In Sachsen kämpfen die Schulen gerade um ihren Unterricht in Planetarien. Dort wurde der verpflichtende Astronomieunterricht im Jahr 2007 abgeschafft. In Deutschland gibt es die Astronomie als Pflichtfach nur noch in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Dabei ist kaum eine Disziplin so sehr geeignet, den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, ihre Faszination zu entdecken und zwar nicht nur für Astronomie sondern für alle möglichen Fächer und Tätigkeiten. Ein internationales Projekt mit dem schönen Namen “Sterne funkeln für jeden” setzt sich dafür ein, mehr und vor allem auch behinderten Kindern die Möglichkeit zu geben, auch in der Schule die Astronomie kennen zu lernen. In Deutschland wird das Projekt von der Walter-Hohmann-Sternwarte betreut und Detlef Steinen hat einen kurzen Beitrag darüber geschrieben, den ich heute gerne in meinem Blog veröffentliche. Wenn ihr das Projekt unterstützen wollt, findet ihr darin alle relevanten Informationen.

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“Sterne funkeln für jeden” ist ein gemeinnütziges Programm, um Schulkinder für die Astronomie zu gewinnen.
Vor einem Jahr hatte Harrie Rutten aus Arcen (NL), ein langjähriger Freund der Walter-Hohmann-Sternwarte e.V. in Essen, mit seinem belgischen Freund Jean-Pierre Grootaerd (Volkssternwarte Gent), die Idee behinderten Kindern in Schulen den Zugang zum Sternenhimmel mittels eines Teleskopes (D=80 mm x f=900 mm) zu ermöglichen. Die Aktion ist in den Niederlanden und Belgien sehr erfolgreich, es konnten bereits 60 Teleskope vermittelt werden.

Ende April 2015 hat sich die Firma Bresser in Rhede dazu bereit erklärt, die Teleskope zu spenden, die Montierung wurde von Ruttens Nachbar CNC-Houttechniek zur Verfügung gestellt. Die Montierung ist ein Bausatz, der aus Holz besteht und von den Kindern selbst zusammengebaut werden muss, wodurch motorische Fähigkeiten und logisches Denken gefördert wird. Dazu kommen noch DVDs, Bücher und Sternkarten (Kosmos Verlag), und vor allem eine, von vielen Astronauten signierte, Mondkarte.

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Für einen obligatorischen Preis von 100 Euro werden Spender gesucht, die eine bestimmte Schule oder auch ganz allgemein eine Schule unterstützen möchten. Von diesem Betrag werden die Lieferkosten des Teleskops bzw. die Versandgebühren für Montierung und Zubehör gezahlt. Sollten die Ausgaben niedriger sein als die gespendeten 100 Euro, so wird der Überschuss angespart, bis daraus wieder ein Teleskop für eine Schule möglich wird.

Hier in Deutschland übernehmen wir, die Walter-Hohmann-Sternwarte e.V. (den meisten wohl eher als Veranstalter des ATT in Essen bekannt), die deutsche Schirmherrschaft des Projekts. Außerdem betreuen wir teilnehmende Schulen in und um Essen.
Aufgrund der in Deutschland anderen Schulsituation (Inklusion) gilt es hier nicht nur für Förderschulen, sondern für alle Schulen, in denen Kinder extra Begleitung brauchen und die Interesse haben.

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Eine lokale Sternwarte (in der Nähe der jeweiligen Schule) betreut die Kinder und den zuständigen Lehrer über einen Zeitraum von einem Jahr.
Genauere Informationen und die Möglichkeit sich in verschiedenster Form am Projekt zu beteiligen gibt es hier :

www.sterne-funkeln-fuer-jeden.de

Ich hoffe, Euch zum Nachlesen und evtl. auch zum mitmachen animieren zu können. Wichtig ist es für uns, bekannt zu werden. Wenn ihr Kontakt zu entsprechenden Einrichtungen hat, gebt bitte die Adresse weiter. Die Kinder werden es Euch danken.

Kommentare (12)

  1. #1 Stomper
    3. Februar 2016

    Super Idee! Aber wer bitte hat den Flyer geschrieben!?

    “Gebt kindern (…) eine Chance der Sternenhimmel zu entdecken durch ein Teleskop.”

    “Under Schirmherrschaft des Dirk Firmout, Astronaut”

    Die Rechtschreib- und Grammatikfehler springen einen ja förmlich an! Wie kann so was übersehen werden?!

    Bin mir da jetzt nicht sicher, ob mir die Kinder nicht eher leid tun müssen, die mit so einer Rechtschreibung konfrontiert werden.

  2. #2 Higgs-Teilchen
    Im Standardmodell oben rechts
    3. Februar 2016

    Hammer coole Idee!!!
    Wieso gab es die nicht schon zu meiner Schulzeit? 🙁

  3. #3 JW
    3. Februar 2016

    Holländisches Deutsch halt…

  4. #4 Detlef Steinen
    3. Februar 2016

    Holländisches Deutsch halt…

    Fast richtig. Die Idee zur Aktion stammt aus den Niederlanden und aus Belgien. Federführend ist die Volkssternwarte in Gent. Da es keine eigene belgische Sprache gibt, haben die Leute in Gent den Flyer eben in die drei Hauptsprachen in Belgien übersetzt. Holländisch, Französisch und Deutsch. Für uns hat man dann unseren Namen eingefügt. Die neuen Flyer, die wir selber texten dürfen, sind seit Mitte Dezember in Arbeit. Naja, wenn es praktisch kostenlos sein soll, kann man sich nicht beschweren.
    Damit aber der Wiedererkennungswert erhalten bleibt, haben wir uns schweren Herzens entschlossen so lange den Flyer aus Gent auch hier zu nutzen. Allerdings nur im Web, an die deutschen Schulen geht das so nicht. Eigendlich wollten wir bereits zum Jahreswechsel starten, um jetzt nicht noch mehr Zeit nutzlos verstreichen zu lassen, haben wir notgedrungen das vorhandene Material genutzt.

    Im Moment laufen auch die Planungen für eine Großveranstaltung in der Gruga in Essen. Sobald da ein Termin steht, werde ich darüber hier schreiben. Bis dahin wäre es schön, wenn Ihr die Aktion, trotz der Rechtschreibfehler, verbreiten würdet.

  5. #5
    3. Februar 2016

    Ich muss Stomper da recht geben, der Flyer geht mal überhaupt nicht.

    Fernrohre für eineN guten Zweck
    Kindern (groß!)
    … deN Sternenhimmel durch ein Teleskop zu entdecken
    UnTer der Schirmherrschaft von…

    Falls das hier jemand mitliest, der mit diesem Flyer zu tun hat: BITTE ändert das ab! Die Kinder, die sowas lesen müssen, fühlen sich doch verarscht! So schlechtes Deutsch darf man sich selbst als Grundschüler schon nicht leisten.

  6. #6 Detlef Steinen
    4. Februar 2016

    @ C3 :
    Schon den Beitrag #4 gelesen ?

  7. #7 Florian Freistetter
    4. Februar 2016

    @C3: “Falls das hier jemand mitliest, der mit diesem Flyer zu tun hat: BITTE ändert das ab!”

    Na das wär doch mal eine Gelegenheit, das Projekt zu unterstützen, statt ob Rechtschreibung zu kritisieren. Ich bin grafisch nicht begabt, aber es gibt sicher andere, für die die Korrektur kein Problem ist und die das schnell erledigen könnten…

  8. #8 Stomper
    4. Februar 2016

    Naja, der Flyer ist fertig und die original Datei existiert ja hoffentlich noch bei den Leuten, die das übersetzt haben. Da muss man das jetzt nicht neu designen… nur die Texte anpassen. Wenn mir die Datei jemand zukommen lässt, dann werde ich die Rechtschreibfehler korrigieren.

  9. #9 Detlef Steinen
    4. Februar 2016

    @ Stomper :
    Meinst Du nicht auch, das wir das längst gemacht hätten, wenn wir die Dateien hätten ? Ich habe bisher nur eine Grafik bekommen. Der ‘neue’ Flyer ist in Arbeit und wenn das Design steht, bekommen wir die Möglichkeit den deutschen Text selber zu verfassen. Danach geht es zurück nach Holland, wo alle Flyer im selben Hause gedruckt werden. Gleiches Design, vier Sprachen (England startet ja auch gerade). Sicher hat es uns auch Bauchschmerzen bereitet, aber was sollten wir machen. Ich habe jetzt jemanden gefunden, der die Rechtschreibfehler in der Grafik beheben will. Aber, wir machen das alle als Ehrenamt und müssen nebenbei auch noch unsere Brötchen verdienen.

  10. #10 Detlef Steinen
    5. Februar 2016

    So, die neuen deutschen Texte sind heute nach Holland gegangen. Die Druckerei setzt nun das Design mit den einzelnen Sprachen zusammen. Da jetzt auch Frankreich dazugekommen ist, könnte sich das wohl noch etwas hinziehen. Die Franzosen finden das ‘belgische’ Französisch auch nicht so toll.
    Mittlerweile haben wir Anfragen aus Ägypten, Kenia und sogar Neuseeland. Da wollen Menschen für deutsche Schulen im Ausland spenden, damit die Kinder dort auch mal ein Teleskop sehen und benutzen können.

  11. #11 Mausschubser
    9. Februar 2016

    Teleskope sind schon toll, aber gibt es auch Erfahrungswerte zum weiteren Gebrauch? Die Kinder sind normalerweise nicht in der Schule, wenn die Sterne zu sehen sind und sie kommen auch nicht extra abends in die Schule. Was machen die teilnehmenden Schulen dann nach dem Zusammenbau der Teleskope? Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, wie man mit 30 Kindern und einem Teleskop (es gibt ja mal Klassenfahrten mit Übernachtung) sinnvoll arbeitet, man muss dann ja im Dunklen 1 Teleskop, einen Teleskopanwender und 29 Kinder beaufsichtigen, die nichts zu tun haben. Wie macht man das sinnvoll?

  12. #12 Detlef Steinen
    9. Februar 2016

    So, die Holländer haben mir vorab schon mal das korrigierte Titelblatt des neuen Flyers geschickt. Die Tippfehler sind somit behoben. Danke Florian für den Austausch !

    @ Mausschubser :

    Normalerweise findet sowas in Form einer AG statt. Da werden interessierte Kinder zu einer passenden Gruppe zusammen gefasst. Denke bitte daran, es geht um Kinder die körperliche / geistige Defizite haben. Da sind Gruppen um die 10 Kinder wahrscheinlicher als welche mit 30 Kindern. Wenn das Teleskop fertig zusammengebaut ist, kann man z.B. schon mal den Mond beobachten und mit einem (leider aktuell noch zusätzlichen = wir würden uns über Spenden für Sonnenfolie freuen) Sonnenfilter durchaus auch zu Schulzeiten was machen. Außerdem gibt es ja auch Material für den Unterricht und die Schulen werden vor Ort durch Sternwartenvereine unterstützt. Was die einzelnen Schulen tatsächlich mit den Teleskopen machen, liegt natürlich auch am Engagement der Lehrer und Eltern. Ich habe rund 20 Fotos aus NL / B bekommen, das dort die Klassen auch Nachts beobachten. Da ich aber bisher nur für EIN Bild mit Kindern die schriftliche Freigabe aus Belgien habe, dürfen wir diese Fotos in Deutschland nicht zeigen.
    Wenn Dich das ‘belgische Deutsch’ nicht schreckt, kannst Du auf den Seiten der Sternwarte Gent diese Bilder wahrscheinlich schon sehen.