Ich meckere hier ja oft über schlechte und irreführende Schlagzeilen in den Medien und meistens geht es dabei um irgendwelche absurde Weltuntergangsprognosen mit angeblich astronomisch/wissenschaftlichen Hintergründen. Momentan gibt es wieder sehr viele solcher Schlagzeilen, in Medien überall auf der Welt. Und verantwortlich dafür bin ich.

worstapocalypse

Newtons Vorhersage für 2060

Indirekt zumindest. Anfang 2017 habe ich ein Buch herausgebracht, das sich mit dem Leben und der Arbeit von Isaac Newton beschäftigt. Naturgemäß handelt es viel von Physik und Astronomie, aber auch von den Tätigkeiten Newtons, die heute eher unwissenschaftlich erscheinen. Von seiner alchemistischen Forschung zum Beispiel oder seinen theologischen Bibelstudien. Sehr kurz – eineinhalb Seiten lang – schreibe ich auch darüber, wie Isaac Newton den Weltuntergang für das Jahr 2060 voraus gesagt hat.

Nur hat er das genau genommen eigentlich nicht getan. Wie ich auch im Buch erkläre: Newton hat auf eine recht willkürliche Art und Weise aus der Bibel abgeleitet, dass die Welt keinesfalls vor 2060 enden würde. Erst dann, so Newton, würde das neue “Reich Gottes auf Erden” kommen; kein Weltuntergang sondern eine Art Neuanfang, der höchstens von ein paar Katastrophen und Kriegen begleitet wird. Und seine “Vorhersage” für 2060 hatte er unter anderem deswegen getätigt, um den ganzen anderen Weltuntergangspropheten zu widerlegen, die das Ende der Welt für die nahe Zukunft vorhersagen.

Es ist definitiv eine sehr interessante Episode aus Newtons Leben, aber keine die mein Buch dominiert und natürlich auch keine, die erst durch mein Buch bekannt geworden ist! Das erste Mal einer großen Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde das Thema im Jahr 2003, als die entsprechenden Dokumente Newtons untersucht und veröffentlicht wurden. Mittlerweile kann man die Geschichte in jeder Biografie Newtons lesen und in allen anderen entsprechenden Werken auch – zum Beispiel der Wikipedia.

Eine englische Übersetzung

Mein Buch kann nichts dafür!!

Mein Buch kann nichts dafür!!

So weit, so gut. Als mein Buch erschien, gab es zwar ein klein wenig Aufregung ob des Wortes “Arschloch” im Titel. Aber der Weltuntergang hat niemand sonderlich interessiert. Das Buch verkauft sich erfreulich; im Juli ist eine Taschenbuchausgabe erschienen und der Verlag verkaufte auch die Rechte für die Übersetzung in andere Sprachen. Unter anderem an einen amerikanischen Verlag, in dem mein Buch im September erschienen ist (“Isaac Newton, The Asshole Who Reinvented the Univers”*). Im Vorfeld hat mich dazu auch ein Journalist interviewt, der dann auch einen entsprechenden Artikel in der New York Post veröffentlicht hat. Dieser Artikel (WebCite) konzentrierte sich auf die eher seltsamen Aktivitäten Newtons: Seine Alchemie, seine Theologie, seinen unangenehmen Charakter. Was auch ok ist, denn das ist ja eines der zentralen Themen meines Buchs. Nur die Überschrift… Die lautet “Isaac Newton predicted the world will end in 2060”. Was ja – in gewisser Weise – auch stimmt, aber eben nur einen kleinen Teil des Buchs ausmacht und einen kleinen Teil des Artikels in der New York Post. Mit dieser Überschrift sieht es aber so aus, als wäre das mit dem Ende der Welt im Jahr 2060 eine irgendwie geartete neue und spektakuläre Erkenntnis für die ich verantwortlich bin…

Der weltweite Boulevard wacht auf

Und was passiert, wenn irgendwo irgendwer behauptet, dass die Welt untergeht? Richtig: Alle unseriösen Boulevardmedien, alle Spinnerseiten im Internet, alle Verschwörungstheoretiker und andere Verrückte hauen in die Tasten und verbreiten die Nachricht. Anfangs hab ich nur ein, zwei Artikel darüber gesehen und mir keine großen Gedanken gemacht. Dann aber bekam ich Interviewanfragen von seltsamen (meist russischen) Medien und hab ein wenig genauer nachgesehen. Und musste ein wenig schockiert feststellen, wie weit sich der Quatsch mittlerweile verbreitet hat. Hier eine Auswahl meiner Funde im Internet:

mirror

Es war aber natürlich nicht nur der britische Boulevard, der sich mit meinem Buch beschäftigt hat. Das staatliche russische Nachrichtenportal Sputnik muss wohl auch darüber geschrieben haben (obwohl ich die russische Version gerade nicht finden kann). Aber jede Menge Sputnik-Ableger haben die Story aufgegriffen.

Kommentare (45)

  1. #1 Dampier
    1. Oktober 2018

    Wie krass, lol. Vielleicht solltest du eine Klarstellung auf englisch raushauen.

    Wenigstens wird das Buch jetzt weltweit bekannt; kann ja auch nicht schaden …

  2. #2 Ingo
    1. Oktober 2018

    Die Frage “was soll man machen” ist sehr berechtigt.
    Die Medien zu regulieren um sie zu zwingen besser zu arbeiten ist keine Option. Das will man nicht

    Letzte Hoffnung der Menschheit ist die Medienkompetenz.
    Der Leser muss letztendlich entscheiden was Quatsch ist und was nicht.
    Hier sehe ich eher die Schulen in der Pflicht.

    Das Thema ist heute um so wichtiger den je, als die jetzt jungen Erwachsenen garkeine Pre-Internetwelt mehr kennen, und eher mit Internet-Geruechten als der Tagesschau aufgewachsen sind.

    (Man kann es sich kaum noch verstellen. Die Aelteren werden sich erinnern,- wir sind damals noch vor dem Fernsehr aufgewachsen.)

  3. #3 noch'n Stephan
    1. Oktober 2018

    Lest vernünftige Sachen. Zum Beispiel mein Buch über Isaac Newton

    Ich weiß nicht… hab im Internet gelesen, dass es da hauptsächlich um irgendwelche Weltuntergangsprophezeiungen gehen soll 😉

  4. #4 siskin
    wien
    1. Oktober 2018

    @FLO:
    bei vienna.at gibt es auch einen aktuellen Eintrag dazu, aber auch ohne direkten Verweis auf dich:
    https://www.vienna.at/weltuntergang-im-jahr-2060-das-wusste-isaac-newton/5940599

  5. #5 schlappohr
    1. Oktober 2018

    “Vielleicht solltest du eine Klarstellung auf englisch raushauen.”

    Besser nicht. Sonst heißt es dann “Weltuntergang: Freistetter rudert zurück, will nichts vom Weltuntergang gesagt haben.” oder sowas.
    Das Gute an den Weltuntergängen ist, dass sie recht schnell in der Versenkung verschwinden, sobald der Boulevard mit anderem Schwachsinn gefüttert wird. Oder erinnert sich noch jemand an 2012 oder den Majakalender?
    Die Aussagen von Newton sind belegt, und wer sich damit beschäftigt, weiß auch, was davon zu halten ist. Eine Rechtfertigung ist völlig unnötig. Die Fakten stehen in FFs Buch, und das kann jeder lesen.

  6. #6 Ingo
    1. Oktober 2018

    @ Dampier #1

    > Vielleicht solltest du eine Klarstellung
    > auf englisch raushauen

    So funktioniert Pressearbeit nicht.
    Man kann nicht einfach eine Email an “klarstellungsinbox@globale_presse.com” schreiben.

    Man koennte einen Klarstellungstext irgendwo veroeffentlichen, der wuerde aber niemanden interessieren.
    Man koennte jede Zeitung/Portal einzeln anschreiben,- es ist aber illosorisch einen solchen Geruecht hinterherlaufen zu koennen, da sich Geruechte entgegen der SRT mit Überlichtgeschwindigkeit ausbreiten.
    Ausserdem wuerden die meisten Zeitungen/Portale eine solche Email nicht ernst nehmen, und selbst wenn werden sie bestimmt nicht einen grossen Artikel “Wissenschaftler sieht sich falsch zitiert. Welt geht doch nicht unter” abdrucken.
    —–
    Pressearbeit ist schwierig, und hat selten mit Inhaltsvermittlung zu tun.
    Pressearbeit ist viel mehr zu versuchen diese Mechanismen in seinen Sinne zu nutzen, und die Ueberschriften selber zu produzieren und zu hoffen, dass sie einfach uebernommen werden
    Aus dem Grund sehen Pressemitteilungen oft wie Zeitungsartikel aus.

    Das wass man also machen kann ist folgendes:
    Man ueberlegt sich vorher(!) wie ein Zeitungsbericht ueber seine Sache aussehen koennte.
    Und dann schreibt man den einfach selber.
    Einmal im Stil eines Revolverblatts,- einmal im Stil einer serioesen Tageszeitung,- einmal im Stil einer Radiomoderation,- einmal im Lang,- einmal Kurz und so weiter. Dazu noch ein paar Bilder von sich selbst vor irgendeinen Whiteboard mit mathematischen Formeln drauf oder irgendwelche anderen passenen Bilder.

    In diesen Presseerklaerungen spricht man ueber sich selber in der dritten Person und zitiert sich fleisig selber,- und fragt irgendwelche Bekannte (im besten Fall prominente Leute) ob sie nicht Lust haetten dieses oder jenes zu sagen.
    Zitate werden in den Zeitungsartikel seltener verfaelscht und lassen den Artikel lebendiger erscheinen. Je mehr Personen (Bekannte) zitiert werden, desto besser.
    Diese Pressemitteilung stellt man dann online und verschickt sie an einen Medienverteiler den jede PR-Abteilung hat.

    Im besten Fall liesst man dann seinen eigenen Artikel in den Medien. Im allerbesten Fall sogar inklusive der Rechtschreibfehler die es noch in die Pressemitteilung geschaft hatten, weil die Zeitungen nicht nur abschreiben, sondern direkt copy&paste benutzen.

  7. #7 ulbas
    1. Oktober 2018

    Hallo Florian,

    Vorsicht – machen die ganzen Links dort oben auf das gleiche semantische (Boulevard-)Thema all diese Seiten nicht *noch relevanter* für Google? Anderseits ist das Kind ohnehin in den Brunnen gefallen, die Reißerpresse weiss zu gut wie sie die Ranks kitzelt, so dass ihre Artikel möglichst weit oben in der Suche erscheinen.

  8. #8 René
    1. Oktober 2018

    @ noch’n Stephan
    Cooler Kommentar! Ich hab sehr gelacht.

    @FF
    Ich weiß, dich stört so dämliches Clickbait und schlechte Schlagzeilen total, aber immerhin wird dein Buch genannt, was den Verkaufszahlen sicherlich nicht schlecht tut. Dadurch werden aber die Clickbaithereinfaller vielleicht eines Besseren belehrt und sie fallen nach dem Lesen deines Buches nicht mehr darauf herein, wenn sie erkennen, dass Newton in diesem Falle wohl komplett daneben griff.

  9. #9 Dampier
    1. Oktober 2018

    @schlappohr, @Ingo
    vielleicht würde eine Klarstellung auf Facebook reichen …

    Manch einer würde vielleicht gleich ein Buch hinterherschieben ;]

    Hier gibt’s einen Youtube-Film dazu, allerdings ist der schon älter. Er verweist immerhin auf die originale Entdeckung des Textes von 2003.
    https://youtu.be/ub-ikewRkWo

  10. #10 tomtoo
    1. Oktober 2018

    Spätestens 2059 werden die Schlagzeien wieder aus dem Archiv gekramt.

  11. #11 Dampier
    1. Oktober 2018

    Sorry, wollte den blöden Film nicht einbetten …

  12. #12 aristius fuscus
    1. Oktober 2018

    Typischer Fall von verpasster Chance. Da hätte sich doch wirklich die Gründung einer Sekte aufgedrängt, die z.B. Weltuntergangs-Vorbereitungsseminare anbietet. Bei einer Seminargrösse von 100 Personen und einer Teilnahmegebühr von 2060€ p.P. ergibt das einen Umsatz von 206.000€ pro Seminar, und davon bleibt auch nach Abzug aller Unkosten jede Menge übrig. Bei 20 Seminaren/a (das ganze soll ja nicht in Arbeit ausarten) ergibt das einen Jahresumsatz von >4.000 k€ und das steuerfrei, wenn die Sekte ihren Sitz in den USA hat.. Die Einnahmen aus Spenden und Mechandising (T-Shirts, Ratgeberbücher, etc.) sind da noch nicht mal eingerechnet. Das Geld liegt zwar auf der Strasse, aber man muss es auch aufsammeln wollen.

  13. #13 Badbite
    1. Oktober 2018

    Ist die Gefahr wirklich so hoch habe echt angst

  14. #14 Dampier
    1. Oktober 2018

    @Badbite
    das ist ja erst in 42(!) Jahren – wenn überhaupt. Bis dahin kannst du dich ja vorbereiten, zB. Elon Musk bei seinem Marsprojekt unterstützen – oder dir einfach etwas Gelassenheit antrainieren …

  15. #15 Badbite
    1. Oktober 2018

    Ich meine ja auch den 3.weltkrieg der in Kürze ausbrechen soll

  16. #16 Florian Freistetter
    1. Oktober 2018

    @Badbite: Es gibt KEINE Gefahr, es gibt KEINEN Weltuntergang und niemand hat irgendwas vorhergesagt. In meinem Artikel geht es nur darum, das dumme Leute im Internet dummes Zeug schreiben.

  17. #17 Badbite
    1. Oktober 2018

    Ich wollte nur wissen ob ihr hier das auch so denkt weil es überall so geschrieben steht, sputnik schreibt des auch das es bald soweit ist

  18. #18 Sven
    1. Oktober 2018

    @Badbite:
    Sputnik schreibt jede Menge Unsinn.

  19. #19 Michel
    Schreibtisch
    1. Oktober 2018

    Wie du die Boulevard-Medien benutzt, um deren Leser mittels deines Buches mit Fakten zu infizieren…
    Es läuft mir kalt den Rücken herunter.

  20. #20 walter
    1. Oktober 2018

    ja die medialen Selbstläufer. Unglaublich, wie schnell sich was verbreitet. Irgendwie erinnert mich das alles an so kleine Vieher, die sich über Klippen stürzen. Hupft einer runter, folgen ihm alle anderen, ohne nachzudenken. Und bei Medien scheint es nicht anders zu sein.

    ABER: wie schnell würde sich eine Meldung über einen wirklich Untergang verbreiten, in dem stichhaltig bewiesen wird, wann es uns erwischt (so richtig mit Zahlen, wissenschaftlichem Kram, Datum usw.). Wahrscheinlich würde das keine Sau interessieren. Weil zu kompliziert. Der 08/15 Leser solcher Medien könnte damit eh nix anfangen. Wär interessant….

  21. #21 Alisier
    1. Oktober 2018

    Ok……..da wir spätestens jetzt alle wissen wie das Ganze funktioniert, wirde es allerhöchste Zeit für Schlagzeilen wie:
    “Einstein sagte für das 21 Jahrhundert das Abschmelzen der Polkappen und einen dramatischen Anstieg des Meeresspiegels voraus!”
    sowie als kleine Abwandlung des Einstein-Bienen-Theorems:
    “Hawking sah im Zusammenbruch der Insektenpopulationen ein sicheres Zeichen für die Notwendigkeit zu handeln, um die Apokalypse doch noch abzuwenden!”
    Denn auf diese Weise hören die Faktenresistenten offensichtlich dann doch mal zu und verbreiten und vertrauen dann vielleicht mal versehentlich echten Informationen.
    Eine knackige Behauptung mit Autoritätsargument ist der Schlüssel. Geduldiges Erklären ist total out und bringt nichts.

  22. #22 Jolly
    1. Oktober 2018

    @walter

    Irgendwie erinnert mich das alles an so kleine Vieher, die sich über Klippen stürzen

    An welche Viecher hat dich das denn erinnert? Hoffentlich nicht an Lemminge.

    Hupft einer runter, folgen ihm alle anderen, ohne nachzudenken

    Das macht selbst von uns 08/15-Lesern keiner. Aber so oder so, wir werden alle sterben, oder nicht?

    Bis dahin bleiben die Medien und deren kritische Würdigung wichtig.

  23. #23 Robert
    1. Oktober 2018

    @FF: Das war die beste Werbemaßnahme, die ich von die bisher gesehen/gehört habe.!Dagegen sind deine Werbeblöcke in WRINT echt lahm!

  24. #24 RPGNo1
    1. Oktober 2018

    Bitte Badbite nicht füttern!
    Der Troll ist unter anderen (vor allem weiblichen) Nicks des öfteren bei Joseph Kuhn aufgetaucht, z.B. als es um Trumps Drohungen an Nordkorea ging. Inzwischen ist er/sie dort gesperrt.

  25. #25 mitch
    1. Oktober 2018

    Warum setzen die Engländer das “written by scientist” extra in Anführungszeichen?

  26. #26 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/2017/02/20/faktencheck/
    2. Oktober 2018

    Man könnte es dem Bildblog stecken, der sich mit Medien, Schwerpunkt Fakenews, beschäftigt.

  27. #27 Adam
    Berlin
    2. Oktober 2018

    @ FF:

    Hast du wirklich erwartet, dass es bei der Rainbow-Press anders läuft, Florian?

    Übrigens kann ich dich beruhigen: Wenigstens in der polnischen Version ist dein “Asshole” nur ein Semi-Problem. Es wurde mit “d…a” (dupa, eigentlich wörtlich: “Hintern”, bestenfalls “Arsch”) teil-zensiert, was im Deutschen einem “A…h” gleich kommt.

    Wahrscheinlich erscheinen basierend darauf Folgeartikel bei meinen Landsleuten, die sich über die miserablen Umgangstöne von Österreichern (wieder einmal ^^), insbesondere absolut ungläubigen, möglicherweise atheistischen oder viel schlimmer noch: vermutlich sogar protestantischen (!) Physikern echauffieren. 😀

    Falls ja: Drauf geschissen 😉

    Aber hat es nicht auch etwas Beruhigendes? Man sieht, dass der Schwachsinn überall gleich läuft. Immerhin etwas. Ausserdem gibt es wie immer nur einen Schuldigen:

    Uns selbst, die Click-Generatoren.

  28. #28 tomtoo
    2. Oktober 2018

    Deutscher Astronom findet bei Recherchen bzgl. Newton: Die Welt wird 2060 untergehen.
    Warum nennt er ihn deswegen Arschloch?

  29. #29 Ingo
    2. Oktober 2018

    Aber der Geschichte gibt auch etwas positives abzugewinnen.
    Nicht hinter jeder Weltuntergangsmeldung steckt tatsaechlich ein Verrueckter,- sondern einfach nur ein gewinnorientierter Journalist.
    Aus der Differenz zwischen wahrgenommener und tatsaechlicher Verruecktheit folgt also, dass es viel weniger Verrueckte gibt als angenommen.
    Es besteht Hoffnung.

  30. #30 uwe hauptschueler
    2. Oktober 2018

    2060 geht die Welt unter. Das heißt, da die Welt nicht zweimal untergehen kann, die nächsten 42 Jahre wird sie nicht untergehen. Damit kann ich gut leben.

  31. #31 tomtoo
    2. Oktober 2018

    @Uwe Hauptschüler
    Über 70 oder was? ; )

  32. #32 Piepsi
    2. Oktober 2018

    Lol, passend zu Florians vermeintlicher Wiederentdeckung von Newtons Prophezeiung werden einem auf der DailyStar-Webseite noch “related articles” angeboten (ebenfalls geschmückt mit illustrierten Katastrophenbildern):

    – “Claims Nibiru has finally entered galaxy after blood red ‘SECOND SUN’ filmed”

    – “Flights across Europe could be GROUNDED as Iceland volcano ‘set to ERUPT’”

    – “NASA warns the Earth is WOBBLING… and HUMANS are to blame”

    Mein Beileid, Florian. 🙂

  33. #33 zimtspinne
    2. Oktober 2018

    Solange crumpy cat noch grumpelig in die Welt schaut, ist alles gut. So einfach bin ich gestrickt 😀

  34. #34 Joseph Kuhn
    2. Oktober 2018

    @ FF:

    Danke für die Story, wirklich irre.

    Vielleicht muss man das wie ein Experiment sehen: So einfach kommen Weltuntergangsnachrichten zustande. Genauso war es vermutlich bei allen anderen auch.

    @ noch’n Stephan: 😉

  35. #35 till
    9. Oktober 2018

    ich habe mir gerade mit meinen bescheidenen Kroatischkenntnissen und Google Translate den kroatischen Artikel zu Gemüte geführt. Soweit ich das beurteilen kann ist der ganz vernünftig. Das ist eine gute Zusammenfassung deines Buches, ganz ähnlich wie Du selbst das am Anfang dieses Artikels zusammen gefasst hast. der Weltuntergang wird nur in einem Absatz kurz erwähnt und es wird auch gleich dazu gesagt, dass Newton gesagt hat, das der Weltuntergang auch später stattfinden kann. Besonders lustig fand ich den Vergleich zwischen Newton und Voldemort da beide den Stein der Weisen suchten und nicht gerade beliebt waren.

  36. #36 MemoST
    19. Oktober 2018

    Lässt man sich den fertigen Text nicht zur Genehmigung vor der Veröffentlichung zeigen und gibt sein Ok dazu? (oder eben nicht)

    So als verantwortungsbewusster Autor?

  37. #37 PDP10
    19. Oktober 2018

    @MemoST:

    Es ist eher umgekehrt:

    Der Autor liefert einen vernünftigen Text mit, sagen wir mal, 70 Zeilen ab. Dann guckt ein Redakteur drüber, kürzt den Text auf 40 Zeilen und “verbessert” noch ein paar Formulierungen und schreibt vor allem eine Überschrift dazu, die schreit: “Klick Mich!”.

  38. #38 MemoST
    21. Oktober 2018

    @ PDP

    Wie auch immer. Der Herr Freistetter ist ja immer so gegen “Weltuntergangs-Visionen” und all so´n Zeugs. Schreibt quasi jeden Tag dagegen an. Und der “Boulevard” ist natürlich in dieser Konstellation nicht die eigene Seite der seriösen Wissenschaft(skommunikation).

    Dann wunderts, dass er ausgerechnet einem Journalisten der New York Post, die alle Anzeichen eines Boulevard-Blattes aufweist (bis auf die erstaunliche Artikellänge, die aber womöglich durch Zitate entstand), ein Interview gibt.

  39. #39 Florian Freistetter
    21. Oktober 2018

    @MemoST: “Dann wunderts, dass er ausgerechnet einem Journalisten der New York Post, die alle Anzeichen eines Boulevard-Blattes aufweist (bis auf die erstaunliche Artikellänge, die aber womöglich durch Zitate entstand), ein Interview gibt.”

    Wie schon gesagt: Das Interview war absolut seriös; der Artikel ist es ebenfalls. Die Überschrift ist ebenfalls nicht falsch; man kann allerdings darüber diskutieren, ob sie wirklich passend für den Artikel ist oder nicht. Mit dem NYP Artikel gibt es aus meiner Sicht keine Probleme. Die Probleme haben angefangen, als ANDERE Medien den NYP-Artikel abgeschrieben und falsch verkürzt/ergänzt haben. Und darauf kann ich absolut keinen Einfluss nehmen.

    Apropos: Es klingt natürlich schön zu fordern, ich solle doch gefälligst darauf achten, dass Artikel über mich immer korrekt sind (was der NYP-Artikel wie gesagt ja war!) und nur dann über mich schreiben lassen, wenn ich die Artikel vor der Veröffentlichung prüfen kann. Hier muss ich mich dann allerdings in meiner Rolle als Journalist melden (die ich ja auch ab und zu einnehmen): Es ist zwar absolut ok, wenn sich ein Journalist vor der Veröffentlichung eines Artikels/Interviews nochmal rückversichert, ob die wissenschaftlichen Fakten eh alle noch stimmen oder ob da beim Transkriptionsprozess was verloren gegangen ist. Dagegen ist nichts einzuwenden. Sehr wohl einzuwenden hätte ich als Journalist aber etwas, wenn von mir gefordert wird, meine redaktionelle/journalistische Kompetenz an die Leute abzugeben, über die ich berichte! Freier und unabhängiger Journalismus kann nicht existieren, wenn ich jedesmal vorher fragen muss, ob ich eh das schreiben darf, was ich schreiben will. Dann kann man die Redaktionen der Zeitungen gleich von den PR-Agenturen der politischen Parteien, Firmen und Lobbyorganisationen übergeben. Denn dann würde sowieso nur mehr positive Berichterstattung stattfinden dürfen…

  40. #40 MemoST
    23. Oktober 2018

    @ Florian Freistetter
    21. Oktober 2018 #39

    -> Ach ja, ist schon ok. Ich haber auch vergessen, das sie solche schmissigen, sich mit dem Textinhalt wwidersprechenden Überschriften ja selbst gerne verwenden. Und das trotzdem sie im Text dann immerzu gegen solcherlei Panikmache anschreiben.

    Fällt ihnen da denn diese Diskrepanz nicht auf? Fällt ihnen nicht auf, dass sie wegen ihrer eigenen Strategie quasi selbst zur Schleuder der von ihnen kritisierten Darstellungen werden?

    Irgendwie nicht.

    Was soll man dazu schon sagen?

  41. #41 Florian Freistetter
    23. Oktober 2018

    @MemoST: ” Ich haber auch vergessen, das sie solche schmissigen, sich mit dem Textinhalt wwidersprechenden Überschriften ja selbst gerne verwenden. Und das trotzdem sie im Text dann immerzu gegen solcherlei Panikmache anschreiben.”

    Meinen sie die Serie “Schlechte Schlagzeilen”? Also die, in der ich Schlagzeilen zitiere um zu erklären warum sie Unsinn sind?

    Was genau ist denn jetzt eigentlich das Problem? Das ich Journalisten nicht dazu zwingen, will, Texte nach meinen Vorgaben zu redigieren? Nochmal: Am Text der NYP habe ich nichts auszusetzen. Der ist absolut ok. Nicht ok waren all die Medien, die das dort einfach falsch abgeschrieben haben. Aber wie hätte ich das verhindern sollen? (Sie glauben ja nicht wirklich, das all diese Spam-Schleudern und Click-Bait-Fabriken vorher bei mir anrufen und mich fragen, ob das eh ok ist was sie schreiben??)

  42. […] Wie ich einmal aus Versehen überall auf der Welt für Weltuntergangsprophezeiungen gesorgt habe […]

  43. #43 Ade Ajayi
    Bloomfield
    29. Dezember 2018

    Der Herr Freistetter ist ja immer so gegen “Weltuntergangs-Visionen” und all so´n Zeugs. Schreibt quasi jeden Tag dagegen an. Und der “Boulevard” ist natürlich in dieser Konstellation nicht die eigene Seite der seriösen Wissenschaft(skommunikation). Charly Boy

  44. #44 noch'n Flo
    Schoggiland
    29. Dezember 2018

    Ach Du liebes Bisschen! Dieser Artikel ist ja während unseres Urlaubs im Oktober völlig an mir vorbei gegangen.

    Lieber Florian, mein herzliches Beileid, so ein Echo hat keines Deiner Bücher verdient. Ich hoffe, dass als kleines Trostpflaster wenigstens die Verkaufszahlen in der Zwischenzeit durch die Decke gegangen sind.

    Aber ich kann mir recht gut ausmalen, wie frustrierend es für einen ehemals aktiven Forscher sein muss, ausgerechnet mit einer solchen Fehlinterpretation einen derartigen Impact zu haben.

  45. #45 Bayode Ade
    New Jersey
    19. Oktober 2019

    Lieber Florian, mein herzliches Beileid, so ein Echo hat keines Deiner Bücher verdient. Ich hoffe, dass als kleines Trostpflaster wenigstens die Verkaufszahlen in der Zwischenzeit durch die Decke gegangen sind. Sologenic