Elektromagnetische Wellen sind out! Wer wirklich innovativ sein will, sendet Nachrichten, Musik oder Instragram-Updates nicht mehr per Radiowelle durch die Welt sondern nutzt Gravitationswellen! Das hat den Vorteil, das man so im gesamten Universum gehört werden kann; ganz neue Ziele für die vielen “Influencer” tun sich da auf. Aber wo kriegt man einen Gravitationswellensender her? Den kann man ganz einfach selbst bauen. Hier ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Gravitationswellen-Transmitter (Symbolbild - euer Gerät kann davon abweichen) (Bild: NASA/Ames Research Center/C. Henze")

Gravitationswellen-Transmitter (Symbolbild – euer Gerät kann davon abweichen) (Bild: NASA/Ames Research Center/C. Henze”)

  • Schritt 2: Such dir zwei primordiale schwarze Löcher. Also die kleinen Dinger die im frühen Universum entstanden sind, als der ganze heiße “Urbrei” aus Materie und Energie wild durcheinander brodelte und Raumregionen mit überkritischer Dichte zu schwarzen Löchern kollabiert sind. Diese Dinger einzusammeln sollte nicht schwer sein, denn im Gegensatz zu den schwaren Löchern die beim Kollaps eines sterbenden Sterns entstehen, sind die primordialen schwarzen Löcher nur so schwer wie ein Planet oder ein Gebirge.
  • Schritt 3: Nimm das schwerere der beiden Löcher (du hast darauf geachtet, das sie unterschiedliche Massen haben, oder?) und stell es irgendwo in eine Umlaufbahn um deinen Planeten.
  • Schritt 4: Nimm das leichtere schwarze Loch und wirf es auf das schwerere schwarze Loch
  • Schritt 5: Wenn es jetzt einen großen Lichtblitz und eine gewaltige Explosion gibt, dann bist du selber schuld! Dann hast du vergessen, dir über relativistische Himmelsmechanik Gedanken zu machen. Das kleine schwarze Loch soll nicht mit dem großen verschmelzen und sich auflösen! Such dir also zwei neue Löcher und fang von vorne an. Jetzt aber achtest du darauf, dass die Umlaufbahn des kleinen Lochs so ist, dass es das größere Loch ein paar Mal gerade außerhalb des Ereignishorizonts umrundet und dann wieder auf eine weit entfernte Umlaufbahn zurückkehrt. Nur so kriegst du Gravitationswellen.
  • Schritt 6: Wie, du hast nicht genug Energie um das kleine Loch wieder auf eine weit Umlaufbahn zurück zu holen? Hast du nicht daran gedacht, dir ein großes Kerr-Schwarzes-Loch zu besorgen?
  • Schritt 7: Besorg dir ein möglichst massereiches Kerr-Schwarzes-Loch. Also ein schwarzes Loch das rotiert. Pass auf, wo du das hintust, denn du brauchst eines, das mindenstens so schwer wie Jupiter ist und wenn so was an den falschen Ort legst, kannst du dir damit dein ganzes Sonnensystem ruinieren!
  • Schritt 8: Bastel dir einen großen Spiegel, mit dem du Strahlung deines Sterns auf die richtige Art und Weise am Ereignishorizont des rotierenden Lochs abprallen lassen kannst, so dass sich die Energie der Strahlung erhöht. Achte aber darauf, dass du das richtige Material für den Spiegel nimmst. Die Zugfestigkeit muss mindestens hunderttausend Milliarden mal stärker sein als die von Graphene, sonst wird das nix und dein Spiegel geht dir sofort wieder kaputt!
  • Schritt 9: Wenn du auf diese Weise genug Energie gesammelt hast, benutz sie, um deine kleineren schwarzen Löcher vernünftig umeinander kreisen zu lassen, so dass sie Gravitationswellen aussenden.
  • Schritt 10: Bau dir Maschinen und schreib dir Computerprogramme, die das alles automatisieren. Denk dir einen Algorithmus aus, mit denen du deine Nachrichten in Umkreisungen der beiden kleinen schwarzen Löcher übersetzen kannst, so das die Gravitationswellen vernünftig moduliert werden. Und schon bist du fertig! Mit deinem Apparat solltest du deine Botschaften mindestens 100.000 Lichtjahre weit senden können. Natürlich kommt es darauf an, wie gute die Empfangsgeräte deiner Zielgruppe sind. Aber selbst wenn sie wirklich primitive Technik benutzen, solltest du alle potentiellen Empfänger innerhalb deiner Galaxie erreichen können. Viel Spaß beim galaktischen Instagram-Update!

Wie, ich habe Schritt 1 vergessen? Ach ja, stimmt ja. Sorry.

Das ist niemand von euch? Tja, dann kann ich auch nichts tun. Dann müsst ihr weiter mit elektromagnetischen Wellen kommunizieren. Loser!

So etwas kommt übrigens dabei raus, wenn ein Physiker einen Fachartikel schreibt, der gleichzeitig Science-Fiction-Autor ist. Denn meine Anleitung basiert auf dem Artikel “A Gravitational Wave Transmitter” von Albert Jackson und Gregory Benford. Benford schreibt aber auch sehr gute Science-Fiction-Bücher (zum Beispiel das hier) und auch der Artikel über den Gravitationswellen-Transmitter ist sehr gut lesbar. Wenn man alles verstehen will, muss man natürlich trotzdem noch Ahnung vom Thema haben und die mathematischen Gleichungen entziffern können. Aber die kann man auch überspringen.

Kommentare (42)

  1. #1 René
    12. Juni 2018

    Mhhh Schritt 4 ist aber selbst wenn ich Schritt 1 erfolgreich abgeschlossen habe denk ich nicht wirklich möglich. Wie nimmt man ein schwarzes Loch ohne darin gefangen zu werden?

  2. #2 René
    12. Juni 2018

    Nachtrag: Bei Schritt 5 ist von einem Lichtblitz die Rede. Ein Lichtblitz bei der verschmelzung von schwarzen Löchern? Da stimmt wohl was nicht.

  3. #3 Captain E.
    12. Juni 2018

    @René:

    Nachtrag: Bei Schritt 5 ist von einem Lichtblitz die Rede. Ein Lichtblitz bei der verschmelzung von schwarzen Löchern? Da stimmt wohl was nicht.

    Doch, doch, da gibt es einen Lichtblitz – schönes helles Gammalicht. Was, du kannst keine Gammastrahlung sehen? Loser! 😉

  4. #4 hmann
    12. Juni 2018

    Ihr habt die Elefanten vergessen, die spüren die Gravitationswellen mit ihren Füßen. Der Boden bebt förmlich wenn sie laufen. Und wenn sie einen anderen Elefanten laufen spüren, geht ein Leuchten durch ihre Augen, nicht als Gammablitz, sondern etwas langwelliger.

  5. #5 schlappohr
    12. Juni 2018

    Jetzt mal im Ernst, das sind doch alles nur technische Detailprobleme, die gelöst werden können. Ein Kerr-SL aus dem 4D-Drucker ist doch kein Hexenwerk, es muss sich nur mal jemand hinsetzen und das Modell entwerfen. Schwarzes Filament gibts ja schon lange. Und ein passendes Material für den Spiegel wird sich finden, wir haben bisher für alles ein passendes Material gefunden, sogar für die Beschichtung von Bratpfannen.
    Schritt 1 ist auch schon fast erfüllt: Wir sind Angehörige einer Zivilisation, die technisch so weit fortgeschritten ist, dass sie _glaubt_, quasi unbegrenzte Energie zur Verfügung zu haben. Man muss von seiner Idee überzeugt sein, dann wird das schon.

    Jetzt mal die Ärmel hochgekrempelt, dann haben wir in zwei Jahren so ein Ding am laufen. Was dann natürlich noch kommt, ist die Miniaturisierung. Das ganze muss schließlich ins iPhone passen. Alles muss irgendwann ins iPhone passen. Was nicht ins iPhone passt, hat keine Chance auf dem Markt, und ein Gravitationswellentransceiver aus gebürstetem Aluminium ist schon ein nettes Gadget für den Hipster, das müsst ihr zugeben.

  6. #6 ajki
    12. Juni 2018

    Diese Scientists immer…

    Mit Schwarzen Löchern rummachen, das können sie – aber Haarausfall bei Männern ab 12, das kriegen sie nicht in den Griff. 😉

    Schöner Artikel, danke.

  7. #7 Ingo
    12. Juni 2018

    @Schritt1:
    Wieso?
    Gravitationstelefone werden doch bereits vom esoterischen Fachhandel im Fünferpack verkauft:

    https://www.google.de/search?q=gravitationstelefon

  8. #8 Captain E.
    12. Juni 2018

    @schlappohr:

    Jetzt mal im Ernst, das sind doch alles nur technische Detailprobleme, die gelöst werden können. Ein Kerr-SL aus dem 4D-Drucker ist doch kein Hexenwerk, es muss sich nur mal jemand hinsetzen und das Modell entwerfen. Schwarzes Filament gibts ja schon lange. Und ein passendes Material für den Spiegel wird sich finden, wir haben bisher für alles ein passendes Material gefunden, sogar für die Beschichtung von Bratpfannen.

    […]

    Ach ja, die Bratpfannen! Ich empfehle ja für alles, was nicht sauer oder nass zubereitet werden soll, Sternenfusionsasche, und zwar hauptsächlich aus der Endphase von Riesensternen, beschichtet mit einer Mischung aus primordialer Materie und der Asche kleinerer Sterne. Oder anders anders ausgedrückt: Diese Beschichtung und die Benutzer der Pfannen sind chemisch praktisch nicht voneinander zu unterscheiden. 🙂

  9. #9 Thomas Zehetbauer
    Wien
    12. Juni 2018

    Viel zu kompliziert. Enfach ausreichend große und dichte positve und negative Massen rotieren lassen. Notfalls kannst du auch einfach einen Alcubierre-Antrieb auf eine Zentrifuge gaffern.

  10. #10 noch'n Flo
    Schoggiland
    12. Juni 2018

    Hat sich Schritt 10 nicht eigentlich schon nach der ersten Hälfte von Schritt 5 erledigt?

    Aber sonst: genialer Text! Habe herzhaft gelacht.

  11. #11 Juergen
    12. Juni 2018

    Aber… wenn ich eine Nachricht per Gravitationswellen sende sehen doch alle das ich zu einer fortgeschrittenen Zivilisation gehöre und kriegen Angst das ich sie angreife.. und schwupps machen die mir das Sonnensystem zweidimensional. Nein danke, das will ich nicht riskieren…

  12. #12 SkeptikSkeptiker
    12. Juni 2018

    Habe 2 SL´s für Schritt 2 beim Aufräumen im Keller gefunden, sind aber ziemlich viele Spinnweben rum. Hat zufällig jemand ein Kerr-SL übrig? Sonst komme ich nicht weiter.

  13. #13 Florian Freistetter
    12. Juni 2018

    @schlappohr: Was die Miniaturisierung angeht: Die beiden schwarzen Löcher sind winzig und der Orbit des einen um das andere hat nen Durchmesser von ~1 Meter. Würd ich mir aber trotzdem nicht in die Hosentasche stecken 😉

  14. #14 schlappohr
    12. Juni 2018

    @Florian:
    Wenn ich an die ersten koffergroßen “Mobiltelefone” aus den 80ern denke, dann sind wir ja gar nicht so weit weg. Mal abgesehen vom Gewicht, so ein SL die ganze Zeit rumzuschleppen stelle ich mir anstrengend vor. Vielleicht kann man ja irgendwann leichte SL herstellen, analog zur kalten Fusion. Oder habe ich da jetzt einen Denkfehler drin?

    Mal im Ernst, wie groß ist der Ereignishorizont eines SL mit Jupitermasse? Bei einem Orbitdurchmesser von 1m können das ja nur Zentimeter sein.

  15. #15 Christian Berger
    12. Juni 2018

    Du solltest ein Startup gründen. Für planetare Gravitationswellenkommunikation gäbe es einen Markt, High Speed Trading. Sprich wenn Du es schaffst eine Firma zu gründen die Nachricht auf den kurzen Weg durch die Erde schicken kann (und somit um viele Millisekunden schneller) gäbe es sehr viele Leute die sehr viel Geld investieren würden.

  16. #16 schlappohr
    12. Juni 2018

    Ich dachte eher an eine Opensource-Lösung und eine Crowdfunding-Kampagne. Die Technologie ist zu wichtig, um sie einigen Reichen vorzubehalten. Ich habe auch schon einen Namen: OpenSL *smiley*

  17. #17 Wizzy
    12. Juni 2018

    Hm, mein Ansatz zur intragalaktischen Kommunikation war immer, dass ich mehrmals mit einem Bleistift “Hallo, Aliens!” auf ein Blatt Papier geschrieben habe und hoffte, dass eine sehr fortgeschrittene Zivilisation die Gravitationswellen meiner Bleistiftbewegung aus dem gravitativen Rauschen herausfiltern können wird. Funktioniert mit Sicherheit auch, und diese Kommunikation ist monetär günstiger und fast genauso schnell wie die mit Schwarzen Löchern. Dauert ca. 20000 Jahre (+marginal mehr Entschlüsselungs+Antwortzeit) bis zur Antwort bei 10000 LJ Distanz.

  18. #18 tomtoo
    12. Juni 2018

    @ingo
    Kannte ich ja noch gar nicht, wie scharf ist das denn.
    “…..Mit dem von ihm entwickelten G-Element kann Sprache auf stehende Gravitationswellen moduliert werden, die das Universum wie ein Medium durchfluten…..”

    Und Florian will uns hier voll alte Technik andrehen. ; )

  19. #19 Ingo
    12. Juni 2018

    @tomtoo #18
    Ich empfehle als Abendgestaltung eine Youtube-suche auf “Gravitationstelefon”
    Dort wird alles wissenschaftlich erklaert.
    Einfach ein Quarz, ein Pendel – das reicht !

    Ich vermute Florian ist Teil der wirtschaftlich-imperialistischen Verschwoerung, der einfach sein Gechaftsmodell welches noch auf alten miniatur-Schwarzen Loechern basiert verteidigen will.
    Daher unterdrueckt er solche einfachen Loesungen.
    Dabei weiss jeder das die Hawkingstrahlung solcher Schwarzen Lochern Autismus ausloesst.

  20. #20 pane
    12. Juni 2018

    Ist nicht jedes schwarze Loch ein Kerr-SL? Im Universum dreht sich doch alles. Warum sollte sich ausgerechnet ein SL nicht drehen? Und selbst wenn: Ein Kerr-SL mit der Drehgeschwindigkeit 0 ist ein Schwarzschild-SL

  21. #21 Christian Berger
    12. Juni 2018

    Ein interessanter Gedanke der mir gekommen ist, ist dass selbst wenn es Gravitationswellensender gibt, wir die im Moment noch nicht hören könnten. Die Frequenzbereiche auf denen man zur Zeit hört sind viel zu niedrig für praktikable Kommunikation. Für einen praktischen Sender bräuchte man jedoch deutlich höhere Frequenzen, mindestens im Bereich von vielen hundert Kilohertz. Man möchte ja eine gewisse Mindestgeschwindigkeit der Datenübertragung haben, und unterschiedliche Kanäle haben.

  22. #22 Christian Berger
    12. Juni 2018

    @schlappohr:
    “Mal im Ernst, wie groß ist der Ereignishorizont eines SL mit Jupitermasse? Bei einem Orbitdurchmesser von 1m können das ja nur Zentimeter sein.”

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jupiter_(Planet)
    M=1,899 · 1027 kg
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ereignishorizont
    => rs=2,82m (wenn ich mich nicht verrechnet habe)

  23. #23 Bullet
    12. Juni 2018

    @Ingo (wg. “Gravitationstelefon”)
    Müller und sein “Global Scaling” sind hier nicht ganz unbekannt.

  24. #24 schlappohr
    12. Juni 2018

    @Christian Berger

    zu dem Ergebnis komme ich auch, aber die Gleichung ist für nicht-rotierende SL. Bei rotierenden SL ist der Radius kleiner, wenn ich die Formel richtig verstehe. Ein Ding das kleiner wird, wenn es sich dreht. Ich spüre da leichte Verknotungen im Hirn.

  25. #25 Ingo
    12. Juni 2018

    @Bullet (wg. Gravitationstelefon, Müller at al)

    Es ist wirklich erstaunlich wie weit Hochstapler kommen,- und wie wenig wissenschaftliche Allgemeinbildung vorhanden ist.
    Wieso glauben Menschen Humbug ?
    Wie unterscheiden solche Leute Witze von Realitaet? Koennen solche Leute ueberhaupt lachen? Es muss ja ein trauriges Leben sein, wenn man jeden Quatsch glaubt.

  26. #26 RPGNo1
    12. Juni 2018

    *Big Smile* 🙂

  27. #27 noch'n Flo
    Schoggiland
    12. Juni 2018

    @ schlappohr:

    Ein Ding das kleiner wird, wenn es sich dreht. Ich spüre da leichte Verknotungen im Hirn.

    Es verzwirbelt sich halt nach innen. Wie bei einem Gummiband, welches Du verdrillst – da zieht die Materialspannung auch immer mehr der Gesamtmasse und -ausdehnung zum Zentrum.

  28. #28 Felix
    13. Juni 2018

    @schlappohr

    “Ich habe auch schon einen Namen: OpenSL *smiley*”

    Wenn schon dann “OpenBH”.

    Make love not war.

  29. #29 Bullet
    13. Juni 2018

    @Ingo:

    Es ist wirklich erstaunlich wie weit Hochstapler kommen,- und wie wenig wissenschaftliche Allgemeinbildung vorhanden ist.
    Wieso glauben Menschen Humbug ?

    Hier im Blog und drüben beim Herrn Berger (kritisch gedacht) ist diese Frage seit zehn Jahren ein Dauerbrenner. Ich glaube, Faulheit gepaart mit Ungeduld und die Sehnsucht nach einfachen Lösungen für komplizierte Probleme sind ein großer Teil dessen. Und dazu kommt natürlich noch die Leichtgläubigkeit, die manche Menschen befällt, wenn sie einen geübten Schwätzer vor der Nase haben, der/die ihnen alles erzählen kann, was die sich so einfallen lassen.
    Wenn man dann noch Schwachsinn nicht von Realität unterscheiden kann, weil man “Physik ja nach der Schule nie wieder braucht”, dann ist das Rezept eigentlich komplett.

  30. #30 Alderamin
    13. Juni 2018

    @Bullet

    Einen der wichtigsten Punkte hast Du noch vergessen: Unwissenheit darüber, wie die Wissenschaft ihre Erkenntnisse gewinnt. Vor zwei Minuten im Heise-Forum gelesen: “Eine These oder Idee ist das, was sie ist… Eine These oder eine Idee…. Oder kurz: Meinung.”

    Wissenschaft fängt erst da an, wo die These zur Theorie wird, durch empirische Bestätigung oder Falsifizierung. Und sie darf nicht im Widerspruch zu bisherigen Beobachtungen stehen. Aber die meisten Leute meinen, Wissenschaftler denken sich lustige Sachen aus, schreiben die auf, und wer eine andere Meinung hat, wird niedergemacht. Und dann kriegen sie auch noch Geld dafür! Unerhört!

  31. #31 Bullet
    13. Juni 2018

    Guter Punkt. Den hab ich wohl vergessen. Danke fürs Anmerken.

  32. #32 tomtoo
    13. Juni 2018

    Habe gerade bei @Tobias gelesen.
    “…habe ich es offenbar nicht fertig gebracht dieser Akademikerin”(Arzt)” im persönlichen Gespräch Dinge wie „radioaktive Isotope“ oder „Teilchenstrahlen“ näher zu bringen und nach einer Stunde redete sie immer noch davon, dass „ich ja mit Röntgen arbeiten würde.“

    Wen wundert da das Lischen Müller oder Hans Eisenbieg im Normalfall noch weniger wissen?

  33. #33 noch'n Flo
    Schoggiland
    13. Juni 2018

    @ Bulli, Alderamin:

    Ihr habt noch etwas vergessen: wenn den Leuten nur geschickt genug eingeredet wird, dass das, was man ihnen erzählt, “unterdrücktes Wissen” sei, von dem “die Eliten” nicht wollen, dass es bekannt wird, fühlen sich viele Menschen als etwas Besonderes, da sie jetzt ja zu den “Wissenden” gehören, die “das System durchschaut” haben. Daraufhin werden sie den Humbug nicht nur verteidigen (auch gegen die eigene Vernunft), sondern auch weiter verbreiten.

  34. #34 schlappohr
    13. Juni 2018

    “[…] Faulheit gepaart mit Ungeduld und die Sehnsucht nach einfachen Lösungen für komplizierte Probleme […]”

    – Unzufriedenheit, weil die Wissenschaft in rasender Geschwindigkeit an ihnen vorbei zieht und nicht mal die Grundlagen verstanden wurden.
    – Pathologisches Selbstbewusstsein (“Meine Meinung ist deswegen richtig, weil es meine Meinung ist. Ich muss das nicht begründen.”).
    -Völlige Unkenntnis oder Falschinterpretation wissenschaftlicher Prinzipien (“Die Physik kann ja nichts beweisen. Deswegen ist alles falsch, was sie sagt”).
    – Die Weigerung, Dingen auf den Grund zu gehen (“Das widerspricht dem gesunden Menschenverstand”).
    – Die Bereitschaft, Verschwörungstheorien auf den Leim zu gehen (“Die erzählen uns Lügenmärchen, um uns zu unterdrücken. Ich aber kenne die Wahrheit”)

    Das ganze noch gepaart mit religiösen, esoterischen oder ideologischen Wahnvorstellungen unterschiedlicher Ausprägung und manchmal einer fast bewundernswerten Fähigkeit, Schwachsinn in Geld zu verwandeln.

  35. […] hab vorgestern von einer wissenschaftlichen Arbeit erzählt, in der man sich mit dem Bau eines Gravitationswellen-Transmitters beschäftigt. Das war natürlich alles absolut theoretisch; die technischen Möglichkeiten die man […]

  36. #36 Ron
    Leipzig
    14. Juni 2018

    Ich hab so ein SL im Wohnzimmer. Es hat die Eigenschaft, nur Dinge aus meiner Geldbörse zu verschlucken um aus dem Inhalt sehr kitschige Materie zu machen. Die steht jetzt in Form von Kerzenständern und Strickkissen überall herum.
    Wie Florian schon sagte, reicht dieses eine SL nicht aus, um ordentliche Kommunikation zu erleben.
    Wenn ich allerdings mein SL mit anderen SL(auch gern “Freundinnen” genannt) zusammenbringe, dann gibt es ein Übermaß an Kommunikation und ich hab noch nicht herausgefunden, wie genau man da Informationen rausfiltern kann.
    Also allen in Allem noch nicht so ausgereift. Wenn mir mein SL nur einen winzigen Bruchteil von Punkt 1 lässt, dann werde ich meine Forschung weiterführen und euch meine Ergebnisse mitteilen.

  37. #37 Karl Mistelberger
    14. Juni 2018

    Der Bau eines Gravitationswellensenders ist ein ambitioniertes Vorhaben. Bastler mit wenig praktischer Erfahrung sind gut beraten, wenn sie erst einmal eine paar einfache Übungen absolvieren:

    https://www.spektrum.de/magazin/die-erste-reise-zu-den-sternen/1545651

  38. #38 Wizzy
    14. Juni 2018

    @Karl Mistelberger
    Ganz abgesehen davon, dass ich einen Gravitationswellentransmitter schon in Betrieb habe (siehe Kommentar #17), scheint mir “Breakthrough Starshot” derzeit trivial zu sein. Schließlich habe ich schon mal einen Papierflieger bis zur Bürotür fliegen lassen.

    Das scheint auf den ersten Blick vielleicht nicht viel zu sein, aber wenn man die Strecke Bürostuhl-Bürotür ins Verhältnis setzt zur Strecke Erde – Proxima Centauri, dann war mein Gefährt 1.) – obwohl nur ein Prototyp – verblüffend groß mit genug Transportkapazität für eine ganze Zivilisation weit größer als die Menschheit 2.) Schneller als das Licht 3.) Es war ungleich mehr Materiedichte im Weg als das im Weltraum der Fall sein wird, was das Gefährt recht gut verkraften konnte.

    “Breakthrough Starshot” kann also kaum schwierig zu verwirklichen sein.

  39. #39 Wizzy
    14. Juni 2018

    Mein potentieller Kommentar #38 @Karl Mistelberger (steckt noch fest) ist übrigens ein schönes Beispiel für die logical fallacy “False equivalence”, zuweilen auch gelistet als “Faulty Comparison”. Wird in der Politik häufig genutzt.

  40. #40 SkeptikSkeptiker
    14. Juni 2018

    So, der Gravitationswellensender ist fertig und erfolgreich getestet. Jetzt brauche ich aber dringend noch die Anleitung den Bau eines Beamers, habe nämlich schon eine Verabredung am Wochenende am Orion. Soll dort ne tolle Supa-Nova Show geben.

  41. #41 tomtoo
    14. Juni 2018

    Bzgl. nachaltigkeit. Wie lange wäre(dieses almodische) Gerät überhaupt nutzbar?

  42. #42 Uli Schoppe
    17. Juni 2018

    @Rene
    konnte man SL nicht mit Ladung versehen? Dann ist das hin und her schieben doch ein Kinderspiel 🙂