Gestern gab es im Wiener Stadtsaal die Premiere der neuen Show und des neuen Showkonzepts der Science Busters. Battle Royal! Das heißt: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen probieren dem Publikum zu beweisen, dass ihre jeweilige Disziplin die beste ist, um ein vorgegebenes Thema zu erforschen und zu verstehen. Den Auftakt machte gestern das Thema “Leben” und angetreten um ihre Disziplinen zu verteidigen waren der Mikrobiologe Helmut Jungwirth, der Chemiker Peter Weinberger, die Verhaltensbiologin Elisabeth Oberzaucher, der Astronom Florian Freistetter (also ich!) und der Molekularbiologe Martin Moder. Moderiert wurde die Show wie immer vom Kabarettisten Martin Puntigam und um damit auch wirklich das komplette Line-Up der Science Busters auf der Bühne stand, war Kabarettist Günther Paal (besser bekannt als “Gunkl”) quasi als “Schiedsrichterassisent”, Dazwischenredner und Kommentator auch noch mit dabei.
Der Stadtsaal war voll; das Publikum zufrieden (obwohl einige nicht ganz so begeistert davon waren, dass Chemiker Peter Weinberger die schwefelige Uratmosphäre der Erde gar so eindrucksvoll und geruchsstark im ganzen Saal demonstriert hat). Uns allen hat das neue Show-Konzept großen Spaß gemacht. Aber wenn es schon um eine “Battle” geht, dann sollte man sich vorab auch ein wenig anheizen… (“Trash Talk” heißt das im Sport, glaube ich). Also habe ich meine Kollegen gebeten, in nicht mehr als einer Minute möglichst eindrucksvoll zu demonstrieren, dass ihre jeweilige Disziplin die beste ist, wenn es um die Erforschung des Lebens geht und das ganze auf Video aufgenommen (da es eine spontane Aktion war, ist die Qualität nicht ganz so perfekt).
Den Anfang macht Helmut Jungwirth mit einem sehr emotionalen Plädoyer für seine Mikrobiologie:
Elisabeth Oberzaucher konterte mit einer kurzen und knappen Verteidigung der Verhaltensbiologie:
Kaum mehr Zeit brauchte Peter Weinberger um zu erklären, dass Chemie die Erforschung des Lebens dominiert:
Dann musste ich mich auch einmischen, denn wenn es eine Wissenschaft gibt, die sich mit Leben auskennt, dann natürlich die Astronomie!
Und schließlich meldete sich auch noch Molekularbiologe Martin Moder zu Wort:
Aus meiner Sicht ist natürlich klar, wer bei dieser Battle als Sieger vom Feld gehen muss 😉 Aber auf der Bühne haben wir dann natürlich alle sehr interessante (und amüsante) Wissenschaft präsentiert und am Ende stand nicht jeder gegen jeden (wir mögen uns ja auch), sondern eine Allianz aus Astronomie/Chemie gegen die Phalanx der Biologen. Das Schokoladeneis das Helmut Jungwirth am Ende der Show mit mikrobiologischen Methoden produziert hat, hat uns dann aber allen sehr gut geschmeckt…
Natürlich decken Astronomie, Biologie und Chemie das Spektrum der Wissenschaften bei weitem nicht ab und ich vermute, die mitlesenden Vertreterinnen und Vertreter anderer Disziplinen haben eine ganze andere Meinung was die Superiorität bei der Erforschung des Lebens angeht. Wenn das so ist, dann schickt mir doch am besten eure eigene Verteidigung eurer Disziplin! Die besten Beiträge werde ich hier im Blog veröffentlichen und wer sein Fach wirklich gut verteidigt, kriegt zwei Freikarten für die nächste Battle-Show im Wiener Stadtsaal (bzw. alternativ ein Buch aus meinem Fundus spannender Sachbücher!).
Die erste “Battle Royal” war ein tolles Erlebnis; mir und meinen Kollegen hat es großen Spaß gemacht, gemeinsam auf der Bühne in so vielfältiger Weise über Wissenschaft reden zu können. Das Publikum hat sich hoffentlich auch amüsiert – und die nächste Battle steht schon auf dem Programm!
Am 12. Dezember 2016 werden wir uns im Wiener Stadtsaal wieder gegenüber stehen um unsere Wissenschaften zu verteidigen. Passend zur Jahreszeit lautet das Thema diesmal “Xmas”. Ich als Astronom sehe der Sache gelassen entgegen, denn wenn die Wissenschaft der Sterne irgendwo eindeutig dominiert, dann beim Thema Weihnachten… Aber meine Kolleginnen und Kollegen werden da sicherlich noch ein Wörtchen mit- (oder dazwischen) reden und ich bin sicher, dass es wieder ein lustiger und informativer Abend werden wird. Wer zusehen möchte: Karten gibt es hier.
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