Wenn das alles wirklich so abgelaufen ist, müsste man also sehen können, dass die Galaxien nicht einfach irgendwie im Universum verteilt sind, sondern eine Art Muster bilden, das aus den vielen von den baryonisch akustischen Oszillationen erzeugten und sich überlagerten Dichtewellen entstanden ist. Mit einem simplen Blick zum Himmel kann man das natürlich nicht überprüfen. Aber man kann Positionen und Entfernungen von sehr vielen Galaxien messen und dann aus diesen Daten die sogenannte “Korrelationsfunktion” berechnen.
Dazu bestimmt man alle Abstände zwischen allen Galaxien und sieht nach, ob diese Werte zufällig verteilt sind oder nicht. Wenn die Galaxien ohne irgendeine besondere Struktur im Universum positioniert sind, dann sollte man alle möglichen Abstände finden. Manche sind nah beieinander; manche weiter weg voneinander. Wenn aber die baryonisch akustischen Oszillationen tatsächlich eine Art Wellenmuster in der Galaxienverteilung verursacht haben sollte, müssten bestimmte Abstände zwischen Galaxien häufiger auftreten als andere. Wenn die Galaxien sich alle auf Kugelschalen mit einem Radius von 500 Millionen Lichtjahren gebildet haben, muss sich das bei der Verteilung der Abstände bemerkbar machen.
Und genau das hat man auch bemerkt, als man im Jahr 2005 fast eine Million Galaxien entsprechend analysierte. Die baryonisch akustischen Oszillationen haben stattgefunden und die grundlegende Struktur unseres Universums geprägt. Uns ist dadurch ein standardisiertes Lineal in die Hand gegeben, mit dem sich nicht nur Abstände auf kosmischen Größenskalen messen sondern auch Phänomene wie dunkle Energie und dunkle Materie besser verstehen lassen.
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