Investigativer Journalismus für Arme: Da will das ZDF in Peking schon mal ein heißes Eisen aufgreifen und über Doping berichten – und dann diese peinliche Veranstaltung…
Manipulierte TV-Bilder, bezahlte Zuschauer, minderjährige chinesische Sportlerinnen, Unterdrückung von Protesten, Menschenrechtsverletzungen noch und nöcher – in Peking gäbe es ja viel Raum für kritische Fragen. Johannes B. Kerner wendet sich statt dessen dem zumindest nicht unwichtigen Thema Doping zu und versucht offenbar ernsthaft, dem Leichtathlethen Michael Johnson vor laufender Kamera ein Dopinggeständnis zu entlocken. Die versuchte Inquisition entwickelt sich zu einer peinlichen Vorstellung, wie man sie im deutschen TV selten zu sehen bekommt.
Eine journalistische Katastrophe. Warten wir mal ab, ob uns das ZDF noch ähnlich tiefe Einblicke in die Altersverfälschung bei den olympischen Turnerinnen liefert, oder ob nach diesem grauenhaften Beitrag der Stecker aus der kritischen Berichterstattung gezogen wird.
Ihre GEZ-Gebühren bei der Arbeit:
Vielleicht befragt Kerner ja bei Gelegenheit mal seine ZDF-Co-Moderatorin und ehemalige DDR-Leistungsschwimmerin Kristin Otto zum Thema Doping – immerhin haben die beiden Biologen und Doping-Jäger Franke und Berendonk schon vor Jahren die vermeintlichen DDR-Dopingunterlagen von Frau Otto veröffentlicht. Oder wäre das dann vielleicht doch wieder zuviel des investigativen Journalismus?
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