Die neuen Bachelor-Studiengänge haben an Universitäten und Fachhochschulen (FH) bislang nicht zu niedrigeren Abbrecherquoten geführt. “In den MINT-Fächern liegt die Quote im Durchschnitt bei 30 Prozent. In den Ingenieurswissenschaften brechen teilweise über 40 Prozent ihr Studium ab“, sagte der Präsident des Stifterverbandes, Arend Oetker.
Weitere Informationen zu der Entwicklung der Studienabbrecher-Zahlen seit Einführung der Bachelor-Studiengänge gibt es hier, hier, hier und hier.
Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich habe durchaus Verständnis für die Ziele des DIHK und gegen mehr Praxisbezug sowie Kooperationen mit Unternehmen überhaupt nichts einzuwenden. Bei alledem muss eine Hochschule aber auch mehr bleiben, als nur ein “Absolventenzulieferer” für die Wirtschaft.
Schon das Geschrei nach immer jüngeren Absolventen war meines Erachtens nach unverantwortlich – ich habe nie verstanden, warum man als Unternehmen unbedingt 23jährige Informatiker braucht und 25jährige schon zu alt sein sollen. Ich habe auch nie begriffen, warum von frischgebackenen Akademikern erwartet wird, jahrelang zu Praktikantengehältern zu arbeiten, für die frischgebacken Absolventen einer Berufsausbildung morgens (zu Recht) nicht einmal aufstehen würden.
Wenn es nun aber auch noch darum geht, die Freiheit von Forschung und Lehre und die akademischen Inhalte des Curriculums ganz den Anforderungsprofilen von Industrie und Wirtschaft anzupassen, dann müssen die Hochschulen über kurz oder lang gegensteuern, wenn sie noch “echte” Hochschulen bleiben wollen…
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