Im letzten Jahr habe ich das Buch “Das hässliche Universum: Warum unsere Suche nach Schönheit die Physik in die Sackgasse führt”* von Sabine Hossenfelder vorgestellt. Die theoretische Physikerin erzählt darin von den Problemen die es momentan ihrer Meinung nach in der Wissenschaft gibt. Vor allem in dem Bereich in dem die Grundlagen der Physik erforscht werden, also der Teilchenphysik und der Kosmologie. Sie bezieht sich vor allem auf die weit verbreitete Ansicht, dass eine physikalische Theorie “schön” sein soll. Und beschreibt die Sackgasse, in der die Physik dadurch geraten ist. Denn, so Hossenfelder, die Suche nach und das Beharren auf “Schönheit” ist ein ästhetisches Kriterium und kein wissenschaftliches. Wenn man an Hypothesen wie der “Supersymmetrie” trotz nicht vorhandener experimenteller Belege festhält nur weil sie “schön” ist, dann ist das einer vernünftigen Entwicklung der physikalischen Forschung nicht förderlich.
Die Suche nach der “Quantengravitation”, also einer Theorie die Quantenmechanik und Relativitätstheorie zusammenfasst, geht weiter. Und bleibt weiter erfolglos. Und zwar deswegen, so Hossenfelder, weil sich die derzeitige Physik von falschen Vorstellungen über “Schönheit” leiten lässt. In einem Vortrag an der Universität Stuttgart hat Hossenfelder kürzlich das Problem ausführlich beschrieben. Der sehenswerte Vortrag beginnt mit einer Darstellung des Status Quo dessen was wir wissen und dem was wir in Zukunft zu wissen hoffen. Und widmet sich dann ausführlich den Problemen mit denen sich die Wissenschaft laut Hossenfelder derzeit beschäftigen sollte. Das aber nicht in dem Ausmaß tut, wie es nötig ist.
„Wenn sie sich auf ihr eigenes Empfinden von Schönheit verlassen, dann können sie die Naturgesetze erraten“, sagt Hossenfelder über den Weg, den die Physikerinnen und Physiker in den letzten Jahrzehnten eingeschlagen haben und erklärt, wieso genau diese Überzeugung die Physik in die Krise geführt hat:
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