Zum Stern Beta Pictoris hab ich eine ganz besondere Beziehung. Mal abgesehen davon, dass es ein sehr interessanter Stern ist, habe ich darüber im Jahr 2007 einen Fachartikel veröffentlicht. Darin habe ich die vielen dynamischen Besonderheiten des Sterns untersucht; unter anderem die beeindruckende Scheibe aus Staub, die ihn umgibt. Aus den Eigenschaften des Staubs habe ich abgeleitet, wo sich Asteroidengürtel befinden müssen die diesen Staub produzieren und aus den Eigenschaften dieser Asteroidengürtel die Existenz von Planeten, die diese Asteroidengürtel in Form halten. Damals, 2007, hat man bei Beta Pictoris zwar schon Planeten vermutet, aber noch keine entdeckt. Das ist dann aber überraschenderweise im Jahr 2008 gelungen. Noch dazu war es einer der seltenen Fälle, in denen der Planet nicht indirekt gefunden wurde, sondern direkt beobachtet werden konnte.
Dieser helle Punkt im Zentrum ist der Planet:
Der Stern selbst wurde künstlich ausgeblendet (und befindet sich dort wo das kleine Sternsymbol ist), sonst wäre der Planet komplett überstrahlt worden. Rechts und Links sieht man das Licht, dass die Staubscheibe reflektiert (und das Bild ist keine Aufnahme im sichtbaren Licht sondern im Infrarotlicht). Das Bild oben ist schon ein wenig älter, aber natürlich gibt es auch neue Aufnahmen. Bis 2016 auf jeden Fall, denn dann kam der Planet dem Stern so nahe, dass er auch mit technischen Tricks nicht mehr im hellen Sternenlicht ausgemacht werden konnte. Erst vor wenigen Wochen hat sich Beta Pictoris b wieder so weit von seinem Stern entfernt, um mit Teleskopen sichtbar zu sein.
Astronomen der Europäischen Südsternwarte haben den ganzen Prozess mitverfolgt und deswegen haben wir nun eine wunderbare Zeitrafferaufnahme auf der man sehen kann, wie der Planet von einer Seite des Sterns zur anderen wechselt:
Und hier gibt es alles noch mal in Einzelbildern:
(Anmerkung: Auch wenn es so aussieht: Der Planet zieht in diesem Fall von der Erde aus gesehen NICHT unmittelbar vor dem Stern vorbei; es gibt also keinen Transit bzw. eine Verdunkelung des Sternenlichts die man beobachten könnte.)
Eine wirklich coole Sache. Vor allem, wenn ich mich an 2007 erinnere und an das was ich damals angesichts meiner Vorhersage zur Existenz eines Planeten bei Beta Pictoris dachte. Es war ja da wirklich nicht absehbar, dass man dort wirklich so schnell einen Planeten findet! Der Stern ist nicht die Art von Stern, bei der man mit den üblichen Methoden nach Exoplaneten suchen kann und ich war eigentlich überzeugt, dass man da noch lange keine Chance haben wird, meine Vorhersage durch Beobachtung zu überprüfen. Was mich irgendwie auch gefreut hat, denn je länger eine Vorhersage nicht überprüft werden kann, desto länger ist sie auch nicht widerlegt! 😉
Das es aber nun, kaum 10 Jahre später, nicht nur einen Planeten dort gibt sondern einen Film seiner Bewegung ist wirklich fantastisch!
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