Endlich ist es so weit! Die Mission der japanischen Raumsonde Hayabusa 2 erreicht morgen (am 3. Oktober 2018) einen ihrer Höhepunkte. Ende Juni ist die Sonde beim Asteroid Ryugu angekommen. Im August hat Hayabusa 2 die ersten Nahaufnahmen der Asteroidenoberfläche aus der Umlaufbahn gemacht. Und nun wird die mitgebrachte deutsch-französische Landeeinheit MASCOT abgesetzt.

Noch cooler als diese Nahaufnahme ist aber eigentlich das Bild mit ein wenig mehr Kontext.

Rechts sieht man den gesamten Asteroid; Links einen Ausschnitt, der auch – in gelb markiert – das große Bild von vorhin enthält. Aber auch den Schatten der Raumsonde selbst!

Und jetzt kommt MASCOT! MASCOT ist knapp 10 Kilogramm schwer, so groß wie ein Schukarton und wird quasi einfach abgeworfen. Wenn die Einheit dann aber auf der Oberfläche von Ryugu auftriff, bleibt MASCOT dort nicht einfach liegen. Das Ding kann hüpfen! Eine Schwungmechanismus im Inneren der Landeeinheit kann MASCOT zu verschiedenen Orten auf der Asteroidenoberfläche katapultieren. Das erlaubt es den Wissenschaftlern, unterschiedliche Regionen von Ryugu zu untersuchen.

MASCOT (in der Mitte des Bildes), noch an Bord von Hayabusa2 (Bild: DLR;  CC-BY 3.0)

MASCOT (in der Mitte des Bildes), noch an Bord von Hayabusa2 (Bild: DLR; CC-BY 3.0)

Das ganze wird – aus mitteleuropäischer Sicht – mitten in der Nacht passieren. Um 03:58:15 MESZ wird MASCOT abgeworfen. Es dauert nur ein paar Minuten, bis die Einheit auf der Oberfläche von Ryugu angekommen ist. Dann wird es aber ein paar Stunden dauern, bis das Kontrollzentrum in Köln die Bestätigung der Landung erhält. Und noch ein paar Stunden mehr, bis alle Daten gesammelt sind. Die Mission von MASCOT ist kurz: Der kleine Schuhkarton hat nur Batteriestrom für 16 Stunden Arbeit. Aber das wird hoffentlich für jede Menge coole Daten und Bilder reichen!

Wer trotz der frühen Stunde live mit dabei sein will, kann dem Twitter-Account @MASCOT2018 und dem Hashtag #AsteroidLandung folgen.

MASCOT wird allerdings nicht der erste Roboter auf Ryugus Oberfläche sein. Schon Ende September hat die japanische Raumfahrtagentur zwei kleine Rover abgesetzt. Sie tragen die nicht wirklich sehr aufregenden Namen “Rover 1A” und “Rover 1B”. Auch die zwei Minirover sind nicht wirklich “gerovert” sondern gehüpft. Und wenn die Bilder die sie gemacht haben auch nicht alle sehr hochauflösend, sind sie doch beeindruckend. So sieht die Welt des fernen Asteroids aus:

Noch mehr Bilder gibt es hier. Und dann auch noch ein Video:


Ein bisschen wird es noch dauern, bis wir neue Bilder und Daten bekommen. Aber dann werden wir diese kleine, faszinierende, fremde und ferne Welt wieder ein Stück besser verstehen. Und fremde Welten zu verstehen ist immer cool! Bis bald auf Ryugu!

Kommentare (13)

  1. #1 Aginor
    2. Oktober 2018

    Bin gespannt! 🙂

    Gruß
    Aginor

  2. #2 Piepsi
    2. Oktober 2018

    Wow, tolle Bilder!
    Bin auch schon gespannt! 🙂

  3. #3 Muddi
    2. Oktober 2018

    Daten!
    Bilder!
    Schneller!

    Man möchte der Zeit vorrausgreifen 😀

  4. #4 Hobi
    2. Oktober 2018

    Warum ist bei MASCOT eigentlich ein Magnetometer an Bord? Hat der Ryugu (möglicherweise) ein Magnetfeld? Wo soll denn das herkommen?

  5. #5 Karl-Heinz
    3. Oktober 2018

    @Hobi

    Durchläuft potentiell magnetisierbares Material einen Abkühlungsprozeß, so können interplanetare oder interstellare Magnetfelder remanent in die Strukturen eingefroren werden, sobald die Temperatur des Materials unter die Curietemperatur sinkt. Zum Beispiel maß die Raumsonde Deep Space 1 beim Vorbeiflug an dem Asteroiden Braille im Jahre 1999 ein erhebliches Magnetfeld, das nach einhelliger Meinung nur auf eine remanente Magnetisierung des Asteroiden zurückzuführen ist.

  6. #6 Veit
    3. Oktober 2018

    Ähm, ich weiß, ich bin pingelig.
    Aber ich glaube der Text unter Bild zwei und drei ist vertauscht (oder die Bilder drüber).
    Der ganze Asteroid ist auf dem linken Bild zu sehen…

  7. #7 Thorsten
    4. Oktober 2018

    Hallo. Was ist eigentlich Ursache der Oberflächenstruktur, bzw. wird das irgendwo diskutiert? Wäre dankbar für einen Hinweis. Das können ja wohl kaum alles Impaktkrater sein.

  8. #8 Aginor
    5. Oktober 2018

    Möchte mich Thorstens (#7) Frage anschließen.

    Die Oberfläche des Asteroiden ist auf jeden Fall…grobkörniger als ich erwartet hätte.

    Gruß
    Aginor

  9. #9 Grund S.
    Prettin
    8. Oktober 2018

    Wau Milliarden Euros für nur 6 Bilder.
    Der Mascot Roboter hatte woll nur ein 1 GB Karte dabei !
    Cool die Bilder haben Handyformat-Auflösung (Fokus verschwommen)!
    Da hat das Geld Woll nicht mehr gereicht für mehr Daten ?

    Mein Handy Passen passen 5000 Bilder drauf !
    Mein Handy hat Autozoom,Unschärfe Korrektur und Kostet nur 50€!
    Wenn ich auf Urlaub gehe oder auf Reisen tuhe mache ich viel Bilder als
    Der Mascot Roboter, weil ichs kann und meine Reise kostet nur 200€!

    Fake: Ich vermute, weil es so wenig Bilder gibt das es ein fake ist.
    Bilder nachträglich unscharf machen und wenig Bilder mache damit es nicht auffliegen tut und Milliarden abkassieren,,,,,
    Hallo jede PC Animation zum Weltraum sieht besser aus !!!

  10. #10 Alderamin
    8. Oktober 2018

    @Grund S.

    Wau Milliarden Euros für nur 6 Bilder.

    Die ganze Hayabusa-Mission hat nur rund 200 Mio Euro gekostet, MASCOT einen Bruchteil davon. Die Sonde hat alleine beim Abstieg 20 Bilder gemacht. Die Bilder können von MASCOT nicht sofort zur Erde gesendet werden, sondern zunächst nur zur Sonde Hayabusa, wo sie zwischengespeichert und dann übertragen werden. Dazu besteht keine besondere Eile. Was dann veröffentlicht wird, ist in der Verantwortung der Institute. Bei Rosetta herrschte großer Umut über die Veröffentlichungspolitik mancher Institute, die befürchteten, andere Forscher könnten ihnen mit Analysen zuvorkommen, wenn die Bilder zu früh veröffentlicht würden. Mittlerweile sind alle Bilder der OSIRIS-Kamera online, aber die Öffentlichkeit interessiert sich kaum noch dafür.

    Die Öffentlichkeitsarbeit der ESA bzw. mancher Institute ist in der Tat kritikwürdig. Auf der anderen Seite sind die Budgets dafür etwa bei der NASA wesentlich höher, es arbeiten viel mehr Leute in diesem Bereich. Entsprechend mehr und besserer Output kommt heraus.

    Mein Handy Passen passen 5000 Bilder drauf ! Mein Handy hat Autozoom,Unschärfe Korrektur und Kostet nur 50€!

    5000 mal das gleiche Bild vom gleichen Felsen hätte jetzt auch nicht so viel Sinn gemacht oder? Ein paar Aufnahmen wurden beim Abstieg gemacht, damit man verorten konnte, wo man aufgeschlagen ist. Und dann ein paar Bilder am Boden (mit feststehender, nach unten blickender Kamera) an den zwei oder drei Stellen, wo der Lander hingehopst ist. Die Bilder selbst sind vergleichsweise uninteressant, MASCOT sollte die Beschaffenheit des Gesteins erforschen. Die Aufnahmen dienen nur zur Orientierung und zur Herstellung des Kontextes. Hier ein paar Infos über die Geräte an Bord des Landers.

    Deine Handykamera hätte höchstwahrscheinlich den Flug zum Asteroiden in der kosmischen Strahlung und extremen Temperaturen ausgesetzt gar nicht unbeschadet überstanden. Elektronik für den Weltraumeinsatz muss sehr robust sein. Deshalb hinkt sie kommerziellen Produkten immer um Jahre hinterher, sie muss grobschlächtiger gebaut werden, weniger integriert, mit mehr Redundanz, sie wird nur in geringen Stückzahlen gefertigt und man verlässt sich gerne auf Bewährtes, was in der Vergangenheit schon funktioniert hat.

    Außerdem zählt jedes Gramm Gewicht. Wenn die Kamera nicht das wichtigste Instrument war, braucht es auch nicht Bilder der tollsten Qualität zu liefern. Zumal zur Übertragung hochauflösender Bilder in den 17h Batterielaufzeit kaum Zeit und Energie verfügbar war. Nein, es war kein LTE-Sender an Bord.

    Wenn ich auf Urlaub gehe oder auf Reisen tuhe mache ich viel Bilder als
    Der Mascot Roboter, weil ichs kann und meine Reise kostet nur 200€!

    Ist ja fast dasselbe wie der Flug zu einem Asteroiden…

    Fake: Ich vermute, weil es so wenig Bilder gibt das es ein fake ist.

    Ich vermute, wenn es ein Fake wäre, wären die Bilder viel besser gewesen, damit’s keiner merkt. Aber irgendwelche Gerüchte in die Welt zu schreien, war schon immer einfacher, als sich mit einer Sache ernsthaft auseinander zu setzen und etwas darüber zu lernen. Das ist ja soooo anstrengend.

    Hallo jede PC Animation zum Weltraum sieht besser aus !!!

    Eben.

    Deine Rufzeichentaste scheint übrigens zu klemmen. Solltest Du mal nach schauen lassen.

  11. #11 Florian Freistetter
    8. Oktober 2018

    @Grund S: “Cool die Bilder haben Handyformat-Auflösung (Fokus verschwommen)!”

    Du willst wahrscheinlich eh nur stänkern, insofern erübrigt sich eine Antwort. Aber wenn du den Text gelesen hättest, dann wüsstest du, dass die Bilder nicht von MASCOT sind. Der ist noch gar nicht gelandet, als der Artikel verfasst wurde.

  12. #12 Alderamin
    8. Oktober 2018

    @Florian

    Guter Punkt, ich hatte stillschweigend angenommen, der Rant beziehe sich auf tatsächliche MASCOT-Aufnahmen. Die gibt es z.B. bei Emily (1. Link in #10), Skyweek und auf MASCOTs Twitter-Account.

    So richtig eilig haben die es mit der Veröffentlichung wirklich nicht. Sind wahrscheinlich froh, ihre Daten zu haben. Eine Ankündigung seitens des DLR, wann welche Bilder/Daten runtergeladen werden, wäre schon nett.

  13. #13 noch'n Flo
    auf See
    10. Oktober 2018

    Ich vermute eher, dasss “Grund S.” ein Fake ist. Bzw. ein Poe.