Größenvergleich zwischen Sonne und VY Canis Majoris (Bild: Public Domain)

Beobachtungen dieser Art sind wichtig, wenn man das Leben und Sterben der großen Sterne verstehen will. Sie sind aber auch wichtig, wenn wir uns selbst verstehen wollen! Denn all die schweren chemischen Elemente aus denen wir bestehen, sind (u.a.) vor langer Zeit von solch schweren Sternen erzeugt und ins All hinaus geschleudert worden. Dort haben sie sich zu neuen Sternen geformt, aber auch zu Planeten – und schließlich auch zu Menschen. Der komplizierte Tod eines Hyperriesen wie VY Canis Majoris zeigt uns, wo unsere eigenen Ursprünge liegen!

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Kommentare (11)

  1. #1 Karl Schmid
    Puchheim
    2. Dezember 2015

    @ “Und tatsächlich zeigt sich, dass die bei VY Canus Majoris bis zu 0,5 Mikrometer groß werden!”

    Kann es sein, dass die “Schneegrenze” für Silikate wegen der enormen Strahlungsenergie bei diesem Stern so weit draußen liegt, dass Silikatteilchen als Schmelze vorliegen und daher weitere Teilchen, die mit ihnen zusammenstoßen, nicht per elastischem Stoß meist wieder das Weite suchen, sondern schlicht zu 100% kleben bleiben ? Das würde doch ein schnelleres Größenwachstum erklären.

  2. #2 Florian Freistetter
    2. Dezember 2015

    @Karl Schmid: “Das würde doch ein schnelleres Größenwachstum erklären.”

    Die Größe der Teilchen war jetzt nicht unbedingt erklärungsbedürftig. Es ging eher um die Frage, OB solche großen Teilchen da überhaupt existieren – denn nur dann würde die Geschwindigkeit mit der die Wolke expandiert vernünftig erklärt werden können.

  3. #3 DasKleineTeilchen
    terra
    2. Dezember 2015

    das foto vom VLT ist der hammer.

  4. #4 Karl Schmid
    Puchheim
    2. Dezember 2015

    @ Florian #2
    Klar. Man kann die Dinge ja von zwei Seiten angehen. Wenn ein Mechanismus B existiert, nach dem große Teilchen leichter entstehen als nach einem bisher favorisierten Mechanismus A, dann sollte man auch mehr große Teilchen finden als nach A zu erwarten.

    Auch für die unerwartete Beschleunigung durch Photonen gibt es noch einen plausiblen Mechanismus B, nämlich:

    @ “Die Al/Ca/Mg-Silikate sind … durchsichtig und werden vom Licht kaum angeschoben”.

    Auch das spricht für das Vorliegen von schmelzflüssigen (oder zumindest einmal flüssig gewesenen) Teilchen:
    In dem Typ Stern, mit dem wir es hier zu tun haben, entstehen ja Elemente bis zum Eisen (Ordnungszahl Z=26). Die Verbindungen zwischen den leichteren Elementen bis zum Ca (Z=20) sind alle farblos. Werden die Al/Ca/Mg-Silikatschmelzen jedoch mit Atomen der leichten Übergangsmetalle (Sc, Ti V, Cr, Mn und Fe, die ebenfalls schon im Staub vorhanden sind) verunreinigt, dann entstehen gefärbte Schmelzen. Solche bunten Tröpfchen und die daraus erstarrten Kristalle können dann bestimmte spektrale Anteile aus dem Licht absorbieren und ab geht die Post.

  5. #5 Artur57
    3. Dezember 2015

    Also es wundert mich ja ein wenig, dass größere Staubteilchen mehr beschleunigt werden sollen als kleinere. Denn ein Staubteilchen mit doppeltem Durchmesser hat zwar die vierfache Oberfläche, aber auch das 8-fache Volumen und somit die achtmal größere träge Masse. Dicker Hund.. Oder wie der Lateiner sagt: Canis Majoris.

    Was nun gar nicht zur Sprache kommt, ist der Sonnenwind, den wir bei unserer Sonne beobachten. Der könnte ja auch am Schieben sein, diese Teilchen haben eine hohe Geschwindigkeit und damit Impuls. Denn das mit dem Strahlungsdruck ist doch schon eher so, wie wenn man einen Laster mit Tennisbällen anschieben will.

  6. #6 Alderamin
    3. Dezember 2015

    Dann müsste man doch eigentlich eine Sortierung der Teilchengrößen vorfinden, je weiter weg, desto größer. Sollte man mal zum Überprüfung der Theorie nach schauen.

  7. #7 JoselB
    3. Dezember 2015

    @Artur57: Ich nehme an, das hängt mit der Rayleigh Streuung zusammen. Bei kleinen Partikeln spielen Beugungseffekte eine starke Rolle. Sind die Partikel wesentlich kleiner als die Wellenlänge der Strahlung, dann findet kaum eine Interaktion statt (Weswegen rotes Licht in der Atmosphäre weniger abgelenkt wird als Blaues und Nahinfrarotkameras selbst bei starkem Dunst noch ein gutes Bild liefern, während wir mit unseren Augen längst nichts mehr erkennen können). Wo kein Impuls übertragen wird, kann auch keine stärkere Beschleunigung aufgrund der niedrigeren relativen Masse erfolgen.

  8. #8 Artur57
    3. Dezember 2015

    @JoselB

    Ja, das kann sein. Danke.

  9. #9 SPACEDroid
    3. Dezember 2015

    Sorry, ich verstehe nicht warum du immer Radien vergleichst. Das ist doch ein populärwissenschaftlicher Blog. Wo du Laien Astronomie näher bringen willst. Es werden eigentlich immer Volumina verglichen, von den Leuten die du ansprichst. Schon an dem Bild, das du verwendest, sieht man, das VY Canis Majoris Viel größer sein muß wie 1500 mal die Sonne. Die Größenverhältnisse bewegen sich ja im Milliarden Bereich. Das kann ich einfach nicht nachvollziehen. Sonst finde ich deine Blog, und was du sonst so machst super 🙂

  10. #10 Florian Freistetter
    4. Dezember 2015

    @Spacedroid: “orry, ich verstehe nicht warum du immer Radien vergleichst. Das ist doch ein populärwissenschaftlicher Blog. “

    Wo genau ist das Problem?

    “Schon an dem Bild, das du verwendest, sieht man, das VY Canis Majoris Viel größer sein muß wie 1500 mal die Sonne. “

    Der Radius von VY CM ist ~1500 mal größer als der der Sonne. Auch da sehe ich gerade das Problem nicht, das du hast.

  11. #11 gnaddrig
    5. Dezember 2015

    Immer wieder faszinierend, was man so alles herausfinden kann, nur indem man (mit ausgefeilten Messinstrumenten) durch (zugegebenermaßen große und komplizierte) “Fernrohre” in den Nachthimmel schaut. Auch faszinierend die Ideen, mit denen man den Beobachtungen die Informationen entlockt!