Das ging schon wieder viel schneller als man denkt. Kaum hat das diesjährige Adventskalenderrätsel begonnen ist es auch schon wieder vorbei! 24 Tage lang gab es 24 Hinweise die euch auf die richtige Lösung bringen sollten. Und diese Lösung hieß in diesem Jahr Caliban. Das ist der Name eines Mondes des Uranus.
Wenn ich ehrlich sein soll, dann ist es auch kein besonders aufregender Mond dieses Planeten. Aber das liegt vermutlich nur daran dass wir noch so wenig über ihn wissen! Entdeckt wurde er erst im Jahr 1997 und seitdem war keine Raumsonde in der Nähe. Seit 1986 die Raumsonde Voyager 2 am Uranus vorbei geflogen ist war überhaupt niemand in der Nähe; nicht beim Planeten und schon gar nicht bei seinen Monden. Dabei gäbe es dort sicherlich jede Menge zu entdecken. Wir haben immerhin schon 27 Monde des Uranus entdeckt! Die ersten fand schon Wilhelm Herschel Ende des 18. Jahrhunderts kurz nachdem er den Planet selbst entdeckt hatte. Der größte Mond des Uranus ist Titania, mit immerhin 1600 Kilometer Durchmesser. Es gibt dort vielleicht einen unterirdischen Wasserozean. Der Messina Chasmata ist ein 1500 Kilometer langer Canyon gegen den der Grand Canyon auf der Erde wie ein Witz aussieht. Auf dem Uranusmond Miranda findet man Verona Rupes, die höchste bekannte Klippe des Sonnensystems: 20 Kilometer hoch! Der winzige Mond Mab zerbröselt langsam und erzeugt dabei einen der Ringe des Uranus.
Das wenige was wir bis jetzt über die Uranusmonde wissen zeigt uns, dass hier eine ganze Welt auf ihre Erforschung wartet. Man muss nur daran zurückdenken was wir dank der Cassini-Sonde alles an faszinierenden Details über die Monde des Saturnsystems herausgefunden haben. Ich zweifle keinen Moment daran dass auch Uranus (und das zweite weitestgehend unerforschte Mondsystem bei Neptun) mit jeder Menge spektakulärer Entdeckungen aufwarten könnte. Wenn wir denn mal hinfliegen würden… was leider noch lange dauern wird.
Stellvertretend für all diese faszinierenden Eiswelten des Uranus habe ich für das diesjährige Adventsrätsel Caliban ausgesucht. Das haben auch wieder einige erraten. Insgesamt gab es 51 richtige Lösungen; die erste kam schon nach 10 Hinweisen von Bastian. Ob alle die richtig geraten haben die Hinweise so verstanden haben wie sie gemeint waren kann ich nicht sagen. Wie üblich haben viele Leute Verbindungen zwischen den Hinweisen und der Lösung entdeckt, die mir selbst im Traum nicht ein- oder aufgefallen wären. Besonders Hinweis 10 (“James Cook”) hat sich als überraschend vielseitig heraus gestellt, wie ich den diversen Einsendungen zum Zusatzrätsel entnehmen konnte: “Sein Sohn ertrinkt 1781 (Entdeckungsjahr des Uranus) in einem Sturm (Shakespeares „der Sturm“ als Namensgeber für Uranus-Monde). Bei Caliban Books ist 1982 das Buch “Captain Cook’s Final Voyage – The Journal of Midshipman George Gilbert” von Christine Holmes erschienen. Der Asteroid “(3061) Cook” wurde von Edward L. G. Bowell entdeckt. Er entdeckte ebenfalls die Asteroiden “(7638) Gladman”, “(7220) Philnicholson”, sowie “(2708) Burns”, die nach drei Mitentdeckern von Caliban benannt sind.”
Wer hätte das gedacht! Meine Motivation für die 24 Hinweise lautet jedenfalls so:
- Tag 01: Glory Amsterdam, gestrandet durch den Sturm Herwart – ein Hinweis auf den “Sturm” von Shakespeare der dem Mond seinen Namen gab.
- Tag 02: Kurt Gödel, stellte seine berühmte Arbeit zum Unvollständigkeitssatz am 6.9.1930 vor; am 6.9. wurde auch der Mond Caliban entdeckt.
- Tag 03: Harold Urey; im Jahr 2002 gewann der Entdecker des Mondes, Brett Gladman, den Harold C. Urey Preis für Planetary Sciences.
- Tag 04: Ein Frauen-Täubling, Pilz des Jahres 1997 – das Jahr in dem Caliban entdeckt wurde.
- Tag 05: Logo der Fernsehserie “ReGenesis” in der Ingrid Kavelaars eine Rolle spielt. Ihr Bruder John Kavelaars gehört zu den Entdeckern von Caliban.
- Tag 06: Hexadezimalsystem. Basiert auf der Zahl 16 und Caliban trägt auch den Namen “Uranus XVI”.
- Tag 07: Alexander Pope. Die Mondes Uranus werden nach Figuren aus den Werken von Shakespeare oder Pope benannt.
- Tag 08: Warhammer 40k-Cosplay. Irgenwelche Typen aus dieser Serie (dem Spiel?? Ich hab ja keine Ahnung…) kommen von einem Planeten namens “Caliban”.
- Tag 09: Ein Brett. Hinweis auf den Entdecker von Caliban, Brett Gladman.
- Tag 10: James Cook. Beschrieb auf seiner Weltreise Fälle von Kannibalismus – Caliban ist ein Anagramm für “canibal”.
- Tag 11: John Herschel, benannte die ersten vier bekannten Uranus-Monde nach Shakespearefiguren und gab damit die zukünftigen Benennungsregeln vor. Deswegen heißt “Caliban” auch so wie er heißt.
- Tag 12: Wilhelm Herschel. Entdeckte den Planet Uranus, der von Caliban umkreist wird.
- Tag 13: Die U1 in Wien. Caliban heißt auch “S/1997 U1”.
- Tag 14: Der Mond. Weil es um einen Mond geht…
- Tag 15: Das Hale-Teleskop, mit dem Caliban entdeckt worden ist.
- Tag 16: Der Arzt Prospero Alpini. “Prospero” ist die Hauptfigur in Shakespeares “Tempest” aus dem auch Caliban seinen Namen hat.
- Tag 17: 154660 – die offizielle Nummer des Asteroiden der nach John Kavelaar, dem Entdecker von Caliban, benannt ist.
- Tag 18: William Shakespeare: Namenslieferant für Uranusmonde.
- Tag 19: Retrograde Bewegung; so wie sich auch Caliban um Uranus bewegt.
- Tag 20: Uranus, der Planet der von Caliban umkreist wird.
- Tag 21: Sycorax, bei Shakespeare die Mutter von Caliban (und ein weiterer Uranusmond der gleichzeitig mit Caliban entdeckt wurde).
- Tag 22: “Der Sturm” von Shakespeare; mit jeder Menge Uranusmonde im Personenverzeichnis.
- Tag 23: Ein Kannibale, also fast ein “Caliban”.
- Tag 24: Der gesuchte Uranusmond “Caliban”.
Für die Gewinnerinnen und Gewinner gibt es natürlich auch wieder Preise. Und zwar wie immer hauptsächlich jede Menge Bücher:
- “Power” von Robert Greene
- “Der Gefühlscode: Die Entschlüsselung unserer Emotionen” von Giovanni Frazzetto
- “Die Aufrechten: Whistleblowing in der Ära Snowden” von Mark Hertsgaard
- “Freiheit verteidigen: Wie wir den Kampf um die offene Gesellschaft gewinnen” von Ralf Fücks
- “Mind Set! Wie wir die Zukunft entschlüsseln” von John Naisbitt
- “Das Einmaleins der Skepsis: Über den richtigen Umgang mit Zahlen und Risiken”von Gerd Gigerenzer.
- “Die Wissenschaft von Eis und Feuer” von Helen Keen (hab ich hier schon mal besprochen).
- “Die Gesundmacher: Was Bakterien für unseren Körper tun und wie wir sie dabei unterstützen können” von Bernhard Kegel.
- “Verwandtschaft ist ein Knochenjob: Was Fossilien über unsere Herkunft verraten” von Kai Jäger.
- “Warum dick nicht doof macht und Genmais nicht tötet: Über Risiken und Nebenwirkungen der Unstatistik” von Thomas Bauer, Gerd Gigerenzer und Walter Krämer.
- “Lachende Wissenschaft: Aus den Geheimarchiven des Spaß-Nobelpreises” von Mark Benecke
- “Apocalypse Next Tuesday”; die englische Ausgabe des deutschen Buchs “Jesus liebt mich” von David Safier.
- “Die Erben des Medicus” von Noah Gordon (Hörbuch).
- “Eine kurze Geschichte der Menschheit” von Yuval Noah Harari (Hörbuch)
- “Warum landen Asteroiden immer in Kratern?” von den Science Busters
- “Wiener Straße” von Sven Regener (Hörbuch)
- Überraschungsbox 1 (Enthält diversen Kram und Wissenschaftsschnickschnack. Ich kann mir nie genau merken, was ich alles an Kram zum Verschenken habe…)
- Überraschungsbox 2 (wie Box 1, nur anders)
- Jede Menge alte DVDs! (Ok, eigentlich habe ich nur meine DVD-Sammlung aufgeräumt und möchte ein wenig ausmisten. Aber vielleicht hat ja wer Lust…)
Die Preisverleihung läuft so wie immer: Zuerst sich die Person auf Platz 1 einen Preis aus, dann die Person auf Platz 2, und so weiter. Aber dazu müsst ihr ja erst mal wissen, wer bei der Verlosung auf welchem Platz gelandet ist. Ich habe die Verlosung nicht gefilmt – aber ich hoffe, ihr vertraut mir soweit. Es ist jedenfalls alles mit rechten Dingen zugegangen. Hier sind die Platzierungen:
- Platz 1: Georg M.
- Platz 2: Klaus H.
- Platz 3: Thomas W.
- Platz 4: Dirk M.
- Platz 5: Klaus K.
- Platz 6: Heinz S.
- Platz 7: Anke M.
Außerdem gibt es noch einen Sonderpreis für die schnellste korrekte Einsendung. Die kam von Bastian T und zwar schon nach 10 Hinweisen und der Preis dafür ist ein Exemplar des Buchs “Warum landen Asteroiden immer in Kratern?” (sag Bescheid, falls du das schon haben solltest). Der Sonderpreis für die meisten korrekt (d.h. so wie ich es vorgesehen hatte) interpretierten Hinweise (23 Stück) geht an Heinrich K. Er kriegt ebenfalls das Buch“Warum landen Asteroiden immer in Kratern?”. Gratulation (und sag Bescheid, wenn du das schon besitzt).
Ich hoffe, diejenigen, die diesmal falsch geraten oder bei der Verlosung Pech gehabt haben sind nicht unglücklich und hatten trotzdem ein wenig Spaß… Die Preise werde ich nächste Woche zur Post bringen sobald sich alle entschieden haben! Bis dahin danke ich fürs Mitspielen und hoffe, ihr hattet alle Spaß. Spätestens nächstes Jahr im Advent geht es weiter! Und das Sommerrätsel gibt es ja auch noch…
P.S. Es wurde gewünscht, auch zu erfahren, wie die falschen Lösungen ausgesehen haben. So (in der Reihenfolge der Einsendungen, vom ersten bis zum letzten Tag): Oumouamua, Transporter, Havarie, Lense-Thirring-Effekt, Antonie Pannekoek, Gravitationswellen, Fungarium, Asteroiden, 2012 TC4, Klimawandel, Panspermie, Harvard, Panspermie, Gravitationswellen, Atombombe, Saturn-Hexagon, Balkengalaxie, Wasserstoffbombe, Astrobiologie, Venustransit von 1769, Greenbank-Formel, Cambridge, Miranda, Miranda, Mimas, Miranda, Hale-Bopp, Enceladus, Oumuamua, (87) Sylvia, Miranda, Portia, Sycorax, Herschelkrater auf Mimas, Asteroid, Miranda, Mimas, Photosphäre, (16) Psyche, Miranda, Sycorax, LHC, Miranda, Miranda, Miranda, Prospero, Miranda, Miranda, Phoebe, Miranda, Puck, Prospero, irreguläre Uranusmonde, Sycorax, Miranda, Miranda, Sycorax, Prospero, Wetterballon, Sycorax, Uranus-Epsilonring, irreguläre Satelliten, irreguläre Uranusmonde, Sycorax, Sycorax
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