Wer das altbewährte Zeitungsformat dem Lesen von Blogs am Bildschirm vorzieht, für den gibt es ein interessantes neues Tool. FeedJournal erstellt einen zeitungsähnlichen Reader aus all Ihren Lieblings-Wissenschaftsblogs (und natürlich auch aus anderen…).

Über einen
Artikel
in einem meiner momentanen Lieblingsblogs – dem Blog „Selbständig
im Netz
“, das sich schwerpunktmäßig an
Unternehmensgründer und Freiberufler aus der Technik-Sparte
wendet – wurde ich kürzlich auf den Online-Service FeedJournal
aufmerksam. Mit FeedJournal ist es möglich, eine individuelle
Zusammenstellung von RSS-Feeds (wie sie bei Blogs üblich sind)
in ein Zeitungsformat zu verwandeln und dann entweder als PDF am
Bildschirm zu lesen oder eben auszudrucken und zum gemütlichen
Lesesessel mitzunehmen.

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Das Intervall, in
dem die eigene Zeitung “erscheint”, lässt sich
natürlich ebenso festlegen wie die Anzahl der Blogs
beziehungsweise der Artikel pro Blog, die in jede Ausgabe Einzug finden.
Insgesamt eine sehr schöne Software, auf die jeder begeisterte
Blogleser ruhig mal einen Blick werfen sollte. Einen Schönheitsfehler
hat die Sache allerdings: Bei sogenannten verkürzten
RSS-Feeds, bei denen statt des vollständigen Artikels nur die
“Anreißer” an den RSS-Reader geschickt werden, erhält
man dann leider auch eine Zeitung mit verkürzten Artikeln….

Als Umweltschützer
graust es mir natürlich bei der Vorstellung, dass tausende
Blogleser zukünftig täglich ihre Ration an
Wissenschaftsblogs in Papierform konsumieren. Allerdings – so eine
persönliche Zusammenstellung der fünfzehn meistgelesenen
Artikel der letzten Woche aus den zehn eigenen
Lieblings-Wissenschaftsblogs im Zeitungsformat zum Sonntag neben dem
Frühstückstisch….

Alle die nun auf
die Software neugierig geworden sind, können sich hier eine
Beispielzeitung
herunterladen. Die Artikel dieser “Sonderausgabe” stammen
aus vier verschiedenen Feeds: Meinen beiden Blogs zu den
Themenbereichen Statistik
und Optik-Forschung
sowie zwei sehr guten Blogs aus dem wissenschaftlichen Bereich –
dem Blog Radikale
Innovation
von Eduard Kaan und dem Kulturmanagement-Blog
von Christian Henner-Fehr, zwei absoluten Leseempfehlungen. Wer nach
der Lektüre Lust auf die Komposition einer eigenen Blogzeitung
bekommen hat, kann sich auf der FeedJournal-Webseite
für den kostenlosen Service anmelden und nächsten Sonntag
schon die Blogzeitung neben die Brötchen legen….

Kommentare (8)

  1. #1 ali
    11. März 2008

    Fantastisch. Ich unbedingt haben muss! Danke.

  2. #2 Monika
    11. März 2008

    Hi Christian, echt toller Tipp. Leider scheint die Seite schon überlastet zu sein. Mein Versuch ist leider fehlgeschlagen ;-))

  3. #3 Christian Reinboth
    11. März 2008

    @Monika: Also ich habe mich gerade mal eingeloggt und hatte keine Probleme. Liegt sicher daran, wie viele Leute gerade ihre “Zeitungsfeeds” beackern. Auf jeden Fall nicht aufgeben und bei Gelegenheit nochmal probieren – es lohnt sich 😉

  4. #4 Monika
    11. März 2008

    Frust…Frust und wieder I apologize…bla bla…. Das war der dritte Versuch. Einzig das Feed-Reader tool hat funktioniert. Aber das ist ja keine ganze Zeitung. Vielleicht mache ich ja auch was falsch und brauche Anleitung im Sinne von feedjournal for Dummies 😉

  5. #5 Monika
    11. März 2008

    Auf welcher Seite hast Du die Zeitung gemacht. Dort gibt es noch einen link zu Issuu, ist dies die Seite ? Vielleicht kannst Du mal in Stichworten die Schritte angeben. Entweder habe ich hier Pech, oder irgendwas läuft schief?

  6. #6 Christian Reinboth
    11. März 2008

    @Monika: Komisch, ich habe es eben nochmal versucht und bei mir klappt es ohne Probleme. Einfach unter https://www.feedjournal.com anmelden, dann auf der Startseite unten links die Option “Print your own newspaper” selektieren. Auf diese Weise gelangt man zum Registrierungsprozess und nach Abschluss desselben kann man sich dann auf der Seite einloggen und erhält ein paar Beispielfeeds als Default. Diese einfach löschen, die eigenen Feeds eintragen, die Artikelauswahl starten und auf “generate feedjournal” klicken – und dann sollte sich das PDF eigentlich schon öffnen….

    Falls es doch nicht klappen sollte – einfach eine E-Mail an mich. Für treue Leser gibt es bei mir nämlich auch individuellen E-Mail-Service… 🙂

  7. #7 Christian
    12. März 2008

    Danke für Dein Lob, Christian. Und danke auch, dass Du mein Blog für Deine Beispielzeitung ausgewählt hast. Die Idee des FeedJournal gefällt mir gut, ist aber meiner Meinung nach nur dann hilfreich, wenn man nicht zu viele Blogs liest oder abonniert. Außerdem kann man dann die einzelnen Beiträge nicht mehr “bookmarken” bzw. mit Anmerkungen versehen.

    Aber einzelne Themenhefte kann man damit unter Umständen gut “produzieren”.

  8. #8 Christian Reinboth
    14. März 2008

    @Christian: Gern geschehen – in letzter Zeit schaue ich tatsächlich immer öfter “rein” (in diesem Zusammenhang: erholsamen Urlaub!), obwohl Kulturmanagement rein vom Fachlichen her eigentlich gar nicht “mein Thema” ist. Spannend ist es aber allemal.

    Was das Bookmarking und die Kommentarfunktionen betrifft, wird den Blogs durch eine Software wie FeedJournal natürlich sehr viel Interaktivität “entzogen”. Ich würde auch nicht zugunsten eines Journals auf meinen Feedreader und meinen Browser verzichten wollen. Aber zur Produktion von “Themenheften” (gute Idee) mit Querschnittscharakter oder aber eben für wöchentliche “Best of”s zur Ergänzung der Sonntagslektüre eignet sich FeedJournal meines Erachtens nach ganz wunderbar.

    Ein weiterer Vorteil: Gerade internetscheuen Menschen kann man das Bloggen auf diese Weise näherbringen und zeigen, dass es auch in Blogs hochqualitative Inhalte gibt, die durchaus mit Printmedien mithalten können. So ein FeedJournal zeigt doch wunderbar, dass am Ende nicht das Medium, sondern die Inhalte entscheidend sind.