Dieser Artikel ist Teil einer Serie, in der ich das Buch “Was ich jahrzehntelang verschwiegen habe”* von Erich von Däniken bespreche. Die bisher erschienenen Teile der Serie sind hier zu finden. Eine ausführliche Erläuterung zum Sinn und der Vorgehensweise meiner Rezension ist hier nachzulesen.
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126 kurze Seiten lang hat Erich von Däniken nun schon alles erzählt, was er “jahrzehntelang verschwiegen” hat. 126 Seiten haben wir trotzdem kaum was neues erfahren – nur die üblichen Geschichten über UFOs, Religion, Pyramiden, Aliengötter” und seine “wichtigen” Freunde. Eigentlich könnte das Buch schon längst zu Ende sein. Aber es folgt noch ein sechstes Kapitel mit ganzen sechs Seiten und dem Titel “Was ich noch zu sagen hätte…”
Was er noch zu sagen hatte, ist folgendes: Bücher zerstören ist doof! Und da kann ich Däniken sogar voll und ganz zustimmen. All die Vernichtungen antiker Bibliotheken, die Zerstörung der Kulturen in Südamerika, der Buchverbrennungen durch Diktatoren die Däniken aufzählt sind tragisch und eine große Schande für die Menschheit. Nicht mehr so ganz zustimmen kann ich, wenn er meint, dass das nur passiert ist, um Wissen über “vom Universum aus initiierte Religionen” zu unterdrücken. Und gar nicht zustimmen bei der Aussage, dass diese zerstörten Bücher “sternenklar” beweisen würden, dass früher Aliens die Erde besucht haben.
Die restlichen paar Seiten des Buchs lesen sich dann so, als hätte der Kopp-Verlag sich bei Däniken beschwert, dass noch nicht genug über die Gegenwart gemeckert wurde. Auf jeden Fall folgen ein paar Standardfloskeln über die angebliche Einschränkung der Meinungsfreiheit durch die Medien. Über den Zwang, dass wir alle “Gutmenschen” sein müssen. Und – jetzt geht es dann in die verschwörungstheoretische Richtung – über “geheime Büros” in denen die Medien das Weltbild basteln, an das alle zu glauben haben. Der Klimawandel ist natürlich auch Unsinn und all die Wissenschaftler die das wissen dürfen das leider nicht öffentlich erzählen. Däniken ist anscheinend nicht mal mit der “Lügenpresse” zufrieden sondern spricht gleich von einem “Planet der Lüge” auf dem wir leben. Außerdem ist das Internet doof und verdirbt die Jugend. Political Correctness ist unser aller Untergang, Gleichberechtigung ein Irrweg und die Meinungspolizei überwacht uns alle.
Aber anscheinend nicht Erich von Däniken, denn er durfte ja sein Buch anscheinend ohne Probleme schreiben und veröffentlichen. Und nach Jahrzehnten endlich all das erzählen, was er so lange verschwiegen hat. Man könnte hoffen, dass Däniken nun alles gesagt hat, was er sagen wollte. Aber ich fürchte, diese Hoffnung ist vergebens…
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