Die erste Erfindung, die mir am Signo-Gemeinschaftsstand ins Auge fiel (da direkt gegenüber meinem Messestand), ist ein neuartiger Energiespar-Ofen, der eine besonders energieeffiziente Wärmeabgabe durch eine vergrößerte Brennoberfläche ermöglicht.
Erfunden wurde das Gerät von Ulrich Baumann, einem netten Herrn aus dem Schwabenland (genauer gesagt aus Crailsheim in Baden-Württemberg), der sich gleich am Montag über den Besuch seines Ministerpräsidenten, Günther Öttinger, freuen durfte (um unseren Stand aus Sachsen-Anhalt vollzog die Besuchertraube um Öttinger allerdings eine elegante Kurve).
Die Idee zu seinem Ofen kam ihm, so erzählte er mir, bei Bastelarbeiten am Ofen seines Nachbarn. Sie ist – wie viele gute Ideen – ebenso einleuchtend wie einfach: Soll der Wirkungsgrad eines Ofens gesteigert werden, spielt die Vergrößerung der Brennraumoberfläche aus physikalischer Sicht die entscheidende Rolle. Üblicherweise wird der Brennraum moderner Öfen aber mit feuerfestem Material (z.B. Schamotte) ausgekleidet, wodurch sich die Brennraumoberfläche verkleinert.
Hier setzte Herr Baumann an und entwarf einen Brennraum, der aus vertikalen Steigrohren (für Luft und / oder Wasser) besteht. Die Luftsteigrohre saugen unten die kalte Raumluft ein und geben nach oben warme Luft ab – wahlweise entweder zu Heizungszwecken direkt in den Raum zurück oder aber über einen Wärmetauscher an eine Brauchwasseranlage. Über die Wassersteigrohre kann analog zu den Luftsteigrohren kaltes Wasser erwärmt werden (hierfür benötigt man allerdings ein Pumpsystem), dieses lässt sich dann für verschiedene Zwecke (Brauchwasser, Heizung) nutzen.
Insgesamt wird durch das innovative Brennraumkonzept die Wärmeübertragung des Ofens um das Drei- bis Vierfache gesteigert – und das ist mir schon einige Ausrufungszeichen wert!!! Da die Rohre auch noch feuerfest sind, erübrigt sich die Schamotte-Auskleidung zudem vollständig – und die Wärmeabgabe funktioniert so gut, dass sich Herr Baumann vorstellen kann, dass man nach seinem Muster sogar funktionsfähige Öfen nur aus Aluminium konstruieren könnte….
Alles in allem eine tolle Erfindung, die vor allem unter dem Gesichtspunkt des „energieeffizienten Hauses” viel mehr gefördert werden sollte. Zur Zeit sucht der Erfinder noch nach einem Partnerunternehmen oder einer Hochschule für die wirtschaftliche und / oder wissenschaftliche Weiterentwicklung des hochinteressanten Energiesparkonzepts. Im Internet finden sich leider noch nicht viele Informationen über den ESO (den EnergieSparOfen), lediglich beim Innovation-Market gibt es ein paar beispielhafte Querschnitte zu sehen. Auch das Unternehmen „Baumann-Technik” hat noch keine eigene Webseite, wohl aber eine Adresse, an die sich jeder Interessierte gern wenden kann:
Baumann-Technik
Ulrich Baumann
Mittlerer Weg 61
74564 Crailsheim
07951 – 443 – 94
Google-Maps-Link
Klimafreundlich heizen kann man mit Öfen ja ohnehin schon. Wenn die Wärmeübertragung nun auch noch um das Drei- bis Vierfache gesteigert werden kann, steht dem “Öko-Ofen” eigentlich kaum noch etwas entgegen – zumal er sich wunderbar mit einem weiteren auf der Hannover-Messe vorgestellten Patent kombinieren lässt, nämlich einem CO2-neutralen Luftbefeuchter, über den ich in den nächsten Tagen noch berichten werde.
Zum Abschluss noch ein Schnappschuss vom Messestand: Zu sehen sind Erfinder, Ehefrau und Mitarbeiter, dazwischen der leicht futuristisch wirkende Ofen.
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