Irgendwann demnächst beginnt wohl wieder die Fußball-Weltmeisterschaft. Sie wird vermutlich weitestgehend an mir vorbei gehen – bzw. ich an ihr vorbei radeln, da sie zu der Zeit stattfindet, in der ich auf dem Fahrrad meinen Sommerurlaub verbringen werde. Ich werde auch nicht beim weltweiten Sammeln der Klebebildchen mitmachen. Das habe ich nur einmal gemacht; 1986, als ich das damalige Album zur Fußball-WM in Mexiko tatsächlich komplett voll gebracht habe (bzw. fast; ein Ungar hat mir gefehlt und den konnte ich nicht mal nachbestellen, weil Panini mir immer den falschen Tschechen geschickt hat!!). Die Kosten dafür musste mein mein Großvater tragen; doppelt sogar, da mein Bruder natürlich auch sein Album vollkriegen wollte und zur Sicherstellung des innerfamiliären Friedens kein Enkelkind bevorzugt werden durfte.
Dieses Sammeln ist natürlich (gewollt) fies: Man kriegt nie die Bilder, die einem noch fehlen. Und muss dann immer mehr kaufen; und es wird umso schwieriger, je weniger noch fehlen. Ich hab mich nicht informiert, wie viel man mittlerweile für Album und Bilder bezahlen muss. Aber ein volles Album ist auf jeden Fall teuer. Rein statistisch gesehen muss man knapp 1000 Euro ausgeben, um am Ende alle Bilder beisammen zu haben. Wie man auf diese Zahl kommt? Mit Mathematik natürlich und den Regeln der Wahrscheinlichkeitsrechnung! Im Detail kann man sich das von Federico Ardila in diesem Video vorrechnen lassen. Darin erklärt Ardila aber auch das viel realistischer Szenario: Man sammelt ja im Allgemeinen nicht alleine, sondern tauscht die doppelten Bildern mit Gleichgesinnten. So lässt sich der finanzielle Aufwand reduzieren. Und die Mathematik weiß auch hier, um wie viel das möglich ist. Dazu braucht es dann aber schon eine erstaunlich komplizierte Formel, die man nur mit Hilfe eines Computers lösen kann. Das haben Ardila und seine Kollegen natürlich getan – und das Ergebnis könnt ihr euch hier ansehen:
Irgendwo muss mein altes Album aus dem Jahr 1986 noch herum liegen. Was ich mit den ganzen doppelten Bildern gemacht habe, kann ich heute allerdings nicht mehr sagen. Getauscht habe ich meines Wissens nach nur mit meinem Bruder. Und wenn ich meinen Großvater das nächste Mal sehe, werde ich ihm ein ordentliches Geschenk mitbringen – gleich zwei volle Alben zu finanzieren ist definitiv nicht billig. Wie die Mathematik eindrucksvoll belegt!
Kommentare (21)