Ich bin derzeit mit jeder Menge Kram beschäftigt (u.a. den Science-Busters-Show am Samstag in München) und hab so gut wie keine Zeit. Was ich aber trotzdem habe, ist der längstmögliche Zeitraum: Vom Urknall bis heute, die ganzen 13,8 Milliarden Jahre. Da das dann aber doch ein wenig lang ist und man bei der Betrachtung der kompletten Geschichte des Universums so viel anderes verpassen würde (hab ich die Science-Busters-Show in München schon erwähnt?), hat melodysheep netterweise die fast 14 Milliarden Jahre in ein Video von 10 Minuten gepackt. Und es ist ein höchst grandioses Video!

Astronomische Zeiträume sind ja für uns Menschen prinzipiell kaum vorstellbar. Niemand von uns weiß, wie sich 13,8 Milliarden Jahre anfühlen. Aber das Zeitraffervideo mit seinen wunderbaren Animation vermittelt einen kleinen Einblick. Die längste Zeit ist das Universum ein Ort für Sterne, Galaxien und die faszinierenden Prozesse der unbelebten Physik. Erst ganz am Schluss taucht das Leben in seiner intensiven Hektik auf und wir Menschen sind tatsächlich nicht mehr als ein buchstäblicher Augenblick. Wer im falschen Moment blinzelt, verpasst die komplette Geschichte unserer Zivilisation…

Kommentare (23)

  1. #1 René
    19. April 2018

    Ja ein wirklich schön gemachtes Video. Es erstaunt mich immer wieder, wie aus lebloser Materie durch äußere Bedingungen, die scheinbar Zufällig sind, Leben entstehen kann. Wie ein eigentlich lebloser Felsbrocken entstanden aus dem Schutt längst verstorbener Sterne soetwas werden kann.
    Achja bei stark religiösen Menschen, die mich fragen, ob ich denn nicht Glauben möchte, dass wir durch eine göttliche Macht entstanden wären, entgegne ich immer, dass für mich es viel viel schöner ist zu WISSEN, dass wir aus Sternenstaub gemacht sind. Wir sind quasi die Kinder von ausgebrannten Sternen. Das find ich wunderschön und faszinierend zugleich.

  2. #2 Lercherl
    19. April 2018

    Schön ist auch “history of the entire world, i guess” von Bill Wurtz: https://youtu.be/xuCn8ux2gbs

  3. #3 Nichtreligiöser
    19. April 2018

    @ René Dann scheinst Du ja zu WISSEN, “wie aus lebloser Materie durch äußere Bedingungen, die scheinbar Zufällig sind, Leben entstehen kann”. Das würde mich dann schon interessieren.

  4. #4 Bullet
    19. April 2018

    Mich würde da vor allem interessieren, wo der Unterschied ist. Und warum die immer um “Leben” so ein Getöse machen.

  5. #5 rolak
    19. April 2018

    Dann scheinst Du ja zu WISSEN, “wie

    Ist das aus Versehen fehlinterpretiert oder absichtlich falsch verstanden, Nichtreligiöser? Würdest Du etwa auch aus der Bemerkung “Es erstaunt mich immer wieder, wie leise dieses Auto startet” schließen, mit eine* allumfassend vorgebildeten KFZ-Mechatroniker* zu reden?

  6. #6 Cliff
    19. April 2018

    @3Nichtreligiöser: Braucht man ja (vorerst) nicht zu wissen. Man sieht das Endergebnis.

  7. #7 Herr Senf
    19. April 2018

    Man hätte auch eine gestreckte Zeit nehmen können,
    was unserer Zeitempfindung rückwärts näher käme.
    Ansonsten bleibt anhalten und schrittweise vorwärts.
    So sieht man , daß alles andere wichtiger war als wir.

  8. #8 Stephan
    19. April 2018

    Auf Deutsch muß es heißen “volle 13,8 Millarden Jahre”.

  9. #9 René
    19. April 2018

    @Nichtreligöser
    Nein das weiß ich natürlich nicht im Detail. Das weiß derzeit noch niemand so genau. Aber ich weiß und darauf bezog sich das WISSEN in meinem Kommentar, dass jedes Atom außer der Wasserstoff aus dem unser Körper besteht vorher in einem Stern oder während einer Supernova entstanden sein muss.

  10. #10 stone1
    19. April 2018

    Sehr beeindruckendes Video. Wow.

  11. #11 Nichtreligiöser
    20. April 2018

    @rolak

    Ich hab das absichtlich falsch verstanden.

    Ich habe aus der Aussage 1), dass Leben aus lebloser Materie entstanden ist und 2) dass man religiösen Menschen sagen sollte, man solle WISSEN anstatt GLAUBEN, absichtlich falsch gefolgert, dass man WISSEN sollte, dass Leben aus lebloser Materie entstanden ist, und nicht GLAUBEN – obwohl man nicht weiss, wie das passiert ist.

  12. #12 Wizzy
    20. April 2018

    @Nichtreligiöser

    Zwischen den Thesen Abiogenese und Schöpfung besteht ein qualitativer Unterschied. Schließlich “WISSEN” wir nicht mit letzter Sicherheit, dass die Fähigkeiten Deines Computers wirklich im Wesentlichen mittels elektrischer Schaltungen zustande kommen – denn dies umfassend zu prüfen ist extrem aufwendig. Es erscheint aber angesichts unseres Wissens als sehr sehr plausibel. Die Ansicht, Dein Computer würde durch Engel betrieben, wäre hingegen ohne Evidenz.

    Ähnlich verhält es sich mit der Abiogenese: Angesichts zahlreicher Experimente ist sie durchaus nicht unplausibel. Im Gegensatz zur Schöpfungsthese ohne bisherige Evidenz.

    @Artikelthema: Ich finde dass das Leben welches auf der Erde seit nach neuesten Veröffentlichungen 3,48-3,95 Milliarden Jahren schon besteht, durchaus schon früher als “erst ganz am Schluss” aufgetaucht ist. Das sind immerhin 25-30% der bisherigen Existenzzeit des Universums, und das sind nur die ältesten Spuren die wir bisher kennen – Ich persönlich vermute nicht dass das primitivste Leben ausgerechnet auf Terra im gesamten Universum zuallererst entstand.

  13. #13 Wizzy
    20. April 2018

    Dieses Paper “Evidence for early life in Earth’s oldest hydrothermal vent precipitates” Nature (2017) diskutiert sogar 4,28 Milliarden Jahre als Obergrenze.

  14. #14 Captain E.
    21. April 2018

    @Wizzy:

    Sehr viel früher ist das Leben aber wohl auch nicht entstanden. Wasserstoff und Helium sind keine guten Bestandteile – auch wenn Wasserstoff in jeder Hinsicht unverzichtbar ist (Wasser, Kohlenwasserstoffe). Vielleicht war unser Sonnensystem/unser Planet tatsächlich der Ort, wo zum allerersten Mal Leben entstanden ist.

  15. #15 Werner
    Südbayern
    22. April 2018

    ich mußte kurz nach dem Urknall anhalten, die Vertonung nervt, der Sprecher nervt – It´s not my revolution because I can´t dance to it

  16. #16 Blake
    23. April 2018

    Denkt hier noch jemand an space odysee 2001

  17. #17 Jonas Schimke
    23. April 2018

    @Werner,

    sehe ich ähnlich. Ich finde es eine Zumutung, dass die (unnötige?) Hintergrundmusik drei Mal so laut ist wie die Stimme des Sprechers Brian Cox, der zumindest für meine Ohren einen sympathischen Lancashire-Akzent hat (Carl Sagan ist auch kurz zu hören).

    Ansonsten finde ich das Video aber recht gelungen.

  18. #18 Wizzy
    23. April 2018

    @Captain E.
    https://www.space.com/17441-universe-heavy-metals-planet-formation.html

    “Kepler, however, has changed the way we view exoplanets. […]
    […] Earth-sized [rocky] planets do not require stars with high abundances of heavy elements, […] that has huge implications, expanding the possible abodes for life throughout both space and time.”

  19. #19 Captain E.
    23. April 2018

    @Wizzy:

    Tja, wie soll das hinhauen, dass sich aus einer Wolke ein Gesteinsplanet bildet, im Stern aber keine merklich Spur von den nötigen Elementen findet? Aber selbst wenn, bleibt “expanding the possible abodes for life throughout both space and time” höchst fraglich. Die Elemente, aus denen ein Gesteinsplanet bestehen soll, müssen ja erst einmal von Sternen hergestellt worden sein. Danach müssen sie in das Universum hinausgeschossen und irgendwann wieder stark genug konzentriert worden sein, und das braucht alles eine Menge Zeit. Von daher ist es durchaus möglich, dass das erste Leben im Universum erst so nach 9 bis 10 Milliarden Jahren geschehen ist.

  20. #20 Wizzy
    23. April 2018

    @Captain E.
    In dem verlinkten Artikel steht noch einiges mehr dazu, z.B.
    “Twelve billion years ago the chemistry of galaxies should have been fairly primitive, yet in this one particular galaxy Fynbo and his colleagues, who reported on their findings in Monthly Notices of the Royal Astronomical Society, found abundances of heavy elements equivalent to the abundance in the Sun. Such finds at high distances are not unusual in themselves, but they tend to occur within the hearts of quasars, across a very small area of a galaxy.”

  21. #21 Wizzy
    23. April 2018

    Folgendes sind die empirischen Befunde:
    – Gesteinsplaneten in der Milchstraße werden auch als Trabanten von vergleichsweise metallarmen, alten Sonnen gefunden (bis hin zu Systemen wie Kepler 444 mit von 11,2 Milliarden Jahren Alter).

    – Wenn Du den obigen Artikel weiterliest, finden Fynbo et al sogar eine 12 Milliarden Jahre alte Ausnahme-Galaxie, die in ihren Randgebieten metallreicher zu sein scheint als unsere Milchstraße heute “Even today our own Milky Way isn’t so heavily chemically processed”.

  22. #22 Captain E.
    23. April 2018

    @Wizzy:

    Also, eine Galaxis scheint schon nach 1-2 Milliarden Jahren viele schwere Elemente gehabt zu haben? Das ist in der Tat unerwartet, aber Leben wird damals nicht entstanden sein. Die schweren Elemente haben damals nicht notwendigerweise schon Planeten gebildet, und vermutlich gab es damals auch noch einen aktiven galaktischen Kern, der alle komplexen Moleküle zerstrahlt haben dürfte.

  23. #23 Wizzy
    23. April 2018

    @Captain E.
    Ja, daher betonen die Autoren ja auch, dass die Metalle 52000 Lichtjahre vom Galaxienkern entfernt gefunden wurden, in diesem speziellen Einzelfall.
    “Regardless, one thing is becoming clear: that sufficient raw materials for building terrestrial planets were available very soon after the Big Bang, raising the possibility that there could be life in the universe far older than we. Perhaps they reside around long-lived red dwarf stars, or have moved on from their home system after their star expired. Or, perhaps, we really are the first, which means that if life has happened just once throughout the entire history of the universe, our existence must be a fluke and our planet very, very special indeed.”