Theoretisch bestünde auch die Möglichkeit, nach solchen Superzivilisationen zu suchen. Ein Stern, der sich hinter einer Dyson-Sphäre versteckt ist zwar nicht mehr sichtbar. Aber die Sphäre selbst heizt sich auf und gibt die Wärme wieder ins All ab. Man würde dann anstatt eines Sterns eine schwach im Wärme- also Infrarotlicht leuchtende Kugel sehen deren Strahlung sich deutlich von der natürlichen Infrarotstrahlung unterscheidet die man von Sternen oder Planeten messen kann. Es gab sogar schon Versuche, solche Signaturen in Beobachtungsdaten zu entdecken, aber die blieben erfolglos. Mit der gleichen Methode könnte man auf die Suche nach Typ-III-Zivilisationen bei anderen Galaxien gehen. Wenn jeder der oder zumindest ein Großteil aller Sterne einer Galaxie entsprechend modifiziert wurde, dann würde man das am Licht bemerken, das uns von dieser Galaxie erreicht. Auch danach hat man in den katalogisierten Daten schon gesucht und blieb ebenfalls erfolglos.

Aber spekulieren kann man natürlich weiterhin! Man hat die ursprüngliche dreistufige Klassifikation von Kardaschow sogar erweitert. Eine Zivilisation vom Typ IV wäre demnach in der Lage, die im gesamten Universum verfügbare Energie zu nutzen. Und – vorausgesetzt es gibt mehr als nur ein Universum – könnte man sich sogar noch eine Typ-V-Zivilisation denken, die es geschafft hat sich die Energie dieses Multiversums nutzbar zu machen. Wie man sich das oder die Wesen die so etwas geschafft haben aber konkret vorstellen soll, weiß niemand. Das ist nun wirklich der Stoff der Science-Fiction und nicht mehr der Wissenschaft…

1 / 2 / 3

Kommentare (13)

  1. #1 Franz
    11. Dezember 2015

    Frage: Wer soll jemals und wozu soviel Energie brauchen ?

  2. #2 Eisentor
    11. Dezember 2015

    Es gibt verschiedene Dinge die theoretisch machbar sind aber sich momentan nicht “lohnen” weil sie zu energieintensiv sind. In Bezug auf das Klima zum Beispiel oder andere Umweltverschmutzungen. Mal abgesehen davon das wir das Leben von extrem vielen Menschen weiter verbessern könnte…

  3. #3 Bullet
    11. Dezember 2015

    Anhand dieser Skala sieht man wieder sehr leicht, wie rücksichtslos Menschen sind. Eine Zivilisation vom Typ I sollte in der Lage sein, die gesamte Energie zu nutzen, die auf einem Planeten zur Verfügung steht. Aha. Und was ist mit all jenen Organismen, die nicht zu jener sog. “Zivilisation” gehören und trotzdem auf dem Planeten leben? Also quasi die komplette sonstige Biosphäre?
    Es gibt – natürlich – auch zu diesem Thema eine SF-Kurzgeschichte:
    ein alter Mann züchtet Kanarienvögel auf einer völlig von Menschen übervölkerten Erde. Eines Tages bekommt er einen Strafbescheid, weil er mit seinem völlig nutzlosen Flatterkrempel wertvolle Biomasse verschwendet, die ansonsten einem Mitbürger zur Verfügung stünde. Er wird daher gerichtlich gezwungen, seine Vögel zu töten und damit einem weiteren Menschen ein wenig mehr Lebensraum zu geben.
    Tolle Typ-I-“Zivilisation”.
    (Wobei sich natürlich immer noch die Frage stellt, was “Energie nutzen” denn im Konkreten heißt…)

    Statt einer Dyson-Sphäre könnte man einen Dyson-Schwarm bauen. Also viele kleine Strukturen, die um die Sonne kreisen und dabei möglichst viel von dessen Energie einsammeln. Man könnte dann entweder gleich direkt dort wohnen oder die Energie irgendwie zur Erde transportieren. Man könnte auch anstatt einer kompletten Schale nur einen Ring bauen.

    Und dann nimmt man einen Menschen, einen Kzin und einen Puppeteer und landet auf so einer Ringwelt.

  4. #4 Enertopus
    11. Dezember 2015

    Da fehlen drei Zehnerpotenzen: 553 Exajoule sind 154 Petawattstunden, nicht Terawattstunden

  5. #5 wereatheist
    11. Dezember 2015

    @Enertopus:
    Genau, unsere Zivilisation setzt schon eine Energiemenge um, die mehr als 10^-4 der Sonneneinstrahlung entspricht.
    Die Nebenwirkung der fossilen Energie, nämlich die durch das zusätzliche CO2 eingefangene Wärme, ist fast schon bei 1% der Einstrahlung. Wenn die Nebenwirkung fast 2 Größenordnungen größer ist als die beabsichtigte, dann weiß man, das etwas ganz furchtbar schief gelaufen ist…

  6. #6 wereatheist
    11. Dezember 2015

    Im übrigen meine ich, dass wir wohl niemals Kardaschow Typ I erreichen werden.

  7. #7 Artur57
    12. Dezember 2015

    Und wo bleiben jetzt die bei den Tags verprochenen Aliens? Nun, man kann auf der Suche nach Leben im All natürlich nach Dyson-Zivilisationen suchen und wenn man solche findet, deutet das fast sicher auf Lebewesen hin. Das riesige Objekt, das KIC 8462852 umkreist, könnte man ja durchaus in diesem Sinne interpretieren. Was das erste vernünftige Argument in Richtung Aliens wäre. Worauf ich aber nicht hinaus will.

    Pech natürlich, wenn Dyson-Typ II gelungen ist, denn dann ist der Stern völlig unsichtbar. Was noch in anderer Hinsicht unpraktisch wäre. Diese wirklich riesigen Energiemengen machen nur Sinn, wenn sie wirklich zur interstellaren Raumfahrt genutzt werden. Also um große Besatzungen nebst Equipment nahe c zu bringen. Allerdings wäre da wieder die Dyson-Hülle sehr unpraktisch, da im Wege.

  8. #8 Florian Freistetter
    12. Dezember 2015

    @Artur: “Das riesige Objekt, das KIC 8462852 umkreist, könnte man ja durchaus in diesem Sinne interpretieren. “

    Es gibt kein “riesiges Objekt”, das KIC umkreist… https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/?p=21364

    “denn dann ist der Stern völlig unsichtbar.”

    Ne, ist er nicht. Nur im sichtbaren Licht – aber das ist ja nicht alles was da ist.

  9. #9 Wizzy
    15. Dezember 2015

    @Florian Freistetter
    Kommt darauf an. Wird die Energie per Mikrowelle / Laser weitertransportiert (z.B. an überall verteilte Kolonien und eine Raumflotte), sieht man am Ort der Sonne ggf. nur noch wenig IR, bzw. liegt das IR dann schneller unterhalb der Rauschschwelle.

  10. #10 chefin
    15. Dezember 2015

    Naja, wir nutzen wohl sogar einiges mehr an Energie als in den Statistiken so ausgewiesen ist. Wir essen zb, was heist das Sonnenenergie Pflanzen wachsen liest die von Tieren gegessen werden und wir schlachten diese Tiere.

    Und zu diesen Gefüge gehört eine Menge weiterer Energie. Microorganismen die existieren und den Boden aufbereiten bzw Mist zu Dünger aufarbeiten. Vögel, die Schädlinge beseitigen und so die Ernte höher ausfallen lassen. Hitze und Windbewegungen, die Wasser verdunsten und zum Regen für die Pflanzen machen.

    Also wir nutzen schon um einiges mehr an Energie als wir so gemeinhin annehmen. Das dürfte wohl auch die gesamte Erdoberfläche ausmachen, ohne das wir gleich Unterirdisch wohnen….naja, ein bischen wohl schon, wenn man Häuser als Nachfolger von Höhlen ansieht und wir inzwischen da oben auf Solar und Kollektoren drauf knallen. In gewisser Weise also Unterirdisch. Typ1 wird man dann wohl wenn man 100% dieser Ressourcen benötigt und nichts mehr einfach nur so existiert.

    Irgendwo habe ich da mal gelesen, das wir uns dem Punkt nähern an dem wir mehr Verbrauchen als die Erde an Ressourcen produziert(über alles gesehen). Das dürfte dann wohl der Punkt sein, der Typ1 entspricht.

    Kenne allerdings nicht die genaue Definition und daher könnte vieleicht Sekundärenergie ausgeklammert sein(Nahrung für Schlachttiere zb). Trotzdem mal so als Denkanstoss.

  11. #11 Jens
    29. Dezember 2015

    Nutzen wir wirklich schon 72% der Energie die auf der Erde zur Verfügung steht? Ich denke da an die Erdwärme im Inneren der Erde, die nutzen wir doch so gut wie gar nicht.

  12. #12 WilliWespe
    23. August 2016

    Wenn sich so eine Sphäre aufheizt, könnte man diese Energie (Wärme) nicht auch noch nutzen?

  13. […] 1: Sei Angehöriger einer Zivilisation die technisch so weit fortgeschritten ist, dass sie quasi unbegrenzte Energie zur Verfügung […]