Sieben Jahre ist es nun her, dass die gesamte Welt wie gebannt auf Amerika starrte – und Angst vor einem Krieg bekam, dessen Auswirkungen wir heute in fast allen politischen, ökonomischen und sozialen Bereichen spüren können.
Auch ich habe in meinem Leben nie so viel ferngesehen, wie in diesem September:
Wenn ich die alten TV-Berichte heute erneut betrachte, kann ich mich des Eindruck nicht erwehren, dass sich in der Welt der Medien einiges verändert hat seit diesem 11.09.2001. Rückblickend empfinde ich es schon fast als surreal, dass den spontanen Feiern und Freudenbekundungen in den Palästinensergebieten vor sieben Jahren tatsächlich soviel Sendezeit eingeräumt wurde. Würde sich ein vergleichbarer Anschlag heute noch einmal ereignen, würde vermutlich sehr viel mehr Zeit darauf verwendet werden, Fehler in der israelischen Siedlungspolitik oder in der US-Außenpolitik aufzulisten, als zuviel Augenmerk auf diejenigen zu richten, die den Tod ihrer Mitmenschen auf offener Straße feiern.
Ich bin jedenfalls froh darüber, dass das Mediengeschäft vor sieben Jahren noch ein anderes war – denn sonst wüsste heute kaum noch jemand, wie überaus föhlich nach dem Fall der Twin Towers in den Straßen von Ost-Jerusalem gefeiert wurde:
Der Glaube an eine übernatürliche Quelle des Bösen hat sich als überflüssig erwiesen, der Mensch ist auch ohne Hilfe zu jeder Schandtat fähig.
– Joseph Conrad
The world is a dangerous place to live, not because of the people who are evil, but because of the people who don’t do anything about it.
– Albert Einstein
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