Der Rückblick auf mein letztes Sportjahr war eigentlich sehr erfreulich. Ich hab nen Schwung neue Bestzeiten aufgestellt, bin mehr gelaufen als in den Jahren zuvor und wenn ich auch mein Ziel, im Saalecup in meiner Altersklasse endlich mal unter die besten 3 zu kommen, wieder nicht erreicht habe, war ich mit dem Jahr ganz zufrieden.
2018 war ein wenig anders. Es fing hervorragend an. Ich bin beim Hamburg Marathon gestartet und kann berichten, dass es ein absolut großartiges und großartig organisiertes Event ist! Am großartigsten war die Marathon-Bestzeit von 3 Stunden 23 Minuten die ich dort gelaufen bin. Ich kann wirklich allen nur empfehlen, dort einmal mitzulaufen. So eine tolle Stimmung und so eine tolle Strecke habe ich bis jetzt noch erlebt.
Der Rest des Sportjahrs war dann eher ein wenig durchwachsen. Mein (ebenfalls schon länger nicht erreichtes) Ziel, bei nem Marathon mal die 3h20m-Marke zu knacken, hab ich verfehlt. Beim Himmelswege-Marathon, der aber aufgrund seiner Strecke eh nicht optimal für Bestzeiten ist, bin ich gegen Ende ein wenig eingebrochen und nur mit 3h27m ins Ziel gekommen. Und der einzige Herbstmarathon den ich in meinem Terminkalender unterbringen konnte, war der in Kassel. Jetzt mag Kassel durchaus eine nette Stadt sein; der Marathon dort ist allerdings nicht empfehlenswert. Die Strecke ist absolut unattraktiv, man rennt immer nur am Stadtrand durch Kleingärten und Gewerbegebiete und wenn es am Ende mal kurz am Stadtzentrum vorbei (nicht hindurch) geht, ist dort kaum Publikum unterwegs. Dennoch war anfangs recht gut unterwegs, konnte aber am Schluss das Tempo für die 3h20m nicht halten und bin mit 3h25m ins Ziel gekommen.
Aber drei Marathons unter 3h30m sind eigentlich auch nicht zu verachten! Bei den kürzeren Distanzen wollte ich meinen Erfolg vom letzten Jahr wiederholen und die 10km unter 40 Minuten schaffen. Das ideale Rennen dafür ist immer der Sommernachtslauf in Jena. Da hat es aber leider nicht geklappt und als Ausrede hab ich mir die extreme Hitze zurecht gelegt, bei der das Rennen an einem heißen Septemberabend stattgefunden hat 😉 Es hat nicht viel gefehlt, aber gefehlt haben halt ein paar Sekunden. Beim Holzlandlauf ein paar Wochen später ging es dann aber hervorragend. Da war ich so schnell wie nie auf den 11 Kilometern durch den Wald und über wurzelige Trails. Wäre das Rennen kürzer und auf flacher Straße gewesen, hätte ich die 40 Minuten wohl erreicht. Aber im Konjuktiv gewinnt man keine Wettbewerbe…
Gegen Ende des Jahres wurde es dann aber doof. Ende September hat mich eine Erkältung erwischt und mein Ziel, mehr zu laufen als 2018, das erste Mal ein wenig zum Wackeln gebracht. Im November und Dezember haben dann der Reise- und Arbeitsstress ihren Tribut gefordert und ich hab zwar noch die üblichen Distanzen geschafft aber deutlich langsamer als normal. Und seit ein paar Wochen plagt mich ein Ziehen im hinteren Oberschenkel (das ich vermutlich weg kriegen könnte, wenn ich mal ausreichend Pause machen würde – aber das mit dem Pausieren ist immer so ne Sache). Ich bin ein bisschen weniger gelaufen als ich wollte und seit Weihnachten quasi gar nicht mehr und habe die 4113,8 Kilometer des Vorjahrs nicht mehr übertroffen. Aber mit 3990 Kilometern kann man vermutlich auch zufrieden sein. Dafür bin ich so viel radgefahren wie noch nie: 2200 Kilometer (nur das Schwimmen hab ich sträflich vernachlässigt. Die drei Besuche im Bad und die 4000 Meter die ich insgesamt geschwommen bin, kann man kaum ernst nehmen).
Eigentlich wollte ich das Jahr mit einer neuen Bestzeit beenden. Denn ich hab bis jetzt noch nie ein Rennen über 5 Kilometer absolviert. Im Trainig bin ich diese Distanz zweimal in weniger als 20 Minuten gelaufen und wollte das gerne mal unter Wettkampfbedingungen tun. Dazu hätte sich der Silvesterlauf in Wien angeboten. Aber mangels Geschwindigkeitstraining und wegen der Muskelschmerzen ist damit eher nicht zu rechnen. Ich werde zwar vermutlich gelaufen sein (während ich das schreibe hat der Lauf noch nicht stattgefunden), aber eine Zeit unter 20 Minuten ist eher illusorisch. Ich hoffe, unter 25 Minuten bleiben zu können. Mal schauen – hier wird dann irgendwann stehen, wann ich ins Ziel gekommen bin.
Nun ja. In meiner Artikelserie über Laufen & Wissenschaft hab ich immerhin zwei neue Texte geschafft:
- Folge 19: “Marathon und die Kraft der Musik”
- Folge 20: “BottomUpClimb Jena: Hoch und Tiefpunkte beim Laufen und in der Geografie”
Und das in Folge 20 vorgestellte Konzept des “BottonUpClimb” möchte ich im nächsten Jahr auf jeden Fall weiter verfolgen. Genau so wie ich doch auch wieder mal Lust auf neue Bestzeiten habe. Vielleicht krieg ich die 3h20m ja doch noch mal, bevor ich zu alt dafür werden. Und eine Ultra-Distanz würd ich eigentlich auch gern mal wieder laufen. Dazu muss ich aber erst mal dieses Muskeldings in den Griff kriegen. Ich werd wohl um ne Pause nicht umhin kommen…
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern auf jeden Fall ein erfolgreiches und unfallfreies Sportjahr 2019!
P.S. Ach, ja der Saalecup! Hätte fast geklappt dieses Jahr. Ich bin mit wenigen Punkten Rückstand auf Platz 4 gelandet. Ich konnte nur bei 4 der 9 Rennen antreten und hätte ich den letzten Lauf der Saison geschafft, dann wäre ich auf jeden Fall 3. geworden. Aber dieser doofe Terminkalenderstress!! Na ja – neues Jahr, neues Glück 😉
Kommentare (21)