Vor 1859 war die Astronomie in einer schwierigen Situation. Man konnte zwar mit den immer besseren Teleskopen immer mehr Sterne beobachten. Aber man hatte mehr oder weniger keine Ahnung, was diese Dinger eigentlich waren. Man wusste nicht, woraus die Sterne zusammengesetzt waren; kannte ihr Alter nicht; wusste nicht wie sie entstehen und vergehen beziehungsweise ob sie überhaupt entstehen und vergehen. All das, was wir heute in der modernen Astronomie längst voraussetzen war damals nicht nur nicht bekannt sondern man hatte auch nicht die geringste Ahnung, wie man es jemals herausfinden sollte. Man wusste nicht, dass es andere Galaxien gibt; hatte keine Idee wie das Universum entstanden sein konnte; verstand seine Entwicklung nicht, und so weiter. Die Astronomie der damaligen Zeit bestand im Wesentlichen daraus, möglichst umfassende und genaue Kataloge mit Sternpositionen anzulegen. Mehr war nicht möglich. Erst die Entdeckung der Technik der Spektroskopie durch Bunsen und Kirchhoff im Jahr 1859 änderte das. Auf einmal hatte man einen Weg, das Licht der Sterne auf eine völlig neue Art und Weise zu betrachten und tatsächlich herausfinden zu können, woraus diese unvorstellbar weit entfernten Objekte bestehen. Man fand heraus, wie man ihr Alter bestimmen konnte und die Geschwindigkeit, mit der sie sich bewegen. Man entdeckte, dass es andere Galaxien gibt; dass das Universum sich ausdehnt und vieles mehr. Ohne Spektroskopie gäbe es die moderne Astronomie nicht!
Über die Spektroskopie könnte und sollte man viel länger und ausführlicher berichten (und wenn ich irgendwann mal wieder nicht so gestresst bin wie ich es in den letzten Wochen war und in den kommenden Wochen immer noch sein werde, werde ich das tun!). Bis dahin gibt es dieses kurze und nette Video der Max-Planck-Gesellschaft zum Thema:
(via Amphibol)
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