mitglied des Kritikervereines yyyy hat festgestellt, dass ….

  23. #23 guest
    29. Juni 2016

    wissenschaft braucht alternative !

    die regeln für seriöse wissenschaften sind dermassen streng, dass es den akademien selbst obliegt ob etwas anerkannt wird oder nicht. wenn z.B. eine beobachtung/messung korrekt war aber der erklärungsansatz dafür falsch war, dann gilt die beobachtung selbst als bedeutungslos.
    im wesentlichen sagt die seriöse wissenschaft, dass eine erkrankung nur dann stattgefunden hat wenn der beobachter selbst in der lage war die richtige erklärung dafür zu nennen. mit einer derartigen einstellung könnte die psychologie jederzeit von den akademien fliegen. tut sie aber nicht, weil sie mit all ihren fehlern und schwächen von den anerkannten autoritäten gehalten wird. ab einem gewissen niveau herrscht hier autoritäre politik

  24. #24 noch'n Flo
    Schoggiland
    29. Juni 2016

    @ guest:

    Ich glaube, Du hast nicht einmal ansatzweise verstanden, wie Wissenschaft funktioniert. So, wie Du beschreibst, jedenfalls nicht.

  25. #25 Bullet
    29. Juni 2016

    wenn z.B. eine beobachtung/messung korrekt war aber der erklärungsansatz dafür falsch war, dann gilt die beobachtung selbst als bedeutungslos.

    Wus? Das ist doch Quark. Bei vielen Papers wird “ein Erklärungsansatz” mitgeliefert, weil niemand die korrekte Erklärung kennt. Und wenn die korrekte Erklärung unbekannt ist, kann niemand den gelieferten Ansatz als “falsch” bezeichnen, solange dieser Ansatz
    a) alle Beobachtungen funktionell erklärt (und im seriösen Falle auch die Szenarien nennt, in denen sich Diskrepanzen zeigen),
    b) mit keinem der bekannten Mechanismen in Widerspruch steht (und im seriösen Falle auch die Widersprüche, die trotzdem bestehen, benennt),
    c) eine Möglichkeit bietet, weitere Beobachtungsergebnisse vorauszusagen (und im seriösen Falle auch die Grenzen der Vorhersagbarkeit benennt).
    Allerdings auch nur dann.

  26. #26 Captain E.
    29. Juni 2016

    @guest:

    wissenschaft braucht alternative !

    […]

    Es gibt nur eine einzige seriöse Alternative zur Wissenschaft: Mehr Wissenschaft!