Nächste Woche beginnt an der Hochschule Harz die Prüfungsperiode für das Sommersemester 2008 – und vorgestern durfte ich meine letzte Vorlesung im aktuellen Semester halten: Branchen- und Managementinformationssysteme im Studiengang Wirtschaftsinformatik.
Die meiste Zeit der Woche verbringe ich ja mit Forschung (aktuell gerade im Projekt AULED – energieoptimierte LED-Außenbeleuchtung) sowie mit der Akquise von Forschungsgeldern, seit einigen Jahren bin ich aber auch – sozusagen „nebenberuflich” – als Lehrbeauftragter an der HS Harz tätig. Den zusätzlichen Arbeitsaufwand habe ich bisher nie bereut, denn nichts lockert meinen Alltagstrott so sehr auf wie ab und zu eine Vorlesung zu halten. In der Regel reicht es ja auch schon, wenn nur ein paar interessierte Studenten im Hörsaal oder Seminarraum sitzen, Fragen stellen und sich für den Stoff (zumindest ein wenig) begeistern können – und schon macht das Unterrichten wirklich Freude.
Vorgestern fand nun also meine letzte Vorlesung für dieses Semester (und damit bis September 2008) statt – und noch während ich meine Unterlagen am Ende der Stunde zusammensammelte wurde mir klar, dass ich weder hier noch in einem meiner anderen Blogs jemals etwas über meine Vorlesungen geschrieben habe, obwohl sie in manchen Semestern doch einen beachtlichen Teil meiner Zeit in Anspruch nehmen. Da ich zum Semesterende regelmäßig nostalgische Anwendungen bekomme, gestatte ich mir heute einmal eine kleine Reflexion meiner bisherigen Lehrtätigkeit.
Das erste Mal stand ich noch als frisch mit dem Vordiplom ausgestatteter Student vor einem vollen Hörsaal und durfte mich als Tutor (Statistik II) versuchen. Ich war so nervös, dass ich während der ersten Stunden ständig vor der Tafel hin- und hergetiegert bin – bis mich einige Studenten höflich baten, dies doch um Himmels Willen zu unterlassen. Nach meinem Abschluss übernahm ich dann zum Wintersemester 2005/2006 erstmals eine reguläre Vorlesung, nämlich „Einführung in die Datenanalyse mit SPSS“, die ich seitdem viermal wiederholt habe. Zwischenzeitlich kamen noch „Strategisches Informationsmanagement“, „Webdesign und Internet-Sicherheit, „Branchen- und Managementinformationssysteme” und ein Semester Vertretung in der „Vertiefungsrichtung Marktforschung” dazu (was mir bis jetzt die meiste Freude gemacht hat).
Vielleicht sollte ich diese Vorlesungen während der langen Sommerferien nach und nach einfach mal im „Frischen Wind” vorstellen, damit sich der geneigte Leser ein besseres Bild darüber machen kann, was den jungen Menschen mit Hilfe seiner Steuereuros so alles beigebracht wird. Den meisten Studenten hat es jedenfalls bislang gefallen (vom Hin- und Herlaufen einmal abgesehen, in das ich leider manchmal immer noch verfalle), auch wenn es natürlich immer etwas zu kritisieren gibt (und gelegentlich auch zu recht). Ich persönlich hatte auf jeden Fall sowohl an der Vorbereitung der Veranstaltungen wie auch am eigentlichen Unterricht immer viel Freude, was natürlich auch sehr viel mit dem guten Arbeitsklima und dem durchweg stets netten und hilfsbereiten Kollegium zu tun hat.
In diesem Sinne freue ich mich jetzt schon aufs kommende Wintersemester – und zwischendrin noch auf die Beaufsichtigung und Korrektur der Klausuren…
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